Beiträge von Moritz

    Hallo Klaus,

    das war tatsächlich ein Bambus-Tipper. Wenn ich Svend richtig verstanden habe, ist der Tipper selbstgebaut, und zwar aus einem Bambusstab aus dem Garten-Center. Die Enden von nem Bambusstab in der passenden Länge waren ca. 4 - 5 cm tief kreuzweise eingesägt. Ich würd's am ehesten noch mit ner Laubsäge probieren.

    Viel Erfolg!
    Gruß von Moritz

    Hallo Tim,

    mit nem elektronischen Metronom liegst Du - meiner Meinung nach - schon ganz richtig. Entscheidend ist jetzt eigentlich nur noch, dass Du schnell und unkompliziert zwischen verschiedenen Einstellungen (für Reels, Jigs, Hornpipes etc.) wechseln kannst. Ich hab' ganz gute Erfahrungen mit einem Gerät gemacht, bei dem die Geschwindigkeit mittels Drehscheibe verstellt wird. Das Teil ist ein "ZEN-ON Metrina" - aber ich weiß nicht, was nun die Marken- und was die Modellbezeichnung ist. Aber da gibt's sicher viele Modelle zur Auswahl.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    Du schriebst da in nem anderen Thread:

    ...außerdem kann man ja eine riesige Klangbreite nur durch die linke Hand erzeugen. Allerdings kann es dann schon sein, dass man kräftig drücken muss,

    Durch Druck mit der Fell-Hand den Klang zu verändern, ist zwar ne alte Technik. Gerade wenn's um die Tonhöhe geht, gibt's aber auch noch ne einfachere Möglichkeit. Du kannst einfach die Handkante ans Fell legen und im Verhältnis zum Anschlagpunkt auf und ab bewegen. Damit sollte sich die Tonhöhe ohne Mühe verändern lassen - und ohne dass es für den linken Arm anstrengend wird.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    Was vielleicht noch ne Alternative zu mehreren Cutaways wäre: den Rahmen insgesamt flacher hobeln. Seamus hat das mal bei einer seiner Bodhráns gemacht, die hat trotzdem noch gut geklungen.

    Gruß von Moritz

    Hallo Mat,

    das sind ja viele Fragen in wenigen Worten.
    Also: Erfahrung hab' ich mit nachträglich geschnittenen Cutaways nicht. Persönlich ist mir eine Bodhrán ohne Cutaway lieber. Denn beim Spielen kann ganz schön Handschweiß ins Fell ziehen und im Extremfall ne Beule verursachen; ist mir mal mit ner Jackson passiert. Um das zu vermeiden, ist es kein Fehler, die Trommel einfach mal ein bisschen zu drehen, wenn die Fell-Hand ins Schwitzen kommt. Und das ist mit einem Cutaway naturgemäß schwierig.

    Aber wenn's denn sein soll: ich würde zu nem Instrumentenbauer gehen, idealerweise nem Trommelbauer. Der hat, denke ich, das notwendige Feingefühl (und die Werkzeuge) und weiß, wie er den Cutaway sägen muss, ohne das Fell zu beschädigen. Schreiner sind da im Einzelfall vielleicht etwas ruppiger.

    Wenn Du nun zum Cutaway entschlossen bist, kuck einfach, wie Du die Trommel normalerweise hältst, d.h. welches Ende des Felles meistens oben ist. Entsprechend müsstest Du dann den Cut setzen. Wenn Du - so wie ich - mehrere Fellbereiche abwechselnd nach oben drehst, hast Du ein Problem und solltest Dich vielleicht von dem Gedanken an einen Cutaway verabschieden.

    Abschließend noch zur sprachlichen Seite des Cutaways: der Begriff kommt, soviel ich weiß, aus dem Gitarrenbau und ist inzwischen auch bei Bodhráns eingeführt. Von daher muss man ihn gar nicht groß ersetzen, weil sowohl Musiker als auch Instrumentenbauer was damit anfangen können. Ich als alter Linguist sage gerne: Sprache muss erstmal bei der Verständigung funktionieren - an zweiter Stelle darf sie gerne auch schön sein.
    Ja, ich hoffe, das hat Dir ein wenig weitergeholfen.

    Gruß von Moritz



    P.S. Nix Nebenverdienst - alles ehrenamtlich. Michael hat mich gefragt, ob ich mit einsteigen will; und weil das hier so ziemlich die weltweit beste Bodhrán-Website sein dürfte, hab' ich ja gesagt. :D

    Hallo Tim,

    ein Cutaway lässt sich nicht bei allen Bodhráns nachträglich aussägen. Bei O'Kane geht's, bei ner tiefen Eckermann nicht (wegen des Stimmsystems). Eine Bodhrán sollte von der Größe her schon einigermaßen gut in der Hand liegen. Denn der beste Klang nützt nichts, wenn man die Trommel nicht vernünftig halten kann.

    Gruß von Moritz

    Das Wichtigste beim Stimmen ist, dass der Ton bei allen Schrauben gleich klingt. Unabhängig davon, ob Du auf einen bestimmten Grundton oder auf die optimale Fellspannung hin stimmst.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    bevor sich in der falschen Rubrik ne Diskussion zu Alfonso entwickelt, starte ich hier nen neuen Thread dazu. Er soll übrigens Stimmringe aus Messing verwenden. Die eine, die ich mal in der Hand hatte, war ok, aber nothing special.

    Gruß von Moritz

    Moin moin,

    das ist ja ne recht ergiebige Diskussion geworden. Prima. Das Thema "stimmen" wird übrigens auch bei den Superspielern unterschiedlich bewertet. Johnny McDonagh z.B. stimmt nicht auf einen bestimmten Ton, Tommy Hayes dagegen schleppt manchmal einen ganzen Satz Bodhráns für verschiedene Tonarten mit. Und Donal Lunny, ein Großmeister der traditionellen irischen Musik, spielt ganz gezielt Basslinien auf seiner Bodhrán.

    Die Frage, ob man eine Bodhrán vielleicht doch besser stimmt oder nicht, ist übrigens keine theoretische Frage. Man kann einfach mehr aus einer gestimmten Bodhrán rausholen, ohne dass man beim Stimmen irgendwas einbüßt. Klar kann man auch auf einer ungestimmten Bodhrán spielen, aber man verschenkt zusätzliche Möglichkeiten. Stimmen tut nicht weh, es ist nur ein bisschen mehr Arbeit.
    Natürlich ist es für einen guten Klang sinnvoll, das Fell erstmal auf die beste Eigenspannung zu stimmen. Aber im Idealfall ist dieser Klang nicht allzuweit von G oder D entfernt. Bodhráns sind übrigens nicht chromatisch, sondern haben nur bestimmte Resonanzpunkte, an denen der Ton auch bei gedämpftem Fell noch voll klingt. Man kann also nicht beliebig alle Töne spielen, sondern gerade mal den Grundton und ein paar dazu passende Töne. Natürlich kommt es dabei drauf an, die Hand exakt (und richtig) an die Resonanzpunkte zu legen. Mit dem Spielstil hat die Stimmung der Trommel letztendlich aber herzlich wenig zu tun. Auch wer nur straight Achtelnoten durchkloppt, kann auf einer gestimmten Bodhrán nette Variationen einbauen – ohne deshalb gleich Bassläufe spielen zu müssen.

    Letztendlich ist es eine Frage, wie viel man aus seinem Instrument rausholen will. Die ganz alten Handstil-Spieler waren ja schließlich auch nicht schlecht. Es gibt ja auch immer noch herausragende Handstil-Spieler, z.B. Christy Moore. Bloß als Johnny McDonagh damals mit seiner Technik beim All Ireland Fleadh aufkreuzte, gab's auf einmal mehr Möglichkeiten, Bodhrán zu spielen als vorher. Und ich denke, darum geht's bei einem Instrument, wenn man's ernsthaft spielt: zu kucken, was damit alles machbar ist. Die Musik kann dabei nur gewinnen.

    Gruß von Moritz

    Von wegen breiter vs. schmaler Rahmen - und auch gleich noch von wegen Durchmesser: ich würd' immer zuerst aufs Fell kucken. Aber wenn's dann an den Rahmen geht, da müsstest Du ausprobieren, welche Größe am besten zu Dir passt. Tatsächlich kenne ich jemand, die große Schwierigkeiten mit dem tiefen Rahmen der O'Kanes hat. Deine Frage, ob Du mit dem Arm um einen tiefen Rahmen rumkommst, ist also sehr sinnvoll.
    Wenn Du nichts selber testen kannst, ist, glaube ich, ein durchschnittlich großer Rahmen das kleinste Risiko. Also 39 - 42 cm Durchmesser und 10 cm Rahmentiefe.

    Gruß von Moritz

    Moin Klaus,

    stimmt, ich war auch bei Svend (und plage mich jetzt mit dem Konnakkol-Zeug). Von wegen Grundton: die allermeisten Tunes sind in D oder G, von daher ist es ne gute Sache, die Bodhrán auch in D oder G zu stimmen. Nun hat das Fell meist eine optimale Eigenspannung, wo es in sich gut klingt; das kann auf irgendeinem Ton sein. Ich würde empfehlen, kuck beim Stimmen einfach, ob D oder G am nächsten an dieser optimalen Eigenspannung dran ist. Ich persönlich versuch' im Zweifelsfall immer D zu nehmen, da kriegst Du mit Dämpfen an der richtigen Stelle nämlich auch ganz gut ein G hin. Und kannst dann z.B. beim Tonartwechsel auch Deinen Grund-Basston wechseln.
    Ich sollte fairerweise noch sagen, dass die ganze Idee nicht von mir ist, sondern von Klaus Gehrmann, der hat mir das mal beigebracht.

    Hoffe, das hilft weiter.
    Moritz

    Moin Ralf,

    beim richtigen Stimmen stimmt man die Stimmschrauben am ungedämpften Fell durch, da ist also nix mit kurzem "dunk"-Schlag, wie Du befürchtest. Ich benutze ein Korg AT-1, das funktioniert ok. Auf das Teil bin ich durch Tommy Hayes gekommen. Das Stimmgerät von unserem Gitarristen z.B. kommt mit der Bodhrán nicht klar.

    Hoffe, das hilft weiter.
    Gruß von Moritz

    Moin Lars,

    von wegen Stimmgerät und zu affig: mir ist es eher peinlich, dass mir das gute Gehör fehlt und ich ein Stimmgerät, sozusagen als Ersatz, brauche. Eine exakt durchgestimmte Bodhrán kann schon unheimlich viel bewirken; siehe Klaus Gehrmann, der dürfte wohl der - mindestens - deutschlandweit beste Bodhránspieler sein.
    Du schreibst, dass eine gestimmte Bodhran um Längen besser klingt als eine ungestimmte, da bin ich 100 % Deiner Meinung. Ich hab' früher mal meine Bodhrán immer nur Pi mal Daumen gestimmt. Nun, eines Abends lief bei der Session dann "Song" plus "Gitarre" plus "Bodhrán". Da hab' ich mir aber einen Anschiss eingefangen, weil meine Bodhrán so ganz unpassend in B oder E flat gestimmt war; und das passte natürlich so hundert Prozent überhaupt nicht zum Song. Also: am besten gleich anständig stimmen, dann klingt auch ein simples 4/4 dagadigi dagadigi gut.

    Gruß von Moritz

    Hallo Ciara,

    für Anfänger ist im Grunde alles geeignet, wo sich drauf rumkloppen lässt, auch ein Pappkarton. Alan Ng zum Beispiel, ein Fiddler und Bodhránspieler aus den Staaten, unterrichtet in seinen Kursen Anfänger zum Teil auf Pappkartons. Mit der linken Hand kann man sogar den Klang der Pappe verändern.

    Gruß von Moritz

    Hallo Rüdiger,

    ich hatte das erst so verstanden, dass das obere Ende des Tippers über Zeige- und Mittelfinger hinausragt. Wenn das Ende des Tippers in der Faust verschwindet, denke ich eher an den klassischen Limerick-Stil. Ist schon ein Kreuz, so ein Austausch nur mit Worten Â…

    Gruß von Moritz

    Hallo Rüdiger,

    zu den verschiedenen "klassischen" Haltungen des Tippers gibt's irgendwo im Download-Center Teil 3 und 4 einer Artikel-Serie. In Teil 3 sind auch die zwei gängigsten Variatonen des Kerry-Stils, den Tipper zu halten, abgebildet. Diese Art der Tipperhaltung wird oft ein wenig verändert, je nach persönlicher Vorliebe - bei Chris Caswell z.B. liegt der Tipper nicht zwischen Zeige- und Mittelfinger, sondern zwischen Mittel- und Ringfinger. Ich kann mir Deinen Bodhránspieler nicht 100% genau vorstellen - aber was Du in deinem Beitrag beschreibst, klingt mir nach einer der vielen persönlichen Abwandlungen dieses Stils.
    Hoffe, das hilft weiter.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    es gibt auch Klebeband, das man auf Fensterglas kleben kann, um eine Gittersprossen-Struktur zu imitieren. Vorteil: das Zeug ist von Haus aus daraufhin ausgelegt, dass man Kurven (eigentlich bei halbrunden Fenstern) damit kleben kann. Es hat von daher weniger Neigung, sich zusammenzuziehen als normales Iso-Band. Ich hab' ganz gute Erfahrungen damit gemacht.
    Ein Negativ-Beispiel ist billiges No-Name-Isoband vom Wühltisch. Das ist zwar elastisch, aber der Kleber war grottenschlecht und hat null auf dem Fell gehalten.
    Die besten Ergebnisse gab's bisher übrigens, wenn das Tape von innen nach außen geklebt war, also angefangen von der Fellfläche über die Kante bis auf den Rand.

    Gruß von Moritz

    Hallo,

    kurze Anmerkung aus sprachwissenschaftlicher Sicht: so lange ein neues Wort in einer Sprache nur mündlich gebraucht wird, gilt es - vorläufig - noch als eine Art Eintagsfliege. Erst wenn die schriftliche Fixierung einsetzt, kriegt es offiziell den Status eines neuen Wortes. Ist ja auch logisch, Deutsch besteht schließlich a) aus gesprochener und b) aus geschriebener Sprache (mit all den feinen Unterschieden dieser beiden Bereiche). Nun ist das beim Wort Bodhrán im Deutschen so, dass es in der mündlichen Sprache mal der, mal die und mal das Bodhrán heißt. In den gängigen deutschsprachigen Lexikon-Artikeln, Übersetzungen und Aufsätzen heißt es aber überall die Bodhrán. Für den Sprachwissenschaftler ist Bodhrán damit in der deutschen Sprache feminin. Man kann natürlich weiterhin der oder das Bodhrán sagen, das gilt dann aber als Privatsprache.

    Gruß von Moritz

    Hallo Ben,

    meine erste Frage wäre: bist Du sicher, dass mit dem tiompán ein Hackbrett gemeint ist? Im Gälisch-Eglischen Wörterbuch stehen dazu verschiedene Bedeutungen, u.a. drum und tambourine; die einzige Erklärung, die etwas nach "Hackbrett" klingt, lautet dort Metal-stringed instrument of harp kind.
    Ich nehme an, dass das tiompán von Derek Bell gespielt wird? Der gute Mann war ja eigentlich gelernter Klassiker und hat bei den Chieftains auch mal zur Oboe gegriffen (z.B. auf Chieftains 7). Wäre vielleicht die Frage, ob das tiompán - was auch immer es nun ist - ein traditionell irisches Instrument oder doch eher ein Exot ist.
    Was das Hackbrett in der irischen Musik angeht, spielt es meines Wissens in der traditionellen Musik der Gegenwart so gut wie keine Rolle mehr. Das Teil wurde allerdings einige Zeit lang hier und da in Nordirland gespielt, vor allem in den Counties Antrim und Down. Bekanntester Spieler ist John Rea; von ihm gibt's die Platten Drops of Brandy und Traditional Music on the Hammer Dulcimer.
    Zur entscheidenden Frage where to get it: frag mal in Hamburg im "Schalloch" nach, Tel. 040-43183596. Die haben zumindest Lehrbücher für Hammered Dulcimer (was in etwa unserem "Hackbrett" entspricht) im Katalog und können wahrscheinlich weiterhelfen.

    Gruß und viel Glück!

    Moritz

    Zitat

    Original von Mat

    Ich spiele also Backbeats bei z.B. Polkas.
    1 und 2 und so weiter...



    Stimmt - wenn Du Polkas in single time begleitest. Wenn Du Polkas in double time spielst (also zwei Schläge pro Achtelnote), dann kommt auch auf das "und" der Polka ein downbeat.

    Moritz