REMO irish Bodhrán

Hallo,
mir stellt sich die Frage bei dem Beitrag dieses Herren: " Hoffnung oder Befürchtung".

Gruß

Franz

Naja,

Leute mit schlecht klingenden Trommeln, die sich der "Weltmusik" verschrieben haben (was immer das sein mag) und so toll trommeln wie der Kollege in dem Video, gibt es auch ohne Remo schon zu genüge. Die tauchen dann immer mal wieder auf Sessions auf und haben - weil wir ja so weltoffen sind - noch Bongos, Congas und Didgeridoos im Gepäck. Keine Ahnung von irischer Musik und deren Rhythmen, aber wenigstens schön laut...

Unnötig zu sagen, was ich persönlich davon halte, oder?

BTW - eingefärbtes Bodhránfell? Hatten wir das nicht vor Jahren schon mal bei einem "richtigen" Bodhrán-Bauer?


LG,


Micha

Hmmm,
ich verstehe nicht ganz was so schlecht daran ist.
Ich meine, im Prinzip ist es doch harmlos und unschädlich.

Klar, die Qualität ist ziemlich minder und wenn unser Instrument einer immer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wird, dann wird es auch sicherlich immer mehr Flachpfeifen geben, die meinen, dass sie unheimlich gut wären, aber leider den Sinn, die Idee und das Feeling für die Musik haben.
Aber ist das in irgendeiner Weise für uns schädlich?
Ich denke eher nicht.
Sondern es wird so sein, wie bei fast allen Instrumenten und Musikrichtungen:
Diejenigen die sich wirklich dafür interessieren, die tauchen tief ein in die Thematik und erkennen dann relativ fix, wer Quacksalber ist und wer tatsächlich Ahnung hat und auch Fähigkeiten hat.
Naja und alle anderen haben es dann auch nicht besser verdient.
Aber ein definitiver Vorteil ist, dass noch mehr (gute) Musiker auf diese Richtung aufmerksam werden und "unsere Szene" dadurch noch ein wenig größer und reicher wird. Und wenn es nur zwei/drei Musiker sind, die dafür aber gut sind und das richtige Gefühl haben.
Ich denke, dann haben wir schon viel gewonnen.

Und, zu den Bodháns von Remo:
Es gibt immer irgendwelche schlechten Produktionen. Das ist aber bei allen Instrumenten so.
Wieviel Taugt wohl eine Geige, die man für 70 € im Laden kaufen kann?????

Oder ein komplettes Schlagzeug-Set für 200€??

Jeder der dann mal zum Beispiel ein schönes TAMA gespielt hat, wird es nie wieder hergeben wollen. Es sei denn gegen ein anderes TAMA.
Und genauso ist es bei den Bodhráns.
Einige mögen vielleicht durch diese komischen Viecher zum Spielen kommen.
Werden dann aber sehr bald merken, dass es Müll ist was sie dort haben. Entweder legen sie es frustriert in die Ecke oder sie schaffen sich etwas vernünftiges an.
So sehe ich das alles zumindest.

Liebe Grüße vom Billy, der das alles sehr locker sieht.

Sorry Jungs,

sehe ich GANZ anders:
Punkt 1:
Die Bodhrán hat nicht ohne Grund so einen schlechten Ruf unter den irischen Musikern. Geh mal nach Irland zu einer unbekannten Session und sage "Hi, I'm a German tourist and I brought my bodhrán. Can I join you?". Die Begeisterungsstürme dürften sich kaum in Grenzen halten.

Der Hauptgrund hierfür ist, dass Hinz und Kunz sich eine billige Trommel an der irischen Tankstelle (!!!) kaufen - demnächst halt im Musikfachhandel bei Remo - und dann meinen, das ist ja alles nicht so schwer, bei Sessions kann ja jeder mitspielen, das mache ich einfach mal. Und dann trommeln sie ohne jedes Feingefühl alles in Grund und Boden. Übrigens meistens Deutsche oder Amis!

Das wird sich m.E. durch solche Remo-Dinger noch potenzieren.

Punkt 2:
Einheimische Sessions. Hier passiert das gleiche, oben schon unter Punkt 1 beschrieben bzw. noch weiter oben zum Thema "Weltmusiker". Ich spiele gerne Sessions, habe aber schon Sessions kennengelernt, wo die "Tolleranz" dann soweit ging, dass keiner was gesagt hat und am Ende nur noch 6 Bodhráns und 8 Gitarren da saßen. Die Session ist dann de facto tot. Gute Melodiespieler sagen hierzulande oft nix, sondern kommen einfach nicht mehr wieder. Auch Mist.

Punkt 3:
Der unbedarfte Anfänger will natürlich - wenn er ambitioniert ist - gleich was ordentliches kaufen. Er geht also in ein Musikgeschäft seines Vertrauens ("der Gitarren-Müller hat voll die Ahnung! Verkauft mir immer super Plektren!") und findet dort etwas von der alteingesessenen Marke Remo. Prima, denkt er sich, habe ich schon oft auf Profi-Schlagzeugen gelesen (nicht wissend, dass das oft nur Remo Felle auf Tama oder Sonor oder was auch immer Drums sind). Da kann man ja nix falsch machen, oder?
Und schon ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Das Ding scheppert, klingt überhaupt nicht so, wie es soll und überhaupt klappt das alles nicht. Jetzt passiert eine von zwei Dingen: Entweder hängt das Teil von nun an an der Wand (schade, da hat jemand wegen des falschen Einsteigerinstruments aufgegeben, passiert aber häufig) oder Er kauft sich relativ bald was ordentliches und hat so seine 70 Euro (oder wieviel das Remo-Ding auch kosten mag) in den Sand gesetzt.
Oh - es gibt natürlich noch eine dritte Ausprägung, die eintreten kann. Die wäre dann unter Punkt 1 beschrieben.

Sorry, das klingt jetzt vielleicht, als würde ich Anfänger "fressen", so isses aber gar nicht gemeint. Ich denke halt nur, dass so etwas nicht nur Vorteile mit sich bringt.


Aber wie gesagt, das ist meine ganz subjektive Meinung.


LG,


Micha

Hm,
die unterschiedlichen Meinungen könnten daran liegen, dass ich noch nie bei einer Session mitgespielt habe.
Zumindest nicht bei solchen.
Ich kenne es lediglich aus diversen Jazz-Clubs.
Und meine Erfahrung ist da: die Leute bei denen das von dir beschrieben Durchprügel-Syndrom auftritt, ist selten zu helfen, es sei denn sie merken es von selbst.
Bei mir hat es damals am Schlagzeug auch einiger Maßen lange gedauert zu merken, dass es nicht das Kunststück ist möglichst viel zu spielen in möglichst kurzer Zeit (ganz nach dem Motto: Fertig, erster...), sondern, dass es eben darauf Ankommt auch leise spielen zu können, langsam spielen zu können und durch das eigene Spielen die Akzente der Melodien zu unterstützen...
Naja, Leute die dann immer drauf losgeprügelt haben sind dann aber auch meistens Frustriert von der Bühne gegangen, eben weil es nicht gut klang.
Was ich mit diesem ganzen Geschwafel sagen will:
ich weiß nicht, ob es hilft, wenn wir zu Einsiedlern werden und Angst davor haben, dass neue Spieler den Ruf unseres Standes (noch weiter?) ruinieren könnten.
Klar ist es ärgerlich wenn einem andere Musiker auf Sessions skeptisch begegnen, aber um so schöner ist es doch, wenn sie verdutzt und beglückt gucken, wenn man vernünftig spielt.
Ich weiß nicht, ob es sich in irgendeiner Art und weise Verhindern lässt, dass es diese schwarzen Schafe gibt.

Naja, und ein Musikhändler, der gut ist, der sagt dann im Zweifel auch: du ich weiß nicht, ob die teile gut sind. Mach dich da doch lieber mal noch wo anders schlau.

Hm, merkt man, dass ich an das gute im Menschen glaube??

Naja, so weit meine Meinung.

Liebe Grüße

Zitat

Original von Billy the Rover
Jeder der dann mal zum Beispiel ein schönes TAMA gespielt hat, wird es nie wieder hergeben wollen. Es sei denn gegen ein anderes TAMA.

Der Markenvielfalt zuliebe: Oder ein Sonor oder ein Gretsch oder... oder...

Oder ein Hedwitschak? Christian, schonmal überlegt?

Zitat

Original von Billy the Rover
(ganz nach dem Motto: Fertig, erster...),

Sehr schön formuliert!

Zitat

Original von Uwe Beyer

Der Markenunabhängigkeit zuliebe: Oder ein Sonor oder ein Gretsch oder... oder...

Dann sei Pearl natürlich auch nicht vergessen, welche sehr gute Schießbuden herstellen. Und Auch Yamaha hat sehr passable Teile.
Aber Tama hat mich mich persönlich einfach eine Sonderstellung.

Gerald Moore dürfte einer der besten Klavierbegleiter überhaupt gewesen sein. Fjodor Schaljapin war ein gefeierter russischer Sänger.

Sinngemäß aus Gerald Moore's Buch "Am I Too Loud":

Zitat

Original von Fjodor Schaljapin
Sie müssen gut gewesen sein, ich habe Sie nicht bemerkt...

Sagt eigentlich alles. Übrigens ein außergewöhnlich lesenswertes Buch.

Ich denke wir müssen immer wieder diesen kleinen Solisten in uns zügeln der alles zeigen will was wir so drauf haben. In Wahrheit üben wir doch nur, damit wir die einfachen Basics mit guten Timing und geschmackvollen, leisen Akzenten spielen können die ab und zu jemand mit einem breiten Grinsen honoriert

On Topic:
Erinnert mich an Kawai Flügel - tolle, robuste Mechanik die irre einfach und angenehm zu warten ist. Dummerweise hört man aber sehr deutlich, daß das alles Plastik ist...
Ohne die REMO Bodhran zu kennen kommt mir das etwas merkwürdig vor, da bleib ich lieber bei Trommeln die nach traditioneller Art in Bayern geschossen wurden. Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden...?

Sláinte

Yoshi

Zitat

Original von yoshi
In Wahrheit üben wir doch nur, damit wir die einfachen Basics mit guten Timing und geschmackvollen, leisen Akzenten spielen können die ab und zu jemand mit einem breiten Grinsen honoriert

Stimmt, das größte Lob, welches man meiner Meinung nach bekommen kann, ist: "Mit dir spiele ich gerne wieder!"

Naja, ein Plastikfell klingt immer anders als ein Naturfell.
Allerdings verstehe ich nicht, warum REMO das Teil nicht mit Naturfell produziert.

Liebe Grüße von einem Billy der nicht schlafen kann und gleich zur Arbeit muss.

Zitat

Original von bodhranmaker
Das Niveau der Anfänger in der "Öffentlichkeit" ist in den letzten Jahren dank so vieler guter Lehrer erheblich gestiegen.

Jein. Ich spreche nicht von den Anfängern, die sich schon mal auf Workshops oder in Unterricht gewagt haben. Das ist ein ganz anderes Paar Schuhe. Diese Anfänger sind ja bereit, dazuzulernen und befassen sich ernsthaft mit der Musik und dem Instrument. Klasse, solche Leute sind immer herzlich willkommen und es ist immer spannend zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln. Wirklich: Immer gerne. Aber diese Zielgruppe würde ja auch keine Remo- oder (um die auch mal wieder zu erwähnen) Meinl-Bodhráns kaufen. Die haben ja im Unterricht bereits was ordentliches gesehen. Und wer einmal eine Hedwitschak, O'Kane, Metloef usw usw in der Hand hatte, dem kann eine solche Trommel nicht mehr gefährlich werden.

Zitat

Original von bodhranmaker
Ich sehe das Problem inzwischen wieder wo anders: nämlich genau wie bereits angesprochen bei guten Spielern mit zu viel Selbstverwirklichungsbedürfnis. Jedenfalls wurde mir das wiederholt von mehreren Seiten zugetragen und ich habs auch schon selbst erlebt. Und das Schlimme ist daß die das gar nicht merken. Technisch hoch ausgereift aber ein Taktgefühl, Tunefeeling und Lautstärkeempfinden wie ein Elefant im Porzellanladen.

Ja, klar, gibt's auch. Habe ich auch schon öfter gehört, gerade in den letzten ein, zwei Jahren. Also - Gott sei Dank - hat mir das noch niemand über mich gesagt, sondern eher so "schön, dass Du nicht so spielst wie ...". Aber das ist ja hier nicht wirklich das Thema, auch diese Zielgruppe würde vermutlich nicht zur Remo-Variante greifen.
Und - ganz ehrlich - als ich so ein, zwei Jahre gespielt hatte, sind mir solche Aktionen sicher auch mal rausgerutscht, aber mit einem offenen Ohr und etwas Selbstkritik kann man sowas wieder in den Griff bekommen. Immer schön auf die Musik hören...

Zitat

Original von bodhranmaker
Hedwitschak und Schlagzeuge bauen ? Ja, genau, DARAUF hat die Welt gewartet !

"Schlagzeugbau Hedwitschak" stand doch neulich irgendwo auf 'ner Rechnung, oder?


LG,

Micha

Hallo,
an die Bongos, Congas und das Didgeridoo denke ich auch, vor allem an die Congas in unseren Sessionregion, die passen immer wie die Faust aufs Auge.

Gruß

Franz

Zitat

Original von Micha

Zitat

Original von bodhranmaker
Hedwitschak und Schlagzeuge bauen ? Ja, genau, DARAUF hat die Welt gewartet !

"Schlagzeugbau Hedwitschak" stand doch neulich irgendwo auf 'ner Rechnung, oder?

Eben, meine ich auch gelesen zu haben!

Ansonsten schliesse ich mich inhaltlich meinem Vorschreiber (Micha) an...

Moin,

Zitat

Original von firlefranz
vor allem an die Congas in unseren Sessionregion, die passen immer wie die Faust aufs Auge.

Ich will ja keine Namen nennen... Aber das, was Du meinst, sind Bongos. Congas sind die richtig großen, die hat die Person, die Du vermutlich meinst, in meinem Beisein erst einmal zu einer Session mitgebracht, die Bongos sind aber immer dabei...




LG,


Micha

Zitat

Original von Micha
Moin,

Zitat

Original von firlefranz
vor allem an die Congas in unseren Sessionregion, die passen immer wie die Faust aufs Auge.

Ich will ja keine Namen nennen... Aber das, was Du meinst, sind Bongos. Congas sind die richtig großen, die hat die Person, die Du vermutlich meinst, in meinem Beisein erst einmal zu einer Session mitgebracht, die Bongos sind aber immer dabei...




LG,


Micha

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Wo treibt Ihr Euch denn rum

Ich habe mal nach "Bodhran" gegoogelt und war etwas erstaunt: Relativ weit oben wird zu dieser Thomann-Seite geführt... Ene bestechende Eigenschaft finde ich ja "pre-tuned" . Endlich nie wieder stimmen

Zitat

Original von Andreas
Ene bestechende Eigenschaft finde ich ja "pre-tuned" . Endlich nie wieder stimmen

Ich erkenne es zwar auf dem Bild nicht hundertprozentig, aber es sieht meiner Meinung nach so aus, als hätten die sogar ein Stimmsystem.

Falls mich meine Augen täuschen sollten: denen ist auch jedes Mittel recht, den Preis nach oben zu treiben?!

lG, Tim

Interessant ist ja auch, was unter "Verwandte Produkte" angezeigt wird Dieses bunte "RHYTHMIK SET " wäre doch auch mal 'was für eine zünftige Session

Zitat

Original von Andreas
...wäre doch auch mal 'was für eine zünftige Session

Ja, vorallem die Shaker und das Klangholz.
Passen sicherlich ungemein gut zu Folk.