Irische Clave?

  • Hi,


    witzige Frage. Ich habe davon noch nicht gehört. Zumindest nicht in der Funktion, die Claves in der lateinamerikanischen Musik haben. Schlaginstrumente sind ja in der irischen Musik jetzt nicht wirklich zahlreich vertreten. Wer mehr weiß, kann mich gern verbesserrn.

    Zufälligerweise habe ich aber gerade in letzter Zeit probiert, die Son- und die Bossa-Clave auf der Bodhrán unterzubringen. (Rumba-Clave ist mir zu Hardcore). Gespielt als betonte hohe "Plopps" über zwei Takte. Ich bin da aber noch am Anfang. Die linke Hand ist noch nicht schnell genug und die betonten Upstrokes kommen noch nicht ausreichend knackig und treffsicher.


    Gruß,

    Micha

  • Ich gehe dann jetzt einfach mal davon aus, dass es keine irische Clave gibt.


    Latin Claven sind für mich ein schöner Anreiz double downs zu üben. Wenn man das ganze nach Andy Kruspes Art spielt, muss sich die Hand dabei noch nicht mal groß bewegen. Einfach die Hand flach ans Fell anlegen, Daumen abspreizen und Daumen- und Zeigefingerspitze an den Rahmen ran. Das abgeteilte Dreieck sorgt fast automatisch für schöne Plopps und wenn man die linke wegnimmt, hat man nen Bass. Alles ohne viel zu bewegen.

  • Genauso mache ich die Plopps. Ich nehm nur nicht die Hand ganz weg. Erstens will ich ja zwischen den Plopps nicht nur Bässe haben und zweitens versuche ich schon, auch Bässe nicht unabgedämpft zu spielen.

    Da ist für mich z.B. schwierig, die zwei hohen Plopps der Zweiergruppe in der Son-Clave ins Dreieck zu spielen, aber die eine Achtel dazwischen als Nicht-Bass mit der Hand irgendwo richtung Fellmitte. Mal sehen, wohin das noch führt.

  • Die Clave als Instrument ist ein spezielles oft rundes und hartes Holzstück mit einem eingearbeiteten Schallverstärker, der durch entsprechende Handhaltung deutlich wirkt, ansonsten klingt sie eher zu trocken.


    Die Clave ist in der lateinamerikanischen und in der afrikanischen Musik das erste Instrument was die Kinder / Einsteiger erlernen müssen um einmal (nach vielleicht 2 Jahren) auch mit der Trommel mitspielen zu „dürfen“ - sagt unser Gruppenleiter in der Trommelgruppe.


    Sie ist das wichtigste Instrument in einer größeren Gruppe und durchdringt immer einen noch so lauten „Trommelchor“.


    Ihr Sinn ist eigentlich nicht eine schöne Begleitung zu geben, sondern durch arhythmische Tonfolgen immer deutlich hörbar anzugeben wo die „1“ ist.

    Wenn man(n) „rauskommt“ kannst du mit der nächsten Sequenzfolge der Clave sofort wieder einsteigen.


    Daher ist sie auch auf 1-2 Taktsequenzen begrenzt, ich kenne aus der Trommelgruppe 6 Clave-Rhythmen.


    Sie kann natürlich auch mit Schellen oder anderen Instrumenten gespielt werden.


    Die Clave kann auch mit 2 Sticks (Tippern) geschlagen werden, wobei jeder Stick einen anderen Rhythmus schlägt.


    Das erweitert das ganze Thema beträchtlich und erzeugt sehr schöne Sequenzen.


    Die Clave in der irischen Musik zu versuchen ist mal eine interessante Idee.


    So als erste Idee würde ich die nicht auf dem Fell, sondern auf einen zweiten Bodhran leise auf dem Rand spielen (wenn zwei Bodhránspieler für ein Stück nicht passen, macht einer einen passenden Clave - Rhythmus).


    Der Charakter der deutlichen „Hörbarkeit“ für die restlichen Bandmitglieder wäre besser gegeben, das Fell ist unverstärkt oft zu leise in einem Stück (auch eine leise Clave auf Holz hört man ganz gut und sie ist nicht zu dominant).


    Den gleichen Effekt kann ein „Sidestick“ (aus Holz, einfach googeln) erzeugen, der auf dem Cajon mit dem Fuß oder Hacken gespielt wird, oder einem elektronischen Fusspedal (das schaffe ich rhythmisch und gleichzeitig nicht, Drummer müssen Götter sein?).


    Auf dem Cajon sitzend, kann man ja auch Bodhran spielen, wenn irische Stücke in einer Band gespielt werden, also kann man auch alle anderen Instrument der „Kleinpercussion“ einsetzen.


    Mit der Bodhran habe ich schon mal versucht mit der Innenhand mit einem Tipper auf dem Rand zu schlagen, das geht, aber die Innenhand „ist dann weg“ und mal schlägt nur Bass (solche Stück gibt es aber und das passt dann auch, siehe „Black is the Colour“ - YouTube - ich begleite das mit der „Bass-Bodhran“)


    Da auch eine leise Clave gut hörbar ist, reicht aber auch nur ein Fingerhut auf einen Finger der Innenhand, der (so vorhanden und erreichbar ) auf dem Fellrahmen schlägt, mir die Fellhand ist dann weiterhin einzusetzen.


    Ich habe auf der Innenseite der Bodhran eine kleine Mikrofonhalterung fest eingebaut, auf die kann man dann mit dem Fingerhut (oder 2) anschlagen, durch die feste Verbindung wird der Schall auf den ganzen Ring verteilt und ein noch so leises antippen ist deutlich hörbar.


    Falls ein Clave - Rhythmus mal zu einem irischen Stück passen sollte, würde ich den (als Einzelspieler) auch auf den Holzrahmen spielen, mit zwei Bodhran kann das aber sicher sehr interessant sein mit Clave - Rhythmen auf dem Fell zu spielen (z.B. bei Intros …“Jacobites by Name“ - YouTube- da gibt es eine Version mit 2 Bodhrán als Intro- aber ist kein Clave Rhythmus).


    Mich hat das Thema auch beschäftigt…werde das demnächst mal mehr beachten.


    LG

  • Hier das Intro mit 2 Trommeln



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