Gurt für die Bühne

  • Moin,


    interessantes Thema...


    Es gibt einfach Instrumente, die spielt man im Sitzen.


    Jain... Sehr viele alte Bilder zeigen Bodhránspieler im Stehen (bzw. im Laufen... Hunten... the wren nämlich). Ich stimme zu, dass die "moderne" Spieltechnik (Fellhand...) danach schreit, die Trommel auf dem Bein abzusetzen. Aber ist das nun eine Charakteristik des Instruments oder der Spieltechnik?


    Andersherum: Bodhráns mit Kreuz werden gerne schonmal im Stehen gespielt (mal mehr, mal weniger schön).


    Gleiches widerfährt z.B. Gitarren, die "klassisch" ebenfalls im Sitzen gespielt werden, wo aber die Auftrittssituation oder der Stil der Band oder die Vorliebe des Instrumentalisten zu einer Anwendung im Stehen führen mögen.


    Kann man sicher drüber diskutieren, aber ich schlage vor, diese Diskussion an anderer Stelle zu führen. Denn hier haben wir nun einen Adepten, der nunmal gerne im Stehen spielen möchte. No offence meant...: Wer kann helfen? :)


    (Nachtrag: Das Video von Doro finde ich schon sehr hilfreich für den Anfang!)


    Hier in der Region gibt es übrigens eine Combo namens "Finnegans Five", deren Bodhránspieler im Stehen spielt. Ich kann mal nach Fotos suchen...

  • Moin
    äh ja...natürlich hat sich das entwickelt und so weiter. Ich dachte allerdings, dass wir über die Spieltechnik reden, bei der die Fellhand im Einsatz ist, diese auch regelmäßig bewegt wird, und daher das Spiel im Sitzen am sinnvollsten erscheint.
    Gitarristen: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich...;). Schauen mir doch mal auf die Großen der Zunft: JJK, Eamon Murray, Johnny McDonagh, Jim Higgins, Frank Torpey, Martin O'Neill, Cormac Byrne, Aimee Farrel Courtney, Dermot Sheedy, Eamonn Nugent, wen habe ich vergessen? Spielt da einer im Stehen, Eamon beim letzten Set mal ausgenommen? Das hat ja seinen Grund! Anders bei den Gitarristen: Das scheint ja, wenn man Eric Clapton und Konsorten zugeneigt ist, auch im Stehen gut zu funktionieren!


    Um dem Kollegen zu helfen: Kontaktiere Wolfgang Maier in Österreich: maier.wf at aon.at
    Er hat ein Gurtsystem für die Bodhran entwickelt. Auch in Absprache im Christian Hedwitschak.


    Grüße
    Der Rolf

  • Na, da ich nichts wirklich weiterführendes zum Thema hier gesehen habe, aber immer wieder mal lese, dass sich Jemand Gitarrengurt-Pins in die Bodhran schraubt:


    Manche Gitarristen verwenden einfach ganz normale Saugnäpfe mit "Kopf", z. B. mit 6cm Durchmesser.

    Die Köpfe passen nämlich in die Gitarrengurt-Löcher.

    Und besonders sicher halten sie in Gurten mit Sicherungssystemen wie z. B. Sure-Lock.

    Saugnäpfe und Sure-Lock-Gurt im zum Bodhran-Textilband passenden Textil zusammen 20 Euro.


    Halten die Saugnäpfe das Gewicht der Bodhran?

    Wie bei der Gitarre und allen Saugnapf-Befestigungen gilt:


    Saubere Oberfläche.

    Möglichst glatte Oberfläche.

    Matte oder offenporig lackierte Rahmen sind also riskanter.

    Oder man verwendet für die Saugnapfstellen aufgeklebte Folie.

    Z. B. die unsichtbare, leicht wieder abziehbare Spezialfolie für Gitarren, mit denen man (Fingernagel-) Kratzer um das Schallloch herum vermeidet.


    Ich würde die "nur" mit Saugnäpfen am Gurt befestigte Bodhran jetzt nicht wild durch die Gegend schlenkern, aber als Unterstützung für gelegentliche Steh-Auftritte eine Alternative zum Anbohren.


    Greetz

    Andreas

  • Äh, Höppy,


    darum ging es hier aber nicht.


    Ich kann auch einigermaßen im Stehen spielen, auch ohne Gurt.

    Wenn man also "gelegentlich" als mal zwischendurch ein oder zwei Stücke oder Tunesets ansieht.


    Bei "gelegentlich" denke ich eher an gelegentliche ganze Auftritte, die längeres Stehen erfordern. Oder sogar Gehen.

    Hatte so etwas unlängst bei einem Markt-Auftritt. Da sind wir alle ein wenig "stehgeigermäßig" zu verschiedenen Plätzen gewechselt. Das wäre ohne Gurt nicht ohne Verrenkungen und Gefahren gegangen.

    Und mich in nem Rollstuhl schieben zu lassen hätte ich irgendwie unangemessen gefunden.


    Und dann gibt es ja auch noch Gemüter, die sich gerne an der Bühnenshow / Performance aktiv beteiligen wollen.

    Ich denke da auch an die ersten (Synthesizer-) Keyboards mit Gurt, als die in den 80ern von Gewicht und Technik tragbarer wurden.


    Wer vom Naturell oder Band-Verständnis oder Auftrittsumgebung lieber sitzt und jenseits der Musikerzeugung eher ruhiger ist, der braucht das eh nicht.


    Aber hier ging es um Lösungen, für die, die sich entsprechend entschieden haben.

    Und die Lösung mit Saugnäpfen und Gitarrengurt hat funktioniert und ist extrem preisgünstig.

    Und man braucht halt nicht bohren.


    Ich könnte mir - gerade bei konkaven Rahmen - auch gut eine Art "Spanngurt" um die ganze Bodhran herum vorstellen, an dem wiederum die Pins für den eigentlichen (Gitarren-) Gurt befestigt sind.

    Aber bislang mag ich die Saugnapf-Lösung.


    Greetz

    Andreas

  • Brauchste jetzt nicht zu persönlich nehmen, ich mach ja auch genug unpassende Kommentare.


    Aber manchmal nervt es, wenn auf die Ursprungsfrage kein Mensch wirklich antwortet.


    Der Thread ist voll von Antworten über Sinn des im Stehen spielens, Show versus reine Musik, Alternativen wie Fuß aufsetzen, etc, etc., aber die Frage war:


    Gurt ohne Bohren.

    Und ich habe mir ausnahmsweise mal erlaubt, exakt das zu beantworten.


    Nichts für ungut.

  • Dann tuhe ich mal einen Klecks Senf von mir dazu. Ich habe 2 meiner Bodhran mit Gurten ausgestattet. Der erste Versuch war ein einfacher Gurt über eine Schulter. Für die Befestigung habe ich Gitarren Strap-Locks genommen. Als Anschlagspunkt habe ich mi Absicht nicht genau gegenüberliegende Punkte vom Durchmessser genommen. Als Gurt habe ich auch einen Gitarrengurt genommen und maximal auf kurz eingestellt. Aber über 1 Schulter war nicht die beste Lösung. Meine zweite Trommel (45cm) habe ich auch mit Strap-Locks ausgestattet. Die Gurtführung ist dann über beide Schulter. Also der Beginn ist oben bzw. außen auf dem Rahmen (1. Anschlagspunkt). Die Gurtführung ist dann über die linke Schulter um den Nacken herum und wieder unter der rechten Schulter durch und auf hinter dem Rücken wieder auf die linke Seite und dann im Rahmen unten und innen den 2. Anschlagspunkt setzen. Dazu habe ich aufgrund der benötigten Länge zwei Gitarrengurte zusammengeflochten.

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    und es macht bumm bumm bumm, benge bumm bumm, ich hab`ein Herz aus Schokolade
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  • Hallo Thomas.


    Interessante 2. Gurtführung.

    Ist die besonders bequem oder stabil?

    Ich mach das wie bei ner Gitarre, was natürlich dazu führt, dass der Gurt vorne am Bauch entlang geht, weil die Trommel ja nur an der linken Körperseite ist. Stört mich aber nicht, auch wenn man ab und an etwas nachkorrigieren muss.

    Ich hab auch mal wen gesehen, der den Gurt dann noch rechts unter den Hosengürtel gezogen hat, damit er ja nicht stört.


    Greetz

    Andreas

  • Ich habe schöne breite und gepolsterte Gitarrengurte genommen, denn eine 45er Bodhran aus massivem Nussbaum hat Gewicht. Mit meiner Gurtführung verteile ich das Gewicht auf beide Schultern. Die Bodhran ist insofern stabil, dass sie seitlich neben dem Bauch anliegt und sogar nach positioeren alleine hängt ohne Hand. Man darf dann aber nicht groß anfangen zu tanzen, dann dreht sie sich . aber weit kann sie ja nicht. Es ist etwas probieren nötig den Gurt zu positionieren. Richtig bequem ist es nicht. Das liegt einfach am Gewicht der jeweiligen Bodhran. Es bedarf auch etwas räumlicher Vorstellungskraft beim Anlegen des Gurts. Für einen ganzen Abend ist es nichts, da die Trommel zu schwer ist und auch einiges an Gewicht auf in der Nackenregion (etwas darunter) liegt. Es macht natürlich optisch breite Schulter wie bei einem Pistolengurt - also ein gewisser kleiner Hingucker auf der Bühne.

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    und es macht bumm bumm bumm, benge bumm bumm, ich hab`ein Herz aus Schokolade
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