Mel Mercier bei Tamburi Mundi

  • Ich kann euch nur sagen, dass ihr wirklich was verpasst habt. Komischerweise war ja niemand aus dem Forum bei der Master Class in Mel's Workshop bei dem Tamburi Mundi Festival in Freiburg (außer Christian Hedwitschak und Thorralf).

    Mel ist ein klasse Lehrer, didaktisch gut, klar strukturiert, aber auch nett und locker. Er ist sicherlich ein ziemlich technischer Spieler, mit extrem exaktem Timing. Wie formulierte es Thorralf - er spielt wie eine Nähmaschine. Was nicht negativ zu werten ist, sondern ziemlich gut sein sehr schnelles und trotzdem sehr exaktes, straightes Spiel beschreibt. Von der Technik her gehört er zwar nicht zu den "neuen", jungen und innovativen Spielern (z.B. Ã la Eamon Murray etc.), er spielt Double sticking Technik bzw. double speed, aber von dem Grundstil her eben eher traditionell (nicht so wie John Joe oder Eamon, die zwar auch oft double sticking spielen, aber eben "anders"). Rolls spielt er mit beiden Enden, nicht mit einem. Svend Kjeldsen spielt auch diese Technik (kein Wunder, laut Mel hat Svend das von ihm).

    Das hat er auch im Unterricht vermittelt, was für einige von uns dann auch ganz neu war in der Umsetzung und dies auch noch kombiniert mit Körperkoordination, d.h. nicht nur double sticking spielen, sondern dazu auch noch im timing mit dem rechten und linken Fuss mitgehen! Für einen gerade durchgehenden Rhythmus braucht man das zwar nicht unbedingt, aber je synkopischer das wird oder erst recht dann bei solchen polyrhythmischen Dingen (ja, ja, so was kam auch), braucht man so eine Basis, um noch zu wissen wo man ist.
    Also das war wirklich eine Master Class, wie ich fand. Und Mel ist ein super netter Typ. Gerry Murray war auch da (Akkordeonspieler, der bei Shantalla spielte, wem das was sagt) und kam nachmittags noch für die letzte Zeit des Workshops dazu, um ein paar Tunes für uns zu spielen (sein Kommentar: es sei das erste Mal, dass er als Begleitung für Bodhránspieler spielt und nicht umgekehrt). Gerry ist auch sehr nett und locker. Er spielt auch selber Bodhrán.
    Und das Konzert abends in einer Kirche war dann noch das Sahnehäubchen. Super Musik und klasse Atmosphäre bei irischer Musik in der Kirche.

    Die Fahrt nach Freiburg hat sich ganz sicher gelohnt, auch wenn der Workshop von den Kosten her sicherlich relativ teuer war, im Vergleich zu anderen.

    Also von hier auch noch mal Danke an die Leute von Tamburi Mundi.

    Coinín

  • Schön, dass es dir gefallen hat! Ich habe vor ca. 6 Jahren auch einen Woekshop bei Mel Mercier mitgemacht (in Wien, einzelne Herren aus diesem Forum werden sich erinnern...). Ich war damals von seinem Stil schwer beeindruckt, Nähmaschine trifft's, aber nicht steril, sondern mit Groove. Tja, und nett und didaktisch super war er schon damals, ein Workshop bei Mel lohnt sich wirklich!

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Aaaaah, der blanke Neid!
    Ich wäre eigentlich gekommen, Coinin, hababer ein kaputtes Knie und bin auf Krücken seit 3 Wochen. Sch....

    Da kann man nur hoffen, dass sich die Jungs vom Tamburi nächstes Jahr wiederholen.

    Gruß, Stefan

  • Ich kann mich nur Andreas anschließen. Leider sind mir die ersten Srunden aus Wien entfallen, da wohl noch die Obstler ihre Nachwirkung hatten...

    Für mich war der Workshop damals ein absolutes Highlight. Danach hat sich mein Spiel drastisch geändert!

    Liebe Grüße

    Guido
    PS Stefan, beste Genesungsgrüße aus Hamburg. Ich hatte gerade eine Handgelenks OP an der rechten Seite. Die Fäden wurden gestern gezogen. Banjo Spielen geht zum Glück schon wieder...

  • Auch wenn das jetzt etwas OT ist, trotzdem an alle Kranken und derzeit Invaliden gute Besserung, ich hoffe ihr seid bald wieder fit.

    @ Stefan: Ich weiß, du wolltest gerne kommen. Auch wenn man ja zum Bodhranspielen mehr die Hände anstatt die Beine braucht, ist schon klar, dass eine Workshopteilnahme auf Krücken ein ziemlicher Murks ist und nicht geht. Sei froh, dass du's nicht versucht hast, denn zu dem Workshopraum ging's eine schmale Kellertreppe runter.

    Vielleicht gibt ja Mel nochmal einen Workshop, er wollte sich da aber nicht festlegen, hat aber auch nicht nein gesagt - seine Äußerung: "we will see".

    Ich bin nun so oft es geht die Sachen, die Mel uns gezeigt hat, am üben. Und wenn es jeden Tag nur 10 Minuten sind oder in den Werbepausen beim Fernsehgucken.

    Coinín