• Erstmal zwei Dinge:

    1) Liebe Firma Apfel, das ist nur ein Arbeitsname und keine Produktbezeichnung ;)

    2) Was man da durch die Trommel sieht ist nicht der Originalschatten von meinem Bauch ! Das ist nur etwas unglücklich fotografiert, also bitte nicht wieder gleich auf so belanglose Details losstürzen ;):rolleyes: :))

    Aber jetzt erstmal Fotos: :))










    Und was soll das jetzt darstellen ?

    Das ist eine Omage (schreibt man das so ??? Omasch hald...) an Albert Alfonso. Ich hatte ja an anderer Stelle geschrieben daß ich die "DaBlonde" von Alfonso, die ich anspielen durfte nicht so toll fand weil sich der Stimmrahmen zwischen den drei Auflagepunkten durchgebogen hat. Das war allerdings eine ziemlich große Bodhrán und ich weiß daß er auch viel Kleinere baut bei denen das Verhältnis zwischen Trommeldurchmesser und Stimmrahmenquerschnitt ganz sicher besser ist. Egal, solange das Ding gut klingt will ich mich nicht gegen Albert versündigen ;)
    Was aber auf jeden Fall bleibt, ist die Genialität des Ausgangspunkts seines Stimmsystems. In diesem Sinne: Mr. Alfonso: in meinen Augen sind Sie ein Genie !!!
    Ein Tisch mit drei Beinen kann nie wackeln und eine Trommel die steif an drei Punkten aufgehängt ist und nur an einem Punkt gezogen wird kann nie in sich verstimmt sein.
    Wenn man das ganze weiterdenkt kommt man schnell dahinter, daß das, wie Albert auch behauptet, ein Single-tunig system ist.
    Das einzige Problem ist nur, daß der Rahmen, wo das Fell angebracht ist extrem steif sein muß daß wirklich überall die gleiche Spannung anliegt.
    Des weiteren, also wenn man wirklch in pingelige Details gehen möchte, funktioniert das auch nur bis zu einem gewissen Grad ganz einwandfrei. So funktioniert das auch nur mit flexiblen Fellen die sich selbst kleine Spannungsungleichheiten ausgleichen können und das sehr schnell tun. Dicke, harte Felle scheiden hier also schonmal aus.
    Wenn man aber das richtige Fell nimmt funktioniert das verblüffend gut. Um ehrlich zu sein hat es mich total vom Hocker gehauen WIE verblüffend gut !

    Ich habe das erste Arbeitsmodell jetzt einige Wochen getestet, es über die Heizung gelegt, draußen bei minus 20 Grad über Nacht gelassen, dann wieder rein und feucht gemacht, wieder gespannt etc... es ist wirklich faszinierend, aber es funktioniert unter jeder Klimabedingung einwandfrei.

    Sobald man eine normale, gleichmäßige Fellspannung hat, kann man mit einem einzigen der drei Versteller die ganze Trommel mit nur wenigen Umdrehungen von ganz tief bis ganz hoch stimmen.

    Diese Trommel ist als "Nebenprodukt" der "Synthetwitschak" entstanden, da der Rahmenaufbau praktisch gleich ist.

    Daß das Ganze mit einer "traditionellen" Bodhrán nichts mehr geimeinsam hat, braucht mir keiner sagen, aber die ganze Bauart und die dafür in Frage kommenden Felle sind sowieso komplett an "modernere" Bedürfnisse angelehnt.

    Die Trommel wiegt genausoviel wie eine MOS/GPS/RWE und ist innen hohl.

    Ein Riesenvorteil dieser Trommel ist auch daß sie nicht wegrollen kann !!! :D:D:D

    Jetzt dürft ihr lästern. Aber nicht über den Schatten ;)

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Hallo Christian,

    Schaut (wieder mal) sehr interessant und vor allem auch praktisch aus, dein neues Konzept! Was hast du denn da jetzt für ein Fell drauf, DRAGONSkin oder "Standardfell"?


    Liebe Grüsse

    Christophe

    P.S. Das ist eine Hommage an Alfonso. Ist aber nicht sooo wichtig, es verstehen ja höchstwahrscheinlich alle, was du mit "Omage" meinst... ;)

  • Moin,

    interessantes Modell. Wenn die gut klingt, fände ich das sehr innovativ.

    Was steckt denn da in deinem Bauch? Ist das der Tipper? Oder ist das der Stoff, aus dem Krimis mit Bodhran gemacht werden?

    lg Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Schick. Wenn man das Trommeln drangibt, kann man das Teil auch als Nachttisch für ein Futon-Bett einsetzen... ;)

    Aber jetzt im Ernst weiter: Das mit dem Stimmsystem habe ich noch nicht genau verstanden... ?(

    Wirken die drei Versteller jeweils auf den gesamten steifen Stimmrahmen, der sich dann einfach konsequent parallel verschiebt? (Dann wären ja bei hinreichendem Vorschub eines der drei Versteller die beiden anderen irgendwann im Leerlauf? Was nicht schaden würde, denke ich...)

    Kannst Du das nochmal erklären, ohne dass ein Betriebsgeheimnis gefährdet wird? :)

  • Moin
    genau das habe ich auch noch nicht geblickt, wie man mit einem einzigen Versteller die Tonhöhe ändern soll. Wozu dann noch 2 andere?
    Und: Schön, dass Du es auf die Heizung gelegt hast und in den Garten gestellt hast, aber das ist ja nur ein Aspekt des Stimmens. Hast Du es mal mit einem feuchten Handballen an einer Stelle eine halbe Stunde gespielt? So das nur an einer Stelle Druck und Feuchtigkeit wirken?
    Was passiert dann?
    Grüße
    Der Rolf

  • Man stimmt schon mit allen 3 Schrauben. Aber wenn man mal ne normale Spannung hat kann man mit nur einer Schraube die Tonhöhe ändern ohne daß sich die Trommel "verspannt" und nicht mehr schön schwingt.

    Streng genommen zieht man das Trommelfell schräg über die Trommel nach unten. Da das aber so gering ist und genug Spielraum eingebaut ist, kann ich nur Eines sagen: Es funktioniert.

    ROLF: du kannst immerhin 3 Bereiche nachstimmen. Das kommt in Etwas aufs Gleiche raus wie wenn du bei ner 8-Punkt-Stimmung 2 oder 3 Stimmer nachziehst.

    Ich hatte ja gesagt, es gibt Grenzen. Das funktioniert nur mit kleineren Durchmessern und flexiblen Fellen. Die auf dem Foto ist 38cm groß und da funktioniert es wie gesagt einwandfrei.

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Moin
    sorry, ich verstehe es nicht. Wenn ich 1. mit einer Schraube die ganze Trommel höher oder tiefer stimmen soll und 2. mit einer Schraube nur einen bestimmten Bereich (Zitat: "aufs Gleiche raus wie wenn du bei ner 8-Punkt-Stimmung 2 oder 3 Stimmer nachziehst.") stimmen können soll, dann ist das für mich ein Widerspruch. Entweder das drückt den ganzen Stimmrahmen runter, dann ist es 1., oder es drückt nur einen Teil runter, dann ist es 2. Aber beides gleichzeitig kann ja nicht sein.
    Grüße
    Der Rolf

  • Rolf, egal bei welchem System, du stimmst ne einen Bereich der Trommel sondern nur den Randbereich. Von daher kommt das aufs Gleiche raus.

    Und es ist doch egal auf welche Seite der 3 Schrauben ich das Fell runterziehe, die Wirkung ist die Gleiche.

    Ich weiß ganz genau was du meinst und es ist schwer zu erklrären ohne die Trommel in der Hand zu haben aber das werden wir schon noch nachholen :)
    Vielleicht finde ich auch die Zeit nen kleinen Film zu drehen...

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  • Moin
    das scheint mir notwendig, denn ich blicke es noch immer nicht. Klar stimmt man nur den Randbereich, die Frage ist ja nur, wie weit man mit einer Schraube rumkommt. Während ich mir vorstellen kann, dass eine Schraube auch mal 2-3 kleine Schrauben ersetzen können, also den Effekt, der oben unter 2. beschrieben ist, kann ich mir den unter 1. beschriebenen Effekt nicht vorstellen, vor allem nicht, wenn 2. funktioniert. Woher soll die eine Schraube wissen, ob ich nur die feuchte, eingedrückte Stelle ausgleichen will oder ob ich die ganze Trommel stimmen will?
    Grüße
    Der Rolf

  • :)


    Das Ganze basiert darauf daß sich das Fell relativ schnell selbst ausspannt.

    Daher: nur bei flexiblen Fellen

    Streng betrachtet ist das ganze technisch nicht so ganz korrekt, aber Eines steht fest : das Ding funktioniet und klingt richtig fett.

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  • wir sprechen hier von Sekundenbruchteilen


    ...Alter Skeptiker... !!!

    Das letzte Mal wo du andauern nachgekakt hast ist nach Jaaahren die RWE rausgekommen..... ;)

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  • Moin
    Wenn wir von Sekundenbruchteilen sprechen, dann kann ich aber damit rechnen, dass sich, nach Anziehen einer Schraube, zum Höherstimmen der gesamten Trommel, das auch wieder angleicht und damit nicht die gesamte Trommel höher gestimmt ist, oder?
    Grüße
    Der Rolf

  • Wenn ich einen bekannten Moderator dieses Forums mal zitieren darf:

    Kinners.... ;)

    Ich gebe zu, so richtig folgen konnte ich der Erläuterung bisher auch nicht.

    Ich habe aber den Eindruck, dass Christian in einem Punkt Recht hat: Das Teil mal in die Hand zu bekommen, wird vermutlich dem Verständnis des Stimmsystems sehr förderlich sein.




  • So wie ich es verstehe, wäre es so, als ob auf einer dreieckigen Fläche in der Mitte eine Kugel liegt.
    Gehe ich an nur einer Seite hoch (und die beiden anderen bleiben unverändert) rollt sie von meiner Seite weg, gehe ich runter, rollt sie zu mir hin.

    Etwa so, nur eben auf die Tonhöhe gemünzt.

    Christian, paßts oder ganz daneben?

    Gruß

    Winfried

  • jetzt nochmal ganz ruhig:o)

    Man stelle sich vor man hat einen Eimer dessen Boden aus Trommelfell besteht.

    Jetzt zieht man den Eimer über einen zweiten, bodenlosen Eimer der etwas kleiner ist als der Felleimer.

    Das kann sich doch jeder vorstellen, daß wenn ich den Felleimer mit zwei Händen drüberstülpe ich da, wo die Hände sind, Spannung bekomme aber an den Seiten eben nicht (so steif kann nämlich kein Eimer sein) Hätte ich drei Hände, wäre es gleichmäßig.

    Habe ich jetzt gleichmäßige Spannung und drücke nur mit einer Hand runter , erhöht sich aber die gesamte Fellspannung.

    WIE GESAGT: wenn man es technisch pedantisch angeht ist es nicht sauber konstruiert. Aber durch die Tatsache daß wir hier mit homogenen, flexiblen Naturfellen arbeiten, funktioniert es.

    Man darf nicht vergessen daß es nur eine Umdrehung an einem Rad erfordert um den Grundton um einen ganzen Ton zu ändern. Das ist MINIMAL, und bei dem relativ kleinen Durchmesser gleicht sich das sofort auf die ganze Trommelfläche aus.

    Ich finde es geradezu erschreckend wie gut es funktioniert.

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  • Hallo Christian,

    Dass Du dieses Modell gut durchdacht hast, ist mir klar, Deine Begeisterung ist ansteckend, ich finde so ein schnell ansprechendes Stimmsystem schon fast revolutionär.

  • Naja, ich muss da Onkel Rolf zustimmen, so ganz logisch klingt das für mich auch nicht, auch die ERklärung mit den drei Punkten ist halb. Das bezieht sich mathematisch und physikalisch richtig auf drei Punkte in einer Ebene. Deine Bodhran wird also bei jeder Stimmung fest auf den "Filzgleitern" stehen.
    Mein Einwand: Wenn ich auf einer Seite des Stimmungsdreieckes drehe (Schraube 1 ), wieso bestimmt das die Spannung zwischen Schraube 2 und 3?

    Aber sonst: Bin gespannt, das mal zu probeirren...

    Gruß Sven

  • Zitat

    Original von Svenboy

    Mein Einwand: Wenn ich auf einer Seite des Stimmungsdreieckes drehe (Schraube 1 ), wieso bestimmt das die Spannung zwischen Schraube 2 und 3?



    Das kann ich dir auch nicht so ganz genau erklären. Tatsache ist aber daß es so ist. Ich hab das jetzt mit 3 Fellen ausprobiert. Das Ergebnis ist immer das Gleiche: Es funktioniert. Ich kann nur immer wieder sagen daß es mich selbst fasziniert.
    Ich hab die Trommel neulich Stevie gezeigt. Er war auch zuerst skeptisch hat dann aber riesige Augen bekommen.
    Daß das SO einwandfrei funktioniert hätte auch er nicht gedacht.

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Zitat

    Original von Svenboy
    Mein Einwand: Wenn ich auf einer Seite des Stimmungsdreieckes drehe (Schraube 1 ), wieso bestimmt das die Spannung zwischen Schraube 2 und 3?
    ....
    Gruß Sven



    Hallo Sven,

    ich bin ja nicht der bodhranmaker, aber aus meiner Trommelbauerfahrung würde der fiktive Punkt 2,5 (zwischen 2 und 3) des Fells auch etwas in Richtung Schraube 1 gezogen aufgrund der der relativen Elastizität des Fells.

    Wenn ich mit den Kids Pappröhren mit Ziegenfelle bespanne und bei 8 Haltepunkten nur einen stark anziehe, verändert sich das ganze Fell (und damit der Klang) etwas in die Richtung. Direkt vor dem Ziehpunkt mehr, auf der anderen Seite der Trommel weniger, aber es gibt überall im Fell noch Bewegung (falls es nicht hart und dick ist)....

    Gruß

    Winfried


    Ergänzung: Nun hatte Christian schon gepostet, ohne daß ich es bemerkt habe

  • Sagt mir wenn ich jetzt ganz daneben liege:

    Ich habe nie ganz verstanden, wozu man eigentlich mehr als drei Versteller braucht. Wenn der Stimmring zu 100% steif ist (dementsprechend den Druck gleichmäßig auf das Fell verteilt) und ich den Ring mit drei Verstellern in jede beliebige dreidimensionale Position gegenüber dem Fell bringen kann, dann liegen doch im Idealfall eh nur drei Versteller richtig an, nämlich die, die den größten Druck ausüben, oder?

    Der Vergleichspunkt wäre ein runder Tisch mit 8 unterschiedlich langen Beinen....

    Berichtigt mich...

    LG Michael