Beiträge von Moritz

    Hallo Andi,

    ich hab' ein Flightcase de Luxe, mit samtbezogenem Schaumstoff-Futter, Tragegurt und Spezialecken, 200 Euro. Scheißteuer, aber unschlagbar solide. Und ein Hocker noch dazu, wenn die Session überfüllt ist. Gebaut hat das Ding Koffer Kaiser hier in Berlin; er macht auch einfachere Varianten für deutlich weniger Geld. Guido Plüschke hat einen Koffer (hufeisenförmig) von Mike Mullen aus Dublin, der ist für meine Begriffe ziemlich gut. Kostet nicht ganz so viel und ist nicht ganz so solide, man kann auch nicht drauf sitzen.
    Bisher nutze ich am meisten immer noch meine olle Gigbag; ist leicht, kann im Flieger ins Handgepäck und bisher hat keine Trommel da drin ne Beule gekriegt. Hab' ne Pappscheibe reingelegt, um das Fell zusätzlich zu schützen.

    Viele Grüße,
    Moritz

    Das Rahmenkreuz diente ursprünglich dazu, den Rahmen zu stabilisieren.

    In the traditional bodhrán, which was made of green ash, a further prevention against warping was provided in the form of a crosspiece. (McCrickard 1998, S. 33).

    Originally, the cross-piece was used to give strength to the frame but the better drums around no longer need one. (Hannigan 1991, S. 9).

    Cross struts are then attached for extra strength and to keep the frame circular in shape. (Murphy 1997, S. 6).

    Sonny builds cross bars into the inside of the rim in order to prevent the rim from warping. (Such 1985, S. 14).

    When the frame is dried out, its edges are smothed down, and a cross-piece of oak (or other hardwood) is inserted, which gives the frame additional stability. (Schiller 2001, S. 14).



    Außerdem wurde die Bodhrán früher oft im Stehen gespielt. Dabei hat der Spieler sie am Rahmenkreuz festgehalten.

    The skin is tacked on to the frame and a criss-cross system of cord, sticks or wire provides the means of holding the instrument while in a standing position. (O'Súilleabháin1984, S. 1).

    At bodhránen fastholdes i trækrydset met én hÃ¥nd uden støtte af underarm eller andre dele af kroppen gør, at handstrikeren er mobil og kan spille sit instrument stÃ¥ende og gÃ¥ende, hvilket f.eks. er nødvendigt i forbindelse med de omtalte Wren Boy-optog. (Kjeldsen 2003 (a), S. 17).


    Heutzutage sind die Rahmen in der Regel stabil genug, und die Bodhrán wird meistens im Sitzen gespielt. Daher haben moderne Bodhráns oft kein oder zumindest ein herausnehmbares Rahmenkreuz.

    Moritz

    Wahrscheinlich hat noch keiner von McAuley gesprochen, weil seine Bodhráns nicht so verbreitet sind. Ich hab' mal eine angespielt, die war ok. Nicht Eckermann oder O'Kane, aber normales Mittelfeld. Vielleicht sind seine Trommeln deswegen auch nicht groß besprochen worden: bisher gingen die Empfehlungen ja eher in Richtung billiges Anfängermodell oder gleich was sehr gutes.
    Dass deine Trommel nicht ständig gestimmt werden muss und trotzdem klingt, ist natürlich prima. Glückwunsch.

    Moritz

    Hallo Valentin,

    bei meiner alten Brendan White hab' ich erst eine Strebe rausgenommen und später dann die zweite. Ist echt kein Problem, die Rahmen sind solide wie sonstwas. Zum Vergleich: O'Kane hat deutlich (!) dünnere Rahmen und kommt ohne Kreuz aus.
    Ich hab' damals die Strebe einfach mit der Säge vom Schweizer Messer durchgesägt und dann rausgebrochen. Hört sich zwar ruppig an, war aber kein Problem. Und der Rahmen hat's gut verkraftet, nur die vorgebohrten Löcher für die Streben sind noch da.
    Früher haben die Rahmenkreuze die Bodhrán stabilisiert, weil die alten Instrumente meist aus irgendwelchen Latten oder dünnem Holz zusammengekloppt waren. Heutzutage sind Rahmenkreuze bei den meisten Bodhráns nur noch als Handstütze nötig. Sogar die Pakistan-Billig-Bodhráns brauchen nicht unbedingt ein Kreuz drin.

    Moritz

    Hallo Valentin,

    wie Du das beschreibst, kann ich mir vorstellen, dass das Fell Deiner Bodhrán an eher regnerischen, feuchten Tagen besser klingt als sonst. Kommt das hin?
    Tapen kannst Du auf jeden Fall mal probieren - wahrscheinlich hilft es wenigstens ein bisschen, schaden tut's nicht. Und wenn Du nicht zufrieden bist, kannst Du das Tape einfach wieder abmachen.

    Gruß von Moritz

    Hallo Klaus,

    innen tapen ist kein Problem, soweit ich weiß. Meine Gormlie war früher innen getaped; das Zeug ist jetzt wieder raus, und die Trommel hat's gut überstanden. Vor ein paar Jahren hab' ich mal ne andere Bodhran gesehen, die auch innen getaped war.
    O'Kane und Bartlett kleben manchmal runde Kunststoff-Scheiben innen aufs Fell, die scheinen aus so ner Art dicker Klebefolie zu sein. Im Zweifelsfall würde ich einfach noch mal beim Hersteller nachfragen, ob seine Felle das Tape irgendwie vielleicht nicht abkönnen.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    die Stimm-Mechanik ist gar nicht so neu - das hier ist eigentlich das klassische Prinzip, nur dass die Stimmschrauben mit den Fingern bewegt werden anstatt mit nem Stimmschlüssel. Hat aber nen entscheidenden Nachteil: weil der Druck des gespannten Felles nicht ohne ist, braucht man ziemlich viel Kraft in den Pfoten, um die Stimmschrauben mit den Fingern zu verstellen. Malachy Kearns benutzt vom Prinzip dasselbe System, nur sind seine Schrauben wirklich das allerletzte (Zylinderkopf ohne Hebelwirkung). Die Flügelschrauben hier sind etwas besser, wegen der Hebelwirkung. Allerdings kann man nur Schrauben mit kleinen Flügeln verwenden, weil die Flügel sonst an den Rahmen stoßen und man die Schrauben nicht mehr drehen kann - es sei denn, man nimmt einen monströs breiten Stimmring.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    in zwei verschiedenen Threads wurde eine Neuentwicklung von Darius Bartlett angesprochen - eine Art Bodhrán mit halbkugel-förmigem Verschluss des offenen Rahmens.
    Das Ding heißt bodhtani und ist als Mischung aus Bodhrán, Tabla und Tympanon (was auch immer das ist) konstruiert, um die Vorteile der jeweiligen Instrumente zusammenzubringen. Ich habe gehört, dass durch die verstellbare Halbkugel der Grundton genau eingestellt und verändert werden kann.

    Gruß von Moritz

    Hallo Dave,

    die Palisander-Bodhráns von Guido kenne ich nicht. Aber Malachy Kearns bietet auf seiner Webseite Einsteiger-Packs ("A Quality  16" bodhran with this intricate Celtic design, a carry case, a tutor book and CD and an extra beater") an, für 129 Euro. Nun sind sich die meisten hier im Forum einig, dass die Standard-Bodhrans, die Kearns heutzutage baut, mehr oder weniger Schrott sind. Von daher würde ich sagen: schlimmer kann's mit dieser Palisander-Bodhran nicht werden, höchstens besser. Und auf jeden Fall ist es deutlich billiger.

    Moritz

    Hallo Oliver,

    letztes Jahr war's so, dass von sechs angekündigten Lehrern drei nicht aufgetaucht sind, also wurden kurzfristig Stiofan und Eamon als Lehrer rekrutiert. Man muss von daher grundsätzlich immer mit Überraschungen rechnen.
    Meiner Meinung nach lohnt es sich trotzdem. Man hat nen Haufen Bodhránspieler auf einem Haufen und kann Tips austauschen. Zu den Lehrern, die 2004 dabei sein sollen: Johnny McDonagh hat die Grundlagen des modernen Bodhránspiels erst geschaffen. Junior Davey war in den 1990ern mehrmals All-Ireland-Champion und ist ein Superspieler. Eamon Murray ist noch n Teenager, hat aber auch schon nen All-Ireland-Titel in seiner Altersklasse und spielt Â… wirklich saugeil. Was der auf der Bodhrán macht, ist ein ganz neuer Ansatz. Er ist übrigens auch Schlagzeuger. Wenn also die angekündigten Lehrer auflaufen, ist das ein absolut gefundenes Fressen.

    Gruß von Moritz

    Hallo Tim,

    nicht schlecht - aber darauf sind die Hersteller vom "Mechaniköl für Holzblasinstrumente" auch schon gekommen. Das Zeug ist schon in nem spritzenförmigen Röhrchen mit ner Dosiernadel fix und fertig verpackt, man kann sich den Aufwand mit dem Doc also sparen.

    Gruß von Moritz

    Also, wenn ich bedenke, dass da ein All-Ireland-Champion, einer der weltweit innovativsten Spieler und einer der besten Bodhránmacher kommen, finde ich selbst den bisherigen Preis nicht zu hoch. So'n Dreierpack ist, soweit ich weiß, selbst für irische Maßstäbe ne sehr feine Sache. Ganz abgesehen von der gediegenen VollpensionÂ…

    Das wollte ich noch mal kurz angemerkt haben.
    Moritz

    Hallo,

    vielleicht noch ein paar Anmerkungen zu Darius Bartlett und zu Svend:

    Darius ist bei der Neuentwicklung von Bodhráns ganz vorne mit dabei. Er hat z.B. das Tape durch Latex ersetzt, baut Bodhráns notfalls auch auf einen bestimmten Grundton gestimmt und kennt sich ganz genau mit verschiedenen Felltypen und ihren Eigenschaften aus.

    Svend ist gleichzeitig ein guter Spieler und ein guter Theoretiker, die Mischung ist extrem selten. Vor allem kennt er sich mit dem doublespeed sticking aus; diese Technik wird u.a. von John Joe Kelly und Mel Mercier benutzt und ist brandneu. Die Bodhrán-Technik hat bisher zweimal eine Art Quantensprung gemacht:
    als Johnny McDonagh angefangen hat, systematisch zu dämpfen,
    und als Mel Mercier und Svend Kjeldsen systematisch das doublespeed sticking entwickelt haben.


    Moritz


    P.S. Bei dieser neuen Technik sind alle Anfänger - das hab' ich mal 2001 in Wien bei nem Workshop mit Mel Mercier erlebt. Da saßen neben Guido, Esther und mir auch Leute, die vorher noch nie ne Bodhrán in der Hand gehabt hatten. Und ich kann sagen: wir haben alle gleichermaßen geschwitzt.

    Hallo Oliver,

    das mit den Pausen siehst du richtig; spezielle "Lieblingspausen" wüsste ich auch nicht. Aber vielleicht verstehe ich auch den Begriff falsch.
    Mir fällt höchstens ein einziges Beispiel für charakteristische Pausen ein, das ist ein Grundmuster (zwei Takte) für A-Teile in Reels von Johnny McDonagh:

    1 2 3 4+5 6+7+8+
    (= D D D DUD DUDUDU oder dag dag dag dagadag dagadigidaga)

    Das spielt er z.B. auf Mary Bergin: feadóga stáin in Set 1 (Reel 2 und 3: Ah Surely/Union Reel) und Set 10 (Reel 1: Lady on the Island). Scheint so eine Art Standard-Muster zu sein, das mit einigen A-Teilen in Reels kompatibel ist.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    im "Rough Guide to Irish Music" stehen noch zwei Summer Schools im August. Ich zitier' das einfach mal:

    O'Carolan Summer School + Harp an Traditional Music Festival.
    Keadue, Co. Roscommon.
    ocarolan@oceanfreenet.net
    Five days of workshops (beginning at the very end of July) in most instruments, singing and set dancing, culminating in a weekend festival featuring a major harp competition.


    Scoil Acla na Mílaoise
    Achill Island, Co. Mayo
    http://www.scoilacla.com
    Almost two-week-long school with classes in most instruments, sean-nós singing and nightly events.


    Gruß von Moritz


    KORREKTUR: Wie Mat herausgefunden hat, sind beide Festivals noch hart Ende Juli, obwohl sie im "Rough Guide" unter "August" gelistet sind!

    Hallo Oliver,

    das Hostel ist sicher das billigste, die haben 6- und 8-Bett-Zimmer, Duschen, Gemeinschaftsküche und Kaminzimmer. Ca. 5 Minuten Fußweg zu den Unterrichtsräumen, und einer der drei Insel-Pubs ist gleich nebenan.
    Einkaufen kann man im Shop auf der Insel, aber nen Geldautomat gibt's da nirgendwo. Ein Hostelbett kannst du vorher telefonisch reservieren oder über das Büro der Fähre kurzfristig buchen. Ich hab' in den letzten Jahren beides mal gemacht, war nie ein Problem. Theoretisch kann das Hostel zwar voll sein, wenn du erst einen Tag vorher buchst, aber bisher wirkte das nie so völlig überlaufen.
    Dann gibt's da auch noch nen Zeltplatz, aber auf der Insel ist es mitunter doch recht windig und feucht.

    Gruß von Moritz

    Hallo OJey und Andi,

    danke für eure Beiträge, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

    Nur zur Bestätigung: ich hab' vor Weihnachten zusammen mit einem Akustiker ein paar kleine Versuche zur Intonation auf der Bodhrán gemacht, die bestanden u.a. aus einer Frequenz- und Intervallanalyse. In der unteren Oktave waren z.B. Grundton, Quarte, Quinte und Oktave sauber hinzukriegen.

    Gruß von Moritz


    ANDI: Ich weiß nicht, ob man das Fell beim Stimmen besser innen oder außen anschlägt. Aber Hauptsache, das Endergebnis stimmt.
    Das mit dem Grundton hast du richtig verstanden.

    Hallo,

    ich bin bisher mit "Mechaniköl für Holzblasinstrumente" sehr gut klargekommen. Das Zeug ist verharzungs- und säurefrei und lässt sich Tropfen für Tropfen punktgenau dosieren.

    Gruß von Moritz

    In Berlin und Potsdam sind die Regelungen unterschiedlich:

    Sonntags-Session: halber Preis.
    Montags-Session: free drinks wenn sich keiner zusäuft.
    Dienstags-Session: free drinks wenn moderat getrunken wird - und nicht ganz viele Musiker, aber ganz wenig Gäste da sind. Das läuft jeden Abend so ungefähr nach Art eines gentlemen's agreement zwischen Musikern und Wirt.

    Irgendwo soll's auch noch ne Beginner-Session geben, aber da kenne ich die Regelung nicht.

    Gruß von Moritz

    Hallo Gaudi,

    Tommy Hayes spielt hauptsächlich aus den Fingern. Zuerst wird das untere Ende des Tippers auf das Fell geschlagen, dann das obere. Der Rest ist, glaube ich, besser durch das Video als durch ne Beschreibung zu verstehen.
    Ich persönlich kann den Stil nicht spielen und kenne auch keinen, der's kann. Aber Vorteile hat's schon. Rim shots und Rolls gehen leichter bzw. lassen sich besser variieren - siehe die Video-Sequenz, wo er Rolls oben auf dem Rahmen spielt. Andererseits ist es schwerer, mit dem Stil Druck zu machen wie z.B. Johnny McDonagh und John Joe Kelly das tun. Und die Vorteile, die Tommy Hayes' persönlicher Stil hat, gibt's auch beim double sticking - wie das z.B. Mel Mercier, Svend Kjeldsen, John Joe Kelly und einige ganz junge Spieler machen.

    Gruß von Moritz


    Material: Bambus
    Herkunft: Pflanzstange aus dem Gartencenter
    Maße: Stange in gewünschter Dicke auswählen und nach Bedarf zurechtsägen
    Enden: kreuzweise ca. 3-5 cm eingesägt.
    Haltehilfe: Tipper nach Bedarf mit Iso-Band, Gummi, Faden umwickeln.

    Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen Â…

    Hallo Tim,

    ich hab' mal den Thread-Namen geändert, damit die Übersicht nicht verloren geht. Der alte Titel "Hilfsmittel zum besseren Ziegenkloppen" ist genau genommen eine Ober-Kategorie (für Metronome, Mikrofone, Aufnahmegeräte etc).

    Viele Grüße
    von Moritz