Handgelenkstellung beim Spielen

  • Grüsst euch, ihr Bodhran-Freaks und -Experten,

    Ich spiele seit nicht allzu geraumer Zeit Bodhran und habe eine Frage bezüglich der Handgelenkstellung beim Spielen: Ist es sehr gravierend, dass mein Handgelenk beim Spielen immer in Richtung meines Körpers klappt? Muss ich deswegen sofort meine Spieltechnik ändern? Ist es zwingend notwendig, dass man einen schön geraden Unterarm beim Spielen hat?

    Danke für alle Antworten im Voraus und (perkussive) Grüsse aus der Schweiz ;)

    Christophe Zürcher

  • Hmmmmmmmm...
    Ich kenne einen richtig guten Bodhranspieler, der spielt ziemlich aus dem lockeren Handgelenk raus. Klingt "trotzdem", oder gerade deshalb, sehr gut! (Mat)

    Ich denke, die Idee mir dem geraden Handgelenk hat sich entwickelt, weil man sonst dazu neigt, eher grobmotorisch =ungenau und laut zu spielen.

    Vielleicht, da soll sich mal der Andi zu äußern, ist es auch physiologisch besser? Evtl werden sonst die Sehnen des Handgelenks zu sehr beansprucht.
    Andererseits hat so mancher Bodhranspieler, unter anderem John Joe Kelly, Probleme mit den Sehnen im Unterarm bekommen. Ob das jetzt mit Handgelenksstellung oder Beanspruchung zu tun hat, mag ich nicht beurteilen.

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Servus Christophe

    Ich denke, dass der "Ursprung" der nach innen geklappten Hand etwas mit 'Hebel' bzw. Verlängerung zu tun hat.
    Es ist halt einfach leichter bei der Drehung des Unterarms noch ein Stück bis zum Tipper zu haben, denn die Verlängerung dreht den Stick leichter bzw. kontrollierter. (a bisserl Hebelwirkung halt :D )

    Gruß, Stefan

  • Hallo Stefan,

    Vielen Dank für deine Antwort.
    Deine Erklärung (dass es mit eingeklapptem Handgelenk einfacher ist, den Tipper zu kontrollieren) erscheint mir sehr logisch/ bzw. leuchtet mir ein. Ich fühle mich einfach irgendwie sicherer und lockerer beim Spielen mit eingeklapptem Handgelenk. Wenn ich versuche, das Handgelenk gerade zu halten, ist das sehr anstrengend und die Hand verkrampft sich (vor allem auf die Dauer...).

    Grüsse

    Christophe

  • Anfangs erscheint es sicher einfacher, das Handgelenk etwas zum Körper hin zu beugen. Würdest du diese Haltung beibehalten, wirst du wahrscheinlich Probleme kriegen, wenn du schneller spielst, dann wird nämlich genau diese Haltung anstrengend. Ich vermute aber mal, dass du dann automatisch das Handgelenk wieder strecken wirst, das geht dann von ganz alleine, alles eine Frage der Übung. Und auch das Verkrampfen lässt dann nach: diese Drehung um Elle und Speiche ist einfach keine übliche Bewegung, das muss wohl oder übel trainiert werden.

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Zitat

    Deine Erklärung (dass es mit eingeklapptem Handgelenk einfacher ist, den Tipper zu kontrollieren) erscheint mir sehr logisch


    Nee, das hatter nich so gesacht. Sondern so:

    Zitat

    die Verlängerung dreht den Stick leichter bzw. kontrollierter. (a bisserl Hebelwirkung halt )



    Ich meine auch, dass es eine Frage der Übung ist. Anfangs hatte ich auch öfter mal eine Reizung der Unterarm-Sehnen, besonders nach einem Workshop. Aber das ist jetzt zum Glück kein Thema mehr. Und ich spiele auch "gerade".

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Moin
    das ist Gewohnheitssache. Für mich gehen alle Dinger besser mit geradem Handgelenk, in einigen Büchern steht: Unbedingt abknicken. Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen. Beachte Guidos und meine Handgelenkstellung in den beiden Soli vom letzten BodhranWeekend:
    Rolf
    http://www.youtube.com/watch?v=1iZUA7FamZY
    Guido:
    http://www.youtube.com/watch?v=jZKvaqAOoNI

    Grüße
    Der Rolf

    PS
    Umstellen lohn nur dann, wenn etwas weh tut oder die Spieltechnik etwas verhindert, was man gerne spielen möchte..

  • Moin Christophe,

    hier vieleicht noch etwas drastischer dargestellt was man seinem Handgelenk so abverlangt. In einem zügigen, aber noch nicht rasend schnell gespielten Tune spielt man ca. 800 geschlagene Achtel (bei einem drei Min. Tune), das sind in einer Stunde Session, bei der die Hälfte geschwätzt wird immer noch ca. 8.000 Schläge !

    Insofern kann ich nur zu einer "Verschleißfreien" Spielweise raten, selbst wenn Du am Anfang noch keine Probleme hast.
    Aus technischen Gründen ist aus meiner Sicht die Spielweise durch Verdrehen von Elle und Speiche nicht nur ergonomischer (wenn auch am Anfang ungewohnt), sondern (ceteris paribus) auch physikalisch überlegen.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • ...kurz nach 4:00 morgens war ich zu Hause. Du hast den besten Teil verpasst, die letzte Stunde, da wurden alle Kräfte zusammengekratzt und es ging noch mal richtig ab..... :P