Triplet rückwärts

  • Hallo,

    nach meiner Teilnahme am 12. Bodhrán Weekend in Vollmerz übe ich nun fleißig das dort gelernte.

    Außerdem arbeite ich Guidos Plüschkes SchlagMusterSammlung (SMS) durch, die ich dort erstanden habe, und komme so als Bodhrán-Anfänger in Kontakt mit weiteren, neuen Patterns. Das bringt viel Spaß.

    Beim Durchforsten der SMS ist mir bei einigen Patterns allerdings der "Triplet rückwärts" bzw. "Triplet aufwärts" begegnet. Über den möchte ich gerne mehr wissen:

    Der "normale" Triplet/Roll beginnt ja mit einem Downstroke, wobei der zweite Schlag in der Kette mit dem oberen Stickende eingeschoben wird, fließend in der Gesamtbewegung. Ein Triplet aufwärts/rückwärts, stelle ich mir nun so vor, dass er wohl mit einem Upstroke beginnt. Ich habe schon versucht, analog zum Downstroke-Triplet den zweiten Schlag wieder mit dem oberen Stickende einzuschieben. Das will mir aber derzeit nicht recht gelingen. Es ergibt sich bei mir kein organischer Bewegunsgablauf wie beim normalen Downstroke-Triplet.

    Hat jemand vielleicht ein paar Hinweise, wie das zu bewerkstelligen ist? Gibt es da einen Trick? Was macht das obere Stickende beim Triplet aufwärts/rückwärts?

    Und gibt es besondere Anwendungsmöglichkeiten dieses Triplet, d.h. wann macht man das?

    Ich freue mich auf jeden hilfreichen Fingerzeig.

    Sascha

  • Moin
    hier mal 2 Threads zum stöbern:
    http://irishtrad.de/bodhranfor…?page=Thread&threadID=729
    http://irishtrad.de/bodhranfor…?page=Thread&threadID=662

    Persönliche Meinung: Netter Gimmick, den man nicht braucht, es gibt viele, viele andere Dinge, die man erst braucht, bevor man sich damit beschäftigt. Aber das sehen andere sicher anders, und das ist auch gut so..;).
    Grüße
    Der Rolf

  • Lieber Rolf,

    danke für die Links, habe ich noch nicht entdeckt bei meiner Suche, wahrscheinlich weil schon älter.

    Danke auch für den Hinweis, dass Roll aufwärts Gimmick ist. Ich als relativer Newbie bin ja noch orientierungslos.

    Du schreibst fürderhin

    Zitat

    Original von Little Big Rolf
    es gibt viele, viele andere Dinge, die man erst braucht


    Also was denn zum Beispiel?

    Viele Grüße
    Sascha

    PS. Ich komme natürlich wieder auf ein Bodhrán-Weekend, aber bis dahin ... :-)

  • Moin
    sauberer Rhythmus, klare Begrenzungen mit der linken Hand, Koordination rechte und linke Hand, bewußtes und strukturiertes Spielen, bewußter Einsatz von Verzierungen, saubere rolls (die normalen), Dynamik, wenn man irische Musik mit der bodhran betreiben will: Kenntnisse von Tunes, und ganz wichtig:

    Gefühl für die Musik!.

    Das war mal auf die schnelle hingetippt, kann sein, dass was fehlt ;). Und natürlich nicht auf Dich, Sascha bezogen, sondern allgemein...
    Grüße
    Der Rolf

  • Hi Rolf,

    hatte dich wohl mißverstanden, als du sagtest, andere Dinge sind wichtiger. Ich dachte, du meinst bestimmte Techniken/Verzierungen, mit denen man sich zuerst beschäftigen sollte, und war dann sehr gespannt.

    Was du daraufhin gepostet hast, ist natürlich alles sehr wichtig. Als dein Kursteilehmer habe ich das selbstredend schon alles verinnerlicht (zumindest theoretisch :)) ).

    Das Wichtigste (und manche schreiben das ultrafett, damit es nicht übersehen werden kann) kann man m.E. allerdings gar nicht lernen. Man hat es oder man hat es nicht.

    Sascha

  • Moin
    oha, nun wirds philosophisch.
    Aber erstmal:

    Zitat

    sauberer Rhythmus, klare Begrenzungen mit der linken Hand, Koordination rechte und linke Hand, saubere rolls (die normalen)


    hat für mich eine Menge mit Technik zu tun. Daran hängt es aber bei vielen Kursteilnehmern auch der "höheren" Klassen.

    Das fettgedruckte kann man vielleicht nur eingeschränkt lernen. Mir geht es dabei auch um die Tuneskultur, die Sessionfeinheiten, den Spaß, den craic, alles, was mit irischer Musik und Tunes zusammenhängt. Da kann man schon viel lernen. Man kann auch viel Gedudel hören, und dabei viel über die Tunes selber lernen.
    Aber klar, unmusikalische Menschen haben an der Stelle ein Problem...;).
    Grüße
    der Rolf

  • Ich bin immer wieder begeistert, wenn sich bei scheinbar profanen Tätigkeiten (wie z. B. Bodhranspielen) die versteckte philosophische Komponente offenbart. Sehr gut. Ich hoffe jedenfalls, dass ich "sauberer Rhythmus, klare Begrenzungen mit der linken Hand, Koordination rechte und linke Hand, saubere rolls (die normalen)" irgendwann mal in meiner Musikerkarriere hinbekomme.

    Bevor sich aber wieder die BTT-Polizei einschaltet, ich habe in einem der oben von Rolf angegebenen Threads (zwischen einigen sehr interessanten Posts eines dynamischen Forums-Gemetzels) folgende nützliche Info vom anderen Meister gefunden, der meine ursprüngliche Frage zum Triplet rückwärts/aufwärts beantwortet:



    Besonders die Herstellung des "zweiten Tons" müsste mir so endlich gelingen. Hab's eben mit einem Kuli ausprobiert, ging schon ganz gut, heute Abend zu Hause dann der Test mit Tipper und Bodhrán. Auf lange Sicht kann ich dann vielleicht eine Quintole hinbekommen.

    Cheers
    Sascha

  • Als Anfänger würde ich mich erst mal nicht mit "Rückwärtstriplets" befassen, da es da noch eine Unmenge andere Dinge gibt, die man erst mal grundlegend beherrschen sollte (den Beiträgen von Rolf ist da ja nichts hinzuzufügen). Sicher bleibt es jedem selbst überlassen wann er welche Gimmicks auf der Bodhrán lernen will. Meine Meinung ist, dass es sehr schnell zu huddelig und ungenau werden kann, wenn man gleich alles ausprobieren will. Ich will Sascha natürlich nicht unterstellen, dass das bei ihm der Fall ist. Ich weiß aber wie verführerisch das ist, wenn man irgendwas sieht oder hört und dann liebend gern auch möglichst bald das können will. Man läuft Gefahr sich in "1000 Gimmicks" zu verlieren.
    Ich finde die Rückwärtstriplets ganz nett und an den passenden Stellen und dezent eingesetzt auch ein "brauchbares" Gimmick.

    @ Sascha: Wenn du bei der Wiesbadener Tipper Party bist, kann ich dir das gerne mal zeigen mit den Rückwärtstriplets, wenn es dich interessiert. Ich kann es zwar sicher nicht so gut wie Guido und auch nicht so gut zeigen und erklären, aber meistens ist eine kleine "Live-Demonstration" ja schon besser und verständlicher als wenn man das nur liest.

    Coinín

  • Moin!

    Ich bin zwar noch ein blutiger Novize auf der Bodhrán, aber trotzdem übe ich die Rückwärts-Triplets. Aus einem einfachen Grund: Bei einem Jig-Rhythmus finde ich Triplet auf dem 2. Achtel irgendwie sehr schön rund und passend.
    Also so umgefähr:


    -x---x-x-x---x---x---x---
    -1---2---3---4---5---6---
    -D---U---D---U---D---U---


    Sollte verständlich sein.

    Sooo schwer sind die Rückwärts-Triplets nicht und 1 und 2 als Double-Down zu spielen bremst finde ich.

    Hedwitschak LL-D 35 sowie eine kleine Auswahl an Tippern nenne ich mein eigen.

  • Moin,

    hmmmm. Na, wenn Du meinst, dass Du das unbedingt brauchst, dann üb' das mal fleißig. Aber verlier mal nicht die Basics aus dem Auge, wenn Du jetzt schon mit solchen Tricks anfängst. :D

    Triplet von zwei auf Drei im Jig ist in der Tat ganz nett, warum auch nicht?


    Viel Spaß noch,


    Micha

  • Das Rückwärts-Triplet find ich technisch nicht soo sonderlich schwer. Allerdings hört man es bei mir kaum...aber das sollte mit ein bisschen Übung zu schaffen sein :] Aber wie hier schon alle mahnen: Auch ich sollte mich lieber erstmal auf die Basics konzentrieren.

    Aber das Triplet an der besagten Stelle klingt echt gut, das muss man ihm lassen. :D

    lG, Tim

  • Hi Michael,



    öhhmmm... Nö!? ;)

    Wie spielst Du denn den mittleren Schlag beim Triplet (also den zwischen 2 und 3)? Habe mir gerade fast die Finger verrenkt beim Versuch, den Up auf der 2 in einen Schlag mit dem oberen Ende überzuleiten... meinst Du das so?

    Mit nem Double Down fällt mir das übrigens leichter:

    D-DtU-D-D-U

    Edit: Oh, sorry, Deine Anmerkung zum DD habe ich im Eifer überlesen... ;)

  • Ich hab auch erst eine Weile dran rumprobiert, und irgendwann hats dann geklappt...aber frag nicht wie :D

    Fällt mir jedenfalls leichter als der Double-Down, da komm ich immer aus dem Takt. Allerdings kommt bei meinem Rückwärts-Triplet der Schlag mit dem oberen Ende bedrohlich nah am Rand auf...

    lG, Tim

  • Als Threadstarter will ich auch kurz meinen Senf geben. Den Rückwärts-Triplet habe ich dann tatsächlich irgendwann gecheckt, allerdings benutze ich den nun eigentlich gar nicht (mehr). Wenn Schlagablauftechnisch ein Up notwendig wäre, kann man sich schließlich auch davor mit einem Double-Down behelfen -- und dann beginnt der Triplet an der gewünschten Stelle "normal" mit einem Downstroke.

    Eine gute technische Übung ist der Rückwärts aber doch, wenn man sich auch die Finger dabei etwas verknoten kann. :)

    Sascha

  • Moin Jungs,

    der Trick ist der:

    man darf nicht so wie bei dem Triplet Vorwärts denken! Man startet mit einem Hoch-Schlag und sobald der Stick waagerecht vor dem Fell steht (nach dem ersten Treffer mit der Unterseite), bewegt man den Zeigefinger nach hinten (so als ob man eine Pistole abschießt) und dadurch bekommt der Stick einen Dreher in der Waagerechten gegen das Fell. Der obere Teil trifft das Fell (der Stick steht immer noch waagerecht zum Fell)und danach macht man wieder den Runter-Schlag.

    ich hoffe ich konnte das bildlich erklären...

    Gruß

    Guido

  • Joah, es äuft noch nicht so flüssig wie die vorwärts-Triples, aber dank dem Pistolen-Trick schon viel besser.

    Gruß,
    Michael

    Hedwitschak LL-D 35 sowie eine kleine Auswahl an Tippern nenne ich mein eigen.

  • Geht übrigens Singleended auch...


    Code
    uudU


    Bewegung ist genau wie beim normalen, einmal rein in's Fell, eher horizontal, dann weiter nach oben. Runde, flüssige Bewegung, man nimmt zwei Schläge "am Weg" mit, nicht versuchen zwei Impulse zu setzen!
    Und immer versuchen so zu spielen, daß Hand und Arm nach 30 Minuten spielen lockerer sind als vorher :thumbsup:


    LG


    Yoshi

  • Das schöne (anderes Wort für nervige) an neuen Mitgliedern ist ja, dass sie manchmal alte Themen wieder aufwärmen.


    Daher als Disclaimer:
    Man muss ja nicht darauf antworten. Aber manchmal bringt so ein 2. Aufguss ja auch neue Aspekte.


    Zum folgenden gleich noch ein Disclaimer:
    Ja: Gimmick; ja: erst anderes lernen; aber auch ja: man will hier doch nicht nur Basics diskutieren, sondern auch mal "exotisches"(?).


    Zur Sache:


    Ich benutze (ja: selten, ja, anderes ist wichtiger, und jetzt ist's gut) auch den "Pistolenabzug" beim Up-Triple.


    Dazu die erste Frage:
    In der waagerechten Haltung, in der ich beim Schlag mit dem oberen -in diesem Fall eher hinteren, im Sinne von mir abgewandten- Ende bin,
    ist der Tipper in einer so ausbalancierten Haltung, dass ich jetzt die Unterarmbewegung kurz halten kann und gleich mehrer schnelle Folgen von unten vorne - oben hinten wie ein Wirbel setzen kann.
    Nutzt diese (Gimmick-?) Technik jemand, und das auch noch sinnvoll musikalisch? Oder kommt man da zu leicht aus dem Takt (Oops, zu letzterem gebe ich dann nochmal meinen Senf in anderem Topic)?


    Die zweite Frage ist: Aufwärts-Triple ohne Pistolenabzug:
    Man kann auch die Aufwärtsbewegung einfach umgekehrt zur Abwärtsbewegung (mit Triple) machen ohne den Arm zu verrenken.
    Dann trifft aber das obere Ende des Tippers zuerst aufs Fell, und kurz danch kommt der "normale" Up-Aufschlag mit dem unteren Ende.
    Ist mir einfach so passiert.
    Hat damit jemand Erfahrung?


    Es geht mir nur um Erfahrung und Einsatz in Musik.
    Nicht, wie sinnvoll das für Anfänger ist, und ob das kulturhistorisch politisch korrekt ist.
    ;-)

  • Moin
    um den Einsatz zur Musik beurteilen zu können, brauche ich mal...Musik! Hast Du mal eine Aufnahme, wo Du das machst und Du das Gefühl hast, dass es passt?
    Das ist aus meiner Sicht die Krux mit allen diesen Techniken: Passt es in den Groove? Kann der Spieler das technisch anspruchsvolle in einem Groove umsetzen, oder ist es dann nicht mehr im Timing? Und wenn es im Timing ist, wie passt es dann zur Musik?


    Grüße
    Der Rolf