Beiträge von Sven Dehn

    Essen in China (Norden) Teil 1
    Ein Thema das jeden der nach China geht auf jedenfall interessiert.
    Wo fange ich da nur an?
    Der Tag fängt mit dem Sonnenaufgang an, was folgt ist dann meist das Frühstück für einen guten Start in den Tag. (Sonnenaufgang – das ist zwischen Beijing und Qufu glatt übertrieben – besser trifft es – jemand dreht einen Dimmer für die Indirekte Beleuchtung an)
    Also los geht es mit dem Frühstück.
    Leckere Brötchen, Schwarzbrot, feinen Käse, Wurst, Marmelade, Honig und natürlich Nutella.
    Äh Stopp - ganz falsch
    Wir befinden uns bei meinem Frühstück meist in 4 Sternehotels da muß man schon ein paar Abstriche machen.
    Wer keinen Tost und Erdbeermarmelade mag hat es schon mal schwer. Denn alles was danach kommt hat mit deutschem Frühstück nix mehr gemeinsam.

    OK – das Holiday Inn in Tiansin – bietet auch Käse Wurst und drei verschiedene Marmeladen nebst Honig.

    In den anderen Hotels gibt es Toastbrot (weißes) und Erdbeermarmelade. Wie gesagt auch das ist nicht immer der Fall.

    Was kann man also Alternativ essen?
    Nun es gibt Rohsalat, Mais und Tomaten, mit und ohne Dressing – sehr zu empfehlen wenn man abnehmen möchte.
    Ich kenne jetzt nicht alle Gemüsearten – daher wähle ich mal den Oberbegriff Gemüse.
    Das gibt es in verschiedenen Varianten und Arten. Mit Fleisch, mit Meeresfrüchten. Zubereitet: roh, gekocht, bzw. in Öl gebrutzelt,
    Dazu gibt es Reis, Rührei, Reis mit Ei, komischerweise gibt es fast überall Spiegeleier, Reisschleimsuppen (man verzeihe mir hier die fachlich sicherlich nicht ganz stimmigen Ausdrücke.)
    Reisschleimsuppen gibt es teolweise in verschiedenen Varianten – alle lassen sich mit Pfeffer und Salz etwas aufpäppel (so es die genannten Gewürze gibt)
    Ansonsten erinnert das ganze optisch und geschmacklich mehr an Tapetenkleister.
    Obst gibt es zwar auf den Märkten reichlich – in den Hotels gibt es auf jedenfall Wassermelone 
    Chinesisches Brot bzw. Brötchen haben nicht viel mit unseren Speisen gemeinsam. Probiert es aus es füllt auf jedenfall den Magen.

    Zu Trinken gibt es Saft – meist Orangensaft, Kaffee und Tee. Der Orangensaft ist meist überall gleich. Bei Tee und Kaffe gibt es alle Varianten – zwischen gut bis bäh.
    Wer glaubt, das man mit Tee besser hinkommt – hat sich leider geirrt.
    (Inzwischen hab ich die Erfahrung gemacht, daß es Tee und Kaffe nicht immer gibt – dafür gibt es dann warme Sojamilch, Milch gibt es eher selten)

    Hier noch ein kleiner Sprachexkurs. Schwarzer Tee heist auf Chinesisch = hong cha
    Hong bedeutet nicht etwa schwarz – hong = rot. Denn die Chinesen sagen zu unserem Schwarz Tee – Roter Tee.

    Gegessen wird mit Stäbchen und für die Supopen einen Chin. Löffel. GibtÂ’s denn nicht kann man die Suppe auch austrinken was aber nicht so vornehm ist.

    Für das Hauptessen oder Abendessen brauche ich noch ein Weilchen wird doch etwas länger.
    Bis bald
    :]

    Hallo Leute sitze grad mal wieder in Qufu im Hotel.

    Gestern hat es im zweiten Anlauf dann geklappt.
    Ich habe mich in Beijing in Paddy Osheas Pub mit John getroffen.
    John (Bagpiper) organisiert jeden Sonntag ab ca. 15:00 Uhr bis ca. 18:30 ne kleine Runde von Musikern.
    Wir waren dann zu viert.
    Zwei Chinesen (hab die Namen leider nur als Schriftzeichen muß ich noch übersetzen lassen) , John und ich.

    Hat spaß gemacht fast drei Stunden lang musi zu machen,
    ok ein Ginnes gabs auch - hatte ja nur schlappe 34Grad.

    An Instrumenten sind die Chin. ja recht vielseitig.
    Flöte (n), Gitarre, Mundharmonika und auch ne Bodhran.

    Die Bodhran ist ein echtes Unikat - spätestens seit der Präsident von Irland, kam zufällig am Pub vorbei, sich mit seiner Unterschrift darauf verewigt hat.

    Da Lokal ist übrigens sehr gemütlich - wer also mal in Beijing ist kann ruhig hingehen.

    Wer Musi machen will: loiaconoj@yahoo.com
    einfach bei Ihm melden er freut sich bestimmt.

    Gruß aus China Sven

    Als Vorankündigung demnächst gibt es einen Bericht zum Essen in China.


    Danke für die Adresse hab gleich mal ne Mail hingesandt.
    Da ich jetzt erstmal 2 Wochen Urlaub mache - im kalten nassen Deutschland werde ich vielleicht mitte Juni mal nach Bejing kommen. Egal jetzt hab ich mit der Hotelband in Qufu und der Bar in Bejing immerhin zwei Anlaufstellen.
    Da wird ja mal was klappen. :))

    Hallo Leute ich bin immer noch in China,
    Musiker zu finden ist gar nicht so einfach. Mein erster Versuch in Tianjin zu ner Probestunde von ein paar Gittaristen zu gehen scheiterte.
    Vielleicht viel die Probe aus - war erster Mai. Dadurch das ich nur einmal im Monat in der Stadt bin dauert es wieder bis ich es nochmal versuchen kann.

    In der letzeten Woche waren wir dann in Qufu - nette kleine Stadt (600.000 Einwohner)
    Eigentlich unbedeutend für Chinesische Verhältnisse.
    Erhält aber Bedeutung weil Konfuzius dort geb., gewirkt und auch beerdigt wurde -
    Damit Ihr nicht lange suchen müßt:
    Konfuzius – latinisiert aus 孔夫子, Kǒng Fūzǐ, W.-G. K'ung-fu-tzu „Lehrmeister Kong“, (chin. 孔子, Kǒng Zǐ, W.-G. KÂ’ung-tzǔ „Meister Kong“, auch als Kung-tse[1] oder Kong-tse[2] transkribiert) – war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu ( 孔丘, W.-G. KÂ’ung ChÂ’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.
    Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.

    Ok zurück zu meinem Aufenthalt in Qufu.
    Jetzt war ich Abends meist in der Hotelbar, hab mich dort auf Englisch mit einem Angestellten und den weiblichen Bedienungen unterhalten -
    Ja die konnten alle Englischm, da ich in ner Touristenstadt bin können heir die meisten im Hotel Englisch.
    Zturück zu meinen Gesprächen. Da hier keiner mit seinem Instrument über der Schulter rumläuft frage ich bei jeder Gelegenheit ob jemand ein Instrument spielt -bisher immer Nein.
    Dann als zweites ob man jemanden kennt - auch nein, Gut mitlerweile frag ich nach Schulen, Musikschulen, Trommelschulen usw. - Nein.
    Ach ja - nein sagt natürlich keiner. Die Antworten sind länger, laufen aber auf das selbe raus.
    Na ja - so gingen also die Tage ins Land.
    Auf der Fahrt zur Arbeit, vorbei an Touristenströmen, Strassenläden für Gemüse, kleinen Fleischerläden (ja das hängt da einfach an ner Stange.) Wenns in der Sonne zu warm wird wechselt man die Straßenseite. Im Schatten ist es halt doch kühler.
    Aber ich schweife ab. Unteranderem sehe ich auch einen Handwerker der traditionelle Glücksbringer schnitzt. Fein da muß man doch mal hin.
    Der Laden liegt schön in der Historischen Altstadtmauer direckt am nördlichen Stadttor. (die gesamte Stadtmauer wurde wohl erst 2000 wieder neu hochgezogen)
    Wer mal in Qufu ist findet es ganze einfach. Denn man muß durch das Tor wenn man zum Grab von Konfuzius geht. (wir haben uns von einem Ritschkafahrer hinfahren lassen.)
    Mit meinem Chinesischen Dolmetscher, er heist Fan, war das noch ganz einfach. Ich lasse mir jetzt was feines Schnitzen.
    Auf dem Heimweg denk ich plötzlich - mensch die könnten einem doch aus dem schönen goldgelben Holz einen Tipper machen mit Chinesischem Muster oder so.
    Am nächsten Tag, nach getaner Arbeit - ich bin ja in China zum Arbeiten, Packe ich meine Tipper, die Bodhran und laufe zum Laden.
    Mit Händen, Bleistift Papier und der Bodhran, auf der ich Ihm was vorspiele kann ich Ihm verständlich machen was ich möchte - so in etwa. :)
    Hilfreich ist mein kleines Fotoalbum für das erste Kontaktaufnehmen. Links Fotos aus Deutschland -von Familie, Frau Kindern, Hund und auch vom Musizieren, Rechts in Deutsch, in Pidgin und mit Schriftzeichen eine kurze Erklärung zum Bild.
    Wer sich nur die Aussprache aufschreibt mußschon ein Naturtalent für Sprachen sein. Hat man nur die Schriftzeichen ist das auch nicht so der Bringer denn man kann dann nix sagen - die Kombination ist also sehr zu empfehlen.
    Ausser Dem Handwerker ist auch eine Frau im Laden. Wie ich dann erfahre ist es seine Frau. Sie fängt an ein Muster in einen Rundstab zu
    Sie heissen übrigens Kong. Nach dem wir uns dann längere Zeit unterhalten haben, ohne wirklich was zu verstehen fängt er an aus einem Vierkantstab mit Hilfe einer elektrischen Schleifscheibe (Flex) einen Rundstab zu schleifen. Ich helfe Ihm und nach 10 Minuten sieht das Stäbchen aus wie ein grober Tipper. Mit Hilfe einer Glasscherbe, ja Glasscherbe, hab mich nicht verschrieben, wird die Oberfläche etwas geglättet. Es gibt auch richtiges Werkzeug im Laden, Die Scherbe find ich aber doch bemerkenswert. Schmirgelpapier gibtes auch noch. Nach 30 Minuten halte ich dann einen Tipper in den Händen - Ok etwas grob aber für die kurze Zeit und das Werkzeug schon brauchbar. Frau Kong schnitzt im Hintergrund noch vor sich hin. Ihr Mann malt mir auf das er mir eines seiner Kunstwerke für 300 statt 500 verkauft. Nachdem ich Ihn und seine Frau nun schon fast ne Stunde vom Arbeiten abhalte gebe ich Ihm 400. So sind wir beide sehr zufrieden. Inzwischen kam noch sein Vater in den Laden um zu sehen was da so abgeht.
    Frau Kong hat inzwischen aufgehört zu Schnitzen. Ich bekomme den Tipper verziert mit - Bambusblättern, zwei Blumen und die den zwei Schriftzeichen für China.
    Wir verabschieden uns, schade das man sich nicht besser unterhalten kann.
    Im Hotel gehe ich dann mal in die Bar und da ich ja die Bodhran dabei habe kann ich die meinen Chin. Bekannten dann gleich mal zeigen und was vorspielen.
    Doch leider kennt niemand irgendwen. Ist ja echt schwer denke ich in China jemanden zu finden der irgendwelche Musik macht.
    Am nächsten Morgen, ist unser Reisetag es geht nach Jinan. Meine Kollegen und ich treffen uns so gegen 9:30 in der Lobby.
    Da höre ich schon von weitem Chin. Musik. Nicht die normale Hintergrundberieselung nein richtige Musi. Ich gehe in der Lobby in den ersten Stock und was sehe ich da, ein komplettes kleines Orkester, Querflöte, Chin. Schlagzeug und ein paar weitere Chinesische Musikinstrumente. Da wir noch Zeit haben hole ich meine Bodhran und schnappe mir Du (das ist der Chinesische Name des Hotelangestellten mit dem ich mich seit ner Woche unterhalte). Ich frage Ihn was die da machen - ja die Proben sagt er. Das sind alles Hotelangestellte.
    Dem Aufmereksamen Leser dürfte nicht entgangen sein das ich schon vor Tagen nach Musikern gefragt hatte - tja. Auf die Idee kam er nicht - da gibts gleich ne ganze Truppe an Musiker und die vergisst er. ÄRGERGRUMMEL
    Ich zeige den Musikern noch kurz was für ein Instrument ich spiele. Spiel noch kurz an und verabschiede mich.
    Unten warten meine Kollegen wir haben ja Reisetag.
    Jetzt hocke ich in Jinan (7.000.000 Einwohner) Wenn ich das Fenster öffne und rausschaue blicke ich auf ein Flachdach. Auf dem Flachdach ist ein kleiner Anbau ca. 25m². Anbau und Flachdach dienen einem Strassenreiniger wohl als Wohnung und kleines Mülldepo zum wiederverwerten. Vorhin fing eine Frau an auf offenem Feuer das Abendessen zu brutzeln. Ein Kind spielt auf dem Dach. Und der Rauch zieht in mein Zimmer. Habe schnell das Fenster geschlossen und das bei sommerlichen Temperaturen. Die Klimaanlage ist zwar praktisch aber man hockt auch bei schwacher Leistung voll in der Zugluft. Die Fotos die ich mache sind leider nicht so gut, da durch ein Fliegengitter durchfotographiert werden muß. Trotzdem interessante Bilder - inzwischen sind sie fertig, mit kochen und ich habe mein Fenster wieder auf.

    Da wir grad beim Essen sind - das wird dann mal mein nächster Bericht. Essen in China.
    Und was die Musiker betrifft - in einem Monat bin ich wieder in dem Hotel - kanns ja kaum erwarten.

    Gruß Sven

    Nach schlappen zwei Stunden hab ich mich dann auf den Rückweg gemacht - da ich nicht denselben Weg nehmen wollte habe ich mich an den Hochhäusern orientiert und bin quer durch die Stadt. Am Eingang zu einer Ladenpassage - so was wie die Chinesische Variante der Königsstr. in Stuttgart sehe ich am Ende, gaaanz weit hinten eine Kirche mit drei Kuppeln und drei Kreuzen.
    Passt denke ich, es ist Karfreitag. Also schlendere ich die Einkaufspassage lang.
    Ein Abstecher in eines der Kaufhäuser, lies mich erahnen wie sich Versuchsmäuse in einem Labyrinth fühlen. In den 7 Stock ging es mit zwei Rolltreppen ruck-zuck. Anschließend immer im Kreis langsam Stockwerk für Stockwerk nach unten.
    Irgendwann war ich dann wieder draußen. Weiter geht es durch die Kaufhausschlucht.
    Es ist noch Hell, 18:15 - als ich die Kirche "Xi Kai Church" betrete, einen Bau aus dem 19Jahrhundert von Franzosen erbaut. (die hatten sicher Chin. Bauarbeiter)
    Es ist eine katholisch Kirche und sogar Bischofssitz. Jetzt bin ich zwar aus ner freien Pfingstgemeinde - egal man nimmt was man kriegen kann.
    Die Kirche hell, obwohl gerade kein Gottesdienst ist sitzen mehr Leute auf den Bänken und beten als in Deutschland währen so manch einem Gottesdienst.
    Die Bänke sind gepolstert. Für die Knie gibt es auch Polster.
    Ich setzte mich hin und bete. Neben mir kniet die ganze Zeit ein Afrikaner und betet.
    Als ich nach ner Viertelstunde die Kirche verlassen möchte spricht mich, später erfahre ich das er ein Inder ist, ein junger Mann an. Um 19:00 gibt es einen englischen Gottesdienst. Er gibt mir noch ein Blatt mit dem Ablauf.
    Na gut wenn ich schon mal da bin. Auf dem Zettel steht noch der englische Name "Our Lady of China, Tianjin, Englisch Community of St. Josephs Cathedral”

    Nachdem mich jetzt schon mehrere meiner Bekannten und Verwandten angesprochen haben fasse ich mal nicht zusammen.

    Bis um 19:00 Uhr füllt sich die Kirche. Der Priester erklärt kurz den Ablauf und probt mit allen kurz wann wir was zu sagen haben. Steht aber auch auf meinen Zettel.
    Vor mir in der Reihe sitzen zur Hälfte Afrikaner, vielleicht sind es ja auch Amis. Die andere Hälfte sind Chinesinnen. Eine Chinesin liest in Ihrer chinesischen Bibel, die interessanterweise von Oben nach unten und von hinten nach vorne geschrieben ist, mit.
    In meiner Reihe sitzen neben mir, der Afrikaner, ein zwei Inder und zwei Chinesen. Die restlichen Sitzreihen überspringe ich mal. Will ja meinen Bericht nicht unnötig ausdehen.
    Kurz es ist richtig International.
    Ich sitze anscheinend in der Ecke in der der Hauptchor sitzt. Alles singt laut mit, ich merke die haben schon länger miteinander gesungen. In diesem Gottesdienst ist alles ohne jegliche Begleitung durch Instrumente.
    Mal abgesehen von der Glocke und einer scheppernden Rassel im Hintergrund die bei einer bestimmten Amtshandlung des Priesters geklappert wurde.
    Dann beginnt der Priester mit einer Lesung: Isaiah 52:13 - 53:12. Anschließend werden durch Gemeindemitglieder Psalme 31:2, 6, usw. Verlesen. Da es Ostern ist wird gleich die gesamte Kreuzigungsgeschichte ab Golgatha gelesen. Der Priester übernimmt die Sprechrollen von Jesus. Wer eine Bibel zur Hand hat kann ja mal suchen bzw. nachlesen. Irgendwann werden noch aus Heb.4:14-16, 5:7-9 gelesen.
    Es folgt ein Gospel - Glory and praise to You.
    Anschließend dürfen alle vorkommen und das Kreuz mit Jesus küssen. Die Menge strömt. Alle knien sich hin und die meisten küssen Jesus. Ein Messdiener wischt jedes Mal ab. Und der nächste ist dann. Ich knie mich hin - belasse es aber bei einer Verbeugung. (Anmerkung für alle nicht Katholiken - das wird auch in Deutschland so gemacht, sagte mir ein Arbeitskollege aus Bauyern),
    Anschließend singt der Chor und der Rest der Gemeinde Amanzing Grace? Stimmt der Titel so? Fragt meine Frau.
    Während das Lied mehrmals wiederholt wird steht die Gemeinde wieder an um das Abendmahl zu empfangen. Es gibt, wie überall auf der Welt in Katholischen Kirchen, eine Oblate. Den Wein trinkt der Priester hinterher selbst.
    Ach ja davor gab es noch ne freie Predigt des Priesters in rotem Talar. Er erzählt aus seinem Leben, hauptsächlich geht es um Pain und .. (hab ich vergessen) Überhaupt ist mein Englisch etwas eingerostet.
    Ach ja freies Gebet gibt es auch - wenn auch nur Kurz. Der Priester gibt kurz vor wofür gebetet wird und dann folgt eine kurze Zeit der Stille. Weiter zum nächsten Punkt.
    Irgendwann wurden auch noch „When I survey the wondeous Cross“ und ein paar weitere Lieder gesungen.
    Am Ende gab es noch eine Einladung für den Sonntags - Ostergottesdienst mit anschließendem gemeinschaftlichen Essen.
    Beim rausgehen spreche ich noch mit dem Inder - wir stellen uns kurz vor und ich beschließe am Sonntag wiederzukommen. Dafür lass ich mir dann noch die Adresse auf Chinesisch aufschreiben und mache mich auf den Rückweg.

    Inzwischen ist es 20:30 - draußen ist es Dunkel, die Straßen sind natürlich hell beleuchtet aber mein Hauptorientierungsgebäude ist nicht mehr zu sehen - ist ja noch in Bau.
    Ich fahre mit dem Taxi ins Hotel - kappe 15 Minuten (ohne Stau) die Kosten mich dann ca. 1,5€.
    Zum Auflockern schiebe ich hier mal die nächsten zwei Taxifahrten ein. Am Samstag lies ich mich noch mal zur Kirche Fahren als Ausgangspunkt für meine Stadtwanderung. Die Fahrerin - ja gibt es hier auch, brauchte kapp 40 Minuten incl. Staus - Ihren Fahrweg könnte ich ohne Probleme wiedergeben da sie nur die großen Straßen verwendete und so gut wie ohne Spurwechsel und Gehupe auskam. Hat mich dann fast 2€ gekostet. Kleines Zwischenspiel an einer Kreuzung - ein älterer Mann mit Reisschale kniete sich an einer Ampel neben die Fahrzeuge um ein Almosen zu bekommen.
    Die zweite Taxifahrt am Ostersonntag, diesmal mit einem Fahrer. Muss ein Fan von "Transporter" Filmen sein. Der brauchte für die Selbe Strecke nur 20 Minuten (auch mit Stau). Bewundernswerter Fahrstiel- dafür braucht man echt gute Reflexe und muss den Gegner: überraschend auftauchende Fußgänger, den Fahrweg kreuzende Radfahrer, andere Taxis und Pkws die einen abdrängen wollen, sowie Busse, gut einschätzen können. Wie lange wird die Lücke zwischen den beiden Bussen wohl noch offen sein. Gas geben und durch - notfalls weicht man von Links nach rechts auf den Parkstreifen aus. Auch an Kreuzungen ist für schnelles vorankommen schnelles Ausweichen und notfalls das queren aller Fahrbahnen mit einzubeziehen. Ich spreche hier von zum Teil 5 Fahrspuren (eine Fahrrichtung). Da ließe sich doch sicher ein tolles Videospiel draus machen. Für den Europäischen Markt - nicht für China.

    Warum gehe ich eigentlich in eine Katholische Kirche. Werden sich meine Bekannten fragen.
    Kann ja sein es gibt irgendwo in Tianjin eine Protestantische Gemeinde - nur weis ich nicht wo. Von freien Pfingstgemeinden will ich mal gar nicht anfangen.
    Ich habe zwar übers Internet bei drei Organisationen angefragt die Weltweit und auch in China Christliche Gemeinden unterstützen - habe auch meinen Pastor und meine Gemeinde genannt - damit die sehen das ich keiner bin der übles im Schilde führt - hat nicht viel geholfen - auf ne Antwort werte ich immer noch.
    Hätte ich ne Orthodoxe Kirche gefunden in der mich jemand freundlich anspricht wäre ich auch da in den Ostergottesdienst gegangen.

    So nachdem ihr ja alle so schöne grusel Misionssgeschichten lest in denen Bibeln geschmuggelt werden und die Leute um Ihr Leben fürchten müssen weil sie Christen sind, hier noch mein Sonntagsgottesdienst.

    Vorweg, es gab kein Polizeiaufgebot, keiner wurde verhaftet, niemand zusammengeschlagen. Es mag sein, das Christen in China verfolgt werden - aber ganz definitiv nicht die Katholiken in Tianjin.
    Im Ernst vor dem auf Englisch gehaltenen Gottesdienst gab es schon einen für Chinesen. Die Kirche war voll bis zum Ausgang. Teilweise standen noch welche vor der offenen Kirchentür.
    Mittelgang und in den Seitengängen, überall standen Leute. Da ich ja zwei Köpfe größer bin wie die große Masse konnte ich bis vor zum Altar sehen. Ich bin aber noch draußen geblieben da ja der Engl. Gottesdienst erst um 11:30 anfängt.
    Als es dann Pünktlich losgeht ist die Kirche war nicht ganz so voll - die Gänge waren noch frei und auch einige Sitzplätze weiter hinten. Wieder ein Gemisch von Christen aus aller Welt -
    Diesmal gabs beim Gesang Begleitung - ein Organist (Keybord) zwei Gitarren und eine Geige. Habe später dann den Keyboardspieler gleich mal gefragt ob und wann sie Proben. Jeden Samstag um 10:30 - na mal sehen wenn ich das nächste Mal in Tianjin bin ob es klappt.
    Der Gottesdienst lief ähnlich ab wie am Karfrreitag - die Lieder waren dank Begleitung fetziger.
    An Liedern gab es: "Jesus Christ is risen today", Gospel Jn 20, 1-9, Halleluia, "Come and worship royal priesthood, Shine Jesus Shine. Zum Opfer gab es einen Opfersong - na das kommt einigen aus meiner Gemeinde doch schon bekannt vor. "All that we have".
    Es gab wieder einige Texte aus der Bibel und ne feie Predigt. Abendmahl gabs auch nochmal.
    Wer die Texte der Lieder möchte meldet sich einfach bei mir. (Noten habe ich keine).

    Ach ja in die Kirche gehen grob geschätzt an die 700 Personen (Sitzend).

    Ostern gibt es hier in China eigentlich nicht. Klar die Christen feiern es - aber offiziell gibt es hier dafür keinen Feiertag und in den Geschäften findet man keine Osterhasen.
    Zeitgleich gab es aber von Samstag bis Montag irgend einen Chinesischen Feiertag. Woran man das merkt?
    An folgendem merkt man es nicht: Auf den Baustellen wird gearbeitet, alle Kräne drehen sich. Die Geschäfte sind alle offen, auf der Straße sind genauso viele Besenschwinger wie sonst unterwegs überall wird gehandelt gewerkelt gebettelt. Vor den Schulen stehen hunderte von Schülern zum Morgenappel stramm (jede Schule hat ne eigene Schuluniformfarbe - ich habe welche gesehen die waren in Blau-Weiß gekleidet, in ner anderen waren alle in Violett gelb gekleidet. Ja auch die Jungs.)

    Woran merkt man denn nun das ein Feiertag ist? Versucht mal mit dem Zug zu fahren. Da geht nix mehr alles ausverkauft.
    In der Tempelanlage hinterm Holiday Inn ist auch mehr los. Es handelt sich um den „Da Bei Tempel“.
    Bin ja echt froh, das ich Chirst bin. Alternativ wäre Moslem auch noch akzeptabel. Nur ein Gott.

    Wochenende und die Feiertage die ich kennen gelernt habe unterscheiden sich nicht sonderlich von einem Wochentag.

    Gruß

    Es ist 15:00 Uhr, die Sonne scheint, der Wind hat den ganzen Dunst hinfortgeblasen. Ich nehmne mir die Freiheit und mache Feierabend - werde wohl am Samstag und oder Sonntag noch was an meienr Arbeitsanweisung für meine Kollegen feilen. Mein Übersetzer hat schon festgestellt das er auf einmal wieder richtig was zu tun hat.
    Sind lauter neue Wörter und Texte. :) Tja selber schuld, eigentlich wollte ich erst mündlich alles durchsprechen - nachdem mich die lieben Chin.Kollegen zwei Tage vertröstet haben, hab ich mir was einfallen lassen. Die schriftliche Arbeitsanweisung. Das ist wesentlich besser - dauert zwar erstmal länger bringt aber enorme Vorteile. Denn beim Übersetzten bekommt man nicht so richtig mit ob auch wirklich alles so weitergegeben wurde wie man sich das Vorstellt. Schriftlich kann nicht so viel Schief gehen.
    Aber zurück zum Anfang -. 15:00 Uhr - vom Büro 14Stock, runter auf die Straße, durch einen langsam grün werdenden Park, vorbei an kleineren Gruppen Chinesen die Ihre Gymnastik betreiben, find ich gut aber ich glaube in ein paar Jahren sieht man keinen mehr denn es sind überwiegend ältere. Fast so wie in meinem Sportverein Empor Bad Langensalza - dort sind auch mehr über 40 Jährige anzutreffen - aber ich schweife ab.
    Nachmittags sind meist mehr Männer zusehen die im Park sitzen sich unterhalten oder Brettspiele spielen. Kenn nur Go.
    Nach dem park noch entlang eines Bauzaunes, vorbei an der Pissecke. In letzter Zeit steht fast immer einer da. Schau höfflich beiseite. Im Hotel hoch ins Zimmer 15 Stock.
    Schnell umgezogen, es ging zum Teil ein recht kalter Wind. Also die Winterjacke wieder aus dem Koffer gekruschtelt. Als ich das Hotel verlasse ist es Inzwischen 15:50. Warum ich das noch weis - der Türsteher, Boy, Türöffner, Empfangsjunge ?? Keine Ahnung wie man den Job hier nennt hatte mich angesprochen und dabhei die Uhrzeit erwähnt. Er spricht ein bischen Englisch und macht einen Sympatischen Eindruck.
    Ziel meines Spazierganges - entlangschlendern immer dem Fluß folgend. Mal sehen wie weit man kommt.
    Das erste Highlight kommt nach der zweiten Brücke. Brücke eins kennt ja schon jeder - dort sind die Fischer. Waren Heute auch wiede da - abe ich will mich nicht wiederholen. Nach der zweiten Brücke sehe ich erst einen dann immer meher Chinesen die im Fluß - ja genau den Fluß in dem es sogar Schildkröten gibt, schwimmen.
    Auf der Uferpromenade ziehen sich einige Männer zwanglos um (Keine Nudisten es wird züchtig ein Tuch oder Umkleiderock getragen). Ein älterer Herr der sich gerade seine Badekappe aufsetzt kreuzt meinen Weg. Wir grüßen uns und unterhalten uns auf Englisch. Wer ich bin, woher ich komme, was ich mache und ob ich nicht lust hätte mit zu schwimmen. Ich lehen für Heute erstmal freundlich ab. Mit einem Kopfsprung verschwindet der rüstige Herr in den Fluten.
    Ich folge dem Fluß man kann fast ununterbrochen direkt am Ufer laufen, der Weg ist ca. 3 Meter Breit mit Grünstreifen, dann kommt eine Stüztmauer ca. 2-3 Meter Hoch Gehweg und dann die 6Spuriege Straße.
    Ich mache mir so meine Gedanken über die Wasserqualität, Fotographiere immer wieder in die Richtung in die ich laufe, die Sonne scheint schon schön schräg auf meine Uferseite daher ist das Lichet ideal.
    Der Fluß heist übrigens HaiHe River.
    Wer bei Googel schauen will wo es langgeht - sucht das neue Hoiday Inn oder - den Tempel DaBei. Den kennt in China jeder Gläubige. Muß mich nur noch schau machen was bzw. wer dort verehrt wird.
    Auf meiner Uferseite war im 19`ten Jahrhundert mal das Diplomatengebäude von Österreich - Ungarn - hübsch - stelle leider fest das ich die Gebäude direckt am Ufer nicht gescheit aufs Foto bannen kann - bin einfach zu nah drann.
    Der Fluß macht eine Schleife. Ein Chinese gefolgt von drei kleinen Hunden joggt an mir vorbei - Hunde sind Hier fast immer ohne Leine. Der eine von den dreien dürfte locker in meine Manteltasche passen - ok der dunkelbraune wuschelkopf schaut raus.
    Kurz zuvor hab ich einen Chinesen mit grauer Uniform hektisch am Ufer was suchen sehen. Jetzt holt er mich ein - ich schlendere - das bedeutet fast die Hälft meiner normalen Gehgeschwindigkeit.
    Als er auf miener Höhe ist zeigt er mir ne kleine Schildkröte die er in einem kleinen Plastiknapf transportiert. Ah das hat er vorhin im Wasser gesucht. Er bleibt kurz am Ufer stehen und füllt frisches Wasser in den Napf.
    Dann enteilt er - ich denke mal das beste und vermute das er das kliene Tierchen vor den Fischern in sicherheit bringen möchte. Gibt also auch Tierfreunde hier.
    Hochhäuser die zuvor weit entfernt lagen stehen nun auf der anderen Flußseite. Da wird gerade am derzeit größten bzw. höchsten Gebäude der Stadt gebautr - in Google ist es fast senkrecht von Oben - fällt daher kaum auf.
    An Brücken gibt es hier alles -- Moderne, Futuristische - dann Typ Paris (hoffe jeder war mal in Paris bzw. Europäisch 19 Jahrhundert, Eine alte Stahlbrücke die man in früheren Zeiten Hochklappen konnt gibt es auch. Wie gesagt es ist alles dabei.
    Linkerhand in einem rieseigen Kreisverkehr steht eine Milenium Uhr (zumindest steht auf dem Ziffernblatt die Zahl 2000) Zum Vorstellen - nehmt einen altmodischen Wecker mit Zahnräder und dem ganzen Uhrmacher zeugs. Da ganze dann etwas Größer und ohne Gehäuse.
    Nach dem Kreisverkehr ist es nicht mehr weit und ich komme auf den Bahnhofsvorplatz. Da ich vor ein paar Tagen schon mal drinn war ohne Fotos zu machen beschließe ich nochmals reinzugehen. 50 Meter vor dem Bahnhof fallen mir die Menschenmassen und Schlangen auf - Ach ja es ist schon Reisetag. Ich verzichte auf einen Bummel duch den Bahnhof. Es ist ein neuer ca. 13 Gleise (Peking hat an die 20) eine riesen Halle mit Sicherheitsschleusen, das ganze erinnert mehr an einen Flughafen. Im Bahnhof ist alles Blitz blank und sauber.
    Zurück zum Flußspaziergang.
    Auf dem Vorplatz, ja der ist etwas größer, stehen über all Stelen mit Bronzetafeln. Ich schaue mir eine mal näher an - he die Erklärung ist auf Chin. und Englisch.
    Man darf staunen - Tianjin hatte als erste Chinesische Stadt eien Telegrafensystem und eine passende Schule dafür. Dann hatten sie als erstes Telefon und als erste ein Fluglinie. Ach da fällt mir ein mit der bin ich auch schon geflogen. Tianjin Airlines gibt es immer noch - da schulde ich euch noch einen Bericht.
    Langsam mache ich schlapp Laufe schon seit fast 2h. Na gut bis zur nächsten Brücke
    Die ist futuristisch. Auf dem Stützpfeiler an dem die Brücke hängt ist ein Ufo gelandet - könnt ein Kaffe sein. Das Gebäude am Boden sieht aus wie ein voll verglaster Schiffsrumpf. Tolle Spiegeleungen ich mache ein paar interesante Fotos. Spiegeleungen in den Glasfassaden sind immer toll und die hier besonders duch die vielen Krümmungen.
    Hoffe ich falle jetzt keinem durch Wiederholungen auf den Weckere. Die Gebäudenutzungszeit ist in China lächerlich kurz. Das tolle Gebäude steht leer. Die Eingänge sind mit Metallblechen verrammelt. Nix Kaffe mit toller Aussicht.
    Ich laufe erst unter der sechsspurigen Brücke durch und dann über die Brücke auf das andere Ufer.
    Ich lasse meinen Spaziergang hier mal enden.
    Bzw. den Bericht darüber.
    Es ist übrigens Karfreitag.
    Dazu aber in meiner Fortsetzung muß ja noch irgendwie wieder zum Hotel zurück.

    Hoffe keinen Zu Langweilen :)

    Ach ja kurz noch zur Bodhran - dachte Heute schon ich sehe eine in einem Geschäft - mit großen Schritten laufe ich darauf zu - sie steht senkrecht mit dem Fell in meine Richtung - sieht aus wie eine mit breitem Tape
    Die Chinesen werden sich gewundert haben was eine Langnase in dem Laden sucht.
    - schade war dann doch nur ein Metallspiegel mit Breitem schwarzen Rand - hat man aber wirklich erst auf den letzten Metern gesehen.

    Hallo, ich überspringe gerade mal ein paar Stationen meiner Aufenthaltsorte.

    Bin Heute mal anders ins Hotel gelaufen. In der Straße hinterm Hotel liegt eine Kunsthochschule – Durch ein paar Fenster im Erdgeschoss sieht man ein paar Studenten die Büsten Modellieren.
    Ach ja Erdgeschoss gibt es hier nicht. In China ist das Erdgeschoss die 1.
    Ca. 200 Meter vor der Tempelanlage ist die Straße abgesperrt und eine zwar Modern gehaltene aber auf den ersten Blick ansprechende Fußgängerzone beginnt. Das die meisten Läden zu sind stört mich erst mal nicht ist ja schon nach 18:00 Uhr.
    An einer Hauswand ist ein großes Schild mit der Geschichte des Viertels - sogar auf Englisch. Philosophen und Mönche längst vergangener Zeiten werden aufgeführt – Die Gründer der Anlage. Kurz das ganze ist so interessant wie in Deutschen Museen alter Schlösser – wer liest schon gerne Ahnentafeln. Das macht ja nicht mal in der Bibel spaß.
    Eine Übersicht des Viertels ist auch abgebildet – hey da steht was von Shopingcenter. Toll und das gleich neben meinem Hotel.
    Ich laufe weiter – ist grad nicht viel los – eigentlich ist gar nix los und die Tempelanlage hat schon geschlossen. Da mein Hotelzimmer mir den Blick zu dieser Anlage eröffnet weis ich immerhin das es sich lohnt nochmals vorbeizukommen.
    Warum an manchen Tagen sehr viele Chinesen in der Anlage sind und Räucheropfer bringen, sich Verbeugen und Beten und an andern Tagen überhaupt niemand hab ich noch nicht rausgefunden.
    Der Tempel ist zu – rechts daneben befindet sich ein Hobbit Eingang in ein Marktviertel.
    Hobbiteingang nenne ich alle Türen die Rund sind. Nicht wegen der Größe. Schade die meisten Stände sind schon zu oder werden gerade eingeräumt – ich laufe die ca 100 Meter durch und schlüpfe auf der anderen Seite unter dem sich schließenden Rolltor ins freie.
    Linkerhand sieht man das hiesige Riesenrad Durchmesser 100 Meter (geschätzt), Heute wäre eigentlich ein guter Tag gewesen um damit zu fahren (Kosten ca. 5€). Die letzte Nacht hatte es nämlich ziemlich stark gestürmt – nur Wind kein Regen – hat aber gelangt um die Dunst-smogglocke wegzupusten.
    Die Dunst Glocke könnt Ihr Euch wie folgt vorstellen. Ihr steht im 14 Stock und könnt gerade mal ein paar Hundert Meter weit sehen – dann verliert sich alles im gelbgrauen Dunst.
    Das ist echt Frustrierend – man steht so hoch und sieht trotzdem nix.
    Zurück zum Tempel und der ca. 200 mal 200 Meter großen Shoping Anlage.
    Von Oben betrachtet sehen die Gebäude aus wie zwei riesige Viertelkreise – müsste man in Google Earth eigentlich gut finden. Getrennt durch eine ca. 20 Meter breite Flaniermeile (100 Meter lang).
    Der Kreismittelpunkt liegt Richtung Tempelanlage. Eigentlich schick angelegt.
    Ich laufe also zurück zu besagtem Mittelpunkt. Zwischen dem kleinen Tempelmarkt den ich gerade durchquert hatte und dem Modernen Shopingcenter.
    Alles schon zu. Verwarlost, verdreckt die Scheiben matt und stumpf vom Schmutz vergangener Sandstürme. Komisch aber eigentlich sollte man sich daran gewöhnen.
    Dann stehe ich im Schnittpunkt Moderne - Tempelanlage. Gut der Tempel ist nur bis 16:30 geöffnet – ich drehe mich um und betrachte die - oh je die Shopingmeile entpuppt sich als Geistermeile.
    Architektonisch ist das Zentrum toll angelegt – Treppen, Vorsprünge, künstliche Wasserfälle, Galsfassaden – das ganze Vier Stockwerke hoch - einfach toll –da haben sich Architekten so richtig austoben können. Die Wasserfälle sind derzeit ohne Wasser – vielleicht waren sie ja den Winter über aus. Denk Positiv. Ich laufe zwischen den beiden Gebäudekomplexen vor – die Aussenanlagen sind noch gepflegt, wenn man davon absieht das ein paar Bodenplatten unter denen sich irgendwelche Versorgungschächte befinden eingedrückt sind. Eingebrochene Schachtdeckel sehe ich keine – gibtÂ’s hier öfter. Diew Ladentüren sind alle mit dicken Schlössern versperrt. Die Scheiben auch hier stumpf und dreckig. Man sieht links und rechts hinein in leere Hallen.
    Laut Stadtplan sollten sich hier Geschäfte befinden. Is nich mehr -
    das sind zwei riesen Gebäude mit zum Teil toller Fassade - und alles leer, verlassen – China bietet Kulissen für Endzeitfilme.
    Vier Stockwerke und ein Kellerstockwerk alles leer - verdreckt zugenagelt.
    Dem Verfall preisgegeben.
    Wenn wir eine Wegwerfgesellschaft sind - die Chinesen steigern das locker - die werfen Ihre Gebäude weg
    Da waren vielleicht Läden - schon wieder leer gezogen, weiter zum noch größeren noch protzigeren Konsumtempel
    Zurück bleibt alt und neu. Der alte Tempel dürfte mit etwas Glück auch in Hundert Jahren noch hier stehen.

    Noch ein Nachsatz – zu Chinesischen Reiseführern – in diesem Fall „Marco Polo“
    Dort wird sehr schön – ich zitiere:
    „Tianjin Museum: Die Form des spektakulären Neubaus soll einem fliegenden Schwan ähneln.“
    Kann man in etwa bestätigen, wenn man vom Hoiday Inn aus über den Fluß schaut.
    Zitiere weiter: „Das erste Obergeschoss präsentiert alte Kunst. Eine Treppe höher wird die Stadtgeschichte veranschaulicht.“
    Hört sich doch gut an – war vorgestern in der Mittagspause mal rüber gelaufen, vorbei am Riesenrad.
    Und tatsächlich das Gebäude repräsentiert die Stadtgeschicht in einer ganz eigenwilligen Künstlerischen Art.
    Die Glasfassade ist verdreckt, die Türen mit schweren Ketten gesichert, wenn man durch die matten Scheiben ins innere Blickt sieht man entweder eine Rohbaustelle die nie fertig wurde
    oder den Zerfall der Moderne.

    Ich muß mal den Verlag anschreiben.

    Ach ja ich habe in China auch schon schöne Ecken gesehen.

    Ergänzung:
    1. Ich war dann doch noch mal bei dem Shopingcentrum - rechte Seite - von Aussen immernoch der Eindruck das alles leer steht - aber man kann reingehen - und siehe da es gibt Geschäfte. Gut die Läden im Kellergeschoss und im vierten Stock sind alle Geschlossen. Die dritte Etage ist zur hälfte leer, in den offenen Läden kann man sich Gardienen und Bettwäsche schneidern lassen. Auf den restlichen Etagen gibt es Stoffläden und Schneidereien für Damen- und Herrenbekleidung. Ich suche mir einen Laden raus, Mit ein paar Notizen meines Übersetzters schaffe ich es mir einen Stoff rauszusuchen, Hilfreich ist auch der kleine Sprachführer Chinesisch von Langenscheidt. Man kann Massnehmen lassen oder man gibt einfach ein paar Musterkleider ab. Mein neuer Anzug wird mich umgerechnet knapp 170€ kosten.

    2. Zu dem Glasbau - inzwischen wurden die Glasscheiben aussen alle gereinigt, Abends ist das Gebäude von aussen Beleuchtet - tut sich anscheinend doch noch was.

    :))

    Nachdem sich das Spielen der Bodhrans in der Heutigen Form erst seit 1950 etabliert hat - steht irgendwo im Forum nur ausführlicher - kann man nicht von alter Tradition sprechen.

    Wenn man schon exoten Tipper ausprobieren möchte empfehle ich Essstäbchen.

    Wobei die Japanischen und Koreanischen nicht ganz so gut geeignet sind - die laufen sehr dünn und Spitz zu.

    Besser geeignet sind die etwas dickeren Chinesischen Stäbchen.

    Vor dem Spielen sollte man die Soße abwischen. :)

    Reisen mit der Bodhran

    Der Tag ging ganz gut rum – Morgens alles eingepackt in meinen neuen kleineren Koffer, Zahlenschloss eingestellt und notiert.
    Der Koffer stinkt wie Bitumen – ekelig.
    Dann beim Frühstücken den einen Dolmetscher getroffen – mein Geldbeutel wurde in dem Baubüro in dem die Schulung war gefunden –
    Fein war es ja doch richtig, dass ich darauf vertraut habe, dass sich wieder alles einfindet.
    Mit dem Taxi ins Büro und dort meinen großen Koffer untergestellt.
    Dann Zeit totschlagen - durchlesen von Arbeitsanweisungen für meinen künftigen Job – Kaffee trinken und weiterbilden.
    Um 12:30 ins Auto – und ab nach Peking – die sechspurige Autobahnen (mit Maut) ist sozusagen leer.
    Wenn man mal das Stadtgebiet verlassen hat (was bei den hiesigen Städten schon mal ne Stunde dauern kann - nicht weil man im Stau steht sonden die Städte sind hier so groß. Alles unter ner Milion ist gar nicht der Rede wert und wird als Kleinstadt gewertet.)
    zieht die Landschaft Monoton dahin. Wenn die Bäume alle Laub tragen sieht man aber auch davon nix mehr. Denn wie bereits beschrieben ziehen sich neu gepflanzte Bäume entlang der gesamten Autobahn.
    Aufgelockert wird die Fahrt nur durch eine Mautstelle und nach über ner Stunde auch von einem Rastplatz - Wer Pipi muß sollte dies vor Fahrtantritt tun, oder sich an den Straßenrand stellen.
    Ach ja - für alle Fahranfänger - Autogbahnfahren ist einfach - man kann immer auf seienr Spur bleiben- überholt man recht Hupen, überholt man links - Hupen, Hupen ist hier immer gut und sehr Wichtig.

    Wir nähern uns Peking, biegen zweimal auf riesiegen Autobahnknotenpunkten ab und fädeln uns gekonnt mit viel Gehupe in die nun merklich vollere Autobahn ein.
    Viele Verkehrszeichen sind nur mit Chin. Schriftzeichen beschriftet - Ohne Faher dürfte das anstrengend sein.
    Von Peking selbst sehe ich im Dunst - Vorboten des Sandsturmes? Oder nur der alltägliche Smog?
    nur ein paar Hochhaussiluetten.
    Mein Faher biegt ab Richtung Flughafen Gat 3.
    Toller moderner Flughafen, das meine ich so- wirklich – sauber gegliedert und ohne lange Wege (nicht wie Frankfurt).
    Finde mich gut zurecht obwohl es ein riesiger Flughafen ist.

    Der Flug ist pünktlich – und zwei Stunden später stieg ich um 18:30 in Wuxi aus. Ich hatte zwar einen Fensterplatz aber es war dauernd Bewölkt.

    Nun der Bodhran Reisetipps - als Handgepäck ging selbst meine Große überall gut durch - im Flieger sollte man dann aber möglichst als erster einsteigen, damit das Fach überm Sitz noch leer ist , denn untern Vordersitzt passt die Bodhran nicht.
    Zu überlegen wäre ob man sich vielleicht nicht doch eine kleinere mitnimmt.

    Meine beiden deutschen Kollegen sind sehr nett – wir waren dann noch im Hofbräuhaus essen – ich hab Schwäbische Kässpätzle gegessen.
    Nach dem Essen sind wir wieder ins Hotel.
    Da mir lausig kalt war und ich mich nicht wohl fühlte bin ich in mein Zimmer – nur 11ter Stock.
    Hier ist alles ein bissel speckig und abgegriffen – der Fußboden ist Fleckig, im Bad sind ein paar Fugen schimmelig – fast nicht der Rede wert – bei meinem Kollegen ist es schlimmer.
    Wollte dann meinen neuen Koffer öffnen, ein Stützbein war übrigens abgebrochen – nicht so schlimm damit hatte ich schon gerechnet – nur nicht so schnell.
    Ich setz mich hin gebe meine Nummer ein und – NIX - Bleibt zu das Schloß.
    Hab noch ein paar Kombinationen ausprobiert – nix blieb zu.
    Mein Messer ist natürlich im Koffer. Das einzige stabilere Teil im Zimmer ist die Eiszange von der Minibar. 20min. später – Eiszange wieder notdürftig gerade gebogen und Schloß erfolgreich zerstört.

    Heul – mein schöner stinkiger neuer Koffer. Hab Ihn ausgeräumt und unters Fenster gestellt. Habe wieder zwei Zimmer.

    Damit man mit der Welt kommunizieren kann – Laptop aufgestellt - und scheiß Chinesischen Steckdosen – Laptopstecker geht aber der Externe Speicher mit dem flachen Stecker ging nicht.
    Fünf Minuten rumprobiert – jetzt läuft es stabile – werde mir entweder einen stromfreien Speicher kaufen oder einen Adapter.

    Vom Flughafen Wuxi sind wir übrigens nach Suzhou gefahren, das Hotel liegt am Yangchen Lake – keine Ahnung wie groß der ist – ich bekomme Google Earth hier auch nicht zum laufen.
    Nachts sieht alles nett beleuchtet aus – die hauen hier Strom raus das gibt es nicht.

    Das Land der Gegensätze.

    Inzwischen ist es Morgens und die Sonne scheint – der See ist schon etwas größer, die Umgebung sieht ansprechender aus – vor dem Hotel blühen bald die Magnolien.

    Man merkt gleich, das man 1000km weiter im Süden ist.

    Hallo Karl-Wilhelm, Deine Bodhran hab ich doch zu Hause gelassen, obwohl sie leichter ist - aber auf Ihr waren ja schon so viele Unterschriften.
    Habe daher meine Bodhran von Hedwitschak –
    Durchmesser 40cm (geschätzt hab nix zum nachnmessen)
    mitgenommen - Das Leder ist noch ok, der Rahmen hat nur eine kleine Schramme - trotz inzwischen drei Flügen und es werden noch mehr. Von meinem Inlandflug gibt es morgen einen Bericht.

    Danke für die Tipps - da komme ich nochmal drauf zurück.

    Ich merke schon ich muß zeitnah schreiben sonst gibt es Lücken oder zu lange Texte die sich dann auch keiner mehr durchliest.
    Was gibtÂ’s also neues aus dem Land der Mitte.

    Es ist Nachmittag und ich beschließe einen zweiten Stadtbummel. Ziel ist eine Kirche die ich vom Auto aus gesehen habe und anschließend ein renoviertes Altstadtviertel.
    Das überqueren der zum Teil 3Spurigen Straßen klappt inzwischen recht gut - damit hatte ich auch in anderen Ländern eigentlich nie Probleme.
    Wichtig ist eigentlich nur das eine rote Ampel nicht unbedingt zum Anhalten motiviert. Auf Rechtsabbieger sollte man ebenfalls achten.
    Zebrastreifen gibt es zwar sehr viele, ich habe aber noch NIE gesehen das man deshalb anhält. Als Fußgänger deshalb immer die Augen auf und auf den Verkehr achten!
    Ich laufe die Uferpromenande entlang, beobachte die Fischer beim Fischen. Bin ja echt erstaunt was die so alles aus dem Fluß holen - sogar lebende Schildkröten sind dabei -
    Die Kirche wurde von den Franzosen erbaut - sieht aber nicht mehr genutzt aus. Der Eingang ist zu - schade.
    Also weiter zum nächsten Programmpunkt dazu muß ich auf die andere Flußseite (oder schreibt man jetzt Flussseite). Die Brücke ist 6Spurig und wird von ca 2 m hohen chinesischen in stein gehauenen Löwen bewacht.
    Der Schnee vom Sonntag ist weg - die Sonne Scheint - der kleine Park vor dem historischen Viertel sieht noch recht gelb aus. Zum Glück wird es wärmer.
    Was jetzt kommt ist das was man sehen möchte wenn man sich das alte China vorstellt.
    Historische Gebäude, ein Stadttor, eine ganze Tempelanlage mit mehreren Altaren, einige zünden Räucherstäbchen an, und ein paar ganz wenige beten. Die Tempel und anderen Gebäude der Tempelanlage sind aus Holz. (muß mal schaun ob ich nicht doch ein paar Bilder hier reinstelle) Reich verziert und bemalt.

    Ne Bilder geht nicht - kann auch Bildbeiträge von anderen nicht öffnen - das dürfte mit der hiesigen Zensur zusammenhängen

    Das ganze Historische Marktviertel umfasst mehrere Straßen mit Läden aller Art - allerdings meist schon mehr für Touristen - Kleidung, Schmuk, Kunstgegenstände, Kaligraphie zum selbermachen.
    Ob die Gebäude restauriert sind oder neu gebaut - kann ich nicht sagen - Aber man sieht es geht, man kann altes auch in der Neuzeit gut Rüberbringen.
    Im Hintergrund ragen die Hochhaüser auf. Ausserhalb des Viertels wird über all gebaut, abgerissen, renoviert? Oder doch schon wieder Abgerissen?
    Ich gehe in Hotel zurück zufrieden mit meinem Ausflug.

    Sorry den Text hatte ich schon am Sonntag fertig aber dann doch nur per Mail an Freunde versandt.

    Erste Schritte in Tianjin ohne Begleitung.

    Ach ja - wer auch immer von Euch mal nach China geht - es gehört nicht zum Christlichen Kulturkreis -
    Na und was solls denkt jetzt der eine oder andere Atheist oder Weichnachtschrist - weit gefehlt -
    Leute Ihr solltet Dankbar sein und zum Gebet und Lobpreisen in die Kirchen strömen.
    Lest am besten im AT (alten Testament) 1Mose/Genesis 2 - 2 nach. Dann wisst Ihr was ich meine.

    Zurück zu meinem ersten Ausflug zu Fuß.
    Es ist übrigens Sonntag Nachmittag 14:00.
    Ziel das andere Flußufer dort gibt es in ein Kaufhaus, in dem man so ziemlich alles bekommt, sagt ein China erfahrener Kollege.
    Bevor es losgeht schnell noch ein paar Klebezettel in den Sprachführer und in das Handwörterbuch.
    Der Sprachführer ist von Langenscheidt - ganz praktisch - doch mußte ich schon feststellen meine Aussprache versteht keiner.
    Zum Glück sind die wichtigsten Dinge mit Schriftzeichen untersetzt.
    Zur Ergänzung empfiehlt sich ein Handwörterbuch - meines ist Grün und wird von Chinesen in Deutschland verwendet-
    Vorteil - im zweiten Teil ist alles nach Schriftzeichen sortiert. Nützt mir zwar nix - aber Chinesen finden sich zurecht.
    Die Schriftzeichen sind allerdings so winzig das ich auch mit Brille fast nix erkenne.
    Daher kommt auf meine Einkaufsliste an erster Stelle eine fà ngdà jìng (viel Spaß beim suchen)
    War das Wetter bei meinen ersten Autofahrten stets Sonnig - fängt es gerade an zu Schneien. Erst leicht dann stärker.
    Ich laufe los, Schal hoch Mütze auf den Kopf. Erste Aufgabe die Straße überqueren, um zur Uferpromenade zu gelangen.
    Kaum Verkehr Glück gehabt.
    Zwei Dreihundert Meter entlag bis zur Zweistöckigen Brücke.
    Der Fluß ist stellenweise noch Zugefrohren, da er kaum oder keine Strömung hat, eine glatte Fläche, ein Zeitzeuge des vergangenen Herbst
    Im Eis gefangen - Richtig - die uns bereits bekannten Plastiktüten, ergänzt um Zigarettenschachteln und anderem Treibgut der Zivilisation.
    Ich stehe an der Brücke. Mir fällt ein Gespräch ein von Kollegen -
    K1 "Wenn ich über eine Brücke gehe denk ich immer was da so an Ausdünstungen hochkommt muß Schädlich sein"
    K2 "Im Sommer baden da auch Chinessn drinn - ist schon viel sauberer geworden, vor Jahren war das Wasser dreckiger"
    K1 "Klar die sparen sich die Chemische Reinigung"

    Zu K1 ist anzumerken das er China nicht mag er ist am liebsten auf dem Rückflug.
    Zu K2 ist anzumerken das er aus China gar nicht mehr weg möchte.

    Nachdem den mir über die Brücke entgegenkommenden Chinesen nicht die Haare ausfallen und kein Blut aus der Nase tropft, halte ich mich an Kollege 2 und gehe einfach über die Brücke
    Um mich herum strömt der Verkehr mit der hier eigenen Geräuschkulisse. Ich erreiche das andere Ende der Brücke.
    Ich wende mich nach Rechts und laufe wieder entlang der Uferpromenade Richtung Kaufhaus.
    Auf der anderen Straßenseite stehen vierstöckige Wohnhäuser, im Erdgeschoss zum Teil kleine Läden.
    Auf die Wohnblocks folgt ein ca. 6Stöckiges Hochhaus - überall Schriftzeichen - keine Ahnung was dort steht.
    Ich laufe weiter und erreiche das Gebäude in dem das Kaufhaus sein soll. - Glasfassade - 7 Stockwerke.

    Warum ich das alles weis - nun von meinem Zimmer aus im 16Stock habe ich eine gute Sicht und kann nachzählen.

    Fehlt nur noch die zweite Straßenüberquerung- bei diesmal deutlich mehr Verkehr.
    Laufen, stehen bleiben, abschätzen wer ist schneller, weiterlaufen - geschafft. War sogar schneller wie die Einheimische.
    Noch eine Seitenstraße überqueren und schon stehe ich vor dem Kaufhaus.
    Neugierig folge ich den Menschenmassen, (kleine Übertreibung) es gibt kein geschubse und gedrängle.
    Das Innenleben dieses Kaufhauses unterscheidet sich doch sehr von dem was wir in Deutschland gewöhnt sind.
    Es ist eher ein Basar in moderner Verpackung. Ich schlängle mich durch die Gänge, Links und rechts ein kleiner Laden am anderen.
    Im Erdgeschoss sind nur Bekleidungswaren zu finden.

    Definition eines Ladens: Zwei bis vier Meter breit und tief. Die Ware steht bis an den Gang. Die Inhaber bzw. Verkäufer sitzen, stehen, unterhalten sich.
    Und es ist warm - Mütze runter, Jacke auf.
    Wegbreite zwischen den Läden ca. 2-3 Personen können sich aneinander vorbeidrücken.
    Für meine weiteren Arbeitseinsätzte möchte ich mich nach einem kleineren Koffer umsehen. Nicht zu Vergessen die fà ngdà jìng.
    EG und erster Stock nur Bekleidung, für Männer, Frauen Kinder. Für die Anprobe hält eine Verkäuferin dem Kunden ein Tuch vor.
    An zwei Geschäften sehe ich Geldbeutel - bei einem möchte die Verkäuferin 45Yuan. Ein Kollege hat seinen Ipot von 800 auf 600Yuan runtergehandelt. (100Yan sind in etwa 11€)
    Also möchte ich nicht gleich kaufen sondern erstmal die Preise vergleichen.
    Außerdem fehlt mir noch meine fà ngdà jìng.

    Preisvergleichen - in China werden außer unsren Zahlen auch die Chinesischen Schriftzeichen verwendet.
    Zudem gibt es nicht überall Preisschildchen.
    Also erstmal nur Gucken.

    Nach fünf Stockwerken, stelle ich fest - es gibt hier hauptsächlich Bekleidung. Im Dritten OG gabe es sogar mehrere Läden mit Koffern.
    Und es ist immer noch Warm, Ab und zu werde ich angesprochen. Verstehe nix - Lächeln, nicken und "Bù xièxie" sagen (spricht sich bu (Ton geht beim u nach untern) chierchier)
    Weiter gehtÂ’s , ich durchstreife noch einen Kaufhauskomplex in dem die Läden mehr unseren gleichen - hier ist fast nix los- und verlasse das Kaufhaus.

    Tja was nun, es schneit immer noch - Wind bläst einem den Schnee ins Gesicht.
    Am Straßenrand stehen die kleinen dreirädrigen Mofas mit Sitzkabiene für 1-2 Personen. Mal mit mal ohne Scheibenwischer, mal mit mal ohne Licht.
    Im Straßenbild viele Elektromofas - Fortschrittlich - machen keinen Krach und stinken nicht.
    Ha, da merke ich es - im Bereich der Fahrräder sind wir den Chinesen Haushoch überlegen. Die Entdeckung des Mountainbikes ging spurlos an China vorbei.
    Auch Gangschaltungen sind nur was für verweichlichte Europäer.
    Der Schnee bleibt liegen, komisch warum trippelt die Chinesin vor mir so, oha, ich passe meine Schrittweite an.
    Der Gehsteig ist durch den Schnee stellenweise spiegelglatt.
    Ich umrunde das Kaufhaus und biege in eine Seitenstraße. Das Straßenbild ändert sich und ähnelt nun eher einer Fußgängerzone mit Fassaden die zu China passen - Verschnörkelt, Verziert - zwar neu gebaut aber noch im alten Stil.
    Ziellos biege ich mehrmals ab, durchquere lange Überdachte Basarstraßen, angenehm Unbeheizt für mich. Die Verkäufer haben sich dick eingewickelt.
    Mein Blick fällt auf einen Eingang in dem Uhren verkauft werden. Uhren da könnte ich fündig werden. Ich betrete den Eingang, es ist bei weitem nicht so voll und warm wie im ersten Kaufhaus, im Eingangsbereich spielen zwei Chinesen Indiaka nur mit den Füßen und Knien. Ich lasse mich nicht abschrecken und husche an Ihnen vorbei.
    Ah - ein Kaufhaus für Elektronikartikel in Chinesischer Form - Kleine Läden wechseln sich ab. Und dann der erste Erfolg. Ich lasse es mir nicht nehmen meine Vorbereiteten Texte vorzuzeigen - die Aussprache klappt wieder nicht - zum Glück können die meisten Chinesen lesen.
    Es gibt mehrere Modelle, ich entscheide mich für eine Flache einklappbare Lupe. Endlich kann man die Schriftzeichen im Wörterbuch erkennen.
    Feilschen fällt flach, bei "wuschjen" 5Yuan braucht man nicht Handeln. Umgerechnet sind 5Yuan ca. 50Cent.

    Kein Einwand der Leser? -

    Woher will der Schreiberling wissen das Chinesen nicht alle lesen können - Fahrt einfach Taxi -
    wenn der Fahrer beim vorzeigen der Chinesischen Adresse ratlos mit den Schultern Zuckt wisst Ihr, Ihr habt ein Problem.

    Ich verlasse das Kaufhaus - biege zweimal ab
    und muss Irgendwo ein Zeittor passiert haben.
    Vor mir liegt wieder ein anderes China. Die Häuser Vierstöckig, im Erdgeschoss Geschäfte die zur Straße offen sind.
    Die Waren stehen zum Teil auf der Straße - Folien sind als Wetterschutz mit Schnüren aufgespannt. Schnee sammelt sich darauf.
    Ich laufe, schlendere langsam dahin stets ein Auge in den Luftraum vor mir gerichtet, Will mich ja bei meiner Größe nicht erhängen.
    Vermutlich verirren sich in diese Gassen nicht so oft Ausländer - Irgendwie ist so eine Basarstraße ansprechender als die moderne Kaufhausvariante.
    Gut es ist Kalt und windig, man muss den Schneehaufen ausweichen die von den Folien geschüttelt werden, elegant über Pfützen springen,
    Egal es macht Spaß hier lang zu laufen und zu schauen.
    Hier hätte man vielleicht Geld für Sanierungsmaßnahmen reinstecken können und dafür ein Hochhaus weniger gebaut.
    Achtet auch auf Kanaldeckel - die müßen nicht unbedingt fest sitzen.
    An einer Querstraße gibt es in der Mitte der Straße noch eine Verschlagreihe mit Kleinstgeschäften (1-2m). Es sieht aus wie auf einem Zeltplatz von Pfadfindern.
    Überall sind Folien gespannt um die Waren vor dem Schnee zu schützen. Doch der Schnee fällt dichter - die Folien hängen durch, ich muss mich stellenweise tief bücken. Laufe weiter.
    Entlang an Stehimbissen wird alles mögliche frisch gebrutzelt. Der Schnee zwingt immer mehr Händler Ihre Waren einzupacken - ich erkundige mich nach dem Preis von einem Koffer - 360 Yuan - winke ab und notiere mir den Preis.
    Zweimal links abgebogen und ich laufe durch eine Gasse mit Fleischern, das Fleisch vor sich auf dem Tisch,
    Gemüse und Obststände, Fisch und weitere Früchte des Meeres werden angeboten. Markttreiben nicht Modern und Steril.
    Ich kaufe mir ein paar Reiskräcker - Drei Sorten Fisch/seetang, Paprika? und Meerrettich trifft den Geschmack am ehesten.
    Ein paar Fotos für die Familie, im Vordergrund die Vergangenheit im Hintergrund sieht man schon das kommende - Hochhäuser 20 Stock und höher.
    Auf dem Rückweg überquere ich gekonnt die Straße, und laufe über die Brücke.
    Diesmal gehts direkt am Ufer entlang - Da sehe ich es unter der Brücke liegen sie - nein nicht die Obdachlosen, kleine hölzerne Fischerbote -
    Angetrieben durch zwei Ruder, die man Kreuzweise bedient. Aus Plastikeimern schauen mich Fische an - noch lebend - frisch aus dem Fluss.
    Die größten wie eine Forelle bis hin zu Fingergroßen.
    Unter der Brücke sitzen und stehen Männer. Das sind wohl die Fischer, sie unterhalten sich, spielen ein Brettspiel.
    Für Sie hoffe ich, dass der Fluss wieder sauberer wird. Ob von hier der Fisch auf dem Markt stammt? Ich werde vorsichtshalber auf Suschi verzichten.
    Kollege 1 geht mir nicht aus dem Kopf.

    Tja Leute das war mein erster Ausflug kurz nur - knapp 150 Minuten.

    Habt Ihr 1Moses schon nachgelesen? Nicht, dann tut es mal.

    Wie gesagt es war Heute Sonntag.

    Liebe Grüße aus Tianjing

    Die Hochhäuser stehen für moderne Wohnungen und einem gewissen Fortschritt.
    Übersehen wird zum Teil das die Mieten erheblich höher liegen und sich die neuen Wohnungen gar nicht jeder leisten kann.
    Die Wohnblocks bergen viel Sprengstoff für soziale Konflikte.
    Siehe Paris, doch ich muß gar nicht nach Frankreich schaun.
    Zu DDR Zeiten wurde genauso vorgegangen - altes weg und Plattenbauten hin.
    Nach der Wende will jeder aus dem einstigen Fortschritt weg - zurück bleiben Soziale Brennpunkte.


    Na ja mal sehen was ich hier sonst noch so erlebe. Bin grad schwer am Kämpfen ob ich mein Gepäck abspecke oder nicht.
    Wird sich Morgen entscheiden.

    Am Dienstag fliege ich erstmal nach Wuxi (nördlich von Schanghai).

    Erester Arbeitstag - um es vorwegzunehmen - mit der Musi das wird noch ein bischen dauern - da ich am Montag erstmal Richtung Süden - Richtung Shanghai - aufbreche.

    Für alle Marco Polp leser (ich meine den Reiseführer) hier mal so meine Gedanken meiner ersten Fahrt zu einer Schulung.

    Eindrücke:
    1,5h Fahrt, Gelb, Ocker, Graubraun zieht sich die Landschaft dahin.
    Breite Straßen durchziehen bebautes Land und Kulturlandschaft
    Begrenzt durch neu gepflanzte Bäume und Büsche, noch ist Winter - mache Bäume und Büsche sind mit Bambus und Grüner Folie umbaut.
    Hoffe es hat was genützt - Braungelb auch die Nadelbäume - wo bleibt der Frühling?

    Neues löst Altes ab. Altes zerfällt, wird zerstört. Und doch wirkt das Alte noch bewohnt und ,ich nenne es mal, gemütlich. Daneben neu gebautes in Nutzung, im Zerfall, ungenutzt nie fertig gestellt und schon Veraltet - verwarlost. Eine schnelle Zeit überholt durch den Fortschritt der Schnelligkeit.
    Die Verfallszeiten werden kürzer.
    Einstöckige Bauten - traditionell - verkommen zum Slum, Zerwühlt durch Bagger und Raupen, daneben Gründer Gebäude 19tes jahrhundert, zwei drei ja vierstöckig, nun überholt veraltet, im Hintergrund die Moderne.
    Reihenhaussiedlungen auf Chinesisch - man hat die Gärten vergessen kein Platz und dahinter 10 - 20 Stock schießen sie empor Wohntürme- inclusieve Vereinsamung.
    Kein Sitzen auf der Straße kein Plausch mit dem Nachbarn.
    Schell ist die Zeit - die Verlierer kehren die Straßen mit Reisigbeesen.
    Dieses Bild wiederholt sich immer wieder, Altes bedroht durch die Schnelle Neuzeit, Die drei- vierspurigen Straßen, hineingeschlagen in alte Kulturlandschaft, man sieht zum Teil noch den Rest eines Feldes. Kleinstfelder am Straßenrand eingezwängt zwischen Straße und Mauer keine 3 Meterbreit. Doch irgendein Mensch versucht hier zum Trotz dem Fortschritt zu wiederstehen.
    Auf den Autobahnen, Fußgänger, Radfahrer, Mofas, Motorradtaxis, Lastmotoräder , dreirädrige Fahrzeuge kleine bis hin zum LKW. In und gegen die Fahrtrichtung. Ampeln gibt es - ein Witz: "Warum halten wir? Die Ampel ist Rot"
    Busse, Tracktoren, manche Fahrzeuge sehen aus wie aus einem Endzeitfilm - Mad Max Teil 3 nur nicht so schnell, VW, Toyota, Audi, Hummer und Porsche dürfen nicht fehlen im Reigen der Zivilisation. Die Neuen eilen vorbei an denen die zurückbleiben und mit dem Besen die Autobahnen kehren.
    Ein Kampf der Zwerge gegen übermächtige Riesen. Immer wieder Müll, Verfall - Plastikmüll, kleine - große Berge Bauschutt lösen sich ab - im bunten Reigen.
    Obstplantagen - doch welche Früchte zieren die Äste - Plastiktüten überall.
    Hier muß ich einwenden das nicht alle Bäume mit Tüten behangen sind - es gibt durchaus Stellen ohne Tüten. Die neuen Parks angelegt zwischen den neuen Straßentrassen, eingezwängt in Strassenknotenpunkten unter Brücken - doch was für Luft kann man dort geniesen?
    Endlos zieht sich das Landschaftsbild dahin.
    Wo soll man weiter schreiben, über was? Den Häusern, den Menschen? Sie eilen hasten, fast in Zeitlupe radeln schwere Lastendreiräder dahin, Mütter mit Kleinkindern vor sich, auf Mofas schlängeln sich durch den Verkehr - Hupen, drängeln, abschneiden - Wer bremst verliert - macht Platz Ihr Rückständigen.
    Dann wieder Altes, wie man es erwartet, unten die Werkstatt oben eine Wohnung - Schmutz und Menschen, Fahrräder lehnen an der Wand - zufriedene Gesichter, verkniffene Gesichter, verhüllt hinter Ihrem Mundschutz trotzen sie dem neuen - und da sind die breiten Straßen ja noch leer - sie lauern und warten auf den kommenden Verkehr.
    Die Landschaft zieht vorbei - ich wiederhole mich - die Landschaft Urbane wie Ländliche wiederholen sich. Also muß ich mich wiederholen.
    Das Neue zerschneidet das Alte. Plantagen und Fleder grenzen an das Moderne, alte Entwässerungsgräben werden zuplaniert mit dem Schutt der alten Dörfer und dem der neuen und doch schon veralteten Bauten.
    Plantagen, Menschen die Ihre Bäume beschneiden, im Hintergrund ragt auf der Riese Zukunft, noch verschleiert hinter Gerüsten ragt er auf der Turm der Moderne 10 - 15 Stock.
    Ein Lkw - das Dach zerstört - der Fahrer tief eingehüllt wie in einem Cabrio fährt seinem mir unbekannten Ziel entgegen.
    Am Rande der Straßen, weiden Schafherden - Hirten stehen daneben und Hunde bellen. Elstern nisten in den Bäumen am Straßenrand. Ländliches doch die Moderne ist auf dem Vormarsch.

    Armes Reiches China - Was werd ich noch erblicken, stumpft man ab, übersieht man, sieht man nur noch das Moderne das Neue. Habe ich anderes erwartet?

    Oder ist Thüringen einfach zu Ländlich- Provinziell?


    Gruß an alle - hatte einen schönen Abend in einer kleinen Chinesischen Bar

    Tag 0 Abflugtag - Alles gepackt - Koffer, Bodhran ins Handgepäck mit Pullovern ausgestopft und das Laptop in eine extra Tasche.
    Alles Läuft Prima bis zu dem Moment als ich meinen Koffer aufgeben möchte.
    Der Flug von Nürnberg nach Frankfurt ist gestrichen ?(
    Flugs zum nächsten Schalter von Lufthansa - dort erhalten wir die Info - der Flieger hat einen Defekt und steht in Frankfurt.
    Aber in 3h fliegt wieder einer.
    Dumm nur das der Anschlussflug dann leider schon weg ist.
    Also alles Umbuchen - Schöner Service hab sogar einen schönen Sitzplatz.
    An der Gepäckkontrolle keine Probleme.
    Die Stunden vergehen.
    Noch 5min. zum an Bord gehen - "Sehr geehrte Damen und Herren Ihr Flug verschiebt sich um 1h da in Frankfurt derzeit keine Starts und Landungen durchgeführt werden können"
    Wir wieder hin zum Schalter - weil der bereits geänderte Anschluß ...
    Kein Problem wird uns mitgeteilt - der hat auch min. 1h Verspätung.

    Mit 4h Verspätung starten wir endlich Richtung Frankfurt.
    Es stürmt nicht und Frankfurt ist auch nicht unter Schnee begraben.

    Nur leider ist unser Anschlußflieger weg - der hatte doch keine Verspätung.

    Also wieder zur Lufthansa.
    Erste Frage der freudlichen Dame hinterm Schalter - brauchen sie einen Anschlußzug - Klar mein ich - mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Peking wollt ich schon immer. :rolleyes:

    Inzwischen sollten wir eigentlich schon seit Stunden in der Luft sein.

    Sie hätte da einen Flug, teilt und die Nette Lufthansaangestellte mit, wir müßten aber in Schanghai umsteigen - statt um 7 wären wir dann um 16 Uhr in Peking.
    Zeitgleich geht noch ein Flieger von China Air - dort sind zwar keine Plätze frei aber vielleicht kommen ja ein paar Leute zu spät.

    Wir hetzen durch den Frankfurter Flughafen.
    Schon von weitem sieht man das Ende der Schlange vor der Gepäckkontrolle.

    Die Zeit verrinnt die Nerven auch.
    Meine Bodhran muß zweimal durchs Gerät und wurde dann noch ausgepackt - alles klar darf Passieren.

    Wir haben Glück . es werden zwei Plätze frei.
    19:08 ich sitze in der 747 - ganz Hinten - hinterm Sitz passt grad noch die Tasche mit der Ziege rein. Was solls kann man halt den Sitzt nicht mehr schrägstellen.

    20:08 der Flieger rollt endlich los - es gab wenn überrascht es eine Verzögerung.

    20:08 Frankfurt ist gleich 2:08 Pekinger Zeit.

    Der Flug birgt keine Überraschungen mehr.- Die Fahrt von Peking nach Tianjin verläuft auch problemlos.

    Die Landschaft ist Graubraun, die Autobahn dreispurig und so gut wie leer.
    Um 13:00 bin ich endlich im Hotel.
    Kurze Pause und dann noch 5h ins neue Büro die neuen Kollegen begrüßen.

    Tja Leute somit wäre Tag 0 und 1 überstanden.
    Ich hab ein Zimmer im 16Stock und bei Nacht sieht die Gegend auch ganz gut aus. Mal sehen was die nächsten Tage bringen.
    Der Ziege geht es gut. Alles Heile.
    Ich meld mich wieder wenn ich es geschafft habe ein paar Musiker zu Finden.

    Gruß aus China
    Sven

    Tag -3 Eingedenk der Tipps alles noch mal umgemodelt.
    Bodhran ist jetzt Handgepäck, das Laptop in ner extra Tasche (zählt nicht zum Handgepäck )

    In einer Stunde gehts los per Bahn zur ersten Etappe mit Zwischenstop in Bayern.
    Es Folgen zwei Tage Schulung.
    Anschließend der Flug nach Peking.

    Mal sehen wann ich wieder Internrt habe.
    Bis dann
    Sven

    Hallo Leute damit man in Kontakt bleibt schreib ich hier ab und zu ein paar Neuigkeiten zu meiner Chinareise bzw. meinen China Aufenthalt:

    Tag -5 Oh je schnell noch zum Tropenarzt. Freundliche Beratung und am Ende Blutabnahme, U.Probe sowie Impfstoffe für knapp 390€ und 7 Impfungen.
    Tollwut, Hepatitis, Cholera um mal drei zu nennen.

    Tag -4 Noch ein Ärztlicher Allgemein Check - U35 (oder so ähnlich) Alles OK, EkG ist in Ordnung - mehr Fisch soll ich essen.
    Wieder Zuhause Testkofferpacken - 20kg darf ich mitnehmen und Handgepäck - Hm - zuerstmal die Bodhran einpacken dann den Rest - Passt - 2kg hab ich noch Luft.



    Fuji-san Odaiko Trömmelchen ist etwas unhandlich fürs Reisegepäck.
    Vermute auch das die anderen Musiker etwas Unglücklich wären über die musikalische Begleitung :))

    Ich mach dann wohl nächste Woche ein neues Thema auf.

    Hallo Leute
    mir stehen Beruflich ein paar kleinere Veränderungen ins Haus.

    1. War jetzt 16 Jahre lang selbstständig.
    2. Werde ab März wieder als Angestellter tätig sein
    3. Mein neuer Job liegt irgendwo zwischen Peking und Shanghai

    das bedeutet ich kann diese Jahr wieder auf keinen Workshop. ;(


    Nun zu meiner Frage - gibts in China ne Folk Szene?

    So alleine im Hotelzimmer mit der Ziege macht ja keinen Spaß.

    Sobald ich den genauen Ort weis stell ich das hier rein.

    Gruß
    Sven

    Hatte oben doch erwähnt das ich gerade Tipper baue, das Endergebnis möchte ich natürlich niemanden Vorenthalten.
    1.Startmaterial
    2.Tipper 1 Endstück
    3.Mittelteil
    4.Tipper 2 und 3

    Die Tipper sind zwischen 23 und 25 cm lang.
    Das Dunkle Holz ist Exotisch - war mal ein Bogen aus Mittelamerika - der leider einen Sprung hatte.
    Es ist gaaanz langfasrieges Holz - eben gut für einen Bogen - lässt sich super polieren
    Tipper 1 besteht aus denn beiden Endstücken des Bogens (die waren schließlich nicht gleichdick sondern wurden immer Dicker) Seitenverkeht aneinandergeleimt ergabs einen gleichmäßig Dicken Stab.
    Als alter Pfadfinder hab ich das Griffstück mit Leder umwickelt - hält ganz gut wenn man den Richtigen Knoten kennt - vermute aber das das Leder sich bei langem Spielen und feuchten Händen wieder lockert.
    Der 2 te Tipper ist aus dem Mittelstück des Bogens - das war einfacher. Durchmesser ca 8mm
    Tipper drei war mal ne Lamellenholzplatte 25mm Dick.

    An Werkzeug hatte ich einen Schraubstock, eine Säge (nicht zu grob), Eine Raspel (für das Lamellenholz), eine Feile, 80-320Korn Schleifpapier und fürs feine noch Schleifpapier mit dem man sonst am Auto den Lack auf Vordermann bringt.

    Wer jetzt die Drehbank vermisst - die hab ich auch vergeblich gesucht.

    Als Nebenprodukt gab es 4 Dünne Hölzchen zum Haare hochstecken und ein paar Essstäbchen.

    Die Notenunterlage ist von Michael Kamp - mit seiner genialen Bodhran Schrift - zu finden hier im Forum

    Hallo, komm wieder mal nicht ins Bett weil ich mich hier durchs Forum klickere :)

    Hier könnt Ihr Euch mal meinen ersten Kontakt im Internet und der Bodhran anschauen.

    Ich find "Andy Daub from the Ottawa Folklore Centre" bringt die Sache einfach cool rüber.
    Sogar mein Sohn hat sich das in voller Länge angeschaut (er ist 18 und hat null Bock auf musi selber machen)

    http://www.youtube.com/watch?v=eQaelbc1COY

    Es macht immer wieder Spaß Ihm beim Erklären zuzuschauen