Üben, üben, üben...

  • Üben, üben, üben….


    Dieses Wort zieht sich wie ein Credo durch das Forum.

    Der thread ist als Sammelbecken gedacht für alle Tipps, Informationen, Fragen, Anregungen und Emotionen rund um das Thema „üben“.

    Ich wünsche diesem thread, dass er uns anspornt, inspiriert und auch mal tröstet, wenn es gilt, den Frust zu überwinden und mit Lust zu üben.

    Denn, wie sagt ein altes chinesisches Sprichwort: „Ohne Fleiß keinen Reis“.:)


    Viel Spaß,


    Lance


    P.S.

    Da ja aller Anfang schwer ist, fange ich mal mit einem mittelschweren Pattern an, das vermutlich auch in Lehrbüchern zu finden ist. Ich finde es recht geeignet, z.B. auch mal für ein break.


    Fett= erst mal nur Akzent. Dann auch zusätzlich als offenen Basston


    sonstige= z.B. oberhalb (oder auf) der Fellhand,


    1, 2, 3, 4 sind die Zählzeiten wie im Reel (4/4 Takt) und werden hintereinander gespielt, können aber auch als einzelne 16tel Gruppe in Endlosschleife geübt werden.


    1. d u D u
    2. d U d u
    3. D u d U
    4. d u D u

    d.h.


    /d u D u / d U d u / D u d U / d u D u / (D)


    Wenn das gut läuft, kann man jeden Akzent auf einen anderen Ton verlegen, z.B. von oben nach unten als rundown.


    Wer lieber double downs spielt, kann sich den Rhythmus so arrangieren:


    /: d u D u / d D u d / D u d D / u d D u : / (D)


    Ein rundown ist damit schon richtig schwer, finde ich.


    Enjoy!

  • Wer es noch nicht kennt:


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    Jim Higgins zeigt einen funky Groove step by step. Sehr gut nachzuvollziehen mit splitscreen.


    Meine Empfehlung dazu: Funky Dance Grooves, long versions. Trainiert die Ausdauer.:P

  • Wiederentdeckt:

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    Sehr schönes Video. Beide Hände sind erkenn- und nachvollziehbar.

    Ruhig, souverän, rhythmisch sehr sauber gespielt, und die kleinen breaks sind fein gesetzt. Selten bekommt man das alles so vorbildlich zu sehen und zu hören!


    Soweit ich das rausgehört habe, geht der Handsatz im Hauptrhythmus für den Jig so:


    Obwohl ein Jig eigentlich im 6/8 Takt steht, habe ich den Rhythmus statt auf jeweils 2 auf 4 Zählzeiten gelegt. Das gibt eine bessere Übersicht.

    Beide Gruppen lassen sich gut separat üben/verwenden.


    1. D u d
    2. d u D
    3. u d u
    4. D u d


    1. D u d
    2. d u D
    3. u D u
    4. D u d


    Fett = Akzent

    unterstrichen = Basston

    Fett und unterstrichen = Basston mit Akzent

    h, m, t = Töne, hoch, mittel, tief

    Das Komma trennt nur die Zählzeiten voneinander für einen besseren Überblick



    D u d, d u D, u d u, D u d     D u d, d u Dh, u Dm u, Dt u d


    Der Reel ist einfacher strukturiert:


    1. d u d u
    2. d u D u
    3. d u d u
    4. D u d u



    d u d u, d u D u, d u d u, D u d u


    Dafür sind Varianten (rolls) und breaks, wie z.B. rundowns super platziert!


    Viel Spaß,


    Lance

  • Moin

    Hier wäre anzumerken, dass je nachdem, wie man den Jig spielt, unterschiedliche Schlagrichtungen vorliegen.

    Der vorgezogene Basston liegt auf einem Aufschlag, wenn man strikt down up durchspielt.

    Warum notierst Du das nicht taktweise, also im 6/8?

    1. D u d d u D
    2. alternativ: D u d u d U


    etc. ?

    Grüße

    Der Rolf


    PS Schöne Trommel :]

  • Hallo


    Hier wäre anzumerken, dass je nachdem, wie man den Jig spielt, unterschiedliche Schlagrichtungen vorliegen.

    Meinst Du, unterschiedliche Schlagrichtungen je nach Handsatz?

    Ich habe versucht, den Handsatz vom Video nachzuvollziehen. 1) Weil für mich die daraus ergebende Artikulation überzeugt 2) Weil man dann mit dem Video 1:1 nachspielen/üben kann. Aber natürlich funktionieren auch andere Handsätze. Den double down finde ich halt übenswert, besonders im Zusammenhang mit Basstönen.


    Warum notierst Du das nicht taktweise, also im 6/8?

    Berechtigte Frage. Das tatsächliche Metrum 6/8 wird von mir so nicht abgebildet, darauf habe ich hingewiesen. Der Grund ist: ich persönlich finde es wie gesagt übersichtlicher. Es ist schwer, mit Buchstaben eine Notation zu imitieren.


    Beim 6/8 werden in der Notation üblicherweise drei 8tel Werte durch einen Balken zusammengefasst. Dadurch ergeben sich zwei mal "drei 8tel" Gruppen pro Takt (dud udu) und gezählt wird auf 1, 2 (wie beim Marsch). Das Auge erfasst, wo der Puls liegt (s. foot tapping).

    Ein Aneinanderreihen (dududu) gibt diese Struktur nicht wieder. Es könnte genauso gut so aufgefasst werden: du du du, wie beim 3/4 Walzer.

    Bei einem Handsatz mit double down (duddud) sieht das Auge einen Doppelschlag dd, der aber metrisch eigentlich zu trennen ist (dud dud), weil die zweite Gruppe eine leichte Betonung erhält.


    Hingegen ist bei einer 16tel Gruppe im Reel (dudd) der double down so gut wie gleichwertig und die 4er Struktur mit Handsatz gut lesbar.


    Aber ja, das hätte ich vielleicht besser so darstellen sollen:


    D u d, d u D

    u d u, D u d

    D u d, d u Dh

    u Dm u, Dt u d


    Auf der anderen Seite wollte ich den Groove einmal ohne Absätze zusammenhängend darstellen. Und schließlich kann sich ja jeder noch selber eine persönliche Version daraus basteln.


    Das Ganze fällt mir eher schwer zu notieren. Andy Kruspe hat eine gute Lösung gefunden, beides zu kombinieren, klassische Notation und Handsatz mit Zeichen.


    Viele Grüße,

    Lance


    PS Schöne Trommel

    Ja, ist mir auch gleich aufgefallen, hab ja schließlich selber zwei, auch die Tipper von Stevie. Das nennt man globale Bodhránisierung!^^

  • Meinst Du, unterschiedliche Schlagrichtungen je nach Handsatz?

    Ich habe versucht, den Handsatz vom Video nachzuvollziehen. 1) Weil für mich die daraus ergebende Artikulation überzeugt 2) Weil man dann mit dem Video 1:1 nachspielen/üben kann. Aber natürlich funktionieren auch andere Handsätze. Den double down finde ich halt übenswert, besonders im Zusammenhang mit Basstönen.

    Moin

    Oh, Handsatz, das ist ein neues Wort für mich. Ich nehme an, Du meinst die Schlagtechnik? Also beim Jig down up in down up in vs. nur down up?


    Dann meinen wir das gleiche. Klar, wenn Du das im Video gezeigte darstellen wolltest, passt das. Ich liebe ja jigs im dududu... .


    Berechtigte Frage. Das tatsächliche Metrum 6/8 wird von mir so nicht abgebildet, darauf habe ich hingewiesen. Der Grund ist: ich persönlich finde es wie gesagt übersichtlicher. Es ist schwer, mit Buchstaben eine Notation zu imitieren.


    Beim 6/8 werden in der Notation üblicherweise drei 8tel Werte durch einen Balken zusammengefasst. Dadurch ergeben sich zwei mal "drei 8tel" Gruppen pro Takt (dud udu) und gezählt wird auf 1, 2 (wie beim Marsch). Das Auge erfasst, wo der Puls liegt (s. foot tapping).

    Ein Aneinanderreihen (dududu) gibt diese Struktur nicht wieder. Es könnte genauso gut so aufgefasst werden: du du du, wie beim 3/4 Walzer.

    Bei einem Handsatz mit double down (duddud) sieht das Auge einen Doppelschlag dd, der aber metrisch eigentlich zu trennen ist (dud dud), weil die zweite Gruppe eine leichte Betonung erhält.

    Ja, schon. Aber notiert in Noten wird der Jig ja als ein Takt mit sechs achteln. Daher würde ich dem immer folgen. Gerne auch gruppiert in Dreiergruppen, denn das ist der Jig ja, eine Aneinanderreihung von Dreiergruppen. Gezählt wird auf der 1 und 4 in diesem Fall, also erste achtel und sechste Achtel. Das ist also nicht falsch, was Du schreibst, aber es geht sich dann mit den acht Takten nicht aus, die ein Teil des Tunes ausmachen. Walzer wird ausgeschlossen, weil oben Jig drüber steht :-)

    Zum duddud: Ich sehe den ersten der beiden Schläge nach unten ja eher als "in", da er nicht so weit nach unten (bei mir eigentlich gar nicht) durchschwingt. Also dann wäre es dui dui.


    Kruspe ist immer gut.

    Du hast zwei RWE? Wow, das ist ja eine mehr als ich habe!

    Grüße

    Der Rolf

  • Hallo


    Oh, Handsatz, das ist ein neues Wort für mich. Ich nehme an, Du meinst die Schlagtechnik? Also beim Jig down up in down up in vs. nur down up?

    Das überrascht mich jetzt. "Handsatz" ist ein Begriff für Schlaginstrumente, die mit zwei Händen (symmetrisch) gespielt werden.

    (Entspricht bei den Tasteninstrumenten dem "Fingersatz": Wann spielt welcher Finger welche Taste.)

    Der Paradiddle z.B. entsteht allein durch einen Handsatz, wie RLRR LRLL.

    Ich habe den Begriff einfach analog verwendet für dudu, weil mir das vertraut ist.


    Unter "Schlagtechnik" verstehe ich hingegen alles, was durch Einsatz des Körpers (inkl. Hilfsmittel wie sticks) der Klangerzeugung dient. Und weil das Wort "Schlag" sich bei Schlaginstrumenten erübrigt, wird eigentlich nur von "Technik" gesprochen. Ausdifferenziert: "Fingertechnik", "Fußtechnik", "Besentechnik"....


    Jetzt. Mir ist schon hie und da aufgefallen, dass gewisse Begriffe in der Bodhránwelt anders verwendet werden als außerhalb (Stichwort triplet). Ich empfinde das als sehr ungünstig, weil es die Kommunikation unter Musikern erschwert.

    "Handsatz" finde ich nun aber auch nicht mehr so passend, also Danke für den Hinweis!


    Ein Lösung wäre für mich hier das Wort "Schlagmuster".


    Das ist also nicht falsch, was Du schreibst, aber es geht sich dann mit den acht Takten nicht aus, die ein Teil des Tunes ausmachen.

    Das verstehe ich nicht. Ich habe vier Takte notiert, die werden wiederholt, macht acht Takte.


    Zum duddud: Ich sehe den ersten der beiden Schläge nach unten ja eher als "in", da er nicht so weit nach unten (bei mir eigentlich gar nicht) durchschwingt. Also dann wäre es dui dui.

    Ein Thema ganz nah am thread. Du hast natürlich recht, es gibt ihn, den "in" -Schlag oder "tap". Wieso unterschlage ich den immer? Das habe ich mich jetzt ernsthaft gefragt.

    Meine persönlichen Gedanken zum "in":

    • Zunächst. Wenn es nicht dud dud ist, sondern eigentlich dui dui, dann gibt es folglich keinen "double down". Es sei denn, man meint zwei komplett durchschwingende downs. Den Begriff müsste man dann konsequent differenzieren. Ich glaube nicht, dass das gelingt.
    • idu idu, diu diu, dui dui?
      Hm, hat außer mir sonst noch jemand Schwierigkeiten, das flüssig zu lesen?
    • Spiele ich überhaupt einen "in"?
      Ja, vor allem im langsamen Tempo. Dann, wenn ich jeden Schlag in einer Einzelaktion waagerecht ausführe (=senkrecht zum Fell) und nicht parabelförmig wie sonst. Und auch bei schneller Folge von "in" Schlägen hintereinander.
      Das erschöpft es aber nicht, schwierig......
    • Wozu ist der "in" eigentlich da?
      Beim "in" trifft der tipper senkrecht auf und hat damit einen maximal erzielbaren rebound (wie bei einer herkömmlichen waagerechten Trommel).
      Das Zurückprallen des tippers ersetzt die Ausholbewegung für den nächsten Schlag. Bei einem folgenden down schwingt der tipper dann durch.

      i d u :
      "In" mit rebound
      down
      up

      Es geht um Bewegungsökonomie: Die ersparte Ausholbewegung für den down (durch den rebound) macht die schnelle Schlagfolge erst möglich.
    • Aber gerade beim schnellen Spiel verliert sich bei mir der "in" Charakter. Der tipper trifft nicht mehr senkrecht, sondern leicht schräg auf. Der rebound muss nicht mehr optimal sein, weil die Bewegung kleiner wird. "in" und "down" nähern sich mehr an, vor allem, wenn man zusätzlich leise spielt. Daraus werden mehr oder minder zwei Abwärtsschläge.
    • Und jetzt zum eigentlichen. Ich komme mental besser damit zurecht, wenn ich beide Schläge im schnellen Tempo als eine zusammengefasste Bewegungsfolge denke und lese, also: dd, wie ein Doppelschlag.
      Ich möchte sogar soweit gehen, dass eine notierte Trennung von "in" und "d" im schnellen Tempo eine hemmende Wirkung haben könnte.
    • Hm, :/, gibt kein "entweder oder", sondern eher ein "sowohl als auch".
      Und vielleicht ist das auch der Grund, warum dieses Schlagmuster so ungemein schwer ist?
    • Fakt bleibt: Für Anfänger muss der "in" dargestellt werden, um ihn überhaupt bewusst zu erlernen und weil er sowieso im langsamen Tempo auftritt.


    Soweit meine Thesen. Aber es interessiert mich, wie das Forum das sieht. Wer empfindet den "in" auch im Tempo noch als separaten Schlag, und wem liegt der "double down" Gedanke näher?


    Du hast zwei RWE? Wow, das ist ja eine mehr als ich habe!

    Eine große, eine kleine. Das ist aber auch alles. Jetzt sag nicht, Du seist so arm, dass Du Dir Deine eigenen Instrumente nicht leisten könntest!:D


    VG

    Lance

  • Moin.


    Ich glaube *Handsatz* entspricht dem, was der Drummer *Sticking* nennt.

    Also Handsatz: linke, rechte Hand.

    Sticking: linker, rechter Stick.

    Analog Bodhran: up oder down.


    Schlagzeuger nutzen übrigens durchaus auch Noten.

    Die Platzierung entspricht dann den Trommeln: unten Bass, oben Becken, darunter HiHat, Snare, und dazwischen die verschieden Toms. Bzw. was man sonst noch so hat.

    Lance, Du könntest Deine 5 Basistöne also auch "normal not-ieren".

    Das Sticking wird nicht vorgegeben, sondern muss der Drummer individuell nach Ökonomie, Können, Vorlieben wählen.


    Das könnte man auch mit der Bodhran tun, aber folgendes wirkt dem entgegen:


    Viele Bodhranspieler haben wenig mit Noten am Hut. Die Gründe lasse ich mal außen vor.


    Viele Lehrer ( und Schüler) wollen Schlagmuster inklusive Sticking vorge(ge) ben (bekommen).


    Dazu noch Betonung und linke Hand.


    Das führt zu so komplexen Notationen wie mehr und weniger dicken Pfeilen nach unten und oben, R für Rimshot, T für Triplet/Triole, grün für Ballen rein, rot für Ballen raus, etc. pp...


    Das hat schon was von Partitur für 1 Instrument. Und das für eine Rahmentrommel!


    Manche hassen das, manche lieben das; ich finde es zumindest faszinierend.

    Ich kann lesen, was der Andere ziemlich genau meint.

    Dann kann ich mich ja immer noch entscheiden, ob ich das so oder anders mache. Oder überhaupt kann.


    And YES - Instrokes/Taps/DoubleDowns rulez!

    Betonte knackige Ups und DoubleUps aber auch.


    Und danke für die erneut interessante Diskussion!


    Und als kleine Ergänzungsprovokation:

    Hab auch gerade ne kleine RWE daheim. Lambeg ist ja schon wirklich nett, aber Kentville Kangaroo is the new Louden Lambeg... (Tommy rest in peace!)

    8o

  • Moin!

    Spannender Thread! Ja, die Bodhranwelt hat häufig eigene Begriffe und an einigen Stellen finde ich das auch sehr unschön. Ich komme ja aus der irischen Musik, habe aber auch mal Waldhorn im Orchester gespielt, daher kenne ich die klassischen Begriffe auch ein wenig. Gegen triplet kämpfe ich auch schon lange :O.


    Schlagmuster geht, aber in der internationalen Welt hat sich bislang sticking durchgesetzt, das kann man in D auch noch verwenden, ohne sich die Zunge zu brechen. Aber wir meinen das Gleiche.

    Das verstehe ich nicht. Ich habe vier Takte notiert, die werden wiederholt, macht acht Takte.

    die dann wiederholt werden? Auch im Video hat ein Teil 16 Takte AA, dann BB. So wie die meisten Tunes. Ich denke wohl eher tunebasiert. Nicht patternbasiert. In der Kommunikation mit denen, die die Tunes spielen, hilft das. Mit denen, die eher klassisch studiert haben, führt es häufig zu lustigen Diskussionen :whistling:

    Soweit meine Thesen. Aber es interessiert mich, wie das Forum das sieht. Wer empfindet den "in" auch im Tempo noch als separaten Schlag, und wem liegt der "double down" Gedanke näher?

    Interessante Thesen. Für mich klar in, nie dd. Macht mein Leben einfacher, auch beim Üben neuer Muster/Stücke etc. dd hat für mich was von Hektik, id ist entspannt. Und ganz ehrlich: Ich habe mir ja gerade auf Inis Oirr wieder 90 Bodhranspieler angehört, um diese in Spielstärkengruppen einzuteilen. Wie viele davon an id/dd Stellen aus dem Rhythmus kommen ist nach wie vor erstaunlich. Erstaunlich ist eher, dass sie das dann beim Vorspielen spielen, obwohl es nicht 100% sitzt. Und je schneller das Stück, umso weniger klappt es, klar.

    Eine große, eine kleine. Das ist aber auch alles. Jetzt sag nicht, Du seist so arm, dass Du Dir Deine eigenen Instrumente nicht leisten könntest!

    Sehr gut! Mir reicht tatsächlich die kleine RWEchange. (Und eine rote Rebellion, aber psst:saint:)

    Das Sticking wird nicht vorgegeben, sondern muss der Drummer individuell nach Ökonomie, Können, Vorlieben wählen.

    So ist das nachher bei den Fortgeschrittenen ja auch gedacht. Das sticking, welches ich mitbringe, ist nur noch eine Anregung und zeigt, wie ich es mache. Wenn das einer anders macht und es gleich klingt, ist das genauso gut. Das gilt übrigens auch für die Position der Fellhand.

    Hab auch gerade ne kleine RWE daheim. Lambeg ist ja schon wirklich nett, aber Kentville Kangaroo is the new Louden Lambeg... (Tommy rest in peace!)

    Die sind schon ähnlich, das stimmt. Aber wir haben schon einige gute Felle als Ersatz für die Tommy Felle (von denen es auch noch genug für 40 RWEs/EMsig gibt).


    Grüße

    Der Rolf

  • Hallo


    Ich setze mal die Exkursion in die Welt der Fachbegriffe fort. Dieses Thema hätte einen eigenen thread verdient, aber dieses Fass möchte ich dann doch nicht aufmachen.


    Schlagmuster geht, aber in der internationalen Welt hat sich bislang sticking durchgesetzt, das kann man in D auch noch verwenden, ohne sich die Zunge zu brechen.

    "Sticking" ist ein Begriff aus der Welt des drumset, so wie "stick" (eigentlich drumstick) auch, und das ist international verständlich, richtig. Für das drumset gilt das auch uneingeschränkt, denn drumset wird in der Regel mit "sticks" = Trommelstöcken gespielt. Ob Jazzbesen (brushes) noch als "sticks" bezeichnet werden? Wohl eher nicht.

    Feststeht, drumset wird (normalerweise) nicht mit den Händen gespielt. Darum ist "sticking" als Angabe, welcher Stock wann auftreffen soll, den Tatsachen entsprechend. Ein Blick in eine Anfänger drumset-Schule: Sticking = Schlagkombination zwischen der rechten und linken Hand.


    Drumset und percussion sind zwei Abteilungen. D.h. bei den übrigen Perkussionsinstrumenten kann das aber anders aussehen. Cajon, Congas, Maracas etc. werden nur mit den Händen gespielt. Hier von "sticking" zu sprechen, mag zwar verständlich sein, ist aber befremdlich. Wie das in der tiefsten drumset/percussion Szene sprachlich "gehandhabt" wird, weiß ich nicht. Die drei Kollegen, die ich befragt habe, wussten das auch nicht (studierte Schlagzeuger, haben Drumset-Unterricht gehabt und geben auch Unterricht, und zwar in D, A, und Liechtenstein = dt.sprach. Raum). Sie verwenden generell den Begriff "Handsatz", der passt immer.


    Zurück zur Bodhrán. "Sticking" als Sprachgebrauch aus der drumset-Welt berücksichtigt nicht, dass die Bodhrán auch mit der Hand gespielt wird, und das schon lange und nicht nur experimentell. Hier noch ein schönes Beispiel dazu: https://youtu.be/h_4uoY12QOU


    Dasselbe gilt für "stick". Der Hot-Rod und andere Besen: mit Stahl, Nylon oder Schweineborsten bis hin zur Haarbürste sind mittlerweile so geläufig für das Bodhránspiel, dass "stick" als Bezeichnung nicht passt. Ja, ich gehe soweit, dass auch die anderen Holz-Tipper kaum als "Stock" bezeichnet werden können. Ein drumstick ist 11/2 mal so lang.


    Dass sich "stick" und "sticking" im Sprachgebrauch der Bodhránspieler befindet, liegt allein an der Dominanz des drumsets. Das Vokabular schwappt einfach über, ob es passt oder korrekt ist oder nicht. "Sticks" sind z.T. schon lange genormt (5A, 5B, 7weißnichwas). Das ist aber nicht die Welt der Bodhrán.


    Für mich ist das drumset nicht die Sonne, um die sich alles dreht. Eine Bodhrán ist ein völlig anderes Instrument mit völlig anderen Anforderungen an den Spieler. Oder hat schon mal jemand "Oh, when the Saints go marching in" auf dem drumset intonieren hören?

    Die Bodhrán kommt auch nicht aus der Militärmusik, steht folglich in keinem Zusammenhang mit kleiner und großer Trommel = Grundbausteine des drumsets. Deshalb bin ich auch überhaupt nicht einverstanden, wenn ein Bodhránspiel als Minidrumset assoziiert wird. Klar, Anleihen, die gibts, aber nicht nur beim drumset, da wären z.B. noch die Latin-percussion-Instrumente etc.

    Gleichzeitig wird das "irische" an der Trommel betont, aber wer sagt noch "cipín"?


    Was ich sagen/anregen will: Wir, hier konkret im Forum, in der deutschsprachigen Bodhrán-Szene, haben jedes Recht, deutschsprachige Bezeichnungen zu gebrauchen und zu etablieren, die auch wirklich passen. (Das bezieht sich natürlich nicht auf musiktheoretische Begriffe, wie triplet=Triole).

    Ich für meinen Teil bleibe bei "Tipper", "Schlagmuster", "Handsatz" etc . Alles andere sind "Schlägel", ob für das drumset, die Triangel oder Pauke. Das ist nie falsch in D.


    Das Sticking wird nicht vorgegeben, sondern muss der Drummer individuell nach Ökonomie, Können, Vorlieben wählen.

    Das sticking, welches ich mitbringe, ist nur noch eine Anregung und zeigt, wie ich es mache. Wenn das einer anders macht und es gleich klingt, ist das genauso gut. Das gilt übrigens auch für die Position der Fellhand.

    Was dabei nicht vergessen werden darf, ist, dass ein Handsatz eine charakteristische Artikulation nach sich zieht und damit der Phrasierung dient. Das ist nicht beliebig austauschbar, ohne diesen Charakter zu verändern. Es klingt nicht gleich, ob ich dui dui oder dud udu spiele. Die entscheidende Frage ist, was dient dem Zweck mehr, das gilt auch für die Fellhand ;)

    Auch im Video hat ein Teil 16 Takte AA, dann BB. So wie die meisten Tunes. Ich denke wohl eher tunebasiert. Nicht patternbasiert. In der Kommunikation mit denen, die die Tunes spielen, hilft das. Mit denen, die eher klassisch studiert haben, führt es häufig zu lustigen Diskussionen

    Ok, ich bin da vom Groove ausgegangen, der läuft durch den ganzen tune durch. Die Struktur ist hier nicht das Problem.


    Für mich klar in, nie dd. Macht mein Leben einfacher, auch beim Üben neuer Muster/Stücke etc. dd hat für mich was von Hektik, id ist entspannt. Und ganz ehrlich: Ich habe mir ja gerade auf Inis Oirr wieder 90 Bodhranspieler angehört, um diese in Spielstärkengruppen einzuteilen. Wie viele davon an id/dd Stellen aus dem Rhythmus kommen ist nach wie vor erstaunlich. Erstaunlich ist eher, dass sie das dann beim Vorspielen spielen, obwohl es nicht 100% sitzt. Und je schneller das Stück, umso weniger klappt es, klar.

    Darauf möchte ich gerne in einem eigenen Beitrag eingehen, sonst lande ich wieder über 10 000 Zeichen.


    Viele Grüße,


    Lance

  • Zurück zur Bodhrán. "Sticking" als Sprachgebrauch aus der drumset-Welt berücksichtigt nicht, dass die Bodhrán auch mit der Hand gespielt wird, und das schon lange und nicht nur experimentell. Hier noch ein schönes Beispiel dazu:

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    Dasselbe gilt für "stick". Der Hot-Rod und andere Besen: mit Stahl, Nylon oder Schweineborsten bis hin zur Haarbürste sind mittlerweile so geläufig für das Bodhránspiel, dass "stick" als Bezeichnung nicht passt. Ja, ich gehe soweit, dass auch die anderen Holz-Tipper kaum als "Stock" bezeichnet werden können. Ein drumstick ist 11/2 mal so lang.


    Dass sich "stick" und "sticking" im Sprachgebrauch der Bodhránspieler befindet, liegt allein an der Dominanz des drumsets. Das Vokabular schwappt einfach über, ob es passt oder korrekt ist oder nicht. "Sticks" sind z.T. schon lange genormt (5A, 5B, 7weißnichwas). Das ist aber nicht die Welt der Bodhrán.

    Moin

    Ich glaube nicht, dass das an der Dominanz des Drumsets liegt, sondern am Englischen. Ich würde zum Beispiel auch noch Stick zu Hotrods oder Besen sagen, da hat sich allerdings Tipper durchgesetzt. In Irland hört man schon auch noch cipín.


    Dass die Bodhran auch mit der Hand gespielt werden kann, ist klar, mache ich ja selbst manchmal:

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    ;)


    Da wir ja international bleiben wollen, finde ich sticking immer noch gut, um klar zu stellen, in welche Richtung wie geschlagen wird. Aber Deine Wörter sind natürlich nicht falsch.


    Deshalb bin ich auch überhaupt nicht einverstanden, wenn ein Bodhránspiel als Minidrumset assoziiert wird. Klar, Anleihen, die gibts, aber nicht nur beim drumset, da wären z.B. noch die Latin-percussion-Instrumente etc.

    Man kann die Bodhrán als Mini Drumset spielen, aber eben noch viel mehr. Da bin ich ganz bei Dir.

    Ok, ich bin da vom Groove ausgegangen, der läuft durch den ganzen tune durch. Die Struktur ist hier nicht das Problem.

    Die wird nur dann zum Problem, wenn man mit anderen Trad Musikern oder Tänzern spricht.

    Was dabei nicht vergessen werden darf, ist, dass ein Handsatz eine charakteristische Artikulation nach sich zieht und damit der Phrasierung dient. Das ist nicht beliebig austauschbar, ohne diesen Charakter zu verändern. Es klingt nicht gleich, ob ich dui dui oder dud udu spiele. Die entscheidende Frage ist, was dient dem Zweck mehr, das gilt auch für die Fellhand

    Wichtiger Punkt! Sehe ich genauso und auch das ist ein Grund, warum mir ein sauber durchgespielter Jig im dudu in der Regel besser gefällt.

    Darauf möchte ich gerne in einem eigenen Beitrag eingehen, sonst lande ich wieder über 10 000 Zeichen.

    Freue mich drauf!

    Grüße

    Der Rolf

  • Hallo

    Ein weites Feld. Die Diskussion hat schon längst das Thema dieses Threads verlassen, was ich nicht beabsichtigt habe und auch nicht gut finde. Dazu ist der thread selber schon weit genug gesteckt. Bevor sich die Exkursion weiter verselbstständigt, eröffne ich doch lieber einen eigenen thread dazu. Ich sehe durchaus einen Sinn und Bedarf darin, Begrifflichkeiten, welcher Art auch immer, zu diskutieren und wenn möglich zu klären. Also alles weitere bitte dort.

    Nichts für Ungut (ich weiß, da waren jetzt wieder zwei weniger "charmante" Formulierungen dabei),

    :) So leicht kannst Du mich nicht schocken! Ich mag offene Diskussionen und kann im Zweifelsfall durchaus zurückpieksen. ;)

    Aber jetzt mal ehrlich, waren das wirklich nur zwei "charmante" Formulierungen? Das kam mir viel mehr vor.....:D


    Ich freue mich auf eine Fortsetzung am anderen Ort,


    Viele Grüße,


    Lance

  • Fellhandübung?


    Hallo


    Wem ist das auch so ergangen? Am Anfang hatte ich das Gefühl, nicht so recht für das Bodhránspiel "gebaut" zu sein. Könnte auch sagen: die Bodhrán nicht so recht für meine Anatomie. Meine Fellhand war mit der notwendigen Verrenkung gar nicht so glücklich, und meine Rippen haben es auch nicht gerade toll gefunden, ständig gequetscht zu werden. Die Möglichkeiten der Tonmodulation durch Drücken mit der Fellhand ist auch mal mit einem Kraftaufwand verbunden, wenn man so richtig an die Grenzen geht. Das fühlt sich ziemlich einseitig an. Zumal mit der nicht-dominanten Hand. Irgendwie so, als würde man am Fitnessgerät nur mir der einen Körperhälfte arbeiten. (Bitte, ich spreche da nur für mich).


    Als klavierspielender Schlagzeuger bin ich aber gewöhnt, dass beide Hände gleiche Aufgaben zu erfüllen haben. D.h. jede Hand auch separat üben zu können/müssen. Seitdem ich Bodhrán spiele, fühle ich mich eher wie ein Cellotrommler. Die Anforderungen beider Hände liegen denkbar weit auseinander. Aber gerade das finde ich grandios! Das geht weit über das hinaus, was normalerweise trommeln spieltechnisch bedeutet.


    Und das separate Üben, geht das nicht?

    Kein Problem für die Schlaghand. Das practice pad für die Bodhrán ist längst erfunden für den kleinen Hunger zwischendurch. :)

    Und die Fellhand?


    In letzter Zeit probiere ich folgendes aus:

    Um diesen Fitnessgerät-Einseitigkeits-Belastungs-Unsymmetrisch-Unwohl-Effekt mal auszugleichen, nehme ich zwei Bodhráns (ich habe ne kleine und große RWE) gleichzeitig je links und rechts.

    Nun. Ich kann mich nicht gut hineinversetzen in diejenigen, die noch nie gewechselt haben zwischen linkem und rechten Spiel. Ich habe das von Anfang an immer wieder gemacht. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es den Effekt wie bei mir haben kann: ein gutes Gefühl, den Druck einmal von beiden Seiten gleichzeitig auszuüben, die Elastizität der Felle zu spüren und auch die Unterschiede der Fellspannung zwischen zwei Instrumenten. Auf diese Art kann man die verschiedenen Positionen der Fellhände :D mal tastend erkunden und kräftig durchzukneten, ohne das Gefühl zu haben, sich vom Stuhl zu drücken.

    Irgendwie wirkt sich das bei mir auch befreiend im Kopf aus. Ein paar Minuten reichen für die ganze Übung.


    Kann sein, dass das für Euch alles Mumpitz ist. Probiert es mal aus, über ein Feedback würde ich mich freuen.


    Viele Grüße,


    Lance


    P.S. Was? Keine zwei Bodhráns? Naja, Weihnachten ist ja nicht mehr so weit......

  • Hallo


    Alternativ geht es auch ganz ohne Instrument:

    • Beide Hände vor der Brust flach aufeinander legen mit leichter Körperberührung (quasi in Gebetshaltung) und sanft drücken.
    • Daran denken, dass beim Bodhrán-Spiel nicht die ganze Hand das Fell drückt, sondern eher Zeigefinger+ Daumen bzw. der Handballen.
    • Die Zeigefinger so ausrichten, wie man tatsächlich mit der Bodhrán spielt (und zwischendurch zur Entspannung die bequemste Position finden)
    • 1-2 Minuten reichen schon.


    So habe ich meiner Frau versucht zu vermitteln, wie der Ansatz zur Fellhandtechnik zu verstehen ist. Für den Anfänger einen Versuch wert, bis Weihnachten ist ja doch noch was hin....


    Viele Grüße,


    Lance

  • Ja, da wollte ich mich nicht so dezidiert aus dem Fenster lehnen. Ist wie mit dem Schnürsenkel-Binden, macht jeder anders.

    Hauptsache der Klang wird letztlich nicht unbeabsichtigt totgedrückt, so wie mir das lange Zeit passiert ist, das war mein Anliegen.

    Danke für die erweiterten Ergänzungen.

    (Den Handballen hatte ich aber schon dabei;))


    Viele Grüße,


    Lance

  • Moin

    zum Toddrücken: Immer auf den Oberkörper achten, der drückt auch gerne mal tod..

    Grüße

    Der Rolf


    PS
    Dass die unterschiedlichen Fellhandtechniken auch unterschiedliche Tonqualitäten produzieren ist klar, oder? Und das ist sehr, sehr spannend. Dann noch die Positionen dazu...