Brendan White Bodhráns

Hallo vallirish,

eine Gute Stimmung beim Spieler ist gut - aber bei der Trommel auch - oder hab ich was nicht mitbekommen und die BW ist nicht stimmbar (gibts doch bei BW bestimmt gar nicht??), oder ist sie trotz Stimmung mehr Ploink als Bomm...

Gruß
Oliver

Ich muss mich da jetzt auch mal einmischen...

Ohne es wissenschaftlich erklären zu können, habe ich das Gefühl, dass meine BW auch "wetterfühlig" ist. Da kann ich stimmen, so viel ich will, wenn's eine sehr hohe relative Luftfeuchtigkeit hat, klingt die Ziege einfach anders. Etwas dumpfer, halt.

Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das nicht bei jedem Naturfell so ist (vielleicht mal stärker und mal schwächer ausgeprägt). Schliesslich dürfte so ein Fell ja einiges an Luftfeuchtigkeit aufnehmen, wenn's nicht komplett wasserdicht imprägniert ist. [Und wie's in dem Fall noch klingen würde, mag ich mir lieber nicht vorstellen...]

Moin
natürlich ist das bei allen Trommeln so, die ein Naturfell haben, die sind alle "wetterfühlig" daher baut man ja stimmbare Trommeln.
Grüße
Der Rolf

PS
Es gibt auch nicht stimmbare BWs..

Hallo Zusammen!

Das ist schön, daß es jetzt ein eigenes Brendan White Forum gibt. Ich habe nämlich seit einiger Zeit die fixe Idee, daß sich dessen Trommeln (nicht nur, aber) vor allem seeehr gut zum Spielen mit Bürste eignen, so wie es Rolf macht. Ich kenne das auch noch von ein paar anderen Spielern und habe festgestellt, daß sie einen sehr weichen, bassigen Klang haben.
Daher überlege ich die Anschaffung einer BW extra für die Bürste (man gönnt sich ja sonst nix )

Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Gruß, Andreas

Hallo Andi,

ja, es klingt ganz nett, wenn man (m)eine BW mit der Bürste bearbeitet. Ist aber wohl eher Geschmackssache. Im direkten Vergleich mit der Hedwitschak meiner Freundin würde ich sagen, letztere gefällt mir mit Bürste gespielt besser. Sie klingt insgesamt nicht so bassig und etwas knackiger, da kommt der Bürsteneffekt m.E. besser rüber. Meine BW klingt allerdings (meiner Meinung nach) absolut genial, wenn sie mit einem Hotrod bearbeitet wird...

Aber die Idee, sich eine Bodhrán speziell für einen bestimmten "Tipper" zu kaufen, hat was. Ok, klingt etwas dekadent, aber warum nicht? Andere Leute tragen eine Trommel und 10 Sticks zur Session, auf diese Weise würde man dann bei 10 Sticks eine ganze Kofferraumladung voller Bodhráns mit sich herumtragen. Da würden die Melodieinstrumentalisten ganz schön Augen machen...

Micha

Moin
man kann sicher nicht sagen, alle BWs sind zum Bürstenspielen besser, denn die Teile sind ja alle unterschiedlich. Ich habe eine DS von Brendan, die mit der Bürste sahnemäßig rüberkommt...schönes Bürstengeräusch und der fetteste Bass, den ich je bei einer Bodhran erlebt habe.
Grüße
Der Rolf

Wen es interessiert, der kann ein schönes Interview mit Brendan nachlesen, dass Rob Bitter mit ihm geführt hat. Ich habe das ins Deutsche übersetzt. Verzeiht den ein oder anderen Tibbvehlerrr hier klicken, um es zu lesen

Hi Thorralf,

echt spannend. Ich finde immer sehr interessant, wenn einer aus dem Nähkästchen plaudert.

Der Fellstapel erinnert mich eher an einen Haufen Chapatis!!! Was meint Brendan denn mit "Klangkammern"? Das mit seinen tollen Beziehungen im "Pergamentgewerbe" kann ich nicht nachvollziehen. Meint er echt, dass es in Irland nicht so viel Ziegen gibt, um die ganzen Bodhanmaker zu befriedigen? Das kann ich mich nicht so vorstellen....

Danke für die viele Arbeit!

Gruß

Mat

Klangkammern (Soundchamber) sind kreisförmige Ausfräsungen, die in der inneren Lage des gesperrten Rahmens liegen und den Klang positiv beeinflussen sollen. Das soll sich besonders beim Mikrophonieren auswirken... (leider habe ich so eine Trommel nicht da, deshalb auch kein Foto...)
Keine Ahnung ob das so ist. Die Bemerkung von Brendan bezog sich wohl auf die Technik Felle zu spalten, die bei billigen Trommeln oft eingesetzt wird...
Wer schon einmal bei Brendan war, der weiss, dass er die Bodhrans in einem Verschlag fertigt und das Foto mit der Brille ist auch nicht gestellt oder arrangiert worden....

Hi!

Wenn die Klangkammern wirklich was bringen würden vom Sound, dann hätte man vermutlich schon mehr davon gehört. Nehm ich an. Also, ich kanns mir nicht vorstellen. Vielleicht bekommt man ja mal so ne Trommel in die Hand.

:-)))

Mat

ich habe mir vor ca. 2,5 Jahren eine BW in Galway gekauft und bin vom Klang her sehr zufrieden. Dort gab es ca. 20 BW's, die ich alle durchgetestet habe und letztendlich war eine für mich dabei.
Bei anderen hätte ich mir bei der ersten Berührung des Fells dafür fast die Haut aufgerissen habe - innen wie außen - das ist kein Scherz!

Die Verarbeitung des Ramens war bei allen eher dürftig. Bislang war ich zu faul den Ramen per Hand zu entgraten - also nehme ich die ein oder andere Blase am Unterarm in kauf.

Mir immer noch nicht klar, was das sein soll. Egal.

Bin mit meiner SOK bestens bedient!

Gruß

Mat

Also das mit den Klangkammern ist so geacht: Die innere Lamelle ist mit relativ großen Löchern versehen.
Die darunter liegende Lamelle besteht eigentlich nur aus 2 Streifen: einer oben, einer unten. Dannach kommt noch eine (oder zwei ???) Lamelle, die Äußere, die wieder ganz ist.
So hat der Schall die Möglichkeit, sich quasi im Rahmen auszubreiten und (hoffentlich) voluminöser wieder rauszukommen, was einem tiefen Rahmen gleichkommen sollte.
Einen sicheren Vorteil bietet es sicher: es macht die Trommel leichter *ggg*.
Nö, mal im Ernst: die Idee ist an sich sehr interessant, und in letzter Zeit hab ich nur noch Whites mit diesen Sound Chambers gesehen, scheint sich ja doch zu bewähren.
Allerdings kennt man aus der Schallschutztheorie, doch eher den Grundsatz, daß Löcher den Schall schlucken (siehe auch Schallschutzplatten). Wahrscheinlich soll der Klang einfach bassiger werden.
Ich werde Brendan höchstwahrscheinlich im August besuchen und mit ihm darüber quatschen. Ich bin auch gespannt.
Dennoch: bauen tut er diese Klangkammern jetzt schon einige Jahre !

Und nochwas zum Fell: Ja, was Brendan sagt mit der Anzahl der Ziegen und der Bodhráns ist schon was dran.
Z. B. verwenden einige Hersteller Rinderspalt statt Ziege. Das ist praktisch, da eine Kuh sehr groß ist und ein sehr dickes Fell hat, das man eben in der Dicke teilen kann. So bekommt man eine super Fellausbeute. Das Problem ist nur, daß die meisten Rinderfelle zu unelastisch sind.

Außerdem: die Meisten Felle kommen nach wie vor aus Pakistan. Problem: schlechte Fellqualität, da schlechte Nahrung und viele Dornen, sprich also viele Narben.
Außerdem werden die Felle sehr billig enthaart.
Ach ja... und dann ist da noch die Kinderarbeit...
(aber das ist wieder ein anderes Thema)

Ich verwende übrigens auch keine irischen Ziegen :o)
Ca. 80 % meiner Trommelfelle kommen von schweizer Bergziegen.

Übrigens, wenn wir gerade bei Trommelfellen und Brendan sind: ich hab ihn mal vor einiger Zeit gefragt, was er von Lambegfellen hält. Darauf kam eine kurze und knappe Antwort wie sie nicht typischer von Brendan hätte sein können:

"Lambeg skins are good for Lambeg drums" *ggg*