Beiträge von Moritz

    Was Rolf im Brendan-White-Thread zu O'Kane schrieb, kann ich nur bestätigen.
    Mittlerweile habe ich seit 1999 acht O'Kanes selber angespielt, und noch einige mehr gehört. Richtig ist: Klang und Qualität der Felle variieren. Richtig ist aber auch: selbst ein nicht so gutes O'Kane-Fell ist immer noch ein anständiges Bodhránfell.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    Du schriebst, dass sich Goatskin vielleicht einfach deswegen durchgesetzt hat, weil es mehr Ziegen als z.B. Greyhounds gab. Aber: selbst heute, wo viel mit neuen Fellsorten experimentiert wird, hat sich Goat als Favorit gehalten. Metloef Bodhráns z.B. sind entweder mit Goat oder mit Känguruh bespannt - nicht mit Greyhound. Goat scheint also schon besser zu klingen als Greyhound.

    Du hast natürlich recht damit, dass es nicht nur in Irland gute Maker gibt. Mir hat z.B. mal ein recht guter Bodhránspieler erzählt, die besten Bodhráns würden in Schottland gebaut. Dass Rina sich in ihrem Buch auf die irischen Maker konzentriert, liegt daran, dass sie einen historischen Ansatz verfolgt. Und in Irland wurden halt schon Bodhráns gebaut, als anderswo die Ziegen noch friedlich grasen durften.

    Von wegen Tablas: da kommt (wenigstens manchmal) auch Goat drauf. Norbert Eckermann benutzt für seine neuen Modelle zum Teil Tablafelle aus Goatskin.

    Hast Du Erfahrung mit irgendwelchen andern Fellsorten? Wär' interessant, in diesem Thread mal verschiedene Eindrücke zu sammeln.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    Rina erwähnt an mehreren Stellen, dass Greyhound zur Herstellung von Bodhrán-Fellen benutzt wird. Allerdings beruft sie sich immer nur auf einzelne Bodhránmaker:

    Greyhound skin seems indeed to give very good results, as Mícheál O Súilleabháin (Â…) mentions two Bodhrán makers (Â…) who described greyhound skin as the best possible choice.
    (Schiller 2001, S. 14)

    In der gesamten Literatur wird allgemein Goatskin als der Klassiker für ein Bodhránfell dargestellt.
    Ich persönlich habe leider noch nie eine Greyhound-Bodhrán angespielt und kann zum Klang nichts sagen.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    von der Bodhrán Summer School 2002 gibt's auch ein Video, von Shay Casserley. Leider ist von den Tips der Lehrer so gut wie nix drauf; das Interessanteste ist noch ein Ausschnitt aus nem Solo von Johnny McDonagh und Eamon Murray. Als Lehrvideo ist es also nicht zu gebrauchen, aber es versucht, einen Eindruck von der Atmosphäre zu vermitteln. Ob man dafür allerdings 30 Euro ausgeben muss, ist ne andere Frage.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    Darius Bartlett Bodhráns sollten hier nicht fehlen. Die zwei, die ich angespielt habe, waren kangaroo double skin Bodhráns. Die extreme Rahmentiefe fand ich wegen des Cutaways absolut ok. Eamon Murray meinte, wenn man über Mikro spielt, bringt der tiefe Rahmen ziemlich viel für den Klang. Der Ton der beiden Bodhráns war sehr präzise und hart, ohne dabei flach zu sein; die Felle haben sehr schnell angesprochen.
    Gestimmt wurden sie mit dem modernen Stimmring-System wie bei Norbert Eckermanns Bodhráns; aber Darius Bartlett hatte auch eine Trommel mit dem Rädelschrauben-System.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    John Jackson baut zur Zeit keine Bodhráns mehr, aber die John Jackson, die ich gerade leihweise habe, ist ziemlich gut. Saubere Verabreitung, schöner Klang. Einzelne Strebe, an einem tiefen Stimmring befestigt. Der Abstand zwischen Strebe und Fell bleibt also immer gleich. Solide Stimm-Mechanik, leider ungenügend mit nur vier Stimmschrauben. Die Trommel hat das klassische Stimmsystem mit innerem Stimmring. John Jackson soll aber auch Stimmsysteme mit Rädelschrauben bzw. mit einer Stimmsaite verwendet haben.

    Hat jemand Erfahrungen mit den anderen beiden Stimmsystemen?

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    seit einiger Zeit hat die Moderne auch die Bodhrán eingeholt: Remo baut Bodhráns mit Plastikfell.

    Zu Testzwecken habe ich mir eine Fyberskin Bodhrán (ohne Stimm-Mechanik) besorgt. Das Fell klang weder rund noch knackig noch weich, eher schepperig, die verschiedenen Tonhöhen waren nicht klar voneinander zu trennen, kurz und gut: nicht so doll. Außerdem war die Bodhrán in C gestimmt - das wird höchstens die Besitzer einer Clarke-C-Whistle oder eines C-Sets freuen. Zwischen Griffkreuz und Fell war zu wenig Platz für die Hand.
    In Hamburg habe ich später zwei weitere Fyberskins angespielt. Die waren im Klang etwas besser, bleiben aber trotzdem weit hinter allen durchschnittlich guten Naturfellen zurück, die ich kenne.

    Wie sind eure Erfahrungen?

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    Brendan White wird immer mal wieder erwähnt, hatte aber bis jetzt noch keinen eigenen Thread. Zeitweilig galt er ja mal als absoluter Super-Maker. Er hat in großem Stil Doubleskin-Bodhráns gebaut und einen Rahmen mit Klangkammern konstruiert.

    Wie sind eure Erfahrungen mit Brendan White Bodhráns?

    Meine White (single skin) ist einige Jahre alt, hat ein weiches Fell und einen schönen Bass, die Höhen sind etwas dumpf. In den letzten Jahren habe ich von Brendan White sehr schöne, aber auch sehr schlechte Bodhráns angespielt.

    Gruß von Moritz

    Moin,

    1995 - das klingt gut! Hast Du grad mal die bibliographischen Daten parat (Autor, Titel, Ort, Verlag)? Hm - zufällig auch den Preis? Das Buch würd' ich mir ja zu gern bestellen.

    Gruß von Moritz

    Hallo Sebastian,

    wegen der Obertöne: für den Übergang könntest Du versuchen, die Bodhrán mit Tape abzukleben. In der Rubrik "Bodhrán selber bauen" gibt's dazu den Thread "Tape & Co.". Ansonsten: ein Tipper, dessen Enden mit Leder umwickelt sind, kann manchmal auch aus nem grottenschlechten Fell noch einen halbwegs akzeptablen Sound rausholen. Ist zwar lang nicht so gut wie ne neue Trommel, aber wenigstens billiger.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    wegen des "Single Skin - Double Skin"-Threads - hier vermischen sich grad die Foren "Technisches" und "Kauf & Pflege der Bodhrán". "Technisches" ist ja auch missverständlich, weil es sich gleichzeitig auf Zubehör und auf Spiel-/Bautechnik beziehen kann.
    Vorschlag: entweder den Thread "Single Skin - Double Skin" zu "Kauf & Pflege" rüberziehen oder die Foren zusammenlegen. Das Forum "Technisches" ist ja eh recht dünn, und im "Kauf & Pflege"-Forum steht eigentlich schon deutlich mehr drin, als der Titel ankündigt. Sowas wie z.B. "Rund ums Instrument" scheint mir da eher zu passen. Als Ausgleich könnte man dann z.B. die Threads zu Metloef, Hedwitschak, David Roman, Belgarth, Eckermann/O'Kane und Kearns in ein "Hersteller"-Forum packen.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    wäre das sinnvoll, ne Chat-Möglichkeit einzurichten? Wenn hier mehrere zugleich rumhängen, könnte es ja manchmal ganz nett sein, kurz zu plaudern. Oder ist das technisch zu aufwändig bzw. am Bedarf vorbei?

    Gruß von Moritz

    deaf (Â…) A deaf person, bodhrán m.
    English-Irish Dictionary, 1959

    bodrán (Â…) m., a deaf person (Â…) a drum
    Irish-English Dictionary, 1927

    bodarán, (bour-awn), m., (Â…) a kind of sieve with a skin bottom
    The educational pronouncing dictionary of the Irish language, 1922


    Den Wörterbüchern nach müsste das Wort bodhrán im Gälischen maskulin sein. Im Deutschen hat sich jedenfalls der feminine Artikel eingebürgert:

    Buchtitel Die Bodhrán, verfaßt von Mícheál O Súilleabháin und
    Kapitel 3 Die Bodhran, International Bodhran Book von Martin Murphy


    Gruß von Moritz


    Pronouncing the name of the instrument can be quite difficult for people not familiar with the Irish language. The two main ways of pronouncing it are: (A) "BOUGH-RAWN" and (B) "BO-RAWN".
    Martin Murphy, International Bodhrán Book

    Gruß von Moritz

    The fact that you are holding a musical instrument in your hands at a session does not automatically entitle you to play.
    Barry Foy, Field Guide to the Irish Music Session


    The bodhrán player must not only be competent technically, but must also understand the music he is accompanying. To know the tune itself is an advantage, as also is a knowledge of the tune-player's style (Â…). Sensitivity of a social as well as of a purely musical kind is demanded of the player today. Playing with friends at a private session is probably the best situation for 'letting go'. In a more public session, however, (Â…) playing 'out of turn' is an insensivity of the highest order.
    Mícheál O Súilleabháin, The Bodhrán. An easy to learn method for the complete beginner


    Why some people go to an Irish session in a pub with a new bodhrán (Â…) and then just bang away is beyond me. Music snobs (Â…) do not consider bodhrán players to be real musicians, so prove them wrong.
    Steáfán Hannigan, The Bodhrán book


    When you do venture out with your drum, go with the intention of learning!
    Malachy Kearns, Secrets of the Bodhrán and how to play it


    Familiarise yourself as thoroughly as possible with the music before approaching within smelling distance of a goat-skin.
    Ciaran Carson, Irish Traditional Music

    If a second bodhrán player is present, it is usually a good idea for one player to take a break, rather than have both bodhráns play together.
    Gearóid O hAllmhuráin, Pocket History of Irish Traditional Music


    Never start a tune yourself or batter away needlessly between tunes.
    In in doubt, don't play.
    If you go wrong, there's a good chance that you'll confuse the other musicians as well.
    The good ones can really listen!
    Conor Long, Absolute beginner's Bodhrán tutor


    If you can't play a fiddle you can't play, but anyone can beat with enthusiasm and little skill on a drum to their own satisfaction, but to the annoyance of others.
    Nick Driver, Bodhrán & Bones Tutor

    Mat: Ich verstehe Dich so, dass da jemand mit Stimmring und Wasser gleichzeitig gestimmt hat. Das ist eigentlich nicht der Sinn der Sache. Die Stimmvorrichtung der Bodhrán soll ja das ungenaue Stimmen mit Wasser überflüssig machen.
    Was allerdings sein kann: die Luftfeuchtigkeit ist dermaßen hoch, dass das Fell bis zum Anschlag nachgespannt werden muss. Aber da sehe ich absolut kein Problem. Man muss in so einem Fall halt nur daran denken, das Fell nach der Session auch wieder runter zu stimmen.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    ich hatte das gleiche Problem mal mit einer stimmbaren John Jackson - zu viel Handschweiß in Verbindung mit dauerndem Druck hat das Fell ausgebeult. Als Soforthilfe kann es reichen, die Bodhrán während des Abends immer mal wieder ein bisschen zu drehen. Der Schweiß verteilt sich etwas besser, wenn die Hand nicht immer an derselben Stelle aufliegt.
    Wenn die Beule auch am nächsten Tag noch da ist: Fell wässern (so richtig, nicht nur kurz anfeuchten) und an der Luft trocknen lassen. Den Tip hab' ich von Seamus O'Kane, und bei der John Jackson hat's auch funktioniert. Allerdings konnte ich das Fell während des Trocknens mit dem Stimmring auch unter Spannung setzen. Ob diese Methode ohne den Spannungsdruck genauso gut funktioniert, weiß ich nicht.
    Auf lange Sicht würde ich, genau wie Rolf, auch eine stimmbare Bodhrán empfehlen. Man hat erfahrungsgemäß doch deutlich weniger Ärger damit.

    Gruß von Moritz

    Sitzt ein Musiker im Pub. Jemand aus dem Dorf kommt rein, Hut in der Hand, und geht rum: "Bitte, eine kleine Spende für ein Begräbnis. Unser Bodhránspieler ist gestorben." Sagt der Musiker: "Hier hast du fünf Pfund. Begrabt am besten gleich zwei."

    Thorralf:

    die Zeit, wo ich regelmäßig unterrichtet habe, ist schon ein paar Jahre her. Aber wenn einzelne Leute im Berliner Einzugsgebiet sonst keinen Lehrer finden, kannst Du auch meine E-Mail weiterreichen. Ich hab' nur keine Lust, Workshops zu organisieren.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    die Bodhrán-Tutor CD-ROM von Frank Torpey ist in Deutschland über die Firma Jig it! zu kriegen. Preis incl. Versand 47.- €.

    Jig it! Records, Booking & Promotion
    Brachtendorf/Stoll GbR
    Vincenzstr. 20-22
    51065 Köln

    fon 0221 - 9624 450


    Gruß von Moritz

    Hallo Alfred,

    nach Such gab es das Hunting of the Wren - also das, was der irischen Wren-Boy-Prozession vorausgeht - auch in England, Schottland, Frankreich und der Isle of Man. Nach McCrickard gab es diesen Brauch bis vor kurzem noch in Teilen Frankreichs und der Isle of Man. Allerdings sagen weder Such noch McCrickard ausdrücklich, ob außerhalb Irlands an diesem Brauch auch Wren Boys und die Bodhrán dranhingen.

    Gruß von Moritz

    P.S.: Meiner Meinung nach wird das Thema Wren Boys manchmal überbewertet. Für die Entwicklung der Bodhrán haben erst die letzten Jahrzehnte die entscheidende Rolle gespielt, da ging's wirklich ab. Die Wren Boys hatten damit schon nichts mehr zu tun.

    Hallo,

    der Fiddler (und Bodhránspieler) Alan Ng hat ne ziemlich geniale Seite zu irischen Tunes ins Netz gestellt. Man bekommt ausführliche Infos zu verschiedenen Aufnahmen eines Tunes, zu abweichenden Titeln, Takt und Tonarten, zu Tune Books usw. Nicht zuletzt erklärt er ausführlich die verschiedenen Tune-Sorten.

    http://www.irishtune.info


    Gruß von Moritz

    Hallo,

    ergänzend zu den bisherigen Infos: der Fiddler Alan Ng sagt, dass der Single Jig wegen der typischen Kombination Viertelnote + Achtelnote oft ähnlich wie ein Fling klingt.

    Er hat ne ziemlich gute Webseite zu irischen Tunes ins Netz gestellt - siehe unter Links. Seine Erklärungen der verschiedenen Tune-Typen gibt's unter

    http://www.irishtune.info/rhythm/

    Gruß von Moritz