Feedback / Kritik / Verbesserungsvorschläge

  • Hallo zusammen, ich brauche mal euer Feedback :)


    Da es mir sehr schwer fällt mein eigenes Spiel einzuschätzen poste ich mal bewusst in der Anfängerecke, auch wenn ich nun seit ca. 2 Jahren spiele. Ich bin in einer hobbyässigen Folkband, nun wollen wir Live auftreten und ich würde dazu gerne mal die Meinungen von anderen Bodhranspielern hören. Mir gehts dabei zum ersten mal um ne Einschätzung meines aktuellen Levels und natürlich Tipps was ich besser machen kann.


    Daher hier mal zwei Aufnahmen von mir zur Gesangs- und Instrumentenspur unsres Gitarristen/Sängers:


    Ich hatte nie Unterricht, daher spiele ich auch meist mehr nach Gefühl als bewusst nach Grundmustern, was vllt. ein erstes Problem sein könnte ;) Zudem fällt mir selbst immer wieder auf dass ich zu oft Triplets einsetze glaube ich, so viel schon mal zur Selbstdiagnose...

  • Hallo nach Saarbrücken,da ich weiß,dass es immer etwas Überwindung kostet ein Hörbeispiel zu posten,finde ich hast du auch ein Feedback verdient.
    Leider spiele ich erst ein Jahr länger und davon im letzten Jahr eher Whistle,deshalb kommt meine Kritik auch eher aus dem Bauch.Mit den Triplets hast du
    selbst angesprochen,cool wenn du sie kannst,aber weniger ist manchmal mehr,das empfinde ich auch bei deiner Begleitung.Grundsätzlich glaube ich hälst du den
    Rhythmus, jedoch für meinen Geschmack zu monoton.D.h.mir fehlt die Bassbetonung,vielleicht kannst du auch mal zur Songbegleitung einen anderen Tipper probieren,
    der etwas softer daherkommt.Ich denke es ist ein großer Unterschied,ob man einen Tune oder Song begleitet.Bei einem Song sollte die Begleitung etwas variieren,Spannung
    aufbauen und den Gesang vorlassen.Bei Rolfs Unterricht könntest du glaube ich, noch einiges mitnehmen, er nimmt oft Songs von Cara auseinander und erörtert die Begleitung.
    Ich finde es toll ,das du mit anderen Musikern spielst, das hat mir auch viel gebracht.Höre auf die Anderen und denke daran in der irischen Musik ist die Bodhran nicht das Schlagzeug,
    wie in der Popmusik,wo sich alle dranhängen müssen.
    Vielleicht kannst du was damit anfangen Gruß Falko!

  • Danke für dein Feedback Falko :) Das bringt mir auf jeden Fall was!
    Das mit den verschiedenen Tippern ist ein guter Rat, das versuche ich auch immer mal zu wechseln und auszuprobiern, habe auch mittlerweile mehr als wahrscheinlich nötig ^^ Ich hab hierfür den härtesten genommen, das stimmt, weil ich finde der spricht am besten an. Und zudem ist bei den Proben auch oft die Lautstärke ein Problem, dh. die weicheren werden vom Rest oft nicht gehört. Für die Aufnahme zu Hause natürlich egal, da probier ich das definitiv mal. Weil mit dem Bass hast schon Recht, kommt dann besser (bässer ^^)
    Und jepp, ein wenig mehr Abwechslung wünsch ich mir selbst auch von mir ;) Andrerseits wünscht sich der Rest der Band des öfteren auch mehr Konstanz, also schwierig da immer das richtige Maß zu finden für mich... Aber freut mich dass zumindest der Rhythmus deiner Meinung nach sitzt, ich denke da hab ich ein ganz gutes Gespür.


    Und auch gut dass du den Unterschied zwischen Reels/Jigs und Songs ansprichst... ich hab nämlich genau die Befürchtung dass ich dadurch dass wir fast nur Songs spielen die eigentlichen Bodhrangrundlagen bei mir zu kurz kommen... lieg ich da richtig? Aso das ich automatisch ne andre Spielweise mir angewöhn als es traditionell ist sag ich mal. Z.B. versuche wirklich irgendwie, nicht bewusst, Schlagzeug zu ersetzen... die andern ermutigen mich auch immer den Takt/Rhythmus vorzulegen dass sie sich dranhängen. Ist das eher hinderlich? Höre ich bei dir zumindest etwas raus...

  • Dann lasse ich auch mal ein kurzes Feedback hier:
    Zuviele Triplets wurden bereits genannt, weniger ist hier oft mehr, insbesondere wenn es darauf ankommt ein Triplet genau auf den Punkt zu spielen ist eher schwierig, so "nebenbei" schafft man ein Triplet im Eifer des Geklöppels schon eher.
    Du befürchtest, daß die die eigentlichen Bodhrangrundlagen, also die gängigen Schlagmuster bei Jigs/reels usw. zu kurz kommen.
    Die wichtigsten Schlagmuster habe ich in den Workshops bei Guido und Rolf gelernt, jetzt geht es um mögliche Variationen, vor allem die Arbeit mit der Fellhand, verfeinern des Mikrotimings und Exaktheit, das heisst, genau das zu spielen, was vorgegeben ist, anstelle dessen was mir einfällt.
    Die Bodhrangrundlagen und alles was sonst so dazu gehört, brauchst Du auf jeden Fall, wenn Du in einer Session spielst.
    Du begleitest überwiegend Songs und es wird so eine Art Drumbegleitung von Dir erwartet, warum auch nicht, es ist doch eine Frage, wie ihr euere Sachen arrangiert und da kommt die künstlerische Freiheit zur Entfaltung!
    Ich spiele in meiner Band die Bodhrán zum einen "klassisch" bei reinen Tunesets und zum anderem spiele ich sie als Bassdrum und Snare, mein Job ist es das Tempo zu halten, damit die Kollegen schön zusammen bleiben.
    Hauptsache es groovt!
    Wenn der Groove da ist und das Tempo gehalten wird ist es eigentlich schnurz, wie man was klöppelt.
    Ich finde, jeder sollte seinen eigenen Stil finden, ausbauen und pflegen, dabei ruhig experimentieren und sich weiter entwicklen.
    Hauptsache es macht Spass und solange die Band/Session nichts gegenteiliges äussert, ist man wohl gut unterwegs.

  • Hey ho, immer mutig, etwas zu zeigen. Also feedback: Zuviel triplets zu wenig triplets....Geschmackssache. Aber: Du solltest dir vielleicht ein pattern suchen, welches du einigermaßen konstant spielst und nicht immer mal so irgendwo ein triplet setzen, sondern es so gestalten, dass es bewusst ist. Dann noch ein anderes pattern für den refrain. Zur Betonung: Ich höre irgendwie hier die deutsche 1 und 3-Betonung durch. Versuche mal ganz bewusst auf 2 und 4 zu gehen, da klingt das im song schon ganz anders! Schlagzeug betont ja auch gern 2 und 4 als sogenannter Backbeat. Da sitzt der hohe (Snare) beat, 1 und 3 eher Bassdrum, dann Betonung entweder 1 u 3, aber besser 2 u 4, probier´s mal, was besser klingt, ich würde ne Wette eingehen, was dabei rauskommt. Meiner Meinung nach kann man sehr wohl ein Schlagzeug imitieren, aber sollte das typische für die bodhran nicht aus den Augen verlieren. Außerdem ist es insgesamt recht monoton, da gilt aber für den geamten song. Setzt doch mal ein break am Ende der Strophe oder nur du. Aber auch hier: weniger ist mehr, nicht dauernd bremsen. Und: Dynamik! Wo spielst du lauter? Warum? Wo leiser und warum? Das bringt auch schon einiges. Wolltest du das hören? Und ganz wichtig: Das dauert, hab Geduld, die Anfänge sind doch schon ordentlich, und die Verbesserungen gut möglich!

  • Ich schließe mich meinen Vorschreibern an!
    Aber ich möchte auch Sven zitieren:

    Zitat

    die Anfänge sind doch schon ordentlich, und die Verbesserungen gut möglich!

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Moin.


    Erstmal: Finde ich mutig und toll, dass Du Dich der Kritik stellst.


    Und dann mal subjektiv ganz positiv: In dem konkreten Beispiel finde ich es sehr angenehm, wie Du so konstant duchtrommelst.
    Erinnert etwas an alte militärische Marschbegleitung - könnte ich stundenlang nach Marschieren.


    Aber dann kommt das, was einige andere schon erwähnt haben: Auf Dauer, gerade durch wenig Variation in Lautstärke und Tonhöhen
    (unterstützt aber durch den ebenfalls sehr, sagen wir mal "durchgängigen" Gesang) ist das dann wirklich mehr als Hintergrund zum Marschieren als zum intensiven Zuhören. Drei Songs hintereinander und ich wünsch mir wahrscheinlich, dass endlich die Schlacht beginnt.


    Gar nicht mal vom eigentlichen Rhythmus, aber gerade hinsichtlich Betonung, Lautstärke, Tonhöhe usw. ruhig versuchen etwas mehr Abwechslung, Nuancen, Variation, all das, was das Ohr wieder aufmerken lässt, hinein zu bringen. Aber vorsichtig, nicht von einem Extrem ins andere.


    Und mein spezieller, schon oben angedeuteter Ratschlag heißt: das gilt für alle von Euch.
    Es liegt nämlich gar nicht so sehr an Dir, zumindest nicht alleine.
    Man muss sich mal den "Spaß" machen mit der Maus beliebig in verschiedene Stellen des Songs hin- und herzuspringen:
    Der Gesang und die Klampfe klingen erst recht ständig irgendwie gleich.


    Bitte nicht zu sehr zu Herzen nehmen; ich übertreibe jetzt mal deutlich, um es deutlicher zu machen:
    Es plätschert so vor sich hin, und irgendwann ist es vorbei, ohne dass es einer so richtig mitbekommt.


    Vielleicht postest Du mal etwas "lebhafteres" zum Vergleich, wie Du da spielst.


    Liebe Grüße (und alles ist konstruktiv gemeint!),


    Andreas

  • Hi,


    nur ganz kurz weil spät:
    - Bleib dran, man hört, dass du dem Lied zuhörst, was ich total gut finde!!
    - Versuch mal, dir die Struktur des Liedes klar zu machen. Evtl mal den Text ausdrucken, überlegen, wo die Melodie wieder von vorne anfängt, ob Teile wiederholt werden, Refrain ect... Du wirst feststellen: Es gibt eine Strophe und dann folgt der Refrain, der allerdings von der Melodie fast gleich ist. Vielleicht bietet es sich hier aber an, durch Änderung deiner Spielweise die beiden Teile deutlicher voneinander zu trennen?
    - Gute Idee von Svenboy: Wechsel zwischen 1-3 Betonung und 2-4! (bei Minute 3 rutscht du da ja schonmal kurz rein, Absicht oder Zufall... egal! Das was die Gitarre macht ist diese Offbeatbetonung 2/4. Euer Song ist ein 4/4, also bodhrantechnisch ein Reel. Vielleicht hilft dir ja auch dieser Beitrag: Tunes/Tunesarten...? Der Versuch einer Gliederung ?)
    - Experimentier ruhig mal mit der linken Hand. Oder lass mal n Schlag weg.


    Liebe Grüße
    Doro


    PS: hab übrigens grad mega Spaß an der Version hier: INSBESONDERE ab 1:45!!! :)

  • Oh wow, da kam ja jetzt doch mal noch einiges, Danke!


    Und freut mich neben den Verbesserungsvorschlägen auch ein wenig Lob mitzubekommen, das motiviert mich :) Zeigt mir immerhin dass ich nicht völlig danebenliege. Genau das hab ich mir erhofft, zu sehn worauf ich aufbauen kann und was ich anders machen sollte. Und achja, keine Angst, ich nehm mir nichts davon sehr zu Herzen solang es so sachlich ist wie bisher, ich WILL ja besser werden (bzw. wir) ;)


    Das mit der 2 und 4 muss ich dann auf jeden Fall Mal bewusster probieren, Danke. Eigentlich war das auch geplant, aber verfalle tatsächlich oft ins 1-3. Daher ja, die Momente in denen es nicht so ist sind tatsächlich gewollt ;) Wechsel klingt nach nem Plan, würde ja auch nochmal für mehr Abwechslung sorgen.


    Dass der Song euch insgesamt eintönig vorkommt erschreckt mich ein wenig, da wir die Nummer eigentlich lebhaft haben wollen ^^ Liegt aber auch z.T. dran dass das hier ne Pobeaufahme ist, also für die Bandmitglieder um sich drauf einzuspielen außerhalb der Proben, und jede Spur einzeln eingespielt. Im Gemeinsamen Zusammenspiel haben wir schon etwas mehr Dynamik drin. Ich mach mal ne Aufnahme während ner Probe, da kommt dann auch noch Geige dazu. Aber ich nehm die Kritik auf jeden Fall mal mit in die Band als Anregung auch für die anderen!


    Songstruktur ist auch nochmal guter Punkt Doro. Da machen wir uns auch immer gemeinsam Gedanken, daher gute Anregung für ne Bandprobe :) Denke da kan ich einige der Ideen einfließen lassen um wie gesagt die Teile besser zu trennen: Wechsel 1-3, 2-4, Lautstärke, Tonhöhe, mehr Bass usw. Linke Hand ja, da geht auch mehr ich weiß. Aber experimentieren tu ich, kommt nur nicht immer so raus wie ichs mir wünsche, grad in der Aufnahme... Ich versuchs beim nächsten mal auch mit nem bessren Mikro, war bisher mit ner Webcam aufgenommen (vlt auch ein Grund für mangelnde Dynamik ^^)


    Und haha, ja die Version die du verlinkt hast Doro ist echt super :) Der Elvispart ist ja ma ne geile Idee :D Wir experimetieren gerade mit nem Polkaintro um das ganze etwas interessanter zu machen: https://www.youtube.com/watch?v=4om1rQKPijI was haltet ihr von der Idee? Passt einfach vom Rythmus voll gut ^^