Hi,
Rudolstadt ist bestimmt nichts für (Irish-)Folk-Puristen.
Vielmehr steht der Gedanke dahinter, dass Folk mehr ist als Irische und Schottische Musik. Warum nicht Mongolischen Folk, Italienischen Folk, Afrikanischen Folk, Brasilianschen Folk (dieses Jahr) oder auch mal rockigen Folk??? Woher der abfällige Sakasmus? Ob man es nun Folk oder Weltmusik oder was auch immer nennt, Rudolstadt bringt hervorragende Künstler der verschiedensten Kulturen, Nationen und musikalischen Stilrichtungen zusammen. Es gab bisher kein Jahr, bei dem ich nicht Neues gehört habe, was mich absolut umgehauen hat (Naked Raven, Lais, Susheela Raman, Rokia Traore, um nur einige zu nennen).
Ich finde es wirklich schade, dass in der Irisch Folk-Szene in Deutschland einige Leute Besitzstandswahrung betreiben müssen, indem sie alles was nicht "irish folk trad-certified" ist, schlecht machen müssen (das habe ich leider zu meinen Folk-Zeiten sehr deutlich spüren müssen). Zu diesen Leuten habe ich Dich, Rolf, bisher nicht gezählt und hoffe, das auch in Zukunft nicht tun zu müssen. Daher finde ich solche pauschalen Negativurteile wie "wirres Weltmusikzeugs mit Nasenflötenorchestern" wirklich fehlt am Platz!
Um das ganze noch mal zusammenzufassen: Rudolstadt lohnt sich für jeden, der Spass an der Musik verschiedenster Kulturen hat und auch mal über den Tellerrand der irisch/schottischen Folk-Musik schauen will. Allen anderen lege ich natürlich Festivals wie das Summertrad Festival wärmstens ans Herz.
Ein etwas angefressener Michael