Beiträge von Lars Wuntke

    Grobmotoriker würde ich garnicht erst an soetwas heranlassen... ;)

    Wenn man den Stimmmechanismus ein wenig herausgekubelt hat, hat man noch die Möglichkeit, bei einer zu festen Spannung nachzugeben. Man darf aber das Zusammentrocknen nicht unterschätzen und zu straff spannen. Folgt man aber meiner Anleitung, so sollte es eigentlich schwer sein, das Fell zu stark zu spannnen. Ich bin immer gut hingekommen.

    Der Vorteil bei gegenüberliegendem Ziehen liegt aber m.E. darin, daß man das Fell gleichmäßiger spannen kann und somit eine in sich verstimmte Trommel vermeidet.

    Hi Leute,

    wer noch Fragen zur Physik oder zum Aussehen des "Perfekten Sticks" hat, sollte sich doch nochmal meinen obigen Beitrag vom 14.10.02 durchlesen. Ich habe ihn mir auch nochmal angeschaut und glaube er erklärt die meisten Fragen, die in der letzen Zeit gestellt wurden. Letzlich gibt es wohl eine gewisse Spanne (bezogen auf Gewicht, Größe, Form, etc.) in der gute Tipper liegen.

    Wer also seine Spielweise und seine Vorlieben kennt, müßte mit den obenstehenden Überlegungen seinen "perfekten" Tipper finden können.

    Beispiel:
    Mein jetziger Tipper hat zu wenig Pepp: Auftreffläche verkleinern (kleinere Kugel oder schärfere Kante).

    Mein jetziger Tipper macht was er will: Gewicht an den Enden verringern oder Tipper kürzer machen.

    ...etc.

    Ich hoffe Ihr könnt damit was anfangen. Wenn nicht: ruhig fragen.

    Hallo,

    das ist wirklich eine grundlegende Frage. Ich habe schon einige Spieler gehört, die der Melodie so stark folgten, daß es einem die Fußnägel kräuselte. Es kann in einer Session nicht 100% Melodieinstrumente geben, die auch noch alle ihre individuelle Note mit einbringen wollen. Auf der anderen Seite gibt es auch welche, die entnervend den Grundbeat spielen - oftmals auch gegen die Betonung des Tunes. Die Kunst liegt - glaube ich - wohl im erkennen, was für den jeweiligen Tune und die jeweilige Umgebung das beste ist.

    Eine Grosse Session braucht normalerweise einen steten Grundbeat, damit alle Instrumente zusammenfinden. Schaffen die anderen Instrumente das nicht von alleine, muß man ran und zumindestens einen Ton pro Takt sauber und stetig betonen.

    Manche Tunes sind sehr unruhig und verleiten die Melodieinstrumente zu starken und häufigen Verzierungen. Wenn man da auch noch mit Verzierungen mitmischen will, klingt das oft sehr breiig und langweilig. Hier kann man sicher auch durch einen konstanten Beat positiv wirken.

    Viele Tunes fordern aber auch ein Mitspielen der Melodie und ein einfacher Grundbeat würde negativ auffallen. Ettliche Tunes nutzen auch Stilmittel wie Synkopen, Pausen, Off-Beats, Mehrfachbetonungen u.a., die man auf jeden Fall beachten muß, um nicht gegen den Tune zu spielen.

    Letztlich muß man sich bei jedem Tune und bei jeder neuen Umgebung (neuen Session) die Frage wieder stellen und beantworten. Ich denke man sollte sich von seinem Gefühl leiten lassen und sich auch selbst zuhören was man da so treibt.

    Trurig finde ich es, wenn man sein technisches Können präsentieren will und eine Verzierung nach der anderen spielt. Eine Gewisse Konstanz muß ein Begleitinstrument wie eine B. schon zeigen.

    Hallo zusammen,

    scheint ja ein echt chaotischer Haufen hier zu sein! :D
    Aber auch ich muß gestehen, daß ich schon auf allem möglichen gespielt habe: Tabletts, Taschenbüchern, Kronenkorken, mit Kugelschreibern, etc. Erstens ist das ja ganz gut, daß man nicht unbedingt an die Bodhran gebunden ist (man hat sie ja nicht immer dabei) und andererseits ist es gerade für Anfänger, die in Mietwohnungen ihre Nachbarn nicht nerven wollen (oder sich nicht trauen laut zu üben) eine feine Sache mit 'nem Tipper auf einem Taschenbuch herumzukloppen. Notfalls reicht sogar ein Kugelschreiber und die flache linke Hand um sich ein paar Patterns einzuprägen.

    Zurück zur eigentlichen Bürsten-Frage: Ich habe ein runde Haarbürste aus echter Wildschweinborste. Ich habe etwas suchen müssen um eine mit genügend dichten und nicht zu starren (aber auch nicht zu weichen) Borsten zu finden. Ich spiele sie wie einen Stick: Mit dem zwischen den Borsten herausschauenden Ende spiele ich z.B. die Betonungen, dazwischen mit den Borsten. Wenn man die Borsten an der unteren Kante etwas schräg schneidet, spielt sich sich leichter.

    Ich setze die Bürste vorallem zu ruhigeren Stücken wie Walzern oder für groovige Stücke ein.

    Hallo,

    obwohl schon fast alles gesagt wurde möchte ich noch was ergänzen: Ich empfehle, keine Bodhrans in Irland zu kaufen (obwohl das eigentlich nahe liegt). Es sei denn, bei einem der bekannten und guten Herstellern direkt. Selbst nach ettlichen tausend in Irland zurückgelegten km habe ich noch keinen Musikladen mit einigermaßen guten B's gefunden. 90% Turi-Nepp. Und Achtung: Anscheinend ist die Luftfeuchtigkeit im Schnitt in Irland viel höher als hier, weshalb so manche B. dort besser klingen mag. Meine Brendan White läuft jedenfalls in Irland immer zur Bestform auf.

    Eckermanns sind hier gut verfügbar und können notfalls auch blind gekauft werden (manchmal bleibt einem vielleicht nichts anderes übrig). Bei Brendan White wäre ich da viel vorsichtiger. Seine Trommeln sind ein wenig rustikaler und müssen wirklich lange eingespielt werden - was sich aber lohnt. Dafür sind sie (soweit ich weiß) etwas billiger. Über Bodhranmaker's Trommeln kann ich leider noch keine Aussagen machen - irgendwann bekomme ich aber sicher mal eine in die Hand.

    Seamus O'Kane hätte ich ja auch schon gerne eine abgekauft aber man muß lange vorbestellen (fast wie beim Trabbi). Er machts halt nicht professionell. Und man will ja spielen und nicht warten....

    Hallo,

    Zitat

    ...mit einem zentralen Messinginlay, was das Gewicht beträchtlich erhöht.



    Um Verwirrungen zu vermeiden: Meiner Erkenntnis nach handelt es sich dabei nur um ein kurzes Stück Metall an den Enden des Sticks (nicht durchgehend). Falls jemand einen Stick hat der ihm an den Enden zu leicht erscheint, kann er das auch nachrüsten: Einfach den Stick am Ende zentral und parallel zur Achse anbohren (das ist der schwierigere Teil) und eine Messing oder V2A Holzschraube eindrehen bis das Gewinde verschwunden ist. Dann kann man den überstehenden Rest absägen und das ganze glattfeilen. Wichtig ist der richtige Bohrdurchmesser, damit das ganze nicht aufplatzt. Das Inlay sollte aber nicht zu tief hineingehen - mit unter reicht schon 1 cm.

    Bei den Sticks kommt es (wie schon von Rolf erwähnt) sehr stark auf den Durchmesser (Gewicht) der Enden und die Form der auf dem Fell auftreffenden Fläche an (je kleiner die Fläche desto Knackiger der Sound). Wenn der Stick leichter ist, muß man mehr Kraft aufwenden um die gleiche Lautstärke zu erzielen (bei gleicher Auftrefffläche - also Kraft pro Fläche, was ja Bekanntlich der Druck ist). Sind die Enden im Verhältnis zum Schaft sehr dick, oder hat man ein Messinginlay, so ist das erzeugte Drehmoment größer. Das hat zur Folge, daß der Stick wie von alleine seine Bahnen zieht und man gleichmäßiger spielen kann. Das ist meistens für Anfänger besser, da alles etwas automatischer geht. Allerdings ist das auch ein Nachteil, wenn man ganz gezielt spielen will (z.B. mit Synkopen oder irgendwelchen Off-Beats dazwischen), da der Stick ja immer schön seine Bahnen zieht und man ihn abbremsen muß.

    Die Länge ist auch sehr wichtig. Je länger, desto mehr Drehmoment und auch mehr Wirkung - allerdings auch wieder auf Kosten der Handhabbarkeit. Dazu kommt, daß wenn man mit beiden Enden spielt, der Weg zu lang werden kann. Kurze Sticks sind aber meist auch unhandlich. Hier muß jeder seine eigene Länge finden.

    Ich würde nach meinen Erfahrungen einen Stick wie Rolfs Hantel oder Mat's zweifarbigen empfehlen: Schlank und nicht zu dick an den Enden und mit Griffmöglichkeit außerhalb der Mitte. Das Ende würde ich aber mehr wie bei Rolfs Stick etwas abgeflacht ausführen (kleinere Auftrefffläche). Fortgeschrittene sollten normalerweise ohne Gewichte besser zurecht kommen (hängt aber auch von der Art des Spiels ab).

    Das Material sollte hart, wenig biegsam und schwer sein. Neben exotischen Hölzern tuts hier auch unsere gute alte Eiche. Lackierungen sind schön aber überflüssig (im schlimmsten Fall rutscht man schneller).

    Dem Anfänger möchte ich aber wirklich von den (bei Touri-Bodhrans üblichen) klobigen Sticks abraten. Die machen nämlich grad' was sie wollen.

    Nachdem ich erst 1998 begonnen hatte mich eingehender für irische Musik zu interessieren habe ich im Herbst 1999 ein schönes Konzert der Hibernians gesehen, bei dem Marcus Metz Bodhran spielte. Ich hatte in meinem Leben schon ein paar Melodieinstrumente gelernt oder zu lernen angefangen, aber es hatte nie so richtig gefunkt. Eigentlich zog es mich immer stark zu Rhythmusistrumenten hin. Die Bodhran hatte mich als simples Instrument, das aber enorme Möglichkeiten hat von Anfang an fasziniert. Also habe ich Marcus mal angesprochen, und der vermittelte mich an Rolf Wagels. Zwar mußte ich noch bis April 2000 warten (was mir schwer viel), dann gings aber los.

    Ich erstand in Rolfs ersten Kurs eine Brendan White Double Skin und absolvierte einige Kurse bei Rolf, Guido Plüschke und auch einen bei Sheamus O'Kane (der war aber so chaotisch, daß ich ihn abbrach).

    Da ich zumindest einmal wöchentlich sehr ernsthaft mit einem Freund übte kam ich auch sehr schnell sehr gut voran und nahm nebenbei alles mit was ich an Sessions und Auftritten machen konnte.

    Da meine Brendan White von der Verarbeitung (zumindest optisch) nicht das beste war, was man sich vorstellen konnte, begann ich eigene Bodhrans zu bauen. Damals sprach man noch nicht von Eckermann - sonst hätte ich mir einfach eine Eckermann gekauft. :)

    Leider hatte ich in letzer Zeit weniger Zeit zum Üben und bauen - was sich aber wieder ändern soll. Die Faszination ist jedenfalls geblieben...

    Hallo,

    OK, schleifen wir die Bodhran. Ob man auch außen schleift, hängt natürlich vom Fell ab. Wie Christian schon bei den MK-Bodhrans anmerkte gibt es auch schlechte Felle, die außen genau so rauh wie innen sind. Diese kann man dann auch außen schleifen. Und außerdem: Ein gutes Fell braucht man eigentlich garnicht schleifen. :)

    Hallo,

    abgesehen vom Preis (wie Rolf schon anmerkte), gibt es keinen guten Grund für nicht-stimmbare Bodhrans. Sofern die Verarbeitung in Ordung ist und der Stimmmechanismus vernünftig ausgeführt ist, klingt eine stimmbare Bodhran mindestens genau so gut wie eine nicht-stimmbare. Übrigens möchte ich daran erinnern, daß mit dem Simmmechanismus nicht nur die temperatur- und feuchtigkeitsbedingten Schwankungen der Fellspannung ausgeglichen werden (also Fell insgesamt spannen oder entspannen), sondern auch (Ver-)Spannungen im Fell, die durch Ungleichmäßigkeiten im Fell und/oder bei der Bespannung der Trommel ausgeglichen werden. Diese Verspannungen sorgen für zahlreiche störende Obertöne. Man kann die unterschiedliche Spannung feststellen, wenn man mal in der Nähe des Randes die Trommel an verschiedenen Stellen des Umfangs anschlägt. Normalerweise sollte immer der gleiche Ton erklingen. Bei nicht-stimmbaren Trommeln kann man hier ein wenig mit Pappstreifen zwischen Fell und Rahmen ausgleichen. Diese Pappstreifen sollten übrigens mit der Kante des Rahmens abschließen.

    Gruß
    Lars

    Hallo,

    auch ich möchte meinen Vorrednern zustimmen, die von MK nichts halten. Als Bodhranbegeisterter Irlandreisender bin auch ich mal bei MK in Roundstone vorbeigefahren und habe mir alles mal im Detail angesehen. Mein Vorteil war, daß ich bereits eine Brendan White spielte und etwas Erfahrung mitbrachte. Ich habe unter vielleicht 50 - 60 Bodhrans keine einzige gefunden, die ihren Preis Wert wäre. Ich kann hier "Bodhranmaker" - Christian nur beipflichten. Jedem, der das Geld für eine Markenbodhran scheut (wiel er vielleicht anfängt), möchte ich eher zu einer Pakistani raten. Die gibts mit unter schon ab 30€ in einer besseren Qualität.

    Es kann natürlich sein, daß die eine oder andere MK einigermaßen gut klingt und ich möchte keinem Raten sie wegzuschmeißen. Wer sich aber eine B. kaufen möchte, ist m.E. gut beraten einen großen Bogen um MK zu machen.

    Herr Kearns ist allerdings ein Marketing-Genie. Er vermarktet sich uns seine Bodhrans super. Was aber nicht gleich bedeutet, daß sie auch eine gute Qualität haben.

    Wer bereits eine MK hat, kann sie eventuell ein wenig "tunen". Glattschmirgeln und fetten (siehe Beiträge bei "Fellpflege") bringen einiges. Verstimmte Nicht-Stimmbare Bodhrans kann man ein wenig stimmen, indem man an den richtigen Stellen Pappstreifen zwischen Fell und Rahmen klemmt. Wenn die Holzkante, über die das Fell läuft, nicht plan ist kann es passieren, daß die Trommel schnarrt. Dies kann man beseitigen, wenn man auf dem Fell den gesamten Rand bis ca. 2 cm von der Außenkante nach innen mit einem dicken (gut haftenden) Klebeband (z.B. Gewebeklebeband) abklebt.

    Gruß
    Lars

    Hallo "Bodhranmaker",

    besten Dank für die Antwort. Ich finde es interessant, daß über Felle jeder etwas anderes erzählt und würde gern noch genaueres erfahren (Ablauf der Verarbeitung, wichtige Hinweise, Tipps und Tricks gute Hersteller von schlechten zu unterscheiden, Fachbegriffe, etc.). Dann fällt es einem leichter auch mal andere Quellen aufzutun.

    60€ pro Fell ist zwar erstmal viel, für ein gutes Fell würde ich es aber ausgeben - zumal es mir beim Bodhran-bauen nicht ums Geldverdienen geht (zumindest nicht auf Kosten der Qualität). Ich weiß von Brendan White, daß er seine Felle immer für ca. 60 DM bezgen hatte. Allerdings gefallen sie mir nicht so gut, da sie sehr steif sind.

    Kannst Du uns auch ein wenig mehr über Deine Bodhrans und wie Du sie machst, erzählen?

    Viele Grüße
    Lars

    Hallo,

    auch ich bin natürlich immer auf der Suche nach Input. Jeder der öfter Unterricht gibt hat ja schon das eine oder andere aufgeschrieben oder auf CD gebrannt (eine sehr schöne Sache, da man es gleich in Ohr bekommt). Ich möchte Euch aber mal (die vielleicht unrealistische?) Anregung geben mal was zusammen auf die Beine zu stellen. Wenn sich einer mal die Mühe gemacht hat, eine CD oder eine DVD aufzulegen könnten doch gleich mehr Infos draufgebrannt werden. Eine Einfache Sache wäre z.B. eine CD, auf der verschiedene Spieler ihre Patterns vorstellen (kurze Erklärung und Beispiel gespielt). Das könnte man sogar per Post erledigen (Mini-Disk oder CD). Der Vorteil wäre, daß man nicht einer von vielen wäre, der seine privaten Erfahrungen und Meinungen anbietet sondern der Käufer was wertiges mit Gesamtüberblick bekommt.

    Hi,

    ich habe auch noch keinen guten Lieferanten gefunden. Habe gerade von jemanden gehört, daß er mit einem Gerbermeister einen Deal gemacht hat und Felle selbst angeliefert hat. Er sagte mir, daß man ungegerbte Ziegenfelle für umme bekommt. Vielleicht müßte man da mal was organisieren.

    Hallo,

    ist vielleicht Urlaubszeit, aber ich habe eher den Verdacht, daß keiner mehr Lust hat Fragen zu stellen oder zu antworten. Vielleicht lesen aber viele die Beiträge und geben nur keinen Laut von sich? Meldet Euch doch mal und gebt mal negative oder positive Kritik.

    Hallo Anneliese,

    das mit dem "richtiges Instrument lernen" ist ziemlicher Quatsch. Ich habe einige getroffen, die vernünftig Geige oder Flöte spielen konnten aber vom Rythmus wenig Ahnung haben. Sicherlich hat man aber einen gewissen Ein- und Überblick wenn man schon ein anderes Instrument spielt. Fundierte Gundkenntnisse in der Musiktheorie sind natürlich auch ein guter Anfang.

    Wichtiger ist sicher ein angeborenes bzw. antrainiertes (man kann darüber streiten ob man das lernen kann) Rythmusgefühl. Außerdem sollte man möglichst viel Irische Musik gehört haben (schult das Gehör).

    Von Videos und Büchern kann ich dem Anfänger nur abraten. Da macht man mehr kaputt als das man lernt. Man sollte sie m.E. erst einsetzen, wenn man die Grundzüge erlernt hat und weiteren Input sucht.

    Das Tommy Hayes Video ist m.E. völlig ungeeignet als Lehrvideo. Außerdem spielt er einen eigenen Stil, mit dem man wohl bei keinem anderen Lehrer weiterkommt.

    Mein Tipp für alle Anfänger: Rührt die Bodhran solange nicht an, bis Ihr nicht in einem Kurs bei einem guten Lehrer (z.B. Guido Plüschke oder Rolf Wagels) sitzt. Lieber zwei Kurse belegt und richtig was gelernt als sich jahrelang einen abgebrochen.

    Übrigens ist das mit dem "richtigen Instrument" ein totaler Irrglaube. Wer wirklich vernünftig Bodhran spielen will muß jahrelang intensiv üben und sich weiterbilden. Es mag vielleicht etwas schneller als mit Fiddle o.ä. gehen - es dauert aber trotzdem lange.

    Hallo Dave,

    die Bilder sehen ja nett aus, ansonsten gibt das ganze nur sehr wenig her. Rein von der Optik möchte ich nicht auf einen Hersteller schließen. Auf jeden Fall handelt es sich um eine nicht-stimmbare Bodhran. Nach der Optik des Fells würde ich schließen, daß sie eventuell ganz vernünftig klingen könnte (sieht nicht dünn und hart aus). Die Verarbeitung scheint auch ganz nett zu sein. Das kann aber auch alles täuschen. Ich möchte zu bedenken geben, daß der Preis bei der regen Beteiligung sicher noch steigt und man dann mit Porto schnell in Regionen ist, wo man gute nicht-stimmbare Bodhrans auf dem Markt bekommt. Schwer was zu raten. Als Anfänger-Bodhran bei diesem Preis vielleicht eine gute Sache.

    Gell, das reizt schon. Ich habe es gemacht (auch mit verschiedenen Stimm-Methoden wie Brendan White und Eckermann - Style) und die Ergebnisse waren von Anfang an gut. Allerdings möchte ich Euch zu denken geben, daß eine selbstgebaute B mindestens genau so teuer wird wie eine gute käufliche. Außerdem ist es aufwendig die richtigen Zutaten zu bekommen (fängt schon beim Super-Fell an). Wie sie letztendlich klingt kann man auch nicht sagen. Man sollte auch bedenken, daß Leute wie Brendan White oder Eckermann schon hunderte (sogar tausende) B's gebaut haben und ihre Erfahrungen gemacht haben. Eine ähnlich gute Qualität wie die Eckermanns kann man nur mit viel Aufwand erreichen. Außerdem kann man sich beim Kauf einer B. die passende unter vielen Exemplaren raussuchen. M.E. lohnt sich ein selbstbau nur, wenn man vorhat mehrere (d.h. mehr als 10 Stück) zu bauen. Ansonsten ist der Aufwand einfach zu gross.

    MEIN TIPP: Kauf Dir eine!

    Immernoch nicht abgeschreckt? Vielleicht plappere ich ja bei Gelegenheit mal aus dem Nähkästchen....

    Hi,

    ich bespanne meine selbstgebauten B's anders:
    Man nimmt den Rahmen und schraubt den Stimmring so weit heraus wie er stehen soll, wenn das Fell trocken und fest gespannt ist. Hierbei kann man sich ja an anderen B's orientieren - zu wenig herausgedreht läßt weniger Spiel beim Entspannen, zu viel kaum Raum zum Spannen. Dann markiert man sich an zwei gegenüberliegenden Stellen jeweils den Punkt auf dem Rahmen, an dem das Fell befestigt werden soll. Nun kann man mittels eines Maßbandes den Durchmesser des Felles im trockenen Zustand bestimmen und auf das trockene Fell übertragen. Man sollte an jedem Rand ca. 5mm für das an der Befestigung überstehende Fell zugeben (die Länge wurde ja von Befestigung zu Befestigung gemessen und niemand tackert direkt am Rand des Felles...) den Durchmesser auszirkeln und das Fell zuschneiden.

    Nun wird das Fell ausgiebig gewässert (darf ruhig eine Stunde oder mehr dauern - je nach Beschaffenheit). War das Fell sehr hart, so kann man es während dem Wässern ausgiebig walken und kneten. Das macht es von vorneherein geschmeidiger.

    Das nasse aber abgetropfte Fell wird dann an einer Stelle des Rahmens entsprechend der Markierung festgetackert. Dann tackert man die (exakt) gegenüberliegende Seite auch entsprechend der Markierung fest. Damit man es nicht schräg zieht kann man den Spannring schon vor dem Festtackern entsprechend weit (und gleichmäßig!) herauskurbeln. Auf jeden Fall muß man dies nach dem tackern der 2. Befestigung tun. Die Fellspannung sollte dabei so sein, daß das Fell straff gespannt ist, aber nicht gezogen bzw. gedehnt wird. Nun tackert man abwechselnd gegenüberliegende Seiten fest, wobei man die Abstände zwischen den Befestigungen immer halbiert. Wenn man beim Spannen des Felles immer die gleiche Kraft aufwendet, brauch man keine Angst vor ungleichmäßiger Bespannung haben.

    Wenn alle Zwischenräume zugetackert hat, kann man den überstehenden Fellrest abschneiden (nicht zu dicht am Tacker, damit es nicht ausreißen kann).

    Nun trocknet die B mehrere Stunden, wobei man den Spannring immer weiter zurückkurbelt. Dies nicht vergessen, sonst entstehen enorme Kräfte. Nun noch ein Band über die Befestigung, das die ganze Tackerrei abdeckt und ... DICKE-DI-DACKE-DI-DICKE-DI-DACKE-DI....

    Viele B's haben "totgegerbte" Felle (steinhart) die zu allem Überfluss auch noch rauh sind. Zum Glätten eines Felles schmirgelt (kein Scherz!) man dieses im trockenen Zustand einfach ab. Je nach Rauheit und Dicke des Felles sollte man Naßschleifpapier mit Körnung 600 oder mehr verwenden. Fell einfach mit nassem Schleifpapier abschleifen, mit Spüli-Wasser abwaschen trocknen lassen und wieder leicht einfetten. Der Unterschied lohnt den geringen Aufwand!

    Man sollte beachten, daß Schmirgeln ein Materialabhebendes Verfahren ist - also nicht übertreiben...

    Hi,
    der trick mit dem Fell ist, daß dieses genügend Fett ENTHALTEN (Fett drauf nützt nichts) sollte. Trockene Felle klingen hart und blechern, zu fettige schlapp und platt. An einer optimal klingenden B. sollte man möglichst wenig machen (ab und zu Reinigen und selten mal vorsichtig fetten). Bei den Meisten ist aber noch viel zu holen. Vor dem Einfetten sollte man seine B. mit etwas Spüli-Wasser reinigen und trocknen lassen. Danach mit Lederfett ohne Zusätze wie Wachs beidseitig einfetten. Einziehen lassen und überschüssiges Fett abwischen. Dieses je nach Benutzung und notwendigkeit alle paar Wochen wiederholen, bis es OK ist. Aber keine Fettschicht aufbauen! Das Fett vermindert übrigens auch das Einziehen von Feuchtigkeit, was Verstimmung durch Handschweiß oder Luftfeuchtigkeit reduziert.

    Mittel wie Wachs schmieren nur die Oberfläche zu. Dann klingt die B. nach Pappe. Manche empfehlen Olivenöl oder Hautpflegemittel. Ich würde mangels Erfahrung davon abraten. Falls jemand Fellreste hat oder extrem risikofreudig ist, kann er es ja ausprobieren - das Ergebnis würde mich interessieren.

    Für den Klang eines Felles ist aber auch verantwortlich wie lange es schon "weichgekloppt" wurde und wieviel Fett von der Hand einmassiert wurde. Für Freaks wie Rolf ist es daher unnötig das Fell zu fetten...