Bodhran richtig stimmen

  • Ich habe mir vor en paar Monaten meine erste Bodhran von gekauft (von Guido Plüschke). Bisher hab ich diese immer nach Gefühl gestimmt so dass ich dachte der Klang wär okay. Später hab ich dann gemerkt dass das Stimmen neben dem Klang auch großen Einfluss auf das Verhalten des Sticks hat (ja, war mir vorher ttatsächlich nicht so bewusst, Anfänger ^^), so dass ich neben dem Klang vor allem darauf geachtet hab. Hab dann meistens eher etwas fester die Schrauben angezogen weil ich das Gefühl hatte dass mir mehr Spannung das Spiel deutlich vereinfacht hat. Und siehe da ich hab auch direkt Fortschritte gemacht. Jetzt ist mir Leider eine Fassung der Schrauben gebrochen, und frage ich mich ob ichs da doch übertrieben habe?


    Habe mir hier auch einige der Tipps zum Stimmen durchgelesen, und dort wird oft geschrieben dass wohl garnicht so arg gespannt sein muss?! Denke hängt wohl auch viel von der Art der Bodhran ab, aber so generell kam mir die Tendenz so nach dem Motto "weniger ist mehr" vor...


    Naja, bin da daher jetzt etwas verunsichert, würde mich daher über ein paar Hinweise freuen...

  • Hi Grenzfrei (Namen hab ich nicht entdeckt)willkommen im gelben Forum! Der Rolf hat mir beim letzten Workshop das nochmal so erklärt,die Trommel muss ohne die Fellhand (also frei schwingend) den tiefsten Ton erzeugen.Das heißt du entspannst das Fell, ziehst es gleichmäßig an und musst den Punkt finden zwischen dem etwas flatternden Fell und dem tiefsten Bass! Klingt einfach ist es aber nicht für einen Anfänger, weil man da noch nicht die Fellhand so stark benutzt um das Fell beim spielen zu spannen.Also stimmt man das Fell zu straff.Das war jedenfalls meine Erfahrung am Anfang, weil wie du schon schreibst dann der Tipper besser "hüpft".
    Vielleicht gehst du mal auf einen Workshop oder fährst mal zu einem Gleichgesinnten, ehe du deine Trommel kaputt machst!
    Ansonsten weiter üben, Gruß Falko!

  • Moin
    also:
    Zunächstmal keine Sorgen, viel kaputt machen kannst Du nicht. Und es ist richtig, wie Du schon geschrieben hast, dass die Spannung des Felles einen sehr entscheidenden Einfluß auf den Rebound (das Zurückspringen) des Tippers hat. Das mache ich mir auch zu nutze, denn bei schnellen Stücken ist mein Fell immer stärker gespannt, und nicht auf "kurz vor Flattern".
    Falko: Hmm, da habe ich mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Denn es geht IMHO nicht darum, den Punkt *zwischen* Flattern und Bass zu finden, sondern darum, rauszufinden, was der tiefste spielbare Ton Deiner Trommel ist.
    Um die richtige Fellspannung zu finden, alle Schrauben soweit lösen, bis das Fell nicht mehr gespannt ist. Dann langsam die Schrauben wieder festziehen (immer eine Vierteldrehung) bis sich ein netter Basston einstellt. Das ist dann eine gute Ausgangsposition, je nachdem was man machen will. Langsame Songbegleitung mit Basslinien? Dann bist Du jetzt fertig. Knackige Tunes begleiten: Da würde ich noch ein bis zwei Umdrehungen drauflegen und so weiter.
    Wichtig:
    Um sicher zu stellen, dass das Fell gleichmäßig gespannt ist, schlägt man leicht mit dem Finger von außen, 5-8cm vom Rand gegen das Fell und zwar auf der 12, 3,6 und 9 Uhr Position. Hierbei sollte immer die gleiche Tonhöhe erklingen.
    Grüße
    Der Rolf

  • Erstmal Danke für die beiden Antworten (ich heiße übrigens Daniel ^^)


    Das mit dem Spannen durch die Fellhand stimmt wohl, ich benutz die eher zum dämpfen oder auch mal ab und an die Tonhöhe zu verändern, wirklich viel Druck is da noch nicht hinter... es fällt mir sonst schwer mich auf die Schlaghand zu konzentriern. Denke das kommt wenn ich mich garnimmer groß konzentriern muss ;-)


    Das mit dem Workshop ist jedenfalls ne gute Idee, hab mich da auch schon ein wenig informiert und einen in Bonn gefunden den ich vllt. nächstes Jahr mal besuche. Oder kennt ihr welche im Saarland?


    ROLF: Hm, das mit dem kaputtmachen sagst du so leicht... ich HAB ja was kaputt gemacht ^^ Wie gesagt weiß ich eben nur nicht obs wirklich am zu straffen spannen oder eher am Material lag.... sonst jemanden das schonmal passiert? Oder weiß wer wo ich da Ersatzteile herbekommen könnte?


    Deine Anleitung zum Stimmen werd ich dann mal probiern sobald ich wieder alle Schrauben benutzen kann, denke sonst machts wenig Sinn.


    Danke nochmal bis hier :-)

  • Hallo,
    es handelt sich um das Modell Bodhrán, "40 cm Palisander mit Tasche" für 95€ von . Hm, vllt. ist auch das mit dem gleichmässig das Problem... aber ich denke wenn dann lags weniger an der Fellspannung direkt sondern vllt. am "überdrehen" der Stimmschraube?

  • Gute Idee, mit dem Workshop! :) Andreas Schneider macht echt gute, IMHO. Das tolle am persönlichen Kontakt, egal ob bei Sessions oder Workshops oder einfach bei einem Bier/Apfelsaft ist, dass man sich stundenlanges Beschreiben und exaktes Formulieren sparen kann und einfach sagt "guckst du da" "hörst du hier".
    Viel Spaß und gutes Trommeln.
    Ach ja, ist das mit der Schraube denn ein auf jeden Fall trommelspezifisches Problem, oder kann da der gute alte Baumarkt um die Ecke mit einer neuen Schraube/Unterlegplatte/whatever helfen?
    Ich les grad nochmal oben: "Jetzt ist mir Leider eine Fassung der Schrauben gebrochen." Heißt das, dass da Holz aus dem Stimmring rausgebrochen ist? Oder war da ein Holzblock im Rahmen befestigt? Vielleicht stellst du ja auch ein Foto ein, da lässt sich manchmal mehr sagen. Ich hoffe jedenfalls, dass es ein handwerklich lösbares Problem ist. Und ich glaube eigentlich auch nicht, dass du beim Stimmen übertrieben hast, denn da hättest du meiner bescheidenen Meinung nach WEIT über PLÄNK PLÄNK helle Fellspannung drüber hinaus stimmen müssen.
    Lieben Gruß
    Doro

  • Moin, mein Merksatz dazu: Ein zu stramm, (hoch), gestimmtes Fell kriegst Du während des Spiels niemals tiefer, ein tief gestimmtes Fell kannst Du "hochdrücken".
    Ansonsten gilt das, was Rolf geschrieben hat, je nach dem, was gefordert wird, die Spannung fix anpassen, das geht natürlich mit einem werkzeuglosen Stimmsystem am besten, (ich denke grade wehmütig an die geniale iBodh zurück).
    Die brauchte nur eine von den drei Stimmschrauben und fertig!
    iBodh

    "Die Musik muss dem Manne Funken aus der Seele schlagen", (Beethoven)

    Salty Shores

    Einmal editiert, zuletzt von Catweazle () aus folgendem Grund: Link zum Praxistest der iBodh zugefügt

  • Ja, das mit dem persönlich zeigen stimmt denke auf jeden Fall, daher auch nochmals Dank an Achim hier der sich bereiterklärt sich dafür mal Zeit zu nehmen und mir das Teil zu ersetzen. Es handelt sich dabei um einen im Rahmen verschraubten Metallblock für die Stimmschrauben, dieser ist wie gesagt gebrochen. Fot mach ich wenn meine Bodhran wieder da ist, ist derzeit "außer Haus" ^^


    Obs das Teil auch im Baumarkt gibt kann ich nicht genau sagen, Guido Plüschke hat mir jedenfalls auch angeboten mir ein Ersatzteil zu liefern. Werd aber auf jeden fall bei Gelegenheit ma im Markt schaun ob die das auch haben, oder vllt eher in nem Musikladen?! Mal sehn, wäre nämlich schon gut zu wissen wo ich Ersatz herbekomme falls es nochmal passiert.


    Würde die Teile eventuell auch gerne gegen stabilere Austauschen. Die Stimmschrauben werd ich auch gegen normale Schlagzeug-Stimmschrauben tauschen die mit nem Stimmschlüssel stimmbar sind, dann brauch ich nicht mehr diesen unpraktischen Imbussschlüssel ^^

  • Daniel,das Ersatzteil gibt es mit Sicherheit nicht im Baumarkt,das bekommst Du nur bei Guido.
    Man könnte sowas anfertigen,allerdings ist eine Neubestellung einfacher und günstiger.
    Normalerweise geht dieser Gewindeblock nicht in die Knie,ich vermute einen Materialfehler.
    Als ich meine Pakistani auf werkzeugloses Stimmsystem umgebaut habe musste ich die Zollgewinde in den Stimmschraubenblöcken
    "metrisch überschneiden".
    Du bekommst den benötigten Inbusschlüssel auch in Schraubenzieherform,da ist die Handhabung viel einfacher.
    Schlage vor dass Du mit der Ersatzteilbestellung wartest bis Du die Trommel mit mit meinem Filztipper (von Guido)
    probegespielt hast,da ergibt sich ein angenehmerer Klang.
    Grüße,
    Achim