also eigentlich ...

  • ... spiele ich ja Gitarre.
    Erste Bodhran 1990 in Killarney gekauft - bei nem Elektriker, der auch Musikinstrumente anbot. Ein Billigteil, grün lackiert, nicht stimmbar. Auf der hab ich gelernt und die ersten Jahre gespielt. Im Bodhran booklet eines Herrn Suilleabhain las ich bis zum Kapitel "following the tune" (Seite 3 von 25). Das versuch ich seither umzusetzen - bisher zur Zufriedenheit meiner Mitmusiker.
    Wozu braucht ihr Trommelworkshops? Sperrt Ohren und Augen auf - hört und seht euch an was und wie andere spielen - und dann spielt! ... zum Radio, zur CD, mit Freunden. Hört gut zu und dann 'follow the tune'!
    Seit 1993 spiele ich eine "Lefima" - die einzige stimmbare Bodhran, die ich damals auf der Frankfurter Musikmesse finden konnte - mit außenliegenden Stimmschrauben mit Flügelmuttern.
    Mit neueren Bodhrans kann ich nichts anfangen. Meist fehlt das Kreuz zum festhalten komplett. Wenn doch mal eins drin ist, ist der Abstand zum Fell so groß, dass ich mit den Fingern nicht ans Fell komme. Was soll das?

  • ... erstmal willkommen im Forum! :)

    Und um direkt Deine 2 Fragen zu beantworten, nämlich:

    Zitat


    ...Was soll das?



    und

    Zitat


    Wozu braucht ihr Trommelworkshops?



    Genau dafür. ;)

    Zuhören und zusehen sind ein absolut wichtiger Input für jeden Spieler, keine Frage. Aber es mag hier und da auch nicht schaden, wenn man mal den einen oder anderen technischen Kniff gezeigt bekommt. Zum Beispiel, wie man eine Bodhrán ohne Kreuz spielt und trotzdem (oder eben drum) gut am Fell arbeiten kann... ;)

    Viel Spaß im Forum,
    UB.

  • Danke für die nette Begrüßung!
    ... gleich von 2 Board-Gurus - fühle mich geehrt.
    ... an Uwe:
    Klar lernt man auch von Tips, die einem Leute geben, die's besser können.
    Ich komme halt bisher mit meiner Autodidaktentechnik in meinen Hobbybands gut klar - und bei Sessions lass ich die Nurtrommler trommeln und spiele Gitarre.

  • Auch von mir erstmal ein Willkommen!

    Zitat

    Original von Folk A. Holic
    Ich komme halt bisher mit meiner Autodidaktentechnik in meinen Hobbybands gut klar



    Das ist doch super. Wer vor 20 Jahren mit Bodhrán angefangen hat, ist, notgedrungen, auch ohne Workshops ausgekommen. Es gab ja kaum welche in Kontinentaleuropa. Aber dass grade der Anfang mit einem Workshop einfacher ist, ist wohl unumstritten.

    Zitat

    Original von Folk A. Holic Sperrt Ohren und Augen auf - hört und seht euch an was und wie andere spielen - und dann spielt!



    Dann müsste dir doch aufgefallen sein, dass das Kreuz in der Bodhrán seit einigen Jahren "out" ist, weil es mehr stört als hilft. Ich vermute, dass du dir autodidaktisch eine Spielweise angeeignet hast, die sich nicht unbedingt mit der oft üblichen deckt. Macht ja auch nichts, wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Würde mich mal interessieren, wie sich das anhört!

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Moin
    Willkommen im Forum!
    ich schließe mich Andreas an, ich würde auch mal gerne hören, wie es sich anhört.

    Allerdings denke ich auch, wenn Du Augen und Ohren aufmachst, müßtest Du eigentlich sehen, was das "ohne Kreuz" soll. Ohne es geprüft zu haben, behaupte ich: Es gibt mehr Videos auf youtube ohne Kreuz als mit!

    Also Augen und Ohren auf, dann siehst Du, was das soll!

    Alternativ könntest Du mit offenen Ohren und Augen zu einem Workshop gehen und da erfahren, was das soll. Und vielleicht sogar das ein oder andere mitnehmen, was auch Dein Spiel noch bereichern könnte.

    Grüße
    Der Rolf

  • nun, wie soll ich anfangen, vielleicht einmal: Herzlich willkommen! Aber, der Start ins Forum deinerseits klingt schon etwas eigen. Ist ja toll, wenn Leute ohne Workshops auskommen (wollen, müsen?) Wozu? Workshops sind übrigens nicht nur zum Lenen geeignet, man lernt auch nette Leute kennen, manchmal ergibt sich sogar dort die Gründung einer Band, mir ist das so passiert. Was Augen und Ohren auf angeht, stimme ich dir zu, nur in letzter Zeit wirst du beim Hinsehen und Hinhören erkannt haben, dass es irgendwie manchmal auch so klingt, wie man es mit einer Trommel mit Kreuz nur schwer hinbekommt. Aber wenn du mit deiner Spielweise und deinem Kreuz glücklich bist, ist ja alles gut.....

    Lieben Gruß
    Sven

  • >Wozu braucht ihr Trommelworkshops [?]

    Weil es Spass macht?
    Weil man neugierig ist?
    Weil man dort nette Leute trifft?

    Genau wie die Forum: Man BRAUCHT sie nicht unbedingt - kann aber davon sehr viel freude haben

    :]

    Hertzlich willkommen.

    Lars

  • Sagts Guido und Rolf nicht weiter,aber...
    ich gehe auf die Workshops, weil es lustige Whiskyproben gibt, jede Menge gelacht wird und das Essen gemeinsam nochmal viel besser schmeckt.
    Dass manchmal sogar was vom Unterricht hängen bleibt, will ich nicht völlig ausschließen- und ich empfehle auf jeden Fall mal, einen Unterricht auszuprobieren- die Gefahr, im eigenen Sadft zu kochen und immer nur dasselbe zu spielen, ist nämlich groß.

    Und auch von mir ein freundliches Willkommen!

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • also eigentlich ...
    ... wollte ich nur meinen bescheidenen Beitrag zum Thema "Wie seid ihr zur Bodhran gekommen?" leisten. Hab dabei wohl den falschen Knopf geklickt und ein neues Thema aufgemacht - dummer Anfängerfehler - sorry!
    Danke für die netten Begrüßungen und die vielen guten Tipps - ihr habt ja alle auch recht.
    an Gyde, gedelig, Svenboy: Ich gehe seit 10 Jahren regelmäßig zu Gitarrenworkshops (nach 20 Jahren autodidaktischem lernen, spielen und unterrichten) - auch in erster Linie wegen der netten Leute die man trifft und der vielen guten Musik die man da hört. Und sicher bleibt auch vom Kurs immer was hängen. Ich werde Guido und Rolf nichts verraten - ich kenn die beiden doch gar nicht.
    an Rolf und Andreas: Ich habe auch schon mit offenen Augen und Ohren bei Konzerten und Folk Festivals gesessen und gestaunt was diese (meist) Jungs (meist aus Irland) aus ihren neuen Bodhrans mit neuen Spieltechniken so alles rausholen. Dass sich da in den letzten 20 oder 30 Jahren viel getan hat, ist mir nicht ganz entgangen. Hörproben (von mir) bei myspace - tullamoretwo - I'll tell me Ma / Black Velvet Band / Whiskey in the Jar - da spiele ich auch die Bodhran - die Aufnahmen sind gut 10 Jahre alt (die Gitarren würde ich heute anders spielen).
    Ich halte die Bodhran an dem Kreuz und bin mit drei Fingern am Fell. Das geht halt nur bei den alten Bodhrans mit Kreuz nah am Fell. Wenn heute die ganze Handfläche das Fell bearbeiten soll, stört so ein Kreuz natürlich - das seh ich ein. Für meine antiquierte Technik brauch ich's halt. Is schon ein Kreuz mit dem Kreuz ...
    Liebe Grüße

  • Willkommen an Bo(a)rd :-)

    Die Musik klingt gar nicht übel, für mein Irishlaienohr kommt das recht stimmig rüber. Bodhranmäßig habe ich einen anderen Geschmack und andere Klangvorstellungen/-ideale, aber es mischt sich ganz gut rein.

    Sich autodidaktisch etwas beizubringen oder vielmehr entwickeln zu lassen ist eine feine Sache, allerdings gibt es wie überall zwei Seiten der Medaille.

    Ich bediene mich jetzt zweier gemeiner Klischees, aber Übertreibung macht's einfach anschaulich ;-)

    Typ 1, der Klassiker:
    Übt oder übte mal mindestens 6 Stunden pro Tag, davon sicherlich 1 bis 2 Stunden ausschließlich Technik. Es wird nur reproduziert, Wiederholung und Zuverlässigkeit werden perfektioniert. Imrpovisation wird bei Jazzern neidisch beäugt, Musiker aus der Folkszene hingegen eher belächelt (Streicher: "Sch§$@ Bogentechnik, unsauber"/Bläser: "Keine Stütze, Atmung katastrophal, Haltung unter aller "§$§$&%"/usw.).
    Es gibt nicht wirklich irgendwelche ernstzunehmenden technischen Hürden, daher ist Folk auch eher uninteressant. Man mißt sich schließlich am Schwierigkeitsgrad des reproduzierten Kunststücks.

    Typ 2, der Esoteriker:
    Üben ist Gift für die Aura und zerstört Kreativität. Man setzt sich hin, nimmt ein unbekanntes Instrument und spielt drauflos. Alles ist frei, alles fließt, man wird eins mit dem Kosmos/seiner Wasserpfeife/der Farbe an der Wand. Kritikartige Anmerkungen werden kategorisch abgelehnt ("Du willst meine Freiheit einschränken, aber ich habe Mitleid mit Dir weil Du nur ein Opfer der bösen Zivilisation bist"), es geht darum, alles zu vergessen und neue Wege zu beschreiten. Je weiter entfernt von Bekanntem desto besser. Und man entdeckt bei jedem mal Spielen eine neue Tonart/Skala (Tonalität?)...
    Wer schreiend davonläuft, sich die Ohren zuhält oder sonstige Abwehrreaktionen zeigt wird milde belächelt ("jaja, Du bist eben noch nicht so weit, das braucht seine Zeit...")

    Tja, wie üblich gilt es, die goldene Mitte zu finden. Man braucht die Basis, technisch wie künstlerisch um sich immer in diese angenehme Sicherheit zurücklehnen zu können. Darüber darf man aber Freiheit und Kreativität nicht vergessen, das Werkzeug sollte nicht zu Selbstzweck mutieren. Ist ist zwar ein wichtiges, aber immer nur Mittel zum Zweck.


    Mah, schon wieder soviel blah... sorry.


    LG

    Yoshi

  • @ Rolf:
    ... danke für den Tipp. Dann werd ich doch mal zu so nem workshop gehen, um zu sehen und zu hören was das soll ... Schlüchtern ist ja nicht sooo weit weg vom Odenwald - und Urlaub hab ich da auch.
    Liebe Grüße'!
    Rudi

  • @ yoshi:
    ... danke für die schönen Bespiele - aber das trifft's nicht ganz.
    Vielleicht eher so ...
    ... da hat einer (mühsam) das Ski fahren erlernt - in einer Zeit als Ski fahren "in" war und jeder Ski gefahren ist. Inzwischen hat er ne gute Skiausrüstung und ne gute Technik, mit der er problemlos und lustvoll jeden Hang bewältigt ...
    ... inzwischen sind alle Freunde zum Snowboard gewechselt und befahren - mit neuem Gerät und neuer Technik - genauso problemlos und lustvoll die gleichen Pisten ...
    ... soll er jetzt zum Snowboard wechseln - nur weil es alle andern auch tun? Soll er noch mal ganz von vorn anfangen, obwohl er sein traditionelles Gerät mit seiner (altmodischen) Technik doch schon gut beherrscht?
    ... ich denke, das trifft's eher ...