Verstärker-Grundausstattung

  • Hallo,
    kann mir jemand Tips geben, was man so für eine Band an Grundausrüstung braucht, was das kostet, wo man das kriegt, ob man das überhaupt braucht???? und und und...
    Wir sind zu fünft, Flöten, Gitarren, Gesang, Geige, Akkordeon und ne Bodhran.
    Haben festgestellt, dass das Ergebnis abgemischt besser ist, als völlig unplugged.
    Bislang haben wir keine Ahnung zu dem Thema.

    Freu mich auf alle Hinweise

    schon mal danke
    und ne leeve Jrooß

    Karl-Wilhelm

  • Hallo Michael,
    das "kleine Einmaleins der Soundtechnik" ist super und erklärt mir worum es geht und was man braucht.
    An anderer Stelle fand ich 3000€, die man so braucht.
    Was dort so alles aufgezählt wird, hört sich schon sehr professionell an.
    Geht es nicht ne Nummer kleiner?
    Kann man gebraucht kaufen, bzw. ist das empfehlenswert?

    Danke schon mal
    und
    ne leeve Jrooß

    Karl-Wilhelm

  • Moin,

    verrate uns doch mal mehr Details, sonst kann man Deine Frage nicht vernünftig beantworten:

    - Für Veranstaltungsorte welcher Größe soll die Anlage sein (von kleiner Pub bis Fussballstadion gibt es schon Unterschiede... )?
    - "Flöten", "Gitarren", "Gesang" - wie viele sind das jeweils? Bitte mal alles aufzählen, was eventuell über die Anlage laufen soll und die genaue Anzahl!
    - Ist schon irgend etwas vorhanden (z.B. Mikros oder Tonabnehmer in den Gitarren) ?
    - "Haben festgestellt, dass das Ergebnis abgemischt besser ist" - Das klingt, als gäbe es schon Anhaltspunkte. Erzähl doch mal, wie und in welchem Rahmen Ihr das festgestellt habt!

    Generell:
    - Es geht immer eine Nummer kleiner, bis hin zu dem Modell "Alle stehen im Kreis um ein Mikro und werden über einen Kassettenrekorder verstärkt". Wie gut soll denn das Ergebnis werden?
    - Gebraucht kaufen kann man. Aber unbedingt Preise vergleichen und immer an solche Dinge wie fehlende Garantie und vertrauenswürdige Verkäufer denken! Gerade in Sachen gebrauchte Anlagen gibt es eine Menge Mumpitz. Oft sind z.B. bei ebay gebrauchte Mikros teurer als der Neupreis im Musikgeschäft!
    - Wie hoch wäre denn maximal Euer Budget? Gebt so viel aus wie Ihr könnt, denn leider gilt auch hier die Plattitüde: Wer billig kauft, kauft doppelt! (Analog zu "Ich brauche keine teure Bodhrán, es gibt ja auch Waltons für 70 Euro"). ;)

    LG,


    Micha

  • Je nachdem wo man spielt, stellen ja auch schonmal die Veranstalter die Technik, bzw könnten sie evtl stellen, wenn man sie darum bittet. Und für zB den einmaligen Auftritt im Stadion ( ;) ) kann man sich ja auch mal Technik leihen.

    Das ist dann eher meine feige Variante des Nicht-Technik-Anschaffens. Ansonsten würde ich immer eher dafür plädieren, dass sich jeder Musiker sein eigenes Mikro (plus Kabel plus evtl Ständer) kauft, damit ist man im "Ernstfall" (Trennung der Band) oder auch im Bestfall (jeder Musiker spielt noch in mindestens 3 anderen Bands) glaube ich ganz gut bedient. Die großen Dinge (Mischpult, Boxen) müssten allerdings wohl schon besser anteilig gekauft, also geteilt werden.

    Wie gesagt, ich würde klein anfangen, Mikros besorgen. Boxen und so stehen eigentlich recht häufig zur Verfügung.

    Lieben Gruß
    Doro

  • Jo,
    ich verbind mal mit Namen:
    Christine, Flöten, Gesang, Moderation
    Saskia: Geige, Akkordeon
    Dirk: Gitarre, Akkordeon, Gesang
    Stefan: Flöten, Gitarre, Moderation
    Karl-Wilhelm: Bodhran, Moderation

    Alles ohne Abnehmer.

    Wir haben schon mit Fremdanlagen gespielt. Die erste war nur für Sprache ausgelegt (Dorffest) und es war ziemlich schlecht. Die anderen beiden waren besser und das Ergebnis war ziemlich gut. Einmal war es eine Bühnentechnikfirma.

    Bislang spielen wir für Spaß. Erst so langsam kommt auch mal was rein. Mittelfristig können wir vielleicht 1000€ zusammenbekommen.

    Ach ja, Räume bis 80 oder 100 Leute kriegen wir ohne Technik bespielt. Schwierig wirds draußen.

    Oder kann man davon ausgehen, dass Veranstalter größerer Konzerte die Anlage stellen?

    Vielleicht ist das sogar die Grundfrage. Unsere Konzerte werden peu a peu größer. Müssen wir überhaupt was eigenes haben?

    ne leeve Jrooß
    Karl-Wilhelm

  • hm... ich kann da jetzt nich für alle instrumente sprechen, aber für den gesang.
    ich habe einige jahre in einer band gesungen und da alle möglichen "klangfarben" beim gesang benutzt...

    und da wollte ich mein eigenes mikro haben, denn nur bei dem weiß ich genau, wie sich der dynamikumfang mit meiner stimme verträgt... ( und das nur ich es angesabbert hab ;) )

    grundsätzlich willst du aber als musiker dein equipment kennen...
    das da eine menge erfahrung dazu gehört und das jeder bessere tontechniker mehr drauf hat als du, wenn du gerade erst dein erstes equipment gekauft hast ist klar.. aber das kommt ja mit der zeit...

    aber es sicher sinn, manche dinge, wie spezielle mikros für z.b. die flöten und die geige mitzubringen, so was ist eben nicht immer vorhanden....

  • Moin,

    also, da kann man eigentlich nur eines raten: Fleißig sparen! :D

    Im Ernst: Bei der Besetzung bekommt Ihr für 1000,- Euro nicht mal alle Mikros zusammen (wenn Ihr was wollt, das auch halbwegs brauchbar klingt). Na ja, vielleicht die Mikros schon, meinetwegen auch mit Stativen und Kabeln. Aber dann wird Euch schon die Puste ausgehen.

    Mein Tipp ist ähnlich wie der von Doro: Jeder sollte sich seine Mikros selbst kaufen (die kann man dann auch mal mitbringen, wenn man mal woanders mitspielen soll). Und zwar so gute Mikros wie nur irgend möglich! Ich sag's immer wieder: Wer billig kauft, kauft doppelt!!!
    Und dann würde ich erst einmal schauen, dass entweder der Veranstalter die Anlage stellt (da weiß man allerdings nie, was einen erwartet) oder dass man sich eine Anlage leiht. Sowas geht auch: bei befreundeten Musikern, im Musikgeschäft oder beim prof. PA Verleih.

    Bei wirklich großen Veranstaltungen (etwa bei Festivals) steht in aller Regel die Anlage. Da bringe ich nur Spezialmikros mit (etwa für die Bodhrán).

    Was meinst denn Du mit "Räume bis 80 oder 100 Leute kriegen wir ohne Technik bespielt"?? Seniorenheim? ;) Ich weiß nicht, ob Du schon mal versucht hast, an einem Samstag Abend in einem vollen Irish Pub in der Größe zu spielen. Da kann man Euch dann vielleicht noch spielen sehen. Aber hören ganz sicher nicht mehr!


    Hilft Dir das in irgend einer Form weiter?


    LG,


    Micha

  • Tja, wie die Frage so die Antwort, es ist alles möglich.
    Wir fahren mit ner kleinen Anlage von dap ganz gut, wenig Geld , viel Klang. Dazu ein Mischer mit Effekt (bissken Hall). Mikrofone für eure Zwecke sind so ab 100 Euro pro Stück zu haben, sei es shure oder akg oder sonst was (z.B AKG D5, Shure Sm 57 oder 58, je nachdem), plus Kabel, Ständer. vielleicht darfs noch ein Ansteckmikro von akg sein (wurden hier schon vorgestellt im Forum). Dann ist schon mal ganz gut was zu machen und zu hören, aber da sehe ich eher bei Räumen bis 100 Personen die Schmerzgrenze. wenn ihr wirklich solch einen Saal ohne Verstärkung beschallen wollt, frage ich mich, welcher Anspruch an den Sound besteht! :D

    Oder :geht zu Auftritten in Kneipen und fragt mal rum.

    Gruß
    Sven

  • Zumindest bin ich jetzt schlauer und werd es i der band diskutieren.
    Allen deshalb Danke.

    Bislang spielen wir viel in Gemeindehäusern und so.
    Das heißt, die Leute kommen wegen uns und sind entsprechend leise.

    Das klappt ganz gut.

    Das Müngersdorfer Stadion, mussten wir wegen Grippe absagen ;-))

    Gut, dass es so ein Forum gibt, wo man nette Leute findet.

    ne leeve Jrooß

    Karl-Wilhelm



  • Moin
    jau, das ist der Weg, bis Mikro alles selber kaufen, da weiß man, was man hat. Ständer, Boxen, Monitor, Verstärker vom Veranstalter stellen lassen und klar in seinem Technikrider definieren, was man braucht. Lieber erst mal alles fordern, was glücklich macht, z.B. eigenen Monitorweg für jeden etc. Abstriche kann man dann immer noch machen.
    Und das gesparte Geld in einen eigenen Techniker, der sein Handwerk versteht, investieren.

    Grüße
    der Rolf

  • Hallo allerseits!


    ich nehme diesen Thread mal wieder auf, da ich zum Thema Spiel-"Technik" zwar extrem viel zum geeignetsten Mikrofon (ich nehm übrigens immer noch das gute alte AKG C419 Schwanenhals-Klipp),
    zum Thema Verstärker aber eher generelles ("PA stellt meist Veranstalter oder leiht man sich") oder grundsätzlich schematisches (Leitfaden Soundtechnik) gelesen habe, aber wenig konkretes zu folgendem:


    Nutzt Ihr selber zum Üben daheim, für kleine Heimsessions oder zur Verstärkung nur des eigenen Instruments (also bei mehreren Spielern dann jeder für sich) bei kleinen Lokalitäten, oder durchgeschleift für Euch als individuellen Monitor spezielle (Monitor-)Verstärker?


    Hintergrund: Es gibt ja nicht wirklich spezifische Verstärker für Bodhrans, also kann ich mir vorstellen, dass man (Akustik-)Gitarrenverstärker oder (eher auf E-Drums ausgerichtete) Drum-Monitore verwendet.


    Ich persönlich habe mir jüngst den neuesten Nachwuchs aus dem Schweizer Hause Schertler zugelegt:
    Den "Giulia". Der ist extrem winzig, nur 1 Kanal, nur 50 Watt, aber in kleinem Raum ein sehr schöner Klang. Außerdem mag ich ihn in der "Wood"-Ausführung, weil er da auch optisch zur Bodhran und ins Wohnzimmer passt.
    Es gibt aber schon länger die größeren Modelle (z.B. "David"), Erweiterungen für größere Räume (Subwoofer) oder ganze Kneipen-PAs (nennt sich tatsächlich Schertler "PUB").


    Was mir daran gefällt: Es gibt den uralten Religionsstreit: Klingt bei Verstärkern Röhre (wärmer?) oder Transistor (präziser?) besser?
    Dabei wird gerade bei den kleinen (Gitarren-)Verstärkern sehr viel Schwerpunkt auf den "Saiten"-Klang gelegt.
    Schertlers Philosophie richtet sich auf das Gesamt-Instrument, also berücksichtigt sehr bewusst auch den Klang des Resonanzkörpers und sucht da eine Klangoptimierung.


    Und genau da ist mein Ansatz für die Bodhran, deren Klang ja nicht nur durch das Fell allein ensteht, und deren Tonabnahme durch Mikrofon ja auch den Gesamtklang inklusive Rahmen berücksichtigen muss.


    Daher habe ich jetzt spontan von meinem "Kleinen" begeistert ein wenig "Werbung" gemacht (aber ohne Provision und ohne Erfahrung mit den anderen Teilen.)


    Ich benutz ihn auch im Wohnzimmer, um mich von vorne zu hören, weil ich ja beim Spielen nie höre, was da wiklich zu den Seiten rausgeht.


    Nun wäre ich aber auch auf Eure Erfahrungen gespannt.


    Verstärker beim Üben, und auch noch daheim? Völlig plem plem?
    Ich verlass mich auf das, was die anderen stellen und den Mann am Mischpult?


    Oder: Ich nutze den und den dafür und hierfür, weil?


    Beste Grüße,


    Andreas

  • Röhre: Ist bei E-Gitarren angesagt, die wollen aber gerade auch die Verzerrung und da ist Röhre unschlagbar. Bei bodhran würde ich das lassen. Ansonsten: Wenn dir dein sound mit Verstärker gefällt: Warum nicht! Ich find es lästig immer anzustöpseln, und der Natursound reicht mir völlig aus.
    Sven

  • Jep, ich hab mir das bequem eingerichtet:
    Der Verstärker steht unauffällig zwischen Fernseher und Stereo-Anlage-Box, das Mikro ist eingestöpselt und dessen Kabel reicht bis zum Fernsehsessel, in dem ich auch übe.
    Schalter an, Kabel abgerollt, Mikro angeklemmt - in unter zehn Sekunden geht es los. Und bei Bedarf die Mucke zum Begleiten parallel bequem über die Stereoanlage von der Konserve.
    Ich finde, dass man sich so völlig anders (und besser) hört, als nur den Klang senkrecht zu Fell und Rahmenöffnung direkt.
    Plus den Möglichkeiten Klangregelung und Hall-Zugabe.


    Verzerrung? Jetzt überlege ich gerade, ob eine Bodhran auch mit Effektgeräten interessant klingen würde.
    Aber ich verfolge den Gedanken lieber nicht.


    Ich habe da von jemandem gehört, der auch pink-farbene Bodhrans, welche mit eingebautem Mikrofonhalter und werkzeuglosen Stimmsystemen herstellt.
    Wenn der das hier zufällig mitbekommt, stellt der demnächst noch ne Bodhran mit integrierter Effektbedienung her.
    Neben den Tuning-Schrauben Versteller für Wahwah, Phaser, Flanger für die Piratenfolk-Braut im rosanem Latex-Catsuit.

  • Hi,
    ich spiele über Shure SM 58 einen Roland AC 90 (Akustikverstärker 90 Watt),ca. 12 Kg schwer mit Umhängetasche.
    Darin sind Mikro mit Kabel, Spezial Mikroständer und Stromverlängerungskabel.
    Bei größeren Veranstaltungen kann man den in`s System einschleifen und als Monitor nutzen.
    Für Folkrock und unirische Sachen habe ich eine 37er TwinSkin mit kurzem trockenen Bass ,die Harmoniert aufs Possierlichste
    mit dem Teil.
    Das ganze macht richtig Druck und der Verstärker gibt den Bodhransound sehr natürlich wieder.
    Für einen Kneipengig vielleicht übertrieben, aber manchmal mag ich einfach wenn der Kitt vom Fenster fliegt.


    Achim

  • Die Schertler Amps sind sehr gut.
    Live spiele ich über eine DB TECHNOLOGIES OPERA 210 D Aktivbox die hat mit 200 W genug Reserven, (neben mir spielt ein Kontrabass!), als Mikro kommt bei der GPS ein SHURE BETA 98 H/C zum Einsatz, bei der SR ist das AKG-Mikro von Haus aus im Rahmen eingebaut.


    Die nötige Phantomspannung liefert ein Minipult, darüber läuft im FX-Weg ein Kompressor und ein EQ.
    Das bezeichne ich nicht als Effekt, sondern als verfeinerte Klangeregelung wobei ich den Kompressor nur selten brauche, aber gut, wenn man sowas dabei hat.


    Ich mische mein Signal selbst, zum FOH wird durchgeschleift.
    Zuhause beim Üben und bei Sessions brauche ich das ganze Gerödel natürlich nicht.


    Röhrentechnik ist was für E-Gitarren und Bässe, ein Bodhránsound braucht keine "warme" Verzerrung, sondern ein cleanes, schnelles Attack, (darum auch ein 10-Zöller und nix grösseres).


    Diese Anlage macht bei Bedarf mächtig Druck und liefert von Haus aus einen angenehmen Grundsound, kein Rauschen oder andere unerwünschte Sachen.

  • Sehr interessant, Ihr beiden. Mit dem Roland hatte ich auch geliebäugelt - es gibt gerade einen günstig in der Bucht - aber der Schertler war mir wohnzimmertauglicher.
    Ist allerdings ein echter Zwerg mit nur 5"ler plus Tweeter; ich weiss nicht, ob der für die Bodhran Kneipen-Monitor-tauglich wäre. Aber da man ihn durchschleifen kann, werd ich es irgendwann mal probieren. Aber ein größerer von Schertler (oder auch SR) wäre ungleich teurer gewesen.
    Und die Biester scheint es gebraucht und günstig kaum zu geben; ich hatte wenigstens etwas Preis-Glück mit einem Rückläufer.


    Dass man das Gerödel zu Hause nicht unbedingt braucht, ist schon klar, aber ich mag es irgendwie. Ist einfach ein anderes Sound-Erlebnis. Sicher Geschmackssache.

  • Offiziell/bezahlt gespielt gehe ich normalerweise davon aus, daß Anlage/Techniker in entsprechender Qualität vorhanden sind. Um das ganze Technikzeugs und in meinem Fall auch die Tücken der jeweiligen Instrumente (große und kleine Harfe, Bodhráns) kennenzulernen habe ich mir ein "kleines Besteck" zugelegt:


    - Mikrofone habe ich glücklicherweise von meinem Vater übernehmen können, u.a. sehr feine Kleinmembrankondensatoren
    - vernünftige Kabel mit amtlichen Steckern (Sommer/Cordial, Neutrik, Amphenol, notfalls Rean - Finger weg von billigen, steifen, stinkenden und Buchsen/Stecker schrottenden Pfuschpackungen...)
    - Kleinmixer (in meinem Fall Soundcraft EPM6, bissl wenig Kanäle aber klingt sehr gut (die EPM/EFX Serie hat GB30 Preamps, die gibt's sonst nur in den größeren Konsolen))
    - parametrischer Equalizer als Insert (da hab ich die "Billigvariante" zum experimentieren, Presonus EQ3B), um instrumentenabhängige Dröhnfrequenzen gezielt entzerren zu können wenn der mixereigene EQ nicht reicht
    - grafischer Equalizer für die Summe (dbx 2231, zum testen würde es auch was noch günstigeres zun, damit handelt man sich allerdings gerne mal Rauscherei ein)
    - LD Systems Dave 10+ (klein, günstig, mit EQ gut hörbar/erträglich)


    Sieht nach viel Aufwand aus, lohnt sich aber definitiv. Mit dieser Ausstattung kann ich nämlich tatsächlich sowas wie neutralen Klang hinfeilen, etwas, das mit instrumentenspezifischen Amps definitiv nur mit extremen Verrenkungen hinkriegt. Schließt mal Plattenspieler/Tonbandgerät an und schaut wie's klingt... (okok, Smartphone, mp3-Player etc. gehen natürlich auch...)


    Wenn man verstärkt spielt sollte man unbedingt auch mit Technik üben, meiner Meinung nach erweitert/verändert das nämlich das gesamte Instrument essenziell, was sich entsprechend auf die Spielweise auswirkt.


    Wohnzimmertauglich ist o.a. Ausrüstung natürlich nur bedingt... ^^


    LG


    Yoshi


    P.S.: Andrakar: Ein Schertler wär mir für die Kneipe zu schade... es hat schon seinen Grund, warum man die gebraucht nicht bekommt ;-)

  • Stimmt, Yoshi, das geht mir auch so:
    "...erweitert/verändert das nämlich das gesamte Instrument essenziell, was sich entsprechend auf die Spielweise auswirkt."
    Mit Verstärker, Bässe etwas rauf, und ordentlich reverb dazu, ist es etwas völlig anderes, offene Töne mit reinzubringen. Da klingt die Bodhran dann z.B. schon fast wie eine angeschlagene und langsam verhallende Bass-Saite.


    Wahrscheinlich ist mir der Schertler für die Kneipe dann doch auch zu schade; kostet ja fast so viel wie eine robustere und leistungsstärkere Klein-PA. Aber nur so fürs Wohnzimmer dachte ich dann doch, dass das etwas exentrisch erscheint.
    Umgekehrt wollte ich da aber das Mikro aber auch nicht über die (ja zigfach teurere und mehrfach leistungsstärkere) Stereoanlage laufen lassen, zumal ich da mangels Anschluss und Phantomspeisung ohnehin nen Mixer hätte dazwischen setzen müssen.


    Aber "unbedingt auch mit Technik üben" war jetzt mein absoluter Motivator, auch im Wohnzimmer "mit" zu üben.


  • Mit Verstärker, Bässe etwas rauf, und ordentlich reverb dazu, ist es etwas völlig anderes, offene Töne mit reinzubringen.


    Witzig - ich nehm bei Bodhráns schon fast prinzipiell etwas Baß und Low-Mids (200-400Hz) raus... sonst wird's gerne mal schwammig. Aber wie schon erwähnt, ein Akustik Amp wie der Schertler hat schon eine eigene, in diesem Fall höhenlastige Färbung.
    Die Schertlers, SRs und Aers sind größtenteils auf Akustikgitarre getrimmt, d.h. sie haben definitiv keinen linearen Frequenzverlauf. Einerseits wird das schon durch die verbaute Elektronik erreicht, andererseits macht auch der verbaute Lautsprecher extrem viel aus (schau mal nach Diskussionen über Vox AC-30 Gitarrenamps mit Blue Bulldog bzw. Greenback Lautsprechern).
    Bodhráns haben halt einen riesigen Frequenzbereich, da tut's meiner Meinung nach eher eine Fullrangebox (sowas wie Ulf am Start hat, oder sogar was feines von RFC). Wenn Du aber genau diesen Sound willst und suchst, den Du mit dem Schertler bekommst - Zeil erreicht, zurücklehnen und genießen :-)


    Nette Anekdote von einem Bassisten dazu:
    Die ewige Suche nach dem perfekten Sound... alle Foren abonniert, immer wieder die umliegenden Musikgeschäfte mit Tests usw. genervt ganze Armadas an Tretminen verstöpselt und doch nie so richtig vollkommen zufrieden. Dann irgendwann hat er sich ein Herz und etwas mehr Geld in die Hand genommen und sich eine Mesa Boogie Combo zugelegt. Sein Kommentar dazu: "Meine Suche war urplötzlich zu Ende."
    Und seither amüsiert er sich nur noch über die 3 Mrd. Threads im Netz wo verschiedene Amps bzw. die 30 Tretminen und deren Alternativen davor diskutiert werden.
    Bei genau dem Bassisten habe ich übrigens einen PA-Workshop gemacht, kann ich nur jedem, der ein außergewöhnliches Instrument spielt das verstärkt werden soll wärmstens ans Herz legen.



    Umgekehrt wollte ich da aber das Mikro aber auch nicht über die (ja zigfach teurere und mehrfach leistungsstärkere) Stereoanlage laufen lassen, zumal ich da mangels Anschluss und Phantomspeisung ohnehin nen Mixer hätte dazwischen setzen müssen.


    Das würde ich auch ganz unbedingt bleiben lassen, auf dem Papier mag die Hifi-Anlage recht nett aussehen, für Livesound ist sie trotzdem nicht konzipiert. Wahrscheinlich wird's Dir dann nämlich sogar recht bald die Lautsprecher zerfetzen, ich gehe nicht davon aus, daß Deine Boxen eine PA-typische, vergleichsweise martialisch anmutende Chassis verbaut haben ;-)
    Auch die Verstärker sind in den seltensten Fällen auf Livedynamik ausgelegt, die meist totkomprimierten CD Aufnahmen fordern eine Anlage bei weitem nicht so, wie ein live spielender Musiker mit vollem Dynamikumfang (hörbares Pianissimo und trotzdem genug Dampf für Fortissimo, und zwar nicht nur einzelne Akzente).


    LG


    Yoshi

  • Ah, Meister Yoshi meldet sich zu Wort, sehr schön.
    Wenn einer einen Plan davon hat, dann Du, echt.
    Das mit den Baß und Low-Mids rausnehmen kann ich bestätigen, von Haus aus sind grade die Hedwitschak-Bodhráns mit reichlich Bassanteil im Grundsound gesegnet.
    Was für die Session natürlich gut ist, kann verstärkt sehr schnell undifferenziert und wummerig klingen.
    Deshalb ist eine gute Klangregelung das A+O.
    Für meine Bouzouki habe ich günstig ein matched pair Rhode NT5 bekommen, eins davon verwende ich quasi als Raummikro auch für die Bodhrán, exzellent!
    @ Yoshi, eine RCF wäre natürlich super, sprengt aber mein Budget und eine PA, wie Du sie fährst wäre mir zuviel Gepäck.
    Deine Anlage liefert einen amtlichen Sound, ich durfte dankenswerter Weise schonmal drüber spielen.