Hallo zusammen,
nun ist das erste Bodhrán Studio vorbei und ich wollte einen kurzen Bericht abgeben.
Aus meiner Sicht bin ich mehr als zufrieden. Das Konzept ist aufgegangen und die Teilnehmer waren laut ihrem Feedback alle positiv angetan.
Das Ziel für die Teilnehmer war es, am Ende einen Track, Jig oder Reel, mit ihrer Bodhrán aufzunehmen und die Aufnahme in Form einer CD mit nach Hause zu nehmen. Das Ziel von Markus Brachtendorf und mir war, dass sich die Teilnehmer auf dem Weg zur Aufnahme mit ihrem Spiel und dem Arrangement auseinandersetzen und daraus über sich, ihre Fähigkeiten, aber auch über ihre Schwächen, mehr erfahren.
Alle Teilnehmer hatte im Vorfeld die beiden Stücke als MP3s erhalten und mussten sich für einen von beiden entscheiden. Zu Hause hat jeder für sich ein eigenes Arrangement für den Jig oder den Reel zusammengestellt, welches er/sie dann im Studio aufnehmen möchte. Im Studio selbst habe ich keine Schlagmuster unterrichtet, sondern den Teilnehmern Tipps gegeben und sie auf bestimmte Dinge hingewiesen, die beim Aufnehmen wichtig sind. Markus hingegen hat die Teilnehmer über die Arbeit im Studio informiert und ihnen gezeigt was alles möglich ist, wenn man nicht den "First Take" aufnimmt.
Besonders gut kam bei den Teilnehmern der Teil an, bei dem wir verschiedene Mikrofone getestet haben, um zum einen die unterschiedlichen Klangeigenschaften der Mikrofone zu hören, aber auch den Einfluss von verschiedenen Aufnahmemethoden zu zeigen, indem wir die Mikrofone an unterschiedliche Positionen gestellt haben. Am Ende haben wir uns dann für ein bzw. zwei Mikrofone und deren Position entschieden. Ich muss sagen, dass ich auch eine Menge gelernt habe und mein Horizont erweitert wurde.
Bei den Aufnahmen haben wir die Teilnehmer verschiedene Male Ihr Arrangement spielen lassen, uns für eine Version entschieden und diese dann anschließend ausgebessert. Soll heißen, die Stellen, die nicht so gut gespielt wurden, wurden noch einmal eingespielt und hineinkopiert.
Am Ende bekommt jeder Teilnehmer seine Aufnahme in abgemischter Form auf CD. Und zwar einmal so, wie er wirklich gespielt hat, aber auch in "polierter" Form und "schön" gemacht. Genau so, wie es alle machen...
Was ich besonders gut fand waren die Ergebnisse. Jeder hat anders gespielt und seine eigene Interpretation einfließen lassen. Es kamen sehr interessante Versionen raus. Alle waren gut auf dem Beat, was ein Zeichen dafür war, dass sich alle mit den Stücken im Vorfeld intensiv beschäftigt haben. Aus meiner Sicht sind alle Teilnehmer über sich hinaus gewachsen und haben Ergebnisse erzielt, mit denen ich nicht gerechnet habe. Das kann ich insofern sagen, da ich die meisten Teilnehmer kannte und auch deren Fähigkeiten, zumindest die, die ich im Unterricht gesehen und gehört habe, einigermaßen einschätzen konnte.
Es bestätigt sich genau das, was Rolf und ich immer sagen, wer übt und sich mit der Materie auseinander setzt, ist klar im Vorteil. Und das sind nicht noch mehr Schlagmuster, sondern auch die Musik und ihren Ablauf verstehen, sowie das Timing üben. Lieber ein Schlagmuster sehr groovig in der Aufnahme spielen, als mehrere nicht auf den Punkt bringen. Das ist in der Session nicht anders. Natürlich ist es noch schöner, wenn man verschiedene Schlagmuster fließend in ein Arrangement einbringen kann, aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen...
Im nächsten Jahr werden wir das Bodhrán Studio wiederholen. Sobald wir einen Termin haben, melde ich mich wieder bei Euch!
Gruß
Guido