Beiträge von Sir Lancelot

    Hallo

    Hier nun, wie im thread "üben, üben, üben" angekündigt, die Eröffnung eines neuen thread. Die Diskussion um Begriffe rund um die Bodhrán soll hier übernommen werden, um den anderen thread von diesem Thema zu entlasten.

    Zur Überleitung zitiere ich aus dem thread nach Relevanz auszugsweise:


    Da wir ja international bleiben wollen, finde ich sticking immer noch gut, um klar zu stellen, in welche Richtung wie geschlagen wird. Aber Deine Wörter sind natürlich nicht falsch.

    Ich glaube nicht, dass das an der Dominanz des Drumsets liegt, sondern am Englischen. Ich würde zum Beispiel auch noch Stick zu Hotrods oder Besen sagen, da hat sich allerdings Tipper durchgesetzt.

    Hallo


    Die Bodhrán ist in der heutigen Bau- und Spielart ein sehr junges Instrument und nimmt innerhalb der Familie der Schlaginstrumente eine eigene, unverwechselbare Stellung ein. Wie bei jedem Instrument, haben sich um die Bodhrán Begriffe und Bezeichnungen ausgeprägt, die eine Verständigung zwischen Bodhrán-SpielerInnen untereinander und gegen außen erleichtern sollen. Im Falle der Bodhrán sind diese Begriffe z.T. nicht vereinheitlicht oder eindeutig und damit nicht allgemein verständlich bzw. fachspezifisch.



    Dieser Thread soll Platz haben für alle Fragen und Überlegungen zu Fachbegriffen aus den Bereichen:


    • Theorie und Praxis des Bodhránspiels
    • Musiktheorie im allgemeinen und im besonderen bez. der Bodhrán
    • Instrumentenkunde und Instrumentenbau
    • ........


    Dies möge dazu beitragen, das Fachvokabular in diesem Sinne zu klären und zu festigen und der Bodhrán einen gebührenden Platz unter den etablierten Schlaginstrumenten einzuräumen.


    VG


    Lance

    Hallo

    Ein weites Feld. Die Diskussion hat schon längst das Thema dieses Threads verlassen, was ich nicht beabsichtigt habe und auch nicht gut finde. Dazu ist der thread selber schon weit genug gesteckt. Bevor sich die Exkursion weiter verselbstständigt, eröffne ich doch lieber einen eigenen thread dazu. Ich sehe durchaus einen Sinn und Bedarf darin, Begrifflichkeiten, welcher Art auch immer, zu diskutieren und wenn möglich zu klären. Also alles weitere bitte dort.

    Nichts für Ungut (ich weiß, da waren jetzt wieder zwei weniger "charmante" Formulierungen dabei),

    :) So leicht kannst Du mich nicht schocken! Ich mag offene Diskussionen und kann im Zweifelsfall durchaus zurückpieksen. ;)

    Aber jetzt mal ehrlich, waren das wirklich nur zwei "charmante" Formulierungen? Das kam mir viel mehr vor.....:D


    Ich freue mich auf eine Fortsetzung am anderen Ort,


    Viele Grüße,


    Lance

    Hallo


    Ich setze mal die Exkursion in die Welt der Fachbegriffe fort. Dieses Thema hätte einen eigenen thread verdient, aber dieses Fass möchte ich dann doch nicht aufmachen.


    Schlagmuster geht, aber in der internationalen Welt hat sich bislang sticking durchgesetzt, das kann man in D auch noch verwenden, ohne sich die Zunge zu brechen.

    "Sticking" ist ein Begriff aus der Welt des drumset, so wie "stick" (eigentlich drumstick) auch, und das ist international verständlich, richtig. Für das drumset gilt das auch uneingeschränkt, denn drumset wird in der Regel mit "sticks" = Trommelstöcken gespielt. Ob Jazzbesen (brushes) noch als "sticks" bezeichnet werden? Wohl eher nicht.

    Feststeht, drumset wird (normalerweise) nicht mit den Händen gespielt. Darum ist "sticking" als Angabe, welcher Stock wann auftreffen soll, den Tatsachen entsprechend. Ein Blick in eine Anfänger drumset-Schule: Sticking = Schlagkombination zwischen der rechten und linken Hand.


    Drumset und percussion sind zwei Abteilungen. D.h. bei den übrigen Perkussionsinstrumenten kann das aber anders aussehen. Cajon, Congas, Maracas etc. werden nur mit den Händen gespielt. Hier von "sticking" zu sprechen, mag zwar verständlich sein, ist aber befremdlich. Wie das in der tiefsten drumset/percussion Szene sprachlich "gehandhabt" wird, weiß ich nicht. Die drei Kollegen, die ich befragt habe, wussten das auch nicht (studierte Schlagzeuger, haben Drumset-Unterricht gehabt und geben auch Unterricht, und zwar in D, A, und Liechtenstein = dt.sprach. Raum). Sie verwenden generell den Begriff "Handsatz", der passt immer.


    Zurück zur Bodhrán. "Sticking" als Sprachgebrauch aus der drumset-Welt berücksichtigt nicht, dass die Bodhrán auch mit der Hand gespielt wird, und das schon lange und nicht nur experimentell. Hier noch ein schönes Beispiel dazu: https://youtu.be/h_4uoY12QOU


    Dasselbe gilt für "stick". Der Hot-Rod und andere Besen: mit Stahl, Nylon oder Schweineborsten bis hin zur Haarbürste sind mittlerweile so geläufig für das Bodhránspiel, dass "stick" als Bezeichnung nicht passt. Ja, ich gehe soweit, dass auch die anderen Holz-Tipper kaum als "Stock" bezeichnet werden können. Ein drumstick ist 11/2 mal so lang.


    Dass sich "stick" und "sticking" im Sprachgebrauch der Bodhránspieler befindet, liegt allein an der Dominanz des drumsets. Das Vokabular schwappt einfach über, ob es passt oder korrekt ist oder nicht. "Sticks" sind z.T. schon lange genormt (5A, 5B, 7weißnichwas). Das ist aber nicht die Welt der Bodhrán.


    Für mich ist das drumset nicht die Sonne, um die sich alles dreht. Eine Bodhrán ist ein völlig anderes Instrument mit völlig anderen Anforderungen an den Spieler. Oder hat schon mal jemand "Oh, when the Saints go marching in" auf dem drumset intonieren hören?

    Die Bodhrán kommt auch nicht aus der Militärmusik, steht folglich in keinem Zusammenhang mit kleiner und großer Trommel = Grundbausteine des drumsets. Deshalb bin ich auch überhaupt nicht einverstanden, wenn ein Bodhránspiel als Minidrumset assoziiert wird. Klar, Anleihen, die gibts, aber nicht nur beim drumset, da wären z.B. noch die Latin-percussion-Instrumente etc.

    Gleichzeitig wird das "irische" an der Trommel betont, aber wer sagt noch "cipín"?


    Was ich sagen/anregen will: Wir, hier konkret im Forum, in der deutschsprachigen Bodhrán-Szene, haben jedes Recht, deutschsprachige Bezeichnungen zu gebrauchen und zu etablieren, die auch wirklich passen. (Das bezieht sich natürlich nicht auf musiktheoretische Begriffe, wie triplet=Triole).

    Ich für meinen Teil bleibe bei "Tipper", "Schlagmuster", "Handsatz" etc . Alles andere sind "Schlägel", ob für das drumset, die Triangel oder Pauke. Das ist nie falsch in D.


    Das Sticking wird nicht vorgegeben, sondern muss der Drummer individuell nach Ökonomie, Können, Vorlieben wählen.

    Das sticking, welches ich mitbringe, ist nur noch eine Anregung und zeigt, wie ich es mache. Wenn das einer anders macht und es gleich klingt, ist das genauso gut. Das gilt übrigens auch für die Position der Fellhand.

    Was dabei nicht vergessen werden darf, ist, dass ein Handsatz eine charakteristische Artikulation nach sich zieht und damit der Phrasierung dient. Das ist nicht beliebig austauschbar, ohne diesen Charakter zu verändern. Es klingt nicht gleich, ob ich dui dui oder dud udu spiele. Die entscheidende Frage ist, was dient dem Zweck mehr, das gilt auch für die Fellhand ;)

    Auch im Video hat ein Teil 16 Takte AA, dann BB. So wie die meisten Tunes. Ich denke wohl eher tunebasiert. Nicht patternbasiert. In der Kommunikation mit denen, die die Tunes spielen, hilft das. Mit denen, die eher klassisch studiert haben, führt es häufig zu lustigen Diskussionen

    Ok, ich bin da vom Groove ausgegangen, der läuft durch den ganzen tune durch. Die Struktur ist hier nicht das Problem.


    Für mich klar in, nie dd. Macht mein Leben einfacher, auch beim Üben neuer Muster/Stücke etc. dd hat für mich was von Hektik, id ist entspannt. Und ganz ehrlich: Ich habe mir ja gerade auf Inis Oirr wieder 90 Bodhranspieler angehört, um diese in Spielstärkengruppen einzuteilen. Wie viele davon an id/dd Stellen aus dem Rhythmus kommen ist nach wie vor erstaunlich. Erstaunlich ist eher, dass sie das dann beim Vorspielen spielen, obwohl es nicht 100% sitzt. Und je schneller das Stück, umso weniger klappt es, klar.

    Darauf möchte ich gerne in einem eigenen Beitrag eingehen, sonst lande ich wieder über 10 000 Zeichen.


    Viele Grüße,


    Lance

    Hallo


    Oh, Handsatz, das ist ein neues Wort für mich. Ich nehme an, Du meinst die Schlagtechnik? Also beim Jig down up in down up in vs. nur down up?

    Das überrascht mich jetzt. "Handsatz" ist ein Begriff für Schlaginstrumente, die mit zwei Händen (symmetrisch) gespielt werden.

    (Entspricht bei den Tasteninstrumenten dem "Fingersatz": Wann spielt welcher Finger welche Taste.)

    Der Paradiddle z.B. entsteht allein durch einen Handsatz, wie RLRR LRLL.

    Ich habe den Begriff einfach analog verwendet für dudu, weil mir das vertraut ist.


    Unter "Schlagtechnik" verstehe ich hingegen alles, was durch Einsatz des Körpers (inkl. Hilfsmittel wie sticks) der Klangerzeugung dient. Und weil das Wort "Schlag" sich bei Schlaginstrumenten erübrigt, wird eigentlich nur von "Technik" gesprochen. Ausdifferenziert: "Fingertechnik", "Fußtechnik", "Besentechnik"....


    Jetzt. Mir ist schon hie und da aufgefallen, dass gewisse Begriffe in der Bodhránwelt anders verwendet werden als außerhalb (Stichwort triplet). Ich empfinde das als sehr ungünstig, weil es die Kommunikation unter Musikern erschwert.

    "Handsatz" finde ich nun aber auch nicht mehr so passend, also Danke für den Hinweis!


    Ein Lösung wäre für mich hier das Wort "Schlagmuster".


    Das ist also nicht falsch, was Du schreibst, aber es geht sich dann mit den acht Takten nicht aus, die ein Teil des Tunes ausmachen.

    Das verstehe ich nicht. Ich habe vier Takte notiert, die werden wiederholt, macht acht Takte.


    Zum duddud: Ich sehe den ersten der beiden Schläge nach unten ja eher als "in", da er nicht so weit nach unten (bei mir eigentlich gar nicht) durchschwingt. Also dann wäre es dui dui.

    Ein Thema ganz nah am thread. Du hast natürlich recht, es gibt ihn, den "in" -Schlag oder "tap". Wieso unterschlage ich den immer? Das habe ich mich jetzt ernsthaft gefragt.

    Meine persönlichen Gedanken zum "in":

    • Zunächst. Wenn es nicht dud dud ist, sondern eigentlich dui dui, dann gibt es folglich keinen "double down". Es sei denn, man meint zwei komplett durchschwingende downs. Den Begriff müsste man dann konsequent differenzieren. Ich glaube nicht, dass das gelingt.
    • idu idu, diu diu, dui dui?
      Hm, hat außer mir sonst noch jemand Schwierigkeiten, das flüssig zu lesen?
    • Spiele ich überhaupt einen "in"?
      Ja, vor allem im langsamen Tempo. Dann, wenn ich jeden Schlag in einer Einzelaktion waagerecht ausführe (=senkrecht zum Fell) und nicht parabelförmig wie sonst. Und auch bei schneller Folge von "in" Schlägen hintereinander.
      Das erschöpft es aber nicht, schwierig......
    • Wozu ist der "in" eigentlich da?
      Beim "in" trifft der tipper senkrecht auf und hat damit einen maximal erzielbaren rebound (wie bei einer herkömmlichen waagerechten Trommel).
      Das Zurückprallen des tippers ersetzt die Ausholbewegung für den nächsten Schlag. Bei einem folgenden down schwingt der tipper dann durch.

      i d u :
      "In" mit rebound
      down
      up

      Es geht um Bewegungsökonomie: Die ersparte Ausholbewegung für den down (durch den rebound) macht die schnelle Schlagfolge erst möglich.
    • Aber gerade beim schnellen Spiel verliert sich bei mir der "in" Charakter. Der tipper trifft nicht mehr senkrecht, sondern leicht schräg auf. Der rebound muss nicht mehr optimal sein, weil die Bewegung kleiner wird. "in" und "down" nähern sich mehr an, vor allem, wenn man zusätzlich leise spielt. Daraus werden mehr oder minder zwei Abwärtsschläge.
    • Und jetzt zum eigentlichen. Ich komme mental besser damit zurecht, wenn ich beide Schläge im schnellen Tempo als eine zusammengefasste Bewegungsfolge denke und lese, also: dd, wie ein Doppelschlag.
      Ich möchte sogar soweit gehen, dass eine notierte Trennung von "in" und "d" im schnellen Tempo eine hemmende Wirkung haben könnte.
    • Hm, :/, gibt kein "entweder oder", sondern eher ein "sowohl als auch".
      Und vielleicht ist das auch der Grund, warum dieses Schlagmuster so ungemein schwer ist?
    • Fakt bleibt: Für Anfänger muss der "in" dargestellt werden, um ihn überhaupt bewusst zu erlernen und weil er sowieso im langsamen Tempo auftritt.


    Soweit meine Thesen. Aber es interessiert mich, wie das Forum das sieht. Wer empfindet den "in" auch im Tempo noch als separaten Schlag, und wem liegt der "double down" Gedanke näher?


    Du hast zwei RWE? Wow, das ist ja eine mehr als ich habe!

    Eine große, eine kleine. Das ist aber auch alles. Jetzt sag nicht, Du seist so arm, dass Du Dir Deine eigenen Instrumente nicht leisten könntest!:D


    VG

    Lance

    Hallo


    Hier wäre anzumerken, dass je nachdem, wie man den Jig spielt, unterschiedliche Schlagrichtungen vorliegen.

    Meinst Du, unterschiedliche Schlagrichtungen je nach Handsatz?

    Ich habe versucht, den Handsatz vom Video nachzuvollziehen. 1) Weil für mich die daraus ergebende Artikulation überzeugt 2) Weil man dann mit dem Video 1:1 nachspielen/üben kann. Aber natürlich funktionieren auch andere Handsätze. Den double down finde ich halt übenswert, besonders im Zusammenhang mit Basstönen.


    Warum notierst Du das nicht taktweise, also im 6/8?

    Berechtigte Frage. Das tatsächliche Metrum 6/8 wird von mir so nicht abgebildet, darauf habe ich hingewiesen. Der Grund ist: ich persönlich finde es wie gesagt übersichtlicher. Es ist schwer, mit Buchstaben eine Notation zu imitieren.


    Beim 6/8 werden in der Notation üblicherweise drei 8tel Werte durch einen Balken zusammengefasst. Dadurch ergeben sich zwei mal "drei 8tel" Gruppen pro Takt (dud udu) und gezählt wird auf 1, 2 (wie beim Marsch). Das Auge erfasst, wo der Puls liegt (s. foot tapping).

    Ein Aneinanderreihen (dududu) gibt diese Struktur nicht wieder. Es könnte genauso gut so aufgefasst werden: du du du, wie beim 3/4 Walzer.

    Bei einem Handsatz mit double down (duddud) sieht das Auge einen Doppelschlag dd, der aber metrisch eigentlich zu trennen ist (dud dud), weil die zweite Gruppe eine leichte Betonung erhält.


    Hingegen ist bei einer 16tel Gruppe im Reel (dudd) der double down so gut wie gleichwertig und die 4er Struktur mit Handsatz gut lesbar.


    Aber ja, das hätte ich vielleicht besser so darstellen sollen:


    D u d, d u D

    u d u, D u d

    D u d, d u Dh

    u Dm u, Dt u d


    Auf der anderen Seite wollte ich den Groove einmal ohne Absätze zusammenhängend darstellen. Und schließlich kann sich ja jeder noch selber eine persönliche Version daraus basteln.


    Das Ganze fällt mir eher schwer zu notieren. Andy Kruspe hat eine gute Lösung gefunden, beides zu kombinieren, klassische Notation und Handsatz mit Zeichen.


    Viele Grüße,

    Lance


    PS Schöne Trommel

    Ja, ist mir auch gleich aufgefallen, hab ja schließlich selber zwei, auch die Tipper von Stevie. Das nennt man globale Bodhránisierung!^^

    Wiederentdeckt:

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    Sehr schönes Video. Beide Hände sind erkenn- und nachvollziehbar.

    Ruhig, souverän, rhythmisch sehr sauber gespielt, und die kleinen breaks sind fein gesetzt. Selten bekommt man das alles so vorbildlich zu sehen und zu hören!


    Soweit ich das rausgehört habe, geht der Handsatz im Hauptrhythmus für den Jig so:


    Obwohl ein Jig eigentlich im 6/8 Takt steht, habe ich den Rhythmus statt auf jeweils 2 auf 4 Zählzeiten gelegt. Das gibt eine bessere Übersicht.

    Beide Gruppen lassen sich gut separat üben/verwenden.


    1. D u d
    2. d u D
    3. u d u
    4. D u d


    1. D u d
    2. d u D
    3. u D u
    4. D u d


    Fett = Akzent

    unterstrichen = Basston

    Fett und unterstrichen = Basston mit Akzent

    h, m, t = Töne, hoch, mittel, tief

    Das Komma trennt nur die Zählzeiten voneinander für einen besseren Überblick



    D u d, d u D, u d u, D u d     D u d, d u Dh, u Dm u, Dt u d


    Der Reel ist einfacher strukturiert:


    1. d u d u
    2. d u D u
    3. d u d u
    4. D u d u



    d u d u, d u D u, d u d u, D u d u


    Dafür sind Varianten (rolls) und breaks, wie z.B. rundowns super platziert!


    Viel Spaß,


    Lance

    Wer es noch nicht kennt:


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    Jim Higgins zeigt einen funky Groove step by step. Sehr gut nachzuvollziehen mit splitscreen.


    Meine Empfehlung dazu: Funky Dance Grooves, long versions. Trainiert die Ausdauer.:P

    Üben, üben, üben….


    Dieses Wort zieht sich wie ein Credo durch das Forum.

    Der thread ist als Sammelbecken gedacht für alle Tipps, Informationen, Fragen, Anregungen und Emotionen rund um das Thema „üben“.

    Ich wünsche diesem thread, dass er uns anspornt, inspiriert und auch mal tröstet, wenn es gilt, den Frust zu überwinden und mit Lust zu üben.

    Denn, wie sagt ein altes chinesisches Sprichwort: „Ohne Fleiß keinen Reis“.:)


    Viel Spaß,


    Lance


    P.S.

    Da ja aller Anfang schwer ist, fange ich mal mit einem mittelschweren Pattern an, das vermutlich auch in Lehrbüchern zu finden ist. Ich finde es recht geeignet, z.B. auch mal für ein break.


    Fett= erst mal nur Akzent. Dann auch zusätzlich als offenen Basston


    sonstige= z.B. oberhalb (oder auf) der Fellhand,


    1, 2, 3, 4 sind die Zählzeiten wie im Reel (4/4 Takt) und werden hintereinander gespielt, können aber auch als einzelne 16tel Gruppe in Endlosschleife geübt werden.


    1. d u D u
    2. d U d u
    3. D u d U
    4. d u D u

    d.h.


    /d u D u / d U d u / D u d U / d u D u / (D)


    Wenn das gut läuft, kann man jeden Akzent auf einen anderen Ton verlegen, z.B. von oben nach unten als rundown.


    Wer lieber double downs spielt, kann sich den Rhythmus so arrangieren:


    /: d u D u / d D u d / D u d D / u d D u : / (D)


    Ein rundown ist damit schon richtig schwer, finde ich.


    Enjoy!

    Hallo


    Eigentlich wollte ich den thread nicht weiter mit meinen Beiträgen überfluten, und manches geht auch schon vom eigentlichen Thema ab. Aber weil es gerade so spannend ist, kann ich mich doch nicht bremsen.


    Andreas

    Danke für Deine 1:1 Schilderung vom Spielstil Aimees. Wer Schulter/Arm-Probleme hat (haben wir das nicht alle mal, aus welchem Grund auch immer?), könnte vielleicht daran denken und profitieren.


    ...aber Du denkst schon daran, dass es ein weiter Spagat zwischen Deinem angefragten "was ist für Anfänger warum besser" und einem einstudierten Teacher's Recital Show off beim Creacann ist, gelle?

    Die Frage nach der Homeposition für Anfänger war von mir ein Anschub in eine Denkrichtung im Sinne der Ausgangsfrage, nachdem ich gemerkt hatte, dass die Diskussion sich mehr um die Berechtigung der Fragestellung an sich drehte.

    Außerdem sind die Anfänger von heute die Weltmeister von Morgen.


    Homeposition: Diese ist bei mir am Anfang in der Mitte.

    Du meinst jetzt aber die Anfänger und nicht Deine eigene Homeposition, oder?


    Einen ganz sauberen Ton kann es aus physikalischen Gründen nicht geben, da wir ein Fell ohne Paukenkessel haben und keine Saite.

    Meinst Du damit, dass eine Trommel als Voraussetzung zum Produzieren sauberer Töne zwingend einen Kessel ähnlich der Pauke benötigt? Aber das Video mit Cormac hast Du gesehen? Darin wird ja gerade bewiesen, dass sogar eine ungetapte Bodhrán saubere Töne in direkter Gegenüberstellung zu einem Saiteninstrument produzieren kann! Einen besseren Beweis kann ich mir jetzt nicht vorstellen.


    Trotzdem habe ich heute mein Stimmgerät ausgepackt, das ich noch nie an meine Bodhrán gelassen habe, und mal die Probe aufs Exempel gemacht. Ich habe eigentlich erwartet, dass die Nadel Walzer tanzen würde, aber siehe da, nach ein paar Justierungen stand die Nadel still und gerade auf dem "D". Das "A" darüber habe ich auch noch klar hingekriegt.


    Zusätzlich habe ich noch meine Rototoms aus dem Winterschlaf geholt und getestet. Rotoms haben ein Tomfell und eine zentrale Stimmmechanik und sonst nix, also null Rahmen oder gar Kessel. Die habe ich dann auch mit dem Stimmgerät getestet und erstaunt festgestellt, dass sie aufs Hertz genau stimmbar sind, die Nadel steht wie eine Eins.


    Die Verhältnisse unter den Rahmentrommeln bez. Grundtonerzeugung sind unterschiedlich.

    Wikipedia sagt dazu unter "Membranophon":

    "Je nach Konstruktion des Membranophon entsteht beim Anschlagen ein Klang mit einem deutlich hörbaren Grundton oder auch ein eher diffuses Gemisch verschiedener Frequenzen."


    Dann habe ich mich noch an ein Heft erinnert, das ich seit meinen Anfängen vor über drei Jahren nicht mehr in der Hand hatte:


    Moritz Wulf Lange, Handbuch für Bodhránspieler, 2004

    (Ein komisches Gefühl, das nochmal zu lesen, damals habe ich das meiste kaum verstanden.)


    Darin steht, Zitat:

    "Traditionell wird die Bodhrán nicht auf einen bestimmten Ton gestimmt......"


    "Zwei der ganz wenigen Bodhránspieler, die die verschiedenen Tonhöhen der Bodhrán konsequent und gezielt nutzen, sind Donal Lunny aus Irland und Klaus Gehrmann aus Deutschland. Ein interessanter und wenig beachteter Aspekt ist der Tonumfang der Bodhrán. Bis heute nutzen nur wenige Bodhránspieler gezielt die Möglichkeiten, entsprechend dem Melodieverlauf ganz bestimmte Töne (Z.B. für Basslinien) zu spielen. Klaus Gehrmann hat sich intensiv mit dem Klangspektrum der Bodhrán beschäftigt und dämpft zum Spielen einzelner Töne an ganz bestimmten Punkten des Felles (Abb.10). Er variiert die Tonhöhe über den Umfang von ca. zwei Oktaven über die Töne D, E, G, A, d, e, g und a. Sein Spiel kann man vielleicht am besten mit dem Stichwort melodische Rhythmusmuster beschreiben."

    8|:/ ZWEI Oktaven!!?


    Aber, weiter vorne:

    "Zusammen mit dem Akustiker Thomas Behr hat der Autor einige Messungen am Fell einer Eckermann-Bodhrán (Felltyp: dünn und weich) durchgeführt. Das Ergebnis bestätigt die Möglichkeiten, einzelne Töne im Umfang von insgesamt zwei Oktaven sauber zu spielen. Im Versuch wurden die besten Ergebnisse erzielt, wenn das Fell statt mit der Hand mit einem runden Klangholz (Clave) aus Palisander abgedämpft wurde."


    (He, das ist doch meine Idee mit dem Klangholz und den besten Tönen!! Muss ich wohl unterbewusst gespeichert haben.)


    "Weil die Frequenzen der verschiedenen Eigenschwingungen eines Tones auf der Bodhrán kein harmonisches Verhältnis zueinander aufweisen, ist eine saubere Intonation schwierig zu erreichen"

    Vielleicht hast Du das so gemeint, Rolf.


    Aber:

    "Dennoch ließen sich z.B. Grundton, Quarte, Quinte und Oktave mit einer Abweichung von nur wenigen Cent (ein Halbton entspricht 100 Cent) spielen."


    Also den Herrn Gehrmann würde ich gerne mal hören!


    Für mich persönlich wird ein "sauberer" Ton dahingehend definiert, dass ich ihn erkennen und nachsingen kann. Wenn dies der Fall ist, dann reicht das allemal, um ihn gezielt einsetzen zu können. Schließlich sind tiefe, gezupfte Kontrabassstöne auch nicht so einfach zu identifizieren und trotzdem fundamental wahrnehmbar. Im Duo mit meinem box-Mitspieler habe ich die Aussage schon gehört, die Bodhrán klänge wie ein Kontrabass. (Aber nur auf dem Basston!)


    Zum Schluss noch eine Bemerkung zu den Begriffen "Klang" und "Ton". Ein Ton ist in seiner Tonhöhe definiert. Ein "Klang" kann, muss aber nicht ein "Ton" sein. Wenn wir also von "Tönen" auf der Bodhrán sprechen, dann eigentlich immer auch von Tonhöhen mit Tonnamen, obwohl es meistens nicht so gemeint ist. Das kann man aber nicht trennen, wie ich finde. Der eine hat einen Basston auf Tonhöhe gestimmt, der andere nicht und nennt ihn trotzdem Basston. Das will ich nur erwähnen, weil es für Nichtbodhrani irreführend sein könnte.


    Viele Grüße,

    Lance

    Hier noch drei Videos, die mich inspiriert haben und in Zusammenhang mit dem thread stehen.


    Kieran erläutert hier sein Schlagtechnik und die Fellhandtechnik. Sehr interessant, vor allem weil beide Techniken eine gemeinsame Ausgangsstellung haben. Ebenso habe ich hieraus die Idee der fünf Referenztöne (Kieran geht von drei aus) und auch die Bezeichnung "home", bei ihm der mittlere, häufigste Ton, bei mir "Homeposition" = die Ausgangsstellung der Fellhand.


    Er plädiert sehr für die Fellhand oben, Basston unterhalb Technik und kann somit als Vertreter dieser Position in diesem thread gelten. Dieses Video hat mich überhaupt auf die Fragestellung gebracht.


    https://www.youtube.com/watch?v=64Hsus6aPzE


    Abe Doron zeigt hier sehr schön im Duo mit der Flöte, wie man mit einem Klangholz (sieht man nicht wirklich, ist aber sehr wahrscheinlich) reine Töne erzeugen kann, mit der er die Flöte imitiert und die Flöte ihrerseits mit ihren Mitteln die Bodhrán. Sehr schön, wie die Bodhrán als ebenbürtiger Partner auftritt.


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    Cormac stimmt nach eigener Aussage seine Bodhrán auf "D", auch hier hört man den Grundton "D" ziemlich rein für eine ungetapte Bodhrán. Er spielt den Flageolett Ton, der eine Oktave höher klingt als der Grundton zusammen mit dem Pizzicato der Geige, also lauter D's.

    Bisher ist das die einzige Aufnahme, wo ich den Flageolett Ton auf der Bodhrán gezielt eingesetzt höre.

    Dem Flageolett-Ton könnte man mal ein eigenes Kapitel widmen....


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    Ich hoffe, die links sind abrufbar!


    Viele Grüße,


    Lance

    Lieber Andreas


    Mit Dir kann man prima diskutieren:


    zunächst einmal sind in einem Meinugsaustausch abweichende Meinungsäußerungen nie bös gemeint.

    Das weiß ich doch!

    Die Hand ist unten entspannter, besser durchblutet (das ist bei langen Sessions und Auftritten ein echter Faktor), schmiegt sich mit der Handkante besser an heutige getrichterte Stimmrahmen. Bässe klingen für mich oben besser, weil vielleicht Anschlagwinkel und Kraft besser dosierbar sind.

    Na also, das ist doch mal eine Aussage im Sinne der Fragestellung. Ein überraschendes Argument mit der Durchblutung



    zu "normativ" im Sinne eines Nachjagens nach einem Ideal, das es für mich bei diesem Instrument so nicht gibt, klingen. "Rein", "präzise", "Klangideal'," Vorbild'...

    Da unterschätzt Du das Instrument. Für mich ist die Bodhrán gleich zu sehen wie alle anderen Instrumente, und da gibt es das von Dir verneinte sehr wohl und ganz selbstverständlich. Nur ist ein Klangideal nicht "genormt", sondern individuell empfunden, das habe ich stillschweigend vorausgesetzt.

    "Wer sich keine Ziele setzt, landet da, wo er nicht hin wollte."


    ich bezweifle, dass ein Naturfell diese Stimmung lange hält. Handschweiß, Reibungswärme, Temparatur, Luftfeuchtigkeit... die Biester reagieren schneller als jedes Saiteninstrument, gerade auf die Fellhand. Da hilft auch kein ständiges Nachstimmen. Präzise Töne...?

    Ich habe damit keine Probleme auf der Session, im Pub, wo es all das gibt. Meine Hände sind im allgemeinen trocken.

    Wie schon erwähnt, gehe ich so vor:


    Ich kann z.B. den Basston, wenn ich die Fellhand unten habe, noch durch drücken der Handkante/kl. Finger höher stimmen, um ihn ggf. anzupassen. D.h. ich stimme die Bodhran immer einen Tick unter der gewünschten Tonhöhe ein, denn nach oben kann ich damit noch korrigieren, nach unten gehts natürlich nicht.

    D.h. ich habe einen intonatorischen Spielraum während des Spiels nach oben und nach unten, das reicht allemal für einen tune. Danach kann ich wieder nachstimmen. Nach einer halben Stunde hat sich meine Bodhrán akklimatisiert und verändert sich nur noch gering. Wenn man das Instrument immer auf dieser Stimmung belässt, bleibt es stimmstabiler.


    Auch wenn das Basslinienspielen auf der Bodhran manchmal nett ist, kann man sie kaum als WannaBeBassGuitar ge- oder missbrauchen.

    Ja eben, ist nett, nicht nur im Solo.

    Missbrauch ist ein Totschlagargument. Warum nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen wollen? Der Instrumentenbauer freut sich darüber? Sonst bräuchten wir doch keinen Kompressorstimmrahmen, change head, Entkoppelungen, Felle von Känguru bis Hirsch etc.

    das Fell gleichmäßig oder mit unterschiedlich gespannten Bereichen zu versehen

    Unterschiedlich gespannte Bereiche? Ja, dann wundert es mich nicht, wenn Du die Möglichkeit einer reinen Stimmung bezweifelst! Da wird man es schwer haben, wieder eine gleichmäßige Randstimmung herzustellen, Naturfelle mögen das nicht.

    Und natürlich merke auch ich mir dann, wo ich anschlagen und wo und wie ich streichen muss, um den jeweiligen gewünschten "Ton" zu erzielen.

    Ist das jetzt nicht ein bisschen schwer nachzuvollziehen? Du betonst die Vielfalt der Grundstimmungen der Bodhrán und kannst Dir dennoch gut merken, wo welche Töne liegen?


    Das es auf der Bodhran zu 'simulieren" schon mal Spaß macht, aber nicht wirklich "ersetzt".

    Ich simuliere oder ersetze gar nichts. Ich bin auch kein Drummer. Die Bodhrán ist ein authentisches Instrument.

    Aber mit einem Stimmgerät die Bodhran auf einen Ton zu "stimmen" und dann Tonleitern wie auf einem Saiteninstrument präzise abzugreifen, und das während des gesamten Spiels - da greif ich mir lieber die Bassgitarre.

    Ich habe weder von einem Stimmgerät noch von Tonleiterspielen gesprochen. Ich habe noch nie versucht, die Bodhrán mit einem Stimmgerät zu stimmen. Geht das überhaupt? Auf der Session stimmen Gitarre und Geige ein, da liegt ständig ein "D" in der Luft. Die Fünf Töne, die ich gemeint habe, sind gute Referenztöne oder Klänge und, wie Du sicher weißt, keine Tonleiter.


    Noch zum "D".

    Ich habe nirgends gefordert, dass dieser Ton eingestimmt werden muss. Ich tue es, weil dieser Ton nicht stört, sondern noch zum harmonischen Spektrum fundamental beitragen kann in den häufigsten Tonarten D-Dur, G-Dur, und auch A-Dur.


    Ausserdem ist ein immer gleich günstiger Ausgangspunkt besser für einen Lerneffekt. Das gilt für alle Instrumente. Man stelle sich vor, man müsste auf einer immer verschieden gestimmten Geige spielen....


    Man kann immer wieder in Sessionregeln (sehr normativ übrigens) lesen, dass Basstöne auf der Bodhrán mit Vorsicht anzubringen sind. Warum eigentlich? Mir fällt nur ein Grund ein. Wenn der Basston neben der Harmonie liegt, dann stört das ungemein!


    Ein Basston ist ein Fundament und wenn der schief ist, dann steht auch der Turm schief.

    Mir ist auf keiner Session angedeutet worden, dass ich damit vorsichtig sein soll. Im Gegenteil, ich gehe eher voll rein, weil ich sicher bin, dass es gut passt. Ich benutze den Bass als Element, mit dem ich noch mehr Schub erzeugen kann. Dafür habe ich nur positive Rückmeldungen erhalten.


    Trotzdem kann man die Bodhrán auch ohne konkrete Grundstimmung passend spielen, das habe ich nie bezweifelt. "Spielbereit" bedeutet, gut klingend in der Grundstimmung als Vorrausetzung gut klingender Folgetöne.


    So, das ist jetzt ein sehr langes Lied geworden, das hätte ich nicht gedacht. Ich bin wahrscheinlich der Einzige im Forum, der erfahren durfte, dass ein Kommentar nur 10 000 Zeichen haben darf. Hihi.


    Lieber Andreas, es hat mir sehr viel gebracht, mit Dir zu diskutieren. Ich freue mich, wenn wir uns mal wieder auf nem Workshop sehen, wer weiß. Bis dahin werde ich mich gut vorbereiten. Hic Rhodus, hic salta. Das wäre spannend!


    In dem Fall würde ich aber auch gerne eine, oder zwei, Pizza(s) mit Dir verdrücken (mein Lieblingsessen) und anschließend den Karton verkloppen, so als praktische Anschauung.


    Viele Grüße,


    Lance

    Nachtrag



    Warum gerade fünf Töne?

    Sie sind gut zu merken. Basston und Pops oben sind durch den Rahmen definiert, die drei zwischenliegenden Töne decken das Spektrum zwischen hoch und tief ab, auch auf einer großen Bodhrán. Das bleibt überschaubar und ist trotzdem sehr anspruchsvoll.

    Viele Wege führen nach Rom.



    Meine Töne/Klänge habe ich mir so erschlossen:


    • Fünf Töne harmonisch verteilt als Grundgerüst üben, nur mit down Beat: rauf und runter, rauf runter......monatelang, bis alle Töne einen gleichen "Sitz" und gleiche Klangqualität haben. (Nebenbei ergibt das keine Tonleiter, auch keinen Tonleiterausschnitt, sondern eine freigewählte Skala.)
    • Die Töne einzeln treffen können. Verschiedene Kombinationen dieser fünf Töne üben. Down und up Beat kombinieren.
      • Damit wird die Möglichkeit trainiert, "following the tune" spielen zu können.
      • Es ermöglicht, jedes Pattern frei mit diesen Tönen zu variieren, was bereits zu unerschöpflichen Varianten führt und letztlich frei macht von vorgespurtem Patternspiel hin zum persönlichen Spielstil.
    • Die "Zwischenräume" werden gefüllt mit Zwischentönen oder anders produzierten Tönen (Handballen). Die Zahl der bewusst anspielbaren Töne ergibt, gepaart mit nur wenigen rhythmischen Grundstrukturen, jetzt eine unendliche Komplexität.
    • Vorlieben, Wege, Klangkombinationen, Gewohnheiten bilden sich aus.
    • Hinzu kommen Spezialklänge, wie rim click, roll, Flageolett, Wawa Klänge, was einem so gefällt....
    • Und der persönliche Spielstil ist da, geprägt durch den Wunsch, einen guten Klang zu produzieren und dem guten Gefühl, zu wissen, was man tut.

    Und, um jetzt wieder im großen Bogen zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Dieses Spielsystem, das ich mir erarbeitet habe (Homeposition Fellhand unten/Bass oberhalb) ist mir in der stufigen Anordnung der Töne/Klänge klarer vorstellbar und bewusster spielbar, im Grundsatz versteht sich.


    Viele Wege führen nach Rom, aber nicht alle.


    Viele Grüße,


    Lance



    Hallo


    Vielen Dank für die Beiträge.

    ROLF und Andrakar (wir haben zwei Andreasse im thread). Die Ausgangsfrage lautet zwar auf "Auswirkungen, Vor- und Nachteile" und nicht auf "Ausführung", aber die wesentliche Zusammenfassung dieser Herangehensweise ist schon mal hilfreich, vor allem, wenn jemand mal die andere (Fellhand oben, Basston unterhalb) vorstellen sollte, bisher fehlt das leider.

    dass mir das etwas zu verkopft und normativ ist, erwähnte ich bereits anderswo.

    Jaa, das habe ich schon beim ersten Mal verstanden, und ich dachte, dass meine indirekte Replik

    Ich habe seeehr viel fun beim Spielen, das schliesst aber die Freude am Nachdenken nicht aus

    auch so weit verstanden wurde. Offenbar nicht so ganz. Es hat eben jeder so seinen eigenen Erkenntnisdrang bez. der Bodhrán.


    Die wiederholte Bezeichnung "normativ" kenne ich im Zusammenhang mit Musik oder Instrumentaltechnik gar nicht und empfinde ich als befremdlich, da schwingt mir eine Angst vor schulischem Zwang mit, wozu ich keine Veranlassung gesetzt habe.


    Im Gegenteil. Wenn man die Ausgangsfrage einmal wertungsfrei versteht, dann geht es um Abwägung. Und selbstverständlich bin ich davon ausgegangen, dass zwei parallel existierende Ansätze ihre Daseinsberechtigung haben, sonst würde es sie nicht geben. Weder ist in meiner Fragestellung eine Konkurrenzgedanke enthalten noch eine "entweder oder" Entscheidung gefordert.

    Im Aspekt des Anfängerunterrichts ist allerdings eine Entscheidung notwendig, das liegt in der Natur der Sache.


    Hingegen werden die "basics" als notwendige Voraussetzung mehrfach genannt. Das finde ich paradox.

    Warum?


    Ich habe zwei Positionen zur Diskussion gestellt, die ich jetzt mal Homeposition nenne. Als Homeposition verstehe ich eine grundsätzliche (Grundsatz= Abweichungen sind möglich, also kein Dogma!) Ausgangsposition, wenn ich die Bodhrán zum Spielen ansetze. Eine Position, zu der ich immer wieder zurückkehre und mehrheitlich spiele. Naturgemäß wird der Basston dann oberhalb oder unterhalb der Fellhand angeschlagen. In dieser Homeposition gilt es, sich wohlzufühlen (jawohl, nicht auseinandergeschrieben) als vertraute Basis für alles Weitere.

    Es geht mir überhaupt nicht um die Berechtigung, Möglichkeit und Freiheit, Varianten anwenden zu können. Das ist für mich selbstverständlich.

    Es gibt so viel individuell zu entdecken, das ist spannend und bedeutet auch Freiheit für alle, zu experimentieren, ohne an Konventionen gebunden zu sein. Ich finde das ungemein aufregend, geradezu einzigartig! Jeder darf seinen persönlichen Spielstil entdecken ohne in Kategorien von richtig und falsch zu fallen. Das macht Spaß! Hauptsache es klingt gut und nicht nur nach Pappe.


    Der Spieler macht sich mit der Homeposition grundsätzlich spielbereit. Darum gehts mir.


    Wenn die Frage nach der Wahl der Homeposition und nach den Gründen für diese Wahl als verkopft und nicht als Basis der basics verstanden wird, dann verstehen wir unter "basics" nicht das gleiche. Die basics beginnen bei mir bevor ein Ton erklingt.


    Jedenfalls ergeben sich aus genannten homepositions verschiedene Körperhaltungen, Wege, Distanzen. Und auch verschiedene Klänge? Das war meine explizite Frage.

    Mir geht es dabei sehr um die Klangunterschiede

    Darauf ist aber kaum bis gar nicht eingegangen worden. Einzig Andreas KO420 hat für mich wesentliche Dinge hierzu aufgezählt. Wer z.B. die Wischgeräusche absolut nicht will, ist mit der Fellhand oben/ Basstöne unterhalb Homeposition einfach besser bedient. Das kann schon das ausschlaggebende Kriterium sein, was aber nicht das andere überflüssig macht.

    Mir ist zur Zeit die Übersichtlichkeit der linearen Anordnung der Töne wichtiger als Wischgeräusche, deshalb gebe ich der Homeposition Fellhand unten/ Basstöne oberhalb den Vorzug (neben dem besseren Klang, den ich erziele).

    Youtube ist da vielleicht nicht repräsentativ, aber die Fellhand bekommt in meinem Unterricht mindestens so viel Aufmerksamkeit wie die Schlaghand. Eher noch mehr.

    Ja, das glaube ich aufs Wort, auch wenn ich keinen Anfängerunterricht von Dir erhalten habe. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie Du mir die Fellhandstellung für den offenen Bass korrigiert hast, das war ein Ohrenöffner. Deshalb habe ich auch ausdrücklich ausgeschlossen:

    Hier spreche ich wohlgemerkt von Video Instruktionen und nicht von Workshops oder gar Privatunterricht. Aber wer hat denn die Gelegenheit, regelmäßig Zugang zu Unterricht zu haben? Genau das ist für viele, auch für mich, ein Manko.

    Und ich erinnere mich auch an Andrakars charmante Bemerkung, meine Töne klängen wie Pizzakarton, und damit hattest Du vollkommen Recht, lieber Andreas, was mich schließlich veranlasst hat, systematisch und gründlich daran zu arbeiten und u.a. hier Fragen zu klanglichen Unterschieden zu stellen. So verrückt kann Leben sein.


    YouTube


    Wie im eigenen Zitat oben beschrieben, gehöre ich zu denen, die nicht Zugang zu Unterricht zu vernünftigen Bedingungen haben. In den drei einhalb Jahren, die ich jetzt spiele, habe ich sieben einhalb Workshop-Tage und einmal Privatunterricht genießen können, mehr lag aus beruflichen Gründen nicht drin. Das kann gar nicht ausreichen, um ein Instrument zu erlernen, selbst bei fünf mal so vielen Tagen nicht.


    Ich sehe das so:

    Die meisten sind dadurch so etwas wie angeleitete Autodidakten und deshalb behaupte ich, dass nicht nur ich auf das Medium YouTube als Lern- und Inspirationsquelle angewiesen bin.

    Die Vielzahl der Videos und die unterschiedliche Qualität vermittelt mir dabei durchaus den Eindruck, einen internationalen, repräsentativen Querschnitt vorzufinden. Und in diesem Querschnitt finde ich so wenig bis keine Aufmerksamkeit für Fellhandtechnik und einhergehender Klangqualität, dass ich mich nur wundern kann.

    Wo wird denn auch nur bloß erwähnt, dass man die Bodhrán einstimmen kann und soll? Ja, wenn das nicht mal klar ist, dass es eine Voraussetzung braucht, nämlich eine gute Grundstimmung, um überhaupt einen guten Klang zu ermöglichen, dann geht doch alles an dem Thema vorbei! Dann wird alles nur zur rhythmischen Geräuschkulisse.


    Es ist unfassbar, dass im Lernvideo "Bodhrán Soup" von Eamon Murray, einem Weltklassespieler, weder erwähnt wird, dass es stimmbare Bodhráns gibt, noch dass er just eine spielt, geschweige denn, dass es notwendig ist, diese zu stimmen. D.h. das Instrument spielbereit zu machen.

    Das passt absolut zu dem, was Christian zu einem Bodhrán-Wettbewerb bemerkt hat, dass nämlich viele besser abgeschnitten hätten, wenn sie denn ihr Instrument gestimmt hätten.


    Man stelle sich einen Gitarren Wettbewerb vor, wo die Kandidaten mit verstimmten Gitarren ankommen. Also der Wettbewerb wäre schnell zu Ende. Undenkbar!

    Es passt auch, dass Christian das Thema "Bodhrán stimmen" immer wieder auf Workshops anbietet, so auch heuer auf Craiceanne.



    Es geht mir im zwei allgemeine Grundbedingungen des Musizierens:


    • Wie mache ich mich spielbereit? (Haltung, Position des Instruments, Wahl des Tippers etc.)
    • Wie mache ich das Instrument spielbereit? (Pflege, Stimmen etc.)


    Des Weiteren habe ich mir zum Thema Klangvorstellung die Frage gestellt, wie eine Hörerfahrung sich überhaupt unter den genannten Bedingungen etablieren kann:


    Wie "gut" kann denn eine Bodhrán bitteschön überhaupt klingen, idealerweise? Legt das jeder selber fest?

    Der Klangsinn schult sich aber nur durch die unmittelbare Hörerfahrung, durch das Vorspielen eines guten Lehrers oder Spielers. Hingegen ist das bei Aufnahmen schwierig nachzuvollziehen.


    Immer wieder lese ich, dass das Experimentieren, das Spielen und Üben wichtig sei, nach der Art learning by doing. Dabei wird übersehen, dass ein Experiment notwendigerweise eine Fragestellung braucht, sonst ist es kein Experiment, sondern ein Hoffen auf den guten Zufall. Und dieser gute Zufall muss sich dann noch wiederholen lassen, damit ein Lerneffekt überhaupt eintreten kann. Das sei noch angefügt zum Thema "verkopft".


    Die Frage also nochmal konkret gestellt:

    Wie kann ich eine ideale Klangvorstellung von der Bodhrán entwickeln und zum Vorbild nehmen, wenn ich keinen regelmäßigen Unterricht haben kann und auch keine Anleitungen durch Lernvideos diesbezüglich zur Verfügung stehen?


    Diese Frage habe ich für mich praktisch gelöst und ist für mich der persönliche Gewinn aus diesem thread ganz nach dem klassischen Prinzip: Die Lösung, auf die man selber kommt, hat den größten Lerneffekt.


    • Ich stimme die Bodhrán auf "D". (Mache ich plus/minus immer so, das gibt mir eine gleiche Ausgangslage beim Üben und eine passende Stimmung auf der Session.)
    • Dann nehme ich ein Rundholz in die Fellhand (z.B. eine clave), nicht zu dick und zu lang, und drücke damit auf das Fell anstatt mit der Hand.
    • Durch die gerundete Kante wird das Fell sauber abgetrennt und die Töne erklingen direkt oberhalb der Kante angeschlagen so rein, dass man eine Tonleiter spielen kann.
    • Daraus wähle ich mir fünf Referenztöne vom Bass bis zum pop, die ich mit der Hand so gut wie möglich zu reproduzieren versuche. Das bedeutet, ebenso präzise wie mit dem Holz abzugreifen und mich so weit wie möglich diesem Klangideal zu nähern.

    Fertig.


    Hätte ich das nur vorher gewusst, dann wären mir manche Umwege erspart geblieben, denn

    Es muss ja nicht jeder die Umwege machen müssen, die man selber unfreiwillig gemacht hat.


    Viele Grüße,


    Lance

    Hallo

    Nach über einem Jahr scheint dieser thread abgeschlossen, oder zumindest ausreichend bedacht worden zu sein. Ich habe dieses Jahr intensiv der Fellhand gewidmet und YouTube auf Anschauungsmaterial durchforstet. Für mich ist das Thema ganz und gar nicht erschöpft, im Gegenteil. Damit meine ich aber die Technik der Fellhand generell und nicht nur die Frage, ob die Basstöne über oder unterhalb der Fellhand gespielt werden, obwohl dies ein deutliches Unterscheidungsmerkmal in der Spielweise vieler Bodhránspieler darstellt.


    Mir geht es darum, einmal kritisch zu beleuchten, wo das Instrument Bodhrán spieltechnisch in Bezug auf die Fellhand steht und warum.


    Hier mag der eine oder andere abwinken und sagen: Hey Mann have fun, dont think too much!

    Ich habe seeehr viel fun beim Spielen, das schliesst aber die Freude am Nachdenken nicht aus, und so komme ich zur Zeit zu dem Schluss, dass der Technik der Fellhand (im Netz) bemerkenswert wenig Anschaulichkeit zuteil wird.


    Wie komme ich zu dieser Annahme? Dazu möchte ich etwas weiter ausholen. Die Bodrán ist bekanntermaßen ein sehr junges Perkussionsinstrument. Im Vergleich z.B. zum drumset fällt deutlich auf, wie sehr die Bodhrán noch in den Kinderschuhen steckt. Das drumsetspiel ist dagegen ein unendlich intensiv beackertes Feld mit tonnenweise Lern- und Lehrmaterial, Lernvideos etc. Das hat auch seinen Grund in einer einigermaßen einheitlichen Notation, die für die Bodhrán erst in Ansätzen vorliegt.


    Aber gerade das ist ein besonderer Reiz! Es gibt so viel individuell zu entdecken, das ist spannend und bedeutet auch Freiheit für alle, zu experimentieren, ohne an Konventionen gebunden zu sein. Ich finde das ungemein aufregend, geradezu einzigartig! Jeder darf seinen persönlichen Spielstil entdecken ohne in Kategorien von richtig und falsch zu fallen. Das macht Spaß! Hauptsache es klingt gut und nicht nur nach Pappe.

    Tja, und da wird es auf einmal schwierig. Dass ein Instrument gut klingen sollte, darüber besteht ja im allgemeinen Konsens, schließlich legt ein Trommelbauer alle Energie hinein, dies zu erreichen.


    Aber. Wie "gut" kann denn eine Bodhrán bitteschön überhaupt klingen, idealerweise? Legt das jeder selber fest?


    Interessanterweise gehen darauf die Videos, die ich gesehen habe kaum bis gar nicht ein. Da wird die Schlagtechnik behandelt: up and down, schön locker und so weiter, von "Klang" keine Rede. Dafür habe ich soweit Verständnis, wie ja erstmal überhaupt ein Klang zustande kommen muss und die Muskeln ohne Krampf sich auf die Bewegung einstellen müssen. Aber auch im Fortlauf der Instruktionen fällt kein Wort über den Zusammenspiel der Hände. Da wird halt gedrückt, irgendwie. Hier spreche ich wohlgemerkt von Video Instruktionen und nicht von Workshops oder gar Privatunterricht. Aber wer hat denn die Gelegenheit, regelmäßig Zugang zu Unterricht zu haben? Genau das ist für viele, auch für mich, ein Manko. Der Klangsinn schult sich aber nur durch die unmittelbare Hörerfahrung, durch das Vorspielen eines guten Lehrers oder Spielers. Hingegen ist das bei Aufnahmen schwierig nachzuvollziehen.


    Ich habe so gut wie kein Video gefunden, wo mal genauer dargestellt wird, mit welcher Herangehensweise man sich systematisch diesem Klangideal annähern könnte. Ist das nicht bemerkenswert? Liegt der Grund darin, dass man es nicht erklären kann und jeder doch selber suchen soll und muss? Die Fellhand ist im Medium YouTube völlig unterrepräsentiert.


    Gleichzeitig kann man die Vielfalt der Töne bestaunen, die auf dem Instrument hervorgebracht werden können bis hin zu Bassmelodien. Wie spielt man eine klare, saubere Bassmelodie? Irgendwie anders und mehr drücken? Und, um wieder zum Thema zurückzufinden, habe ich Vorteile, wenn ich die Töne oberhalb oder unterhalb der Fellhand lege, anordne und mir merken kann?


    Und da stelle ich einfach fest, dass sehr viele Spieler, darunter auch Spitzenspieler, die Fellhand mehrheitlich in die obere Hälfte des Felles platzieren. Ich fände es sehr spannend und Erkenntnis erweiternd, wenn man mal sehr gute Spieler nacheinander hören würde, auf demselben Instrument, mit demselben Tipper, mit unterschiedlicher (oder auch gleicher) Fellhandtechnik mit der Vorgabe, die ihrer Meinung nach besten Töne aus dem Instrument herauszuholen. Ohne Konkurrenzgedanken versteht sich. Eine anschliessende Diskussion darüber wäre so was von aufschlussreich.


    Die Bodhrán steht noch mitten in den Möglichkeiten, die dieses Instrument offenhält. Wie bei allen anderen etablierten Instrumenten wird die Entwicklung voranschreiten, auch methodisch und didaktisch. Genehm oder nicht genehm, werden dadurch Spielstile sich etablieren, die man "Schulen" nennen darf, was nichts anderes ist, als die Weitergabe von bewährten Techniken anerkannter Meister. Ich behaupte, das kann man jetzt schon online beobachten, auch ohne jemals in Irland gewesen zu sein, wie ich.


    Damit bin ich auch beim letzten, und wie ich finde entscheidenden Punkt angelangt. Die Möglichkeit auszuprobieren, für sich selber die geeignetste Spielweise herauszufinden, ist immer gegeben und jedem selber überlassen. Im Anfängerunterricht geht das selbstverständlich nicht. Dort trägt man die Verantwortung für die ersten Schritte des Schülers und muss sich für eine Herangehensweise entscheiden. Also oberhalb oder unterhalb? Da hilft auch nicht zu sagen: Kannste später umlernen, geht auch anders, Hauptsache es klingt gut.


    Es geht um eine ganz wichtige Prägephase und alles, was danach umgeprägt wird ist mühsam, manchmal sogar nicht mehr änderbar, da spreche ich durchaus aus Erfahrung. Es muss ja nicht jeder die Umwege machen müssen, die man selber unfreiwillig gemacht hat.


    Hier also die Frage: Welche Stellung der Fellhand ist für den Anfänger günstiger zu erlernen?

    Ich habe keine Ahnung und deshalb hatte ich diese Frage nach Vor- und Nachteilen mal ganz allgemein in den Raum gestellt.


    Im Übrigen darf sowieso jeder auf seine Art glücklich werden.


    VG

    Lance

    Ich möchte gerne noch etwas Grundsätzliches anfügen. Die Kaufentscheidung scheint ja bereits getroffen zu sein, Dank der engagierten Beratung. Für diesen Fall kann man nur gratulieren für den Kauf eines hochwertigen Instruments made in Germany.

    Und nebenbei können wir doch alle froh sein, dass wir einen innovativen Instrumentenbauer mitsamt Lieferkette so komfortabel erreichbar haben, ich empfinde das jedenfalls so.


    Die Frage, ob sich die Anschaffung eines hochwertigen Instruments für einen „blutigen“ Anfänger denn wirklich lohnt, taucht doch immer wieder auf und ist auch verständlich, Qualität hat seinen Preis. Man sollte jedoch bedenken, dass die Beziehung zu einem Instrument mehr ist als eine Frage des Besitzens und Benutzens. Es ist eine innige Verbindung und gerade beim Bodhránspielen liegt das Instrument buchstäblichen am Herzen, jedenfalls bei den Rechtshändern (was nicht gegen die Linkshänder spricht, ich bin nämlich auch einer).


    Wenn die Liebe zur Musik groß ist und das Geld nicht den entscheidenden Faktor ausmacht (!), dann empfehle ich auf jeden Fall ein Instrument, das in der Qualität weit über den derzeit eigenen Fähigkeiten liegt, und lieber noch ein Stück höher. Es steigert die Liebe, die Begeisterung und den Anspruch, das Instrument zu erforschen, einhergehend mit dem Bewusstsein, es nie ganz erschöpfen zu können. Die Frage des Talents hat dabei keinen Stellenwert. Talent wird ohnehin oft überschätzt. Wer weiterkommen will braucht Geduld und Fleiß angefeuert durch Leidenschaft. Ein tolles Instrument wird dies noch potenzieren. In dem Sinne ist das Beste gerade gut genug.


    Aber abgesehen von diesen Gedanken ist neben einer guten Beratung die innere Stimme immer noch die wichtigste Instanz.


    Wie auch immer wünsche ich viel Freude mit dem neuen Instrument.


    Lance