Beiträge von Moritz

    Hi Mat,

    stimmt schon - aber die Lambeg wurde (und wird) ja immer nur in nem ganz bestimmten Zusammenhang gespielt, früher bei den Märschen und heute fast nur noch bei Competitions. Sozusagen die Trommel für "special occasions" oder das irische Alphorn: gibt's zwar, taucht aber im Alltag eher nicht auf. Und wird nur in ner kleinen Ecke von Irland gespielt.

    Gruß von Moritz

    Tja,

    da wir jetzt ja auch ne Bones-Ecke haben, hier eine kurze Ergänzung der Bio:

    - in den 1980ern zum ersten Mal Bones gehört, auf der Platte "Chieftains 7".
    - erste Gehversuche auf den Bones 1992/93, Instrument Marke Eigenbau aus Rippenknochen vom Schlachter.
    - inzwischen sicherer single-handed-Spieler (Griffweise von Russ Myers), beeinflusst von Mel Mercier langsames Annähern an two-handed-Spielweise.
    - zu Hornpipes, dem Beispiel von Tommy Hayes folgend, auch schon mal drei Bones pro Hand.
    - spiele Nick Driver Bones aus Walknochen. Supergut! Liegen so soft in der Hand wie Holzknochen und klingen wie Rippenknochen.

    Moritz

    Hallo,

    die Bones sind auch in Lehrbüchern, auf Video und im Internet vertreten.

    Nick Driver: Bodhrán und Bones Tutor. Crawley: Gremlin, 1988.
    Tommy Hayes: Bodhrán, Bones and Spoons. Tutor Video.
    http://www.rhythmbones.com (sehr coole Seite - geprägt von der amerikanischen two-handed-Tradition, berücksichtigt aber genauso die irische single-handed-Tradition).


    Moritz

    Ich glaube eher, das ist eine gewöhnliche Gremlin-Bodhrán.
    Gurt Mint Bodhráns sind - laut Website - alle stimmbar, die hier ist es nicht. Die meisten Bodhráns auf der Webseite haben ein farbiges Abschlussband, bei dieser Bodhrán bei ebay fehlt das. Außerdem ist in Nick Drivers Bodhrán-Tutor in einer Werbe-Anzeige von Gremlin ein Instrument abgebildet, das exakt so aussieht wie das bei ebay: Rallyestreifen, wellenförmige Fellkante, Streben von außen mit Polsternägeln befestigt. Hab' mal Anfang der 90er in einem Laden hier zwei Gremlin-Bodhráns gesehen, grauenvolle Teile: Rahmen ganz unsauber verarbeitet und dürftige Felle. Hoffe, die sind inzwischen besser geworden.

    Gruß von Moritz

    Hallo Sabsi,

    ob man was gegen die Blasen im Fell machen kann, weiß ich nicht. Aber um die Blasenbildung möglichst klein zu halten, ist es gut, das Fell immer unter Spannung zu halten und die Bodhrán nicht zu sehr runterzustimmen.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    außer den oben beschriebenen Modellen baut Norbert Eckermann auch Bodhráns in klassischer Tabla-Bauweise (allerdings nur auf Anfrage und wenn er Lust dazu hat). Die ersten Versuchsreihen für die Bodhráns mit Fellring hat er 2001 gemacht und die Prototypen 2002 fertig gehabt. Bei der ganz klassischen Bauweise ist der Fellring außen. Erstens ist der Ton ausgewogener als bei einer "normalen" Bodhrán und zweitens hat man zwei unterschiedliche Klangzonen zum Spielen. Man muss den Tipper richtig kontrollieren können, um sinnvoll auf den Dingern zu spielen, es ist also sicher keine Anfängertrommel.
    Nach langer Wartezeit spiele ich nun seit einigen Wochen auf einer 35er Tablaskin. Der Sound ist grandios. Die Tonhöhen lassen sich bei der Größe leicht und ohne unnötige Schleifgeräusche verändern, das Ding hat erstaunlich viel Bass und ist im Ton sehr ausgewogen. Das Fell (Calfskin) spricht schnell an, der Ton ist sofort knackig da und hat keine unnötige Nachhall-Zeit. Insgesamt klingt sie höher als z.B. meine O'Kane (die nun zur Zweit-Trommel geworden ist) und setzt sich besser von dem eher tiefen Sound der Gitarre ab. Unser Gitarrist hat sie "die Bouzouki unter den Bodhráns" getauft.
    Soweit dazu.

    Gruß von Moritz

    Hallo Tim,

    Danke für die Blumen.
    Das Stimmsystem hab' ich noch nicht gesehen, aber Rolf meinte, es beruht im Prinzip auf zwei gegenläufigen Stimmringen. Klingt so ähnlich wie das, was ein Typ aus L.A. letzten Sommer auf Inisheer an seiner Bodhrán hatte: der eigentliche Stimmring wird dabei nicht durch Einzelschrauben hochgedrückt, sondern durch einen zweiten Ring. Dieser zweite Ring wird mit einer einzelnen Schraube (bei dem Typ war's n Bassgitarren-Stimmwirbel) runter bzw. hoch gedreht. Kann man sich schlecht vorstellen, selbst beim Kucken hab' ich ne Zeit gebraucht um zu kapieren, wie das funktioniert; ob Seamus' System ganz genau so ist, weiß ich nicht, aber es scheint auf demselben Prinzip zu beruhen.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    ich hab' gerade gehört, dass das Patent für Seamus O'Kanes neues Stimmsystem durch ist und man jetzt zwischen altem und neuem System wählen kann.

    Gruß von Moritz

    Hallo Dirk,

    an sich sind Eckermann Bodhráns gut verarbeitet und tierisch solide. Ich hab' selber zwei von ihm und kriege immer mal wieder welche in die Hand; bisher waren die, die ich gesehen hab', tadellos. Wenn das Teil in Hamburg ne Macke hat, ist das unter Garantie ein Ausrutscher.
    Wenn's noch kleiner als die 35er sein soll: Darius Bartlett in Irland macht Bodhráns ab 9 1/4 inch, das sind ca. 22 cm Durchmesser, Preis 145 Euro. http://www.lissofin-bodhran.com. Das müsste auf alle Fälle kindgerecht sein. Darius ist auch beim Workshop in Otterberg, falls Du da hinfährst, könntest Du alles mit ihm persönlich klären.

    Gruß von Moritz

    Ja, klar. Weil es kein Lehrbuch ist, sondern eben Hintergrundwissen rüberbringt, kann eigentlich jeder was damit anfangen. Zum Beispiel hat bisher noch niemand was übers Spielprinzip und die Tonalität der Bodhrán geschrieben - das ist für Anfänger und Könner gleichermaßen interessant.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    das Buch ist für alle Bodhránspieler gedach, unabhängig vom Können. Die meisten englischen Bücher sind ja Lehrbücher, das hier fasst Hintergrundwissen rund um die Bodhrán und das Bodhránspiel zusammen. Der Schwerpunkt liegt auf kurzen und knappen Infos und nicht auf Diskussionen von verschiedenen Theorien, wie das z.B. McCrickard macht.
    Zur Bodhrán kann man inzwischen sicher sehr viel schreiben; McCrickard hat z.B. 13 Seiten nur darauf verwendet, verschiedene Theorien zur Herkunft der Bodhrán aus der Antike zu beschreiben. Schiller vergleicht die Bodhrán mit der nordirischen Lambeg-Trommel und schreibt zu Aspekten wie "Use of the drums within society" und "Images of the drums within society". Das Handbuch bietet mehr ne aktuelle Zusammenfassung zu den wichtigsten Themen. So wenig sind 40 A-4-Seiten übrigens gar nicht - die meisten englischsprachigen Bücher haben deutlich weniger Seiten und ein wesentlich kleineres Format.

    Hoffe, das hilft Dir weiter.

    Gruß von Moritz


    kaspem: ursprüngliche Nachricht ist geupdated.

    Soeben erschienen


    20 Jahre, nachdem das erste Bodhránbuch in Irland rauskam, ist es jetzt auch hier soweitÂ…


    Handbuch für Bodhránspieler. Von Moritz Wulf Lange. Hamburg: Schell, 2004. A-4-Format, 40 Seiten, mit Begleit-CD, € 19,95.
    ISMN 700114-28-2.


    Aus dem Inhaltsverzeichnis: Geschichte der Bodhrán, Das moderne Instrument, Der Tipper, das Zubehör, Die Schlagtechnik, Grundtechniken, Grundlagen des Bodhránspiels, Verschiedene Tune-Typen, verschiedene Stile, Session, Unterricht, die Bodhrán im Internet, Glossar, Diskographie,Literatur, Zeittafel. Begleit-CD mit 18 Klangbeispielen.


    Zu beziehen über den Musikalienhandel oder online direkt beim Verlag: http://www.schell-music.de.

    Bei ebay ist grad ne Belgarth im Angebot - da bietet es sich an, hier ein neues Thema aufzumachen.
    Die Firma sitzt in Schottland auf den Orkneys. Handwerklich sind die Trommeln gut gemacht. Die Felle gehen alle in die Richtung "dick und weich". Die Stimmklötze sind aus Holz, haben aber ein Metallgewinde innen drin. Die Belgarths, die ich bisher angespielt habe, waren alle sehr gutes Mittelfeld.

    Gruß von Moritz

    Ralf: klingt logisch.
    Meine Plättchen sind ja nun schon seit längerem durch Winkel ersetzt, aber sind die Original-Plättchen eventuell leicht gewölbt? Dann müssten die ja durch das Schrauben automatisch zur Seite gedrückt werden.
    @Coinín/ebi: "Schraubenschuhe mit Kugellager" klingt sinnvoll. Statt extra angefertigten Schuhen für die Schrauben kann man vielleicht auch leere 22er-Patronenhülsen nehmen. Kommt sicher billiger Â…
    John Jackson hat übrigens im Rahmen versenkte Konterplättchen (danke, ebi, für das Wort), die leicht nach innen gewölbt sind. Da kann sich beim besten Willen nix mehr verschieben.

    Moritz

    Hallo Coinín,

    Drehen des Stimmmrings ist eigentlich kein Problem, zumindest war's das bei meiner alten Howard nicht. Ich würd' das Fell übrigens nach dem Spielen nicht zu sehr abspannen, weil sich damit automatisch der Untergrund (Winkel des Fells über Rahmen und Stimmring) verändert - schlecht fürs Tape. Dieses Abspannen ist für das Fell auch nicht wirklich nötig, höchstens wenn du wegen hoher Luftfeuchtigkeit die Schrauben mal extrem angeknallt hast, dann sollten die nach dem Spielen schon wieder zurückgedreht werden.
    Kann natürlich sein, dass sich der Stimmring im Flieger verschoben hat; aber wenn Du die Schrauben eh immer zurückgedreht hast, kommt's wahrscheinlich daher. Keine Ahnung warum, aber mir ist das früher auch mal passiert.

    Moritz

    Hallo Coinín,

    die Metallplättchen sind nix anderes als ne Art sehr solide Reißzwecken. Da wird sich wohl, wie Rolf sagte, der Stimmring gedreht haben - auch wenn mir nicht ganz klar ist, wie das passiert sein soll. Aber egal.
    Die Spannung bei allen Schrauben lockern und den Ring dann zu drehen, ist eine Möglichkeit. Dabei müsstest Du nur aufpassen, dass Du die Schrauben nicht zu locker drehst - wenn das Fell nämlich zu wenig Spannung hat, kann das Tape verrutschen oder sich lösen.
    Ne andere Alternative: die Reißzwecken ersetzen. Ich hab' von nem Winkelprofil (gibt's im Baumarkt) einfach acht kleine Winkel abgesägt, bei meiner O'Kane die Reißzwecken rausgezogen und die Winkel unter die Schrauben geklemmt. Durch den Druck der Schrauben halten die von selbst. Vorteil: die Köpfe der Reißzwecken standen immer n bißchen über den Stimmring rüber, das hat sich jetzt erledigt. Und wenn sich doch mal was verschiebt, kann ich die WInkel ganz einfach wieder zurechtrücken. Kommt aber so gut wie nie vor. Falls Du allerdings grundsätzlich nur sehr wenig Druck auf Deinem Fell hast, könntest DU die Winkel festkleben oder vorbohren und annageln.

    Gruß von Moritz

    Hallo Oliver,

    da soll es günstige Flüge mit Aer Lingus geben. Wahrscheinlich musst du bis Shannon (Flughafen bei Limerick) fliegen, oder bis Knock (Pilgerflughafen zwischen Sligo und Galway). Von da aus ist der Bus bis Galway wahrscheinlich billiger als ein Anschlussflug, weiß ich aber nicht.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    ich hab' mal in nem Musikladen in Ennis ein paar O'Connells gesehen. Handwerklich sehr sauber, solide Rahmen mit normaler Tiefe, allerdings zu wenig Stimmschrauben. Die Felle von den Bodhráns, die da rumstanden, fand ich Durchschnitt. Weder grottenschlecht noch spitzenmäßig. "Einen der Besten" würde ich ihn nun nicht grade nennen, aber die paar Trommeln waren solides Mittelfeld.

    Moritz

    Hallo,

    ich hatte mal ne John Jackson gespielt, mit vier Stimmschrauben. Zwischen den Schrauben war das Fell nen Halbton tiefer als da, wo die Schrauben saßen. Bei normal großen Bodhráns sind vier Schrauben ganz einfach zu wenig.

    Warum das so ist? Keine Ahnung. Vielleicht wie Rolf meint: der Stimmring gibt möglicherweise genügend nach, dass diese Unterschiede entstehen. Wenn vier Schrauben reichen würden, um den Druck gleichmäßig zu verteilen, kann man sich natürlich fragen, warum Tamburine und Banjos überhaupt so viele Schrauben haben Â… das wird schon seinen Grund haben, oder?

    Verschiedene Hersteller haben das auch gemerkt:
    Seamus O'Kane hält nicht weniger als acht Schrauben für sinvoll. Brendan White hatte früher nur sechs Stimmschrauben an seinen Bodhráns, er ist dann später zu acht Schrauben übergegangen. Norbert Eckermann geht auf Nummer sicher und nimmt gleich zehn Stimmschrauben. Auf der Easy-Club-CD essential ist die Bodhrán von Jim Sutherland zu sehen, mit sechzehn Stimmschrauben. Das müsste ne Gormlie sein; meine eigene Gormlie hat immerhin noch acht Schrauben.
    Rolf hat da absolut Recht: manchmal muss man an einzelnen Stellen nachstimmen, weil das Fell eben manchmal nur an einzelnen Stellen seine Spannung verändert (z.B. durch Handschweiß). Da reichen vier Schrauben einfach nicht aus.

    Gruß von Moritz

    Einzelne Schrauben rausdrehen ist kein Problem. Alle Schrauben gleichzeitig rausdrehen hab' ich mal bei ner Howard und bei ner Brendan White gemacht, das ging auch ohne Probleme. Wenn ne Bodhrán getaped ist, würde ich's eher lassen, weil das Tape verrutschen und sich lösen könnte.

    Moritz

    Hallo Andi,

    der Preis ist die absolute Obergrenze. Wenn Du Samtfutter, Tragegurt und Spezialecken weglässt, kommt's schon deutlich billiger. Aber zu Deinen Fragen:
    - ne Gigbag ist diese Nylontasche, die ich auf Inisheer mit hatte.
    - Herr Kaiser muss sich die Bodhrán nicht unbedingt vorher ansehen; inzwischen weiß er von mir und Esther, was ne Bodhrán ist, und müsste auch nur mit den Maßen klarkommen.
    - Tragegurt (zum Über-die-Schulter-tragen) ist super, egal ob bei Gigbag oder Koffer. Kann ich nur jedem empfehlen.
    - an den Ecken ist die Form spezial. Im Gegensatz zu den üblichen Ecken sind die nämlich in jede Richtung rechtwinklig, d.h. sie schließen mit den Alu-Kanten ab, anstatt in die Deckelwand des Koffers reingenietet zu werden. Aber das ist ne rein ästhetische Sache! Jede andere Ecke tut's auch! Ist halt bloß, dass die besser ausssehen und von Herrn Kaiser mit-designt sind Â… Ich bin nach dem Motto gegangen: perferkter Flightcase für ne perfekte Trommel. Muss aber echt nicht sein.

    Ich hab' gehört, Rainer Köhler (der Gitarrist von DeReelium, Klaus Gehrmann und Rolf Wagels ihre Band) soll auch Flightcases bauen. Kann sein, dass er das billiger macht als Koffer Kaiser.

    Viele Grüße,
    Moritz