Begriffsklärung Spielstile

  • Also....dieser Thread ist ja schon etwas älter, aber ich stieß beim herumstöbern gerade drauf.
    Mir drängen sich da doch immer wieder die selben Fragen auf:
    Müssen wir Germanen eigentlich aus wirklich allem eine Wissenschaft machen ?
    Sind wir erst dann zufrieden, wenn das was wir tun einen offiziellen Namen hat ?
    Muss man aus allem eine Religion machen ?
    Welchen Stil spiele ich, welche Trommel ist denn nun die beste, was sagen die Experten, zu welcher Gruppierung gehöre ich dann.
    Ich finde das gelinde gesagt etwas mühsam und schon sehr deutsch.

    Also...äh...wollte ich jetzt mal gesagt haben. Nix für ungut.

  • Naja, da magst du schon vom Ansatz her recht haben aber wenns hilft...
    Und schließlich bringt einem das ja auch weiter wenn man das Kind beim Namen nennen kann und jeder über das Gleiche redet. Da die Bodhrán immer noch sehr jung ist und wir alle ein Teil dieser Entwicklung sind ist es manchmal wohl wirklich nötig ein Paar Sachen zu zerpflücken und auseinanderzunehmen bevor man es wieder zu einem grossen Ganzen zusammensetzt.
    Spätestens wenn du mal bei Martin ONeill auf nem Workshop warst wirst du sehen dass ein Schotte noch viel penibler sein kann als der Durchschnittsdeutsche, zumindest was Musik und Spielgrundlagen angeht.
    In diesem Zusammenhang würde ich das nicht als deutsche Eigenart abtun sondern finde das (bis zu nem gewissen Grad ;) ) höchst förderlich und vereinfacht die Dinge at the end of the day.
    Du brauchst dich ja nicht in eine Gruppe einteilen lassen aber es ist doch immer gut wenn man gewisse Basisbegriffe hat wo jeder weiss was gemeint ist :))

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Moin Chael,

    äh - ok, schön, dass Du das so siehst, kann ich gut akzeptieren. Aber was genau bezweckst Du jetzt mit Deinem Beitrag? Erwartest Du irgendeine Antwort (dann habe ich die Frage nicht verstanden)?? Oder wolltest Du nur mal (auch typisch deutsch) ein bißchen meckern? ;)

    Nix für ungut, aber was'n eigentlich los hier?


    Liebe Grüße,

    Micha

  • Nix los. Alles gut ;) Fiel mir nur auf. Vielleicht ist es ja bei anderen Kulturen auch so. Manchmal wirkt es für mich nur so als ob der Spaß an der Musik ein bißchen auf der Strecke bleibt. Und ich frag mich ob man so etwas emotionales und impulsives wie Musik immer so theoretisieren kann. War auch mehr ne Feststellung. Falls ich wirklich etwas mit dem Kommentar bezwecken wollte, dann höchstens mal etwas auf die andere Seite der Waage zu legen. Nicht schlimm, tut auch nicht weh :D

  • Servus
    Grundsätzlich gebe ich Dir schon recht, dass wir Deutschen (wie viele andere Kulturen dieser Welt auch) dazu neigen, alles auseinanderzunehmen, zu zerpflücken und aus sehr Vielem eine Wissenschaft machen.
    Ich ertappe mich schon auch oft dabei, über diese unsere Eigenart den Kopf zu schütteln.
    Dennoch:
    Ich gebe Dir mal ein anderes Beispiel.
    Neben der Bodhran spiele ich Saxophon (oder eher umgekehrt). Ich selbst bin ein, was Musik betrifft, sehr leidenschaftlicher Mensch. Wenn ich eines nicht leiden kann, ist Musik die in ihrer Eigenart nicht groovt oder swingt bzw. halt nicht so gespielt wird.
    Ich spiele unter anderem sehr viel Jazz und ertappe mich sehr oft beim solieren dabei, die Augen zu schließen. Hervorragend. Du fühlst die Töne und Rhythmen dreimal so gut und fängst an zu fliegen. Also Deine emotionale Seite, ohne die keine Musik gemacht werden kann.
    Kitzlig wirds dann, wenn Du die Harmonien der Nummer nicht kennst und Dich verzettelst. Dann steigt auch der beste Solist aus, wenn er nicht weiß, wohin die Akkorde gehen. Und wenn Du Deine Harmonielehre nicht gepaukt hast um zu wissen, was Du über die einzelnen Chords alles so spielen kannst, geht das nur bis zu einem gewissen Grade aus dem Bauch heraus, irgendewann stößt Du aber an Deine Grenzen und es wird langweilig. Nicht nur für den Zuhörer sondern auch für einen selbst. Finde ich zumindest.

    Ich persönlich denke, Musik kann nur gut (emotional, swingend, groovig, richtig(?), begeisternd, mitreißend) sein, wenn man weiß, was man da macht. Und dafür muß man halt auch seine Hausaufgaben machen und üben, Theorie lernen etc. Wenn man sein Handwerk bis in die Fingerspitzen beherrscht und das nötige Gefühl hat, wird Musik ganz toll. Für alle.

    LG, Stefan

  • Hallo Stefan. Doch....das leuchtet mir ein. Ich meinte aber weniger die Tatsache, das man sein Instrument beherrscht und weiß was man da spielt sondern eher die Tatasache (um beim Saxophone zu bleiben) das jemand der ein Startone-Teil spielt, leicht von denen ausgegrenzt oder belächelt wird, die ein Selmer Saxophone ihr eigen nennen. Oder der Umstand, das man in der Musik (ähnlich wie in der Religion) Kleinigkeiten analysiert und eher nach trennendem als nach verbindendem sucht...................

    Verdammt...das ist jetzt ziemlich Off-Topic oder ? :D

  • Moin
    zumindest in sofern Off-topic, weil ich nicht den Eindruck hatte, das in diesem Thread

    Zitat

    ausgegrenzt oder belächelt wird



    oder dass man

    Zitat

    eher nach trennendem als nach verbindendem sucht

    .

    Sondern es wird über das Handwerkszeug gesprochen, das Stefan in seinem, wie ich finde sehr gutem posting angesprochen hat.
    Grüße
    Der Rolf

  • Hui was ich hier alles auslöse ! :rolleyes:
    Ich bezog das nicht auf diesen Thread, es fiel mir nur bei selbigem ein. Deshalb ja auch Off-Topic. Es war nicht meine Absicht irgendwelche Verteidigungsmechanismen auszulösen. Ich sinnierte lediglich über ein Phänomen in diesem Land und wunderte mich, das es auch in diesem Forum auftritt,

    Vielleicht mach ich es lieber wie die letzten Monate und lese hier nur und halte die Klappe 8)

  • Moin
    Es gibt aus meiner Sicht jetzt keinen Grund beleidigt zu sein und "die Klappe zu halten".

    Wenn man einen alten Thread ausgräbt und etwas provokant dazu was schreibt, was den ganzen Thread in Frage stellt ("Muss man aus allem eine Religion machen ?"), dann muss man IMHO sich auch hinterfragen lassen, am besten ohne dann beleidigt zu sein.

    Grüße
    Der Rolf

  • Moin (du bist ja auch früh unterwegs)

    Wenn ich beleidigt wäre, hätte ich keine Smilies verwendet.
    War das für dich wirklich schon provokant ? ;)
    Nachdem auf meine Vorstellung und "fachliche" Frage so wenig Reaktion kam, dachte ich mir, vielleicht locke ich ja mit diesem Thema mehr Leute aus der Höhle.

    Schönen Gruß
    Michael

  • Spielstile, darum ging's ja eigentlich hier.

    Theoretisieren, das können die Briten/Franzosen/Amerikaner/Japaner auch hervorragend...
    Und ausgrenzen nach Theorien, Stilen, Schulen usw. gibt es überall, das ist nichts typisch deutsches (auch wenn es hier nicht um Ausgrenzungen geht wie Rolf schon bemerkte).

    Meiner Meinung nach sollte man ziemlich bewußt zwischen technischem Rüstzeug (Handwerkszeug) und Kunst/Musik trennen - oder zumindest um die Übergänge zwischen diesen Bereichen wissen.

    Bei klassischen Wettbewerben (so man größere Karriere anstreben sollte) ist ziemlich wichtig, wer in der Jury sitzt, aus welchem Stall man kommt und ob man den Geschmack der Juroren trifft. Bei Probespielen für Orchesterstellen stellt man unter Beweis, ob man zu diesem Ensemble paßt oder nicht.

    Musik ist immer etwas subjektives.


    Ein Hürdensprinter wird mit ausgeklügelten Meßanlagen überwacht, Rekordzeiten werden aufwändig verifiziert. Ich kann Tonleitern aufnehmen und danach analysieren, Gleichmäßigkeit, Geschwindigkeit, Lautstärke etc.

    Technik ist meßbar.

    Warum wird nun soviel über Technik diskutiert und so schnell etwas zu Tode analysiert?
    Ich denke daß die Begründung sehr einfach ist...
    Pure Hilflosigkeit.

    Wir können Musik nicht messen oder in objektive Kriterien verpacken. Man braucht sich nur die Diskussionen um manche gepostete Videos anzuschauen. Immerzu suchen wir verzweifelt nach Begründungen für unsere Empfindungen. In Wahrheit hören wir doch ein paar Sekunden Musik und wissen 100%ig "das mag ich" oder "pfui". Technik hat damit nichts zu tun. Dieser Filter greift erst später, wenn wir anfangen nach Gründen zu suchen und uns unsere Verteidigung unseres persönlichen Geschmacks zurechtzimmern wollen. Ist Euch schonmal aufgefallen wie viele Menschen es gibt, die nach einem Konzert aufzählen, wie viele Fehler sie gehört haben? Rückzug auf belegbare Fakten.

    Das wo man aber klar unterscheiden kann und tatsächlich von ein und demselben redet ist Technik, blanke Motorik.
    Technische Diskussionen wie über Spilstile sind zwischendurch interessant und können unter Umständen sogar ab und zu hilfreich sein, nicht für das eigene Spiel, aber für die Kommunikation untereinander. Wurde auch schon erwähnt.

    Wozu Technik wirklich gut ist hat Stefan wunderbar erklärt. Technik hilft mir nur dabei, auf meinem Instrument ausdrücken zu können was ich will. Technik ist nur die Sprache, der Wortschatz - erzählen müssen wir selber.

    Sorry für den erneuten Wortschwall... hab vergessen meine Tabletten zu nehmen... ;)

    LG

    Yoshi

  • Yoshi ich finde es z.K. dass du dich andauernd wegen deinem Rede bzw. Schreibschwall entschuldigst !
    Genau von sowas lebt doch das Ganze und schließlich weisst du wovon du redest...

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Hi Chael,

    als Thread-Initiator dann vielleicht ein kleines Statement von mir zum Thema "typisch deutsch".

    Warum alles zerpflücken/definieren/einteilen/unterscheiden?
    Weil es Kommunikation einfacher und weniger missverständlich macht. Oder im besten Fall machen könnte.
    Weil es grade zu diesem Thema Spielstile eine sehr freie Auslegung und Anwendung der Begrifflichkeiten in diesem Forum gibt. Dann schreibt der eine dies, meint aber das, wird mit Fragen beschossen, muss sich erklären.
    Und dazwischen ich, ganz verwirrt... (hier bitte eine Runde Mitleid ;) )
    Und durch diese ganzen verschiedenen "Auslegungen" (ja, hier das theologische Moment) von Begriffen wie zB "Kerry Style weiß man dann letztendlich gar nicht mehr, ob sein digitaler Gegenüber sich jetzt eher auf die Stickhaltung, den Spielstil oder womöglich etwas vollkommen anderes bezieht.

    Und aus lauter Neugier hab ich dann mal versucht, so viele dieser Namen zu sammeln und um Definitionsansätze zu bitten.

    Fazit: Es geht mir nicht darum zu sagen "HA, nun habe ich mich mal wieder als Korinthenkacker bewiesen" sondern darum, dass ich einfach mal reflektieren konnte "Mensch, so viele Begriffe, was meine ich denn eigentlich genau???"

    Schön, dass dich der Thread zu einem Posting bewegt hat! :)

    Lieben Gruß
    Doro

  • Moin
    genauso sieht das aus.
    Gerade im Bodhranbereich ist nämlich relativ wenig festgelegt, was die Begrifflichkeiten angeht.

    Im der engl. Yahoo group wurde gerade sehr ausführlich über triplets diskutiert, da war nur ein Deutscher beteiligt, (ich) und der Rest kam aus England, Australien und USA.
    Daher nix typisch deutsch...;)
    Grüße
    der Rolf

  • Kleiner Nachtrag meinerseits:


    DAS ist für mich die Definition von reinem Topendstyle ! ;)



    ...dem Fell nur keine Chance lassen schwingen zu können...

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

    Einmal editiert, zuletzt von bodhranmaker ()

  • Nö, aber das Ergebnis spricht für sich...


    Fairerweise muss ich dazu sagen dass ich so was Extremes auch noch nie vorher gesehen hab und ausserdem kommt da noch ein weiterer Punkt dazu an den ich ja andauernd rumkaue: ;)


    Die Trommel ist 21cm tief und hat nen cutout.
    Wer schon mal ne Kaufberatung von mir bekommen hat wird wissen dass ich weder supertiefe Trommeln noch cutouts noch Querstreben mag.
    Die Problematik stellt sich hier in extremster Form dar:


    Zum Einen geht der tatsächlich entstehende Klang viel zu weit vom Spielerohr weg und der Spieler hört gar nicht mehr das was er spielt, vor allem z.B. in lauten Sessions. Es kommt nur noch ein Bassgewummer durch. Der Spieler denkt er ist nicht laut genug und schlägt fester zu. Was passiert aber in Wirklichkeit ? Den Leuten die HINTER der Trommel sitzen fliegt das Trommelfell raus und die Leute die VOR der Trommel sitzen hören nur plingplongplang und die Leute die irgendwo im Pub rumstehen hören je nach Position im Raum entweder nur geklacker oder BUMMBUMM oder schlichtweg gar nichts und denken sich "was um alles in der Welt macht der Kerl da ??? Der rödelt wie wild aber man hört nichts"


    Zum Anderen kommt hier eine weitere Problematik dazu: supertiefe Trommel braucht supertiefen cutout. Dies wiederum führt ganz automatisch dazu dass man die Trommel viel weiter unter den Arm schiebt, viel mehr an den Oberkörper drückt und damit schlichtweg viel mehr die Trommel mutet als wenn man sie ganz locker auf dem Oberschenkel aufsitzen lässt und nur "führt" aber eben nicht "einquetscht".


    Die Folgen sind die gleichen wie schon bei Punkt 1 beschrieben: Der Oberkörper und (je nach Körperbau :) ) der Bauch dämpfen das Trommelfell ab, die Trommel kann nicht mehr so schön schwingen und man hat das Gefühl die Trommel ist zu leise und haut fester rein. Folgen: Irgenwann fällt die Tipperhand ab und das Fell wird übermäßig beansprucht wie man auf dem Foto sehr schön erkennen kann.
    Die Tatsache dass der cutout ja die Position der Trommel haargenau festlegt führt dazu dass immer haargenau die gleiche Stelle bespielt wird.


    Deswegen mag ich keine cutouts und auch keine supertiefen Trommeln und auch keine Querstreben. Querstreben sind zwar nicht so extrem wie cutouts aber auch hier wird die Trommel in einer bestimmten Positon fixiert und es verleitet die Trommel mehr einzuquetschen als nötig und mehr Linke-Hand-Druck zu geben als nötig.


    Hier noch ein Positivbeispiel:
    Ich hab nach zwei Jahren Intensivspielzeit die MOF von Martin O´Neill mal genauer unter die Lupe genommen, also die erste MOF die er von mir hat. Diese Trommel wurde zwei Jahre wirklich täglich gespielt, auf so ziemlich jedem Kontinent in so ziemlich jeder Klimazone und hat unzählige Flüge hinter sich. Trotzdem sah die Trommel aus wie neu. Da ist nicht mal das kleinste Fizzelchen vom Tape weg.
    Allerdings muss man hier auch sagen dass Martin die Trommel permanent unterm Spielen dreht. Das sieht man sogar auf vielen youtube Filmen wenn das Logowürmchen von oben nach unten wandert ;)
    Und was man noch dazusagen muss: Martin spielt eben sehr parallel zum Fell.
    Das Schlimmste das man mit einem Tipper machen kann ist sehr steil zum Fell zu spielen. Warum ? Ganz einfach: Je steiler der Tipper gespielt wird desto weiter weg kommt der Tipper vom Fell, die Bewegungen werden größer, mehr Energie ist nötig und die Schlagkarft wird immer größer.
    Kann man sich so vorstellen: Je steiler der Winkel wird desto mehr ähnelt es einem Pfeil der seine Zielscheibe trifft, dementsprechend groß wird die Kraft die auf dem Fell auftrifft.


    Der Punkt ist aber doch dass das gar nicht nötig ist !
    Also: RELAXEN ! :))
    So wenig wie möglich Körperkontakt zur Trommel, lasst die Trommel schwingen, lasst die Trommel ihre Arbeit machen, dafür wird sie ja schließlich bezahlt ! :]
    Weniger ist oft mehr: Weniger Körperkontakt, weniger Linke-Hand-Drücken, weniger Tipperbewegung, Weniger Tipperdruck. Lasst das Trommelfell schwingen, dann bekommt man automatisch mehr Lautstärke, mehr Obertöne, dadurch einen volleren Klang.
    Und: immer dran denken dass man die meisten Eigenschwingungen des Fells auf etwa 2/3 vom Zentrum zum Rand bekommt, also irgendwo zwischen Zentrum und Rand, eher etwas weiter am Rand aber eben nicht total am Rand (wie auf dem Bild).
    Je nach dem wie man mit der linken Hand arbeitet verschiebt sich natürlich der optimale Auftreffpunkt, aber ganz am Rand wird man niemals alle tiefen Frequenzen, alle grundtonhaltigen, zirkularen Schwingungslinien anregen, da wird immer nur plingplöngplopp rauskommen und selbst bei offener Spielweise kommt kein BUUUUAAM sondern nur ein Pööömm.


    Kurz gesagt: die Trommel nicht "zwingen,bekämpfen", sondern lieber "führen, leiten, lenken" :thumbsup:


    Kleiner Nachtrag zum Thema "Trommel drehen":
    Ich sage nicht dass jetzt jeder seine Trommel permanent drehen soll nur weil das MON macht. Das liegt natürlich auch daran, dass Martin eine sehr kleine Trommel mit einem sehr homogenen Fell hat und er eine Spieltechnik hat wo er sehr viel drückt.
    Rolf z.B. hält seine Trommel ja auch immer in der gleichen Position aber erstens bespielt er auch mehrere Bereiche des Trommelfells und zweitens lässt er die Trommel schwingen und drittens hat er ja auch eine viel größere Trommelfläche.
    Und Rolf spielt seine Trommel ja nun auch schon über 5 Jahre ohne einseitige Abnutzungserscheinungen. (dabei sei erwähnt dass die Trommel auf dem Foto da gerade mal 1 1/2 Jahre alt ist)


    So far von meiner Seite...
    Ich weiß dass das jetzt nicht unbedingt alles zu diesem konkreten Thema passt aber zumindest zu dem Foto passt das und das wollte ich schon lange mal loswerden.
    Schließlich denke ich mir ja auch was dabei warum ich meine Trommeln so baue wie ich sie baue und ich versuche ja immer ein Instrument zu bauen das sich quasi von alleine spielt. Allerdings muss man die Trommel eben auch machen lassen.
    Das auf dem Foto da oben sieht für mich so aus wie wenn man an ein Lenkrand (von einem Auto mit Servolenkung) in bede Richtungen Expander spannt nur dass man mehr Kraft zum Lenken braucht ;)


    Danke für die Aufmerksamkeit :thumbsup:

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  • Der dem diese Bodhran gehört müßte aber auch gewaltig Probleme mit der Tipperhand haben...
    Auf dem Fell sind zwei "Trefferzonen" erkennbar, die so weit auseinanderliegen wie man das meinen Erfahrungen nach nur mit abgeknicktem Handgelenk und furchtbar ruderndem Arm hinkriegt.


    Das Foto tut einfach nur weh. Ich habe mal ein wenig mit Rimshots/Snakewood herumgespielt, dies aber schleunigst wieder verworfen weil man jeden einzelnen Shot sieht. Noch nicht in zerstörerischer Form, aber man sieht ihn. Und es sind einige Bilder von auf diese Weise zerschlagenen Bodhrans im Netz unterwegs (wo das Fell eigentlich schon durch ist). Das Resultat wäre wahrscheinlich nach einiger Zeit ähnlich grausam...
    Deswegen nur Rimshots mit Hotrod für mich ;-)


    Parallel/steil zum Fell spielen:
    Auf der Suche nach Martins Ton bin ich auch in diese Richtung gestolpert, mir hat dieser weiche, runde Klang extrem gut gefallen. Nahezu ohne Anschlagsgeräusch. Und das habe ich zumindest nur mit sehr sehr lockerer Spielweise mit sehr "sanftem Aufsetzen" hinbekommen (das mit dem Pfeil ist ein super Vergleich).


    Bodhran drehen:
    Ist auch außerordentlich hilfreich wenn man an den Händen stark schwitzt ;-)


    Frage zu tiefen Bodhrans:
    Du hast sicherlich auch mit MOFs in tief herumprobiert und bist nach unzähligen Tests genau bei dieser Form gelandet, nicht wahr? :-)


    LG


    Yoshi

  • Nicht direkt bei der MOF, aber das ist ja von den Verhältnissen übertragbar.


    Das mit dem Drehen und Schwitzen sagt Martin auch ;o)


    Was deine zwei Trefferzonen angeht: völlig richtig beobachtet.
    Das zeigt ja auch dass da, wo das Fell schwingen kann diese Beschädigungen nicht auftreten. Nur eben da oben hat das Fell einfach keine Chance eine Gegenaktion auszuüben.
    Das ist fast so wie du bei den Rimshots beschreibst: das Fell kann einfach nicht weg und ist der Tipperkraft hilflos ausgeliefert...


    Was du mit der Rimshotproblematik beschreibst ist aber eigentlich nur bei scharfkantigen Stimmrahmenprofilen wie BL, MOF, MHTF wirklich relevant. bei stärker gerundeten Stimmrahmenprofilen wie sie z.B. bei meinen HighEndLines sind, passiert dem Fell eigentlich nichts, jedenfalls wenn man nicht permanent draufprügelt.

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Auch wenn schon älter (ich auch) und ich ansonsten nicht weiß, wo ich es noch posten könnte, hier die Frage, was dieser Herr für einen Stil spielt (okay, natürlich seinen eigenen, schon klar), leider gibt es nicht viel über ihn im Netz, wo man mehr sehen könnte.

  • Moin
    ja, sehr geil, das ist Damien Quinn, der neben der ersten Cian Scheibe auch auf der Donal Lunny Live CD zu hören ist.
    Der spielt wirklich nichts, was in eine Kategorie eindeutig reinpasst. Das war einer der ersten, der Double Downs gespielt hat, und ab 2:54 wird es dann ein ziemlich top endig. Aber vorher eben nicht und zwischendurch auch nicht (3:48)
    Das Video ist saugenial. Der kleine Padraig Rynne..;).
    Grüße
    Der Rolf

  • Hey Rolf, wie du schon erwähntest, für mich ein saugeiler Stil gerade auch in dieser Kombination von Musikern zusammen, dicht ohne Ende, keine Zeit zum Durchatmen, ich weiß, ist nicht jedermanns Ding, aber ich steh drauf. Das faszinierende ist die Tipperhaltung, die er auch beim topendspielen nicht verlässt, Grundhaltung immer wie beim irgendwie sogenannten Kerrystil. Für mich hier nicht so gut rauszuhören ist der Einsatz von doubleend zusätzlich zu den double downs. Klingt hier auch anders die Bodhran als bei den Cian CD Aufnahmen. Bei 3:38 ist die "ungleichmässige" Spannung der Brendan White im Seitenprofil zu sehen, was auch immer das zu bedeuten hat. Gruß Bernd

  • Moin Bernd
    jau, so geht es mir auch, ich finde das sehr lecker.


    Er wird schon ein wenig senkrechter, wenn er oben ans Fell geht, siehe hier:

    das entspricht ungefähr dem, wie ich es auch machen würde. Ich nehme an, dem geht es wie mir, erst double end gelernt, immer unten, und dann den top end Kram oben entdeckt. Damals hieß es noch nicht top end :-).
    Grüße
    Der Rolf