Wie seit ihr zur Bodhran gekommen ?

  • Moin
    jeder hat sicher seine Geschichte, wie er zum bodhranspielen gekommen ist.
    Ich habe meine erste Bodhran 1992 in Donegal Town gekauft, ein Touri Teil mit Harfe und Kleeblat, natürlich nix stimmbar.
    Darauf habe ich angefangen, dann 1993 wollte ich ein richtiges Instrument. Der einzige, der in Deutschland sowas verkaufte, war Brendan White, den ich schon vorher auf Festivals gesehen hatte. Brendan war 1993 in Rudolstadt, und eine Freundin paßte auf seinen Stand auf. Als ich alle Trommeln, die da waren, ausprobiert hatte und von keiner so richtig überzeugt war, meinte meine Bekannte: Schau doch mal unter dem Tisch, und da war sie, mein Traumtrommel, heute immer noch im Einsatz. Allerdings war das die, die Brendan für sich gebaut hatte, und die wollte er nicht verkaufen. Er hatte noch ein paar Iren dabei, so begann eine nette Session, in der Brendan und ich uns gegenüber saßen, ich spielte seine Bodhran, die meine werden sollte. Ich nickte, wenn wir uns ansahen, er schüttelte den Kopf, so ging das über ein paar Stunden. Am Ende überzeugte ich ihn.. :D
    Von da ann ging es autodidaktisch weiter bis ich zum erstenmal in einem Workshop saß..als Lehrer ! Bei der deutschen uilleann pipes Gesellschaft .
    Meinen ersten Workshop als Schüler hatte ich letztes Jahr bei der Bodhran Summerschool auf Inis Oirr, mit Johnny McDonagh, Tommy Hayes, Mel Mercier, Frank Torpey, Robbie Walsh und Jimmi Higgins.
    Grüße
    Der Rolf

  • Ich habe die Bodhrán bei meinen ersten beiden Folkkonzerten kennengelernt: AnCatDubh und WildSilk. Von da an war nicht nur meine Leidenschaft für Folk entflammt, sondern auch die irische Rythmusziege hat es mit schnell angetan. Zuerst habe ich mir dann eine Standard Roundstone-Bodhrán gekauft und ein bischen drauf rumgetrommelt.

    Einige Zeit später (das war dann 1998 im Sommer) bin ich drei Wochen lang mit dem Rucksack durch Irland gezottelt.
    Gleich am ersten Abend dort habe ich bei einer Session in Dublin Brian Fleming kennengelernt, der mich mit seinen Bodhrán-Künsten völlig umgehauen hat (ich kannte zu dem Zeitpunkt schon recht viele Folkbands mit Bodhráns, aber das... einfach WOW!). Natürlich hab ich dann gleich bei ihm Unterricht genommen und mich von ihm zu diversen öffentlichen und nicht-öffentlichen Veranstaltungen mitschleppen lassen. Neben diversen Konzerten, Sessions, CD Release Parties war das Highlight wohl der Eröffnungsempfang für ein Dubliner Festival in der Guinessbrauerei (richtig schick, Dubliner High-Society, nur geladenen Gäste, und ein Traumessen nach den obligatorischen Reden - ich kam mir da in meiner dreckigen Wanderhose dann doch etwas verloren vor ;) ). Dort hab ich dann Ronnie Drew von den Dubliners kennen gelernt. Hab zwar zuerst kein Wort verstanden von dem, was er mir erzählt hat, aber trotzdem ein Erlebnis :].
    In der Zeit habe ich mir dann auch eine Bodhrán von Bill Wright (Galway) bauen lassen.

  • Ich bin eigentlich noch gar nicht zum Bodhran gekommen, jedenfalls fehlt mir der richtige Tritt in den Hintern. Zum ersten Mal ist mir dieses Instrument in der Bretagne aufgefallen, als auf einem kleinen Dorffest eine Folkgruppe spielte. Die Klangvielfalt die der Spieler aus seinem Instrument herausholte war faszinierend. 8o Ich war ständig auf der Suche nach dem Mikrofon im Bodhran, welches den Sound so verstärkte. Ich hörte das Instrument von da an immer wieder und die Ausreden die ich mir selbst vorhielt warum ich es nicht mal selbst probierte .... na ja. Nun will ich endlich den Anfang wagen, getreu nach Seneca:" Nicht weil es schwer ist wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen ist es schwer."

  • Hallo,
    mein Bodhran war ein Geschenk einer Freundin an mich. Hier in Marburg findet regelmäßig im Januar oder Februar das Scottish Folk Festival statt. Schon seit vielen Jahren. Ich bin gerne dorthin gegangen und habe dort u. a. Caledon, Selias usw. gesehen. einmal habe ich Davy Steele an der Bodhran erlebt und 1000 Leute in der Stadthalle tobten. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Das war gigantisch ich hatte noch auf dem Weg nach Hause Gänsehaut und meine Freundin hat das mitbekommen. Bei meinem nächsten Geburtstag schenkte sie mir eines! Bis heute kann ich leider nicht spielen aber ich hoffe das ändert sich nun bald.

    bummelige Grüße aus Oberhessen
    Anneliese

  • Also wie ich zu meiner (heissgeliebten) Ziege gekommen bin ist ein längere Geschichte. Ich fange am besten so an: Es war ein Frühling in den frühen neunzigern. Klein Ole rannte auf alle möglichen Punk-Konzerte in der gegend und hörte die Musik von "Offspring", "H-Blockx" oder "Clawfinger". Doch eines Sonntag abends lief im Radio die Höhrerhitparade von SWF3 (Gott hab diesen Sender selig) und auch Platz 5 war eine Band Namens "Paddy goes to Holyhead" mit dem Song "Bound Around". Das hätte mich aber damals nicht weiter gekümmert. Doch dann erzählte der Moderator (ich glaube es war Patrick Lynen) das diese Band aus Darmstadt stammte.

    Es war wohl mehr aufkeimender Lokalpatriotismus als wirkliches Interesse an der Musik was mich zu einem der nächsten Konzerte trieb. Dann gab es kein Zurück mehr. Nicht das mich das Konzert total umgehauen hätte oder irgendwas ähnliches, ich hatte einfach spass. Und ich beschloss wiederzukommen.

    Später lernte ich auch den rest der "Darmstädter-Folk-Mafia" kennen. Wild Silk (heute Dhalia) http://www.dhalia.de und An Cat Dubh http://www.ancatdubh.de, meine absoluten Lieblinge trotz ihrer oft sehr starken Rock-Einflüsse.

    Heute höre ich am liebsten traditionellere Bands wie die Furey-Brüder oder die Solo-CD von Paddy Schmidt oder das Album der ROPs (Real Old Paddys- Projekt von Harald "Paddy" Schmidt Mathias Kohlman und Andreas Reich- der Urbesetzung von PGTH)

    Aber zurück zu meiner Ziege:
    Den Entgültigen Entschluss es mit diesem Instrument zu versuchen fasste ich in einem kleinen Pub auf dem Campingplatz von Glengarriff (West-Cork).
    Am Folgenden Tag kaufte ich mir meine erste Bodhran, die ich dann aber aus Platzmangel in meinem Rucksack mit der Post nach Hause schikte.
    Nach fast 2 Jahren des gelegendlichen vorsichhinntrommelns beschloss ich diesen Sommer ernst zu machen. Ich besuchte einige Sessions und seit einigen Wochen binn ich stolzer besitzer einer "Echten Hedwitschak"

    [SIZE=3]Keep On Folkin'![/SIZE]


    "Gib einem Mann Feuer und er hat es warm für einen Tag, steck Ihn in Brand und er hat es warm für den Rest seines Lebens."

    Terry Pratchett

  • Hallo!

    Seit gestern bin ich mit im Club. Klasse, endlich kann man sich drumlig austauschen.

    Also: My Story.
    Es war im Jahre 93. Eine Freundin kam zu Besuch, sie war länger in Irland und schleppte ihre Bodhran mit zu mir. Als sie mal kurz aufs Töpfchen ging, nahm ich kurzerhand die Trommel, legte eine Kassette meiner Lieblingsband ein (Dervish), naja, und trommelte mit. Ich bin komplett in die Musik eingetaucht und alles lief wie von selbst. Ohne denken. War ein sehr seltsames Erlebnis. Ich konnte damals noch gar nicht so viel damit anfangen. Jedenfalls hörte mich die Freundin spielen und es war für sie klar, dass die Trommel für mich sein muss. So kam ich zu meiner ersten Bodhran. In meiner damaligen Band (Wild Street Project) in Heidelberg spielte ich aber eher Flöte und Gitarre. Seit letztem Jahr hab ich mich wieder mehr ums trommeln gekümmert, inzwischen 2 Summerschools in Irand mitgemacht (Tubbercurry, Lehrer Paul Philips und Pat Mc Garry), viele Übungsstunden und etliche Pubsessions mehr. Morgen abend den ersten größeren Auftritt mit meiner neuen Band "Tap a Tune" aus Kassel. Ort Cafe Brückenschlag, 21 Uhr. Es wird unser erstes und leider letztes Konzert in dieser Besetzung sein, da unser Sänger weggezogen ist.

    Ach ja, inzwischen hab ich eine Tunable von MAC, Dublin (Aiday Mc Rory), allerdings in Sligo gekauft im einzigen vernünftigen Musicladen dort. Kennt die Maker jemand?

    All the best

    Mathias

    PS: Bin im November im Workshop Proitzer Mühle... :P

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Nachdem ich erst 1998 begonnen hatte mich eingehender für irische Musik zu interessieren habe ich im Herbst 1999 ein schönes Konzert der Hibernians gesehen, bei dem Marcus Metz Bodhran spielte. Ich hatte in meinem Leben schon ein paar Melodieinstrumente gelernt oder zu lernen angefangen, aber es hatte nie so richtig gefunkt. Eigentlich zog es mich immer stark zu Rhythmusistrumenten hin. Die Bodhran hatte mich als simples Instrument, das aber enorme Möglichkeiten hat von Anfang an fasziniert. Also habe ich Marcus mal angesprochen, und der vermittelte mich an Rolf Wagels. Zwar mußte ich noch bis April 2000 warten (was mir schwer viel), dann gings aber los.

    Ich erstand in Rolfs ersten Kurs eine Brendan White Double Skin und absolvierte einige Kurse bei Rolf, Guido Plüschke und auch einen bei Sheamus O'Kane (der war aber so chaotisch, daß ich ihn abbrach).

    Da ich zumindest einmal wöchentlich sehr ernsthaft mit einem Freund übte kam ich auch sehr schnell sehr gut voran und nahm nebenbei alles mit was ich an Sessions und Auftritten machen konnte.

    Da meine Brendan White von der Verarbeitung (zumindest optisch) nicht das beste war, was man sich vorstellen konnte, begann ich eigene Bodhrans zu bauen. Damals sprach man noch nicht von Eckermann - sonst hätte ich mir einfach eine Eckermann gekauft. :)

    Leider hatte ich in letzer Zeit weniger Zeit zum Üben und bauen - was sich aber wieder ändern soll. Die Faszination ist jedenfalls geblieben...

  • Hi,
    vor ca. 8 Jahren habe ich angefangen Didgeridoo zu spielen, kurz drauf nahm ich dann regelmäßig Congaunterricht (heute noch), spiele und übe ständig mit Freunden um gelegentlich aufzutreten, nehme meine Musik mehrspurig am Comp auf, spiele allerlei Percussion: Cajons, Udus, Bongos, alles was irgendwie gut sounded, und eben auch Rahmentrommel (habe ich ein paar gute von Schlagwerk, auch stimmbar), die aber mit den Fingern eher orientalisch oder mit Latinadaptionen.
    Vor zwei Wochen bei einem Bekannten gesehen wie man Bodhran spielt, zuhause Lernheft rausgekramt, das ich schon lange hatte, Klöppel gebastelt und los...
    geiiil...nach'n paar Tagen flutschts doch schon mit'm Tipper, ich kann alles bisher rhytmisch gelernte anfangen einzubringen, und der Kreis schließt sich: Bodhran - beinahe ebensos "primitiv" wie Didgeridoo - geile Sounds, coole Wirbel, Triolen, Klöppel fliegt dahin - hey mir gefällt's, macht mich richtig froh...bleib ich dran!
    (keltische Musik höre ich auch immer wieder gern, wenn auch eher die Punk-Rock-Schiene wie Pouges, Men they couldn't hang, Oysterband, Levellers, New Model Army...alle schon mehrmals gesehen, ohh, sogar Dubliners, vor vielen Jahren)
    Puh..das musste jetzt sein... freut mich hier im Internet so viel Interessantes zum Thema zu finden..
    Viel Spaß noch euch Allen..Hit the Goat, Jack...

  • Weil ich ja noch neu hier bin, im Moment noch ein paar freie Tage genieße und es Spaß macht hier im Forum herumzublättern, nun auch noch mein Beitrag zu diesem Thema:

    Irgendwie, was weiß ich, vielleicht genetisch bedingt oder so, hatte ich schon immer einen gewisses Faible für mit Ziegenhaut bespannte Holzrahmen, seit ich irgendwann in grauer Vorzeit mal eine Bodhrán zu Gesicht und zu Ohren bekam.
    Dann im zarten Alter von 17, als ich so durch Irland trampte, hat sich mir jumgem Häschen ein sehr netter, bärtiger etwa 35-40 Jahre alter Ire angenommen, der als Biologe im Connemara National Park tätig war. Ich war hin und weg und habe mich sofort verliebt (ich weiß noch, er sprach mich im Pub an als ich dort Erdnüsse essend herum saß und fragte ob er eine!! Erdnuss haben könne). Jedenfalls nahm diese romantische Begegnung so ihren Lauf und abends im Pub spielte er Bodhrán, begleitet von einer Tin whistle. Ich fand natürlich dass er der weltbeste Bodhránspieler sei und seitdem ließ mich dieses Instrument nicht mehr los - wenn schon aus der großen Liebe nichts wurde. Mangels Selbstdisziplin und Geld hat es dann noch viele Jahre gedauert bis ich endlich selbst eine halbwegs taugliche Bodhrán erwarb und ganz ernsthaft anfing zu üben, nach einem vorherigen mißlungenen Versuch mit einem billigen Teil, das bald seinen Geist aufgab und zu geringem Engagement meinerseits - gut Ding will eben Weile haben. Jetzt ist es was, was mich wohl bis ans Ende meiner Tage begleiten wird, auch ohne bärtigen Biologen.

  • Hi,

    seit ich 18 war (also seit 6 Jahren) liebe ich die irische Musik. Noel McLoughlin und Golden Bough habe ich einmal live erlebt, und es war echt irre! GB hatten eine Bodhrán dabei, die war einfach riesig.

    Mit 21 war ich dann in Irland und hätte von dort auch schon gerne ein solches Teil mitgenommen, aber da war denn doch das Geld etwas knapp. Später bin ich in einem Irish Shop in Aachen zum Kauf gekommen. Es ist die selbe Firma wie bei meiner Tin Whistle, Waltons in Dublin. Kennt die jemand? Die Bodhrán ist nicht stimmbar, daher würden mich ein paar anfängerfreundliche Tipps betreffs Pflege und vorhandener Stimmmöglichkeiten (wässern?) freuen.

    Mangels ernsthafter Gelegenheit und Traute bin ich noch nicht zum Üben gekommen, weder Trommel noch Flöte. Jetzt bin ich schon seit 'ner ganzen Weile in einem ziemlich hellhörigen Wohnheim, wo mich zusätzliche Skrupel plagen.

    Würde mich freuen zu erfahren, wann wo Workshops etc. stattfinden (sitze in Heidelberg). Und was versteht man eigentlich genau unter "Sessions"?

    Ciao, Claudia

  • Hallo Claudia,

    dies hier ist ja eigentlich der falsche thread für Deine Fragen...

    Die Beiträge zur Pflege und zum Thema workshops hab ich hier mal gelinkt.
    Kurz zum Stimmen: einen guten Schluck Wasser (kein Guinness 8o ) innen aufs Fell, schwenken (nicht zu lange, sonst schlabbert später das Fell) und auskippen. Der Ton wird innerhalb von 5 Minuten tiefer, da die Feuchtigkeit erst einziehen muss.

    Sessions sind lockere, geplante oder spontane Zusammenkünfte von Musikern (oder solche, die es werden wollen), die dann gleichzeitig ihre Instrumente benutzen mit dem Ziel, Wohlklang und Spass zu erzeugen.
    ;) alles klar?

  • Schöne Deffinition! ;-))

    [SIZE=3]Keep On Folkin'![/SIZE]


    "Gib einem Mann Feuer und er hat es warm für einen Tag, steck Ihn in Brand und er hat es warm für den Rest seines Lebens."

    Terry Pratchett

  • Jou! Schöne Definition - Aber das mit dem Wohlklang 8)
    ob das immer so zutrifft hihi...
    Kleiner Scherz - Fände es schön, wenn die Claudia mit ihrem Beitrag rüber käme zu Pflege oder so. Findet sich dann leichter.

    Das mit dem Wasserschwenken ist nicht immer so gut. Sprenkelflaschen haben sich da bewährt. Gibt es auch schon in klein. Man braucht ja nicht so viel Naß.... :D

  • Hallo Thorralf,

    Zitat

    Original von Thorralf
    Man braucht ja nicht so viel Naß.... :D



    Ich verfüge nur über die Erfahrung mit einer Kearns, und die war dermassen gespannt Â… (wohl darauf, ob sie auch Bässe(r) kann?) dass da mit Feintuning-Gesprenkel nix zu holen war :(

  • also.....
    zur bodhran im allgemeinen kam ich aufgrund meiner faszination für irische musik im allgemeinen
    als ich dann mal bei einigen stücken so ne merkwürdige trommel (kein schlagzeug.... hmm was könnte das sein...) raushörte und das dann live auch mal gesehn hab und dieses kleine loch mit fell gesehn hab :D das komischerweise so viele verschiedene töne machen kann - da hats mich gepackt ....... ICH WILL AUCH ;)

    leider hats dann ne weile gedauert aber vor 3-4 monaten nahm ich dann meine erste stunde und bis jetzt klappt der reel m.E supi, der roll sowieso und der jig so einigermassen

    naja - und weihnachten war es soweit...... die post brachte meine hedwitschak-bodhran die ich kurz (nur wenige tage) vorher bei christian persönlich bestellt hatte. seitdem muss das wohnzimmer als ersatz-pub herhalten wenn ich meine geliebte ziege (sie heisst übrigens lotte...) vermöbel :D

    so - jetzt habt ihr wieder was gelernt *lach*


    bis zum nächsten eintrag...

  • Dann hat der Kearns aber grundsätzlich sch.... gebaut!
    Bei dem Fellspannen darf man halt nicht orientalisch (brachiale Spannung) vorgehen. Wenn die Ursprungsspannung dermassen hoch ist, dann hilft nur:
    stark wässern, danach beschweren und hängend trocknen lassen. Wenn Du Glück hast, dann verliert die Trommel ein wenig die Spannung. Aber keine Tonnen auf das Fell legen, sondern ein Frotteehandtuch :]
    hat bei mir schon funktioniert. Wenn das zu abenteuerlich ist, dann kann man auch mit Klebeband arbeiten....

    Grundsätzlich wird sich die Trommel aber nie wirklich toll anhören......

    Michael, ich glaube der Beitrag ist aber grundsätzlich hier verkehrt...

  • Hallo,
    ich bin nach kurzem Gastaufenthalt nun doch Mitglied geworden, deshalb - weil sich's so gehört und weil sie auch vielleicht interessant ist - hier meine Bodhrán-Geschichte:

    Also, mit dem Bodhrán begann das so etwa - besser gesagt genau - im Sommer 1975, als ich in einem Pub in Galway saß und mir dort einige sehr gute Musiker auffielen.
    Ich konnte damals nicht wissen, daß es sich um Bandmitgleider von "De Dannan" handelte. Ich kam, wie bei irischen Landsleuten üblich, schnell ins Gespräch (war ja wegen der Musik nach Irland gefahren) und diese Trommel, die mir bis dahin zienmlich unbekannt war, faszinierte mich. "Ringo" - also Mr. Mc Donagh - war ausgesprochen freundlich und gab mir "Hinweise" - will nicht sagen, meinen allerersten Unterricht und empfahl mir einen Hern Byrne aus Thurles, Mitchell Street, der würde die besten Bodhráns herstellen, ich solle ihn auch von Johnny grüßen, wenn ich dorthin führe. Soweit so gut.

    Zurück in Deutschland rückten dieser wie viele andere Eindrücke aus diesem herrlichen Land erst einmal in den Hintergrund und ich konzentrierte mich musikalisch gesehen auf Tin Whistle und Flute. Da ich in Listowel sehr nette Bretonen kennen gelernt hatte (musikalisch gesehen aus dem Umfeld Stivell, Patrick Molard etc.) die herrvoragende Musiker waren, stand für den Spätwinter 1975/76 ein Besuch dieser Freunde in Rennes auf dem Programm, wo ich dann auch meine rudimentären Bodhrán-Fähigkeiten sehr schnell erweiterte und dazu bones lernte.
    Als Instrumente dienten seinerzeit ganz normale Eßlöffel als "bones" (wesentlich schwieriger zu spielen als echte bones, wegen des unausgewogenen Gewichtsverhältnisses) und ein Karton (Verpackung eines tragbaren Kasettenrecorders der Marke "ITT Schaub-Lorenz") als "Bodhrán". Mit derlei Hilfsmitteln kam ich eigentlich ganz gut zurecht.

    Als "bones" mußte in der Folge so ziemlich alles herhalten was einigermaßen gleichlang und gleich schwer war (Teelöffel, Gabeln, Kochlöffel etc.) bis ich dann mit der Eigenproduktion dieses einfach aussehenden Musikinstrumentes begann, indem ich in unserem Dorf zum Metzger ging, um Kuhrippen zu kaufen. Der guckte damals nicht schlecht, ich erklärte ihm was ich vor hatte - da guckte er noch ungläubiger - aber wie das auf dem Dorf halt so ist, ich bekam natürlich meine Kuhrippen (ziemliche Teile !).
    Nachdem ich die ersten bones fertig hatte und ihm zeigte wie sie funktionierten, lief der Nachschub und ich begann in "Kleinserie" mit der Herstellung von bones, die ich auf den seinerzeit weitverbreiteten "Folk-Festivals" für 5 DM das Paar samt kurzer persönlicher Einweisung verhökerte.
    Hierzu muß mann sich erinnern, daß in den Siebzigern die erste große "Folk-Welle" - angestoßen von den Dubliners, Fureys, Sands-Family, etc. später dann getragen von Planxty, bothy band, De Dannan etc. (um nur einige zu nennen) - über die BRD schwappte und überall diese irsh folk festivals aus dem Boden schossen, als Krönung natürlich das große Irish Folk Festival (mit echten Iren), das als Pflichtveranstaltung für jeden Folk-Freak galt (es kam ja auch fast in jede Ecke).
    Also weiter: die Begeisterung über die bones war riesig bei den Leuten und die Abnahme der jeweils etwa 5 Paar, die ich üblicherweise so dabei hatte, ging Ruck Zuck. Bei der Kurzeinweisung hörten die Leute oft schon nicht mehr richtig hin und sie war ohnehin zwecklos, weil es kaum je einer spontan schaffte, Finger, Handgelenk und Arm im Kopf so auseinanderzuhalten, daß die Sache von Erfolg gekrönt war.
    Ich habe sehr verschiedene bones hergestellt betreffend Länge, Breite, Ort der Rippe wo sie rausgeschnitten wurden (an Sternum und Wirlbelsäule weicher, spongiöser, in der Mitte sehr harte Knochenstruktur, Ansatz der Wirbelsäule liefert sehr gute "Endstücke" für den Halt oberhalb der Finger).
    Ich spiele heute noch auf Knochen aus dieser Zeit und habe 3 oder 4 Paare behalten, die wirklich perfekt sind - aber jedes Paar klingt und spielt sich anders. Das Paar auf dem ich aktuell und schon seit vielen Jahren spiele, aber stammt tatsächlich aus dem Suppentopf und diente samt Anhang ursprünglich meiner Mutter zur Herstellung einer guten Rindfleischsuppe. So langsam splittert bei diesen bones die obere Knochenschicht ab, sie sind wirklich viele Stunden gespielt worden. Soweit zu den bones, dem einen Rhythmusinstrument irischer Musik.

    Was das Bodhrán angeht, stand dann natürlich ein Irland-Aufenthalt für den Sommer 1976 bevor. Es ging von Dun Laoghaire geradewegs nach Thurles und wir suchten einen Herrn Byrne. Man kannte ihn zwar, aber ganz so einfach war er nicht ihn zu finden. Er hatte eine winzige Werkstatt in der es aussah "wie bei Hempels unterm Sofa" - was aber eher geschmeichelt ist. Ich richtete ihm Güße von Johnny "Ringo" Mc Donagh aus, worüber er außerordentlich erfreut war und ich sagte ihm, daß ich ein Bodhrán kaufen wolle. Das ging dann auch sehr schnell und die ganze Angelegenheit dauerte noch keine halbe Stunde, glaube ich. Es ist halt schon ziemlich lange her und ich kann mich auch nicht mehr so genau an alles erinnern. Statt eines Holzkreuzes ist im Rahmen ein gedrehter Draht kreuzweise gespannt (Wenn das "historische" Teil interessiert, kann ich Fotos einstellen). Das Instrument ist mittlerweile knapp 30 Jahre alt, von regelrecht primitiver Bauart, hatte aber ein gutes Fell und einen Wahnsinnsklang !!! Ich zahlte, glaube ich, um die 80 DM - bin mir aber nicht mehr sicher, was es kostete.
    Mir wurde dann in den Folgejahren klar, WER Mr. Mc Donagh war. Aber erst vor etwa 4 bis 6 Wochen wurde mir klar, WER Mr. Byrne ist. Ich hätte gar nicht geglaubt, daß er noch lebt, er machte damals schon einen nicht gerade jugendlichen Eindruck, diese Einschätzung lag vielleicht aber auch an unserem damaligen Alter von um die 20 Lenze. Vor einiger Zeit also schaute ich mal ins Internet und gab bei Google "Bodhrán" ein. Unter anderem fand ich die Forenseite http://www.bodhran.de, habe ich mich hier nun etwas kundig gemacht und weiß jetzt auch, daß es die Herren Wagels, Plüschke und Schuh gibt, die in der "Szene" wohl als die "Bodhrán-Gurus" hierzuland angesehen werden dürfen(?), vielleicht lernt man sich ja mal kennen.

    Wenn ich mir das so betrachte, finde ich es eigentlich schade, daß ich Mitte der Achtziger mit der irischen Musik mehr oder weniger aufgehört hatte, zu dieser Zeit war irish folk vollkommen out und einige wenige nur noch in ein Konzert zu locken, so daß 1984 auch mein letztes Band-Projekt in Freiburg auslief (ach ja, von 76 bis 84 spielte ich in div. Bands im süddt. Raum). Seit einiger Zeit spiele ich wieder irish trad. music regelmäßig in Sessions, hauptsächlich Flute, aber auch Bodrán, bones und whistle, wobei ich bodhrán oft anderen Musikern überlasse, weil diese nicht immer die Wahl haben (s. hier post "session integration").

    Kurz noch zu meinen anderen beiden Bodhráns, das zweite kaufte ich 1988 (?) für etwa 30 / 40 DM aus der Konkursmasse eines Musikgeschäftes - eigentlich nur, weil niemand etwas damit anfangen konnte, keiner wußte, wie es gespielt wird und weil es mir zu schade war bzw. geradezu leid tat. Es taugt nicht viel.
    Das dritte Bodhrán war dann ein gebrauchtes, das ich etwa 1992 / 93 bei einer Session in Kaiserslautern für - ich glaube - 150 DM Günther, einem Uillean Piper aus dem Saarland abkaufte, dieses Instrument spiele ich derzeit noch, ich halte es nicht für schlecht, aber ich habe keinen Vergleich mit Bodhráns der "neueren Generation" (z.B. tunables, double skins etc.).

    soweit meine Bodhrán-Story

    Da ich jetzt wieder irish trad music spiele, bin ich derzeit am überlegen, ob ich mir das ultimative Instrument zulegen soll? Vielleicht sollte ich mal so einen Workshop in Proitze besuchen, ist halt ne Ecke weg von Kaiserlautern, und mich nach einem neuerem Bodhrán umschauen.

    Gruß,
    e.

  • Zitat

    Rolf: Im Oktober sind Guido und ich in Kassel, das ist näher...



    Das freut den Mat ganz besonders...

    ;)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Und nicht nur den Mat! *ganzdollefreu*
    Nur 20km um Bodhran zu lernen! :D

    ebi:
    Also ich hab mich hier grad 5 Minuten wegen den Rinder-Rippen kaputtgelacht und hab jetz Bauchschmerzen! :D


    Gruesse,

    - Sebastian

    Don't waste your time thinking about Signatures - play your bodhran :D

    Erst wenn der Pub nach Ziege mueffelt, hast du deinen Job als Bodhranspieler vollends erfuellt!

  • Sind ja wirklich ein paar sehr interessante Geschichten hier...

    Also, dann will ich auch mal meine Story erzählen.

    Zum ersten Mal gesehen hab ich die Bodhrán bei Riverdance, weil das Orchster da eine eigene kleine Bühne hat. Der Klang und das Spektrum hat mich von Anfang an fasziniert. Aber der Funke war noch nicht groß genug, um ein Feuer daraus zu entzünden.

    Das hat sich dann vor ca. 1 1/2 Jahren auf einem Irish Folk Festival hier in Köln zu hell lodernder Flamme entfacht, als ich FLOOK und damit John Joe Kelly live aus der ersten Reihe hören und beobachten konnte!

    Ich glaub, ich hab in der Nacht kein Auge zugemacht, so aufgeregt und begeistert war ich!

    Am nächsten Morgen gleich ins Internet, bei Google Bodhrán, Unterricht, Köln eingegeben und dann die (allerdings spärlichen) Suchergebnisse durchforstet.

    Dabei bin ich dann auf das erste Proitzer Mühle Weekend gestoßen und wollte mich gleich da anmelden.

    Sagt mir doch der Guido glatt "tut mir leid, schon voll" (also das Wochenende, nicht Guido :)) )

    Ich echt frustriert, dachte schon, ich könnte erst zum zweiten über 1/2 Jahr später fahren, da ruft er mich ein paar Wochen später an, ob ich noch kommen will, es hätte jemand abgesagt (wer auch immer es war, ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt!).

    Und wie ich wollte! Tja, und seitdem bin ich ich dabei geblieben und die Begeisterung hat noch kein bißchen nachgelassen (höchstens die meiner Nachbarn :D )

    Soviel dazu...

    Machts gut,

    Andreas

  • Ja, J.J. Kelly ist schon ein enormer Motivationsfaktor, auch wenn sein Können wohl, zumindest für mich, in diesem Leben unerreicht bleibt. Trotzdem hab' ich immer total Lust stundenlang zu üben, wenn ich ihn mal gesehen habe und bräuchte dann eigentlich 'ne Woche Urlaub dafür (wie übrigens auch nach dem Proitze Wochenende - Rolf und Guido lösen diesen Effekt auch aus).

    Coinín

  • Hallo,

    nun auch hier meine Geschichte wie es anfing mit der bodhran.
    1974 war ich erstmals in Irland mit dem Zug,damals konnte man mit Interrail für einen Pauschalpreis in ganz Europa mit dem Zug einen Monat lang rumreisen.
    Ich hatte im Radio eine Musiksendung "Farewell to Ireland" gehört und mußte dorthin.
    Neben Dublin,Ring of Kerry(die Touri-Route),Co.Clare (Doolin) nahm ich dann noch Letterkenny mit.Dort gabs ein Festival,hab noch ein Poster mit vielen Unterschriften von Musikern von damals;in allen Pubs gabs Musik und Leute wie Andy Irvine,Tommy Peoples,Paul Brady,usw.spielten einfach so in den Kneipen.Mit meiner einfachen Tin Whistle lernte ich die ersten Tunes.Mich begeisterte die Bodhran aber es fehlte das Geld um eine zu kaufen.
    Zurück in Deutschland,versuchte ich eine zu bauen.Es klappte nicht mit dem Holzbiegen und ich baute eine aus einem Alublechrahmen mit spannbarem Kunststoffell.Eddy Furey und Bobby Clancy hatten mal so ein Ding.Zum üben reichte es erst mal.Ein Jahr später kaufte ich in Dublin die erste Pakistani-Waltons und zuhause baute ich einige Trommeln aus verleimten Mehlsiebrahmen.
    Es folgten viele Aufenthalte in Irland und ich lernte von vielen Leuten in Dublin u.a.spielte ich mit den alten Musikern in Doolin,Micko Russel,Clancy Brothers,mit Tommy People,Wild Geese,Charly Lennon,mit Finbar Furey hier in Witten im Folk-Club von Hildegard Doebner und nutzte jede Gelegenheit zu trommeln.Die Festival-Zeit so 1977 bis anfang der 80 er in Lennestadt,Bonn usw.war schon großartig.

    Mittlerweile haben sich einige Trommeln,auch selbstgebaute angesammelt und die Instrumente,insbes.die stimmbaren sind großartig geworden.Für mich nunmehr ein Neubeginn.

    Nutze die Bodhran nicht nur für irische Musik sondern fast alle Musikrichtungen sind spielbar und auf Reisen ist sie mir immer eine gute Begleiterin,insbes.für Sessions mit Afrikanern,Griechen,Türken,usw.

    Trotzdem "a heart beat for the celts"


    Rainer

  • ja rainer,
    da hätte man sich ja fast treffen können :]
    kann einiges nachempfinden, wenn du so schreibts, daß die "größen" damals einfach so im pub saßen - die kannte hier halt noch kein mensch, wurden nachher in dieser - wie du ja auch schreibst - tollen festivalzeit dann auch bei uns auf dem kontinent zunehmend bekannter.

    habe zu dieser zeit auch mit vielen "größen" auf spontanen sessions in den pubs auf den festivals musiziert (das in ballysodare war immer erste sahne), mit kevin burke, matt molloy und auch p. keenan, halt die ganze bothy band crowd ...
    oder mit seamus creagh und jacky daly (die spielten damals als duo zusammen) in listowel guinness getrunken (bzw. haben die uns youngsters ständig einen aus gegeben) bis zum abwinken, oder die leute von de dannan in galway - wichtig war, daß man den richtigen pub genannt bekam ... könnte noch eine ganze menge erzählen, ist wohl aber nicht der richtige platz hier ;)

    war schon ne tolle zeit, werde dieses jahr das erste mal wieder nach éire fahren seit langer zeit,
    bin mal gespannt, was sich so getan hat seit den 70ern ...

    tatsächlich hat jede story hier ihren eigenen reiz ...

    gruß,
    e.