Oje... Fell zu nass gemacht?

    Hallo Bodhran-Profis,


    ich habe heute meine neue Bodhran bekommen: eine Tuneable von Waltons - ein wunderschönes Instrument.


    Zuvor hatte ich eine geliehene Bodhran und der Besitzer meinte, ich sollte für den schönen dumpfen Klang ein wenig Wasser von innen reinträufeln. Das hatte auch super funktioniert.


    Als ich gerade das gleiche bei meiner eigenen neuen Bodhran machen wollte, wellte sich plötzlich das Fell von Innen. Dabei habe ich wirklich nur ein paar Tropfen genommen.


    Habe ich was falsch gemacht? Darf man den Wasser-Trick nicht bei Tuneables anwenden?


    Und eine Frage zum Verständnis... ist es eine Doppeltbespannung, oder warum wellt sich das Fel nur Innen und Außen bleibt alles straff?


    Ojee....


    Für Antwort wäre ich sehr dankbar!


    solarrob

    Hallöchen,


    und erstmal willkommen im Forum! :)


    Als ich damals beim Bund war, hieß es immer, man solle in seine Stiefel pinkeln, damit die weich werden... Aber bleiben wir doch besser beim akuten Problem:


    Die gute Nachricht vorweg: Wenn die Trommel wieder getrocknet ist, sollte sich auch die Wellenbildung erledigt haben.


    Was den "Wasser-Trick" angeht, ist bei stimmbaren Trommel der Punkt eher, dass man nicht muß, als dass man nicht darf. Soweit ich das verstanden habe (stand selbst noch nicht vor dem Problem), kann man durch Anfeuchten den Ton einer nicht stimmbaren Bodhrán in gewissem Maß senken. Bei stimmbaren (sic!) Bodhráns stellt sich diese Frage demnach gar nicht... Also rate ich Dir, es auch zu lassen und die Troimmel über den dafür vorgesehenen Mechanismus zu stimmen. :)


    Ob das eine double skin ist? Könnte zu Deiner Schilderung passen. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob Waltons sowas überhaupt baut... Als was hat man Sie Dir denn verkauft? ;)


    Schönen Gruß aus Bonn,
    UB.

    Wenn das wirklich ein double skin ist, dann solltest du die Trommel unbedingt sehr
    sorgfältig - lange, nicht 250 Grad im Backofen! ;) - trockenen und nie wieder wasser darauf giessen.
    Auch kein Öl, Fett, "Conditioner" oder ähnliches.
    Es könnte sich sehr leicht Schimmel zwischen die beiden Felle bilden.
    Auf jeden Fall: Wasser brauchst du nur bei eine NICHT-stimmbare Trommel.


    Grüsse,
    Lars

    Vielen Dank für die schnelle Antwort, Uwe!
    Ja, ich hatte mich dann auch etwas später wieder beruhigt, als die Wellen langsam verschwanden :)


    Die Bodhran ist ein Geschenk, daher kenne ich die genaueren Spezifikationen (noch) nicht und eine stimmbare ist mir völlig neu.


    Der Grund für das Benutzen von Wasser ist ja nicht primär den Ton tiefer zu kriegen (denn dafür sind in der Tat die Schräubchen da), sondern das etwas "blecherne" Nachhallen wegzubekommen. Ich mag so gerne diesen dumpfen, weichen Klang, wie man ihn halt so von Bodhrans kennt. Wenn sich allerdings schon bei ein paar Tröpfchen Wasser das innere Fell so wellt, bekomme ich immer Angst ;)


    Also:


    1. Hat jemand einen Tipp, wie ich den oben beschriebenen Sound bei "double skin Tuneables" hinbekomme?


    2. Ist es okay und normal, wenn sich beim Benutzen von Wasser das innere Fell ein wenig wellt? Verschwindet das vielleicht mit der Zeit, wenn die Bodhran eingespielt ist?


    3. Könnte mir eine "Bodhran Conditioning Cream" weiterhelfen?


    Vielen Dank nochmal,


    Robert


    Oh jee... aber wie kriege ich dann das "blecherne" Nachhallen aus dem Ton raus, wenn ich gar nichts nutzen kann, um das Fell etwas dumpfer zu machen...?
    Bei der Bodhran lag sogar ein Zettel dabei, in dem der Trick mit dem Wasser erwähnt und ein "Conditioner" zur Pflege empfohlen wird.

    an 1):
    Tape! Tippe mal "tape" oder "tapen" in das kleine Suche-feld ganz oben rechts
    und du wirst eine Menge lesen können und zum Beispiel dieses YouTube-Link finden:


    Tape dämpft die Obertöne, und das ist es, glaube ich, was du suchst.


    Grüsse,
    Lars

    Noch dazu:


    Conditioner *mag* vielleicht die Obertöne ein wenig dämpfen, aber U*G*W
    *NICHT* verwenden so lange die Trommel nur noch das geringste Bisschen feucht ist!


    Ich würde es auf keinen Fall verwenden, andere sehen das anders.


    Grusse,
    Lars

    Okay, vielen Dank für die Tipps!


    Ich glaube ich werde auch mal dem Hersteller eine Email schreiben... die sollten sich ja damit auskennen und wissen, wie es gedacht war.


    Fakt ist, irgendwas muss ich machen, weil mir sonst das Üben bei nicht-perfektem Klang keinen Spaß macht.


    Das mit dem tapen ist interessant und würde in meinem Fall wahrscheinlich die Lösung sein... kostet halt nur Überwindung, bei einem so schönen neuen Instrument direkt Tape draufzukleben ;)

    Hi,


    ich muss Lars zustimmen: KEIN Wasser! KEIN Conditioner, Glycerin, Fettcreme o.ä. Du versaust Dir Dein Fell, egal, was Waltons oder manche Nase im Internet Dir erzählen!!!


    Das stimmbare Modell wurde entwickelt, damit Du all das eben nicht mehr brauchst.


    Und was die Obertöne angeht: da hilft nur Tape! Schau Dir mal die Trommeln der Top-Hersteller an, die sind fast immer getaped, aus genau diesem Grund. Ob Hedwitschak, O'Kane, Metloef, Bartlett, die benutzen alle Tape. Ausnahmen wie Eckermann verwenden ähnliche Tricks (Eckermann "simuliert" das Tape etwa durch einen Ring aus Ziegenfell an der Innenseite).


    Wirklich: durchsuche mal das Forum zum Thema! Und keine Angst: das geht auch wieder ab, wenn Du's nicht magst. Und wenn man es ordentlich macht, sieht es sogar ganz hübsch aus!


    Ein kleiner Blick in die Kristallkugel: als nächstes wird das Kreuz dran glauben müssen, falls Deine Waltons eines hat... ;)


    LG,


    Micha

    Hallo Solarrob,
    ich möchte ja nicht unken.....aber von einer Waltons einen schönen satten Klang zu erwarten, so wie du ihn vielleicht bei anderen Trommeln gehört hast....das könnte schwierig werden. Vielleicht mit einigen Manipulationen und gaaaaanz lange einspielen.
    Häng das Ding an die Wand und hol dir was reelles. Hast du mehr Freude dran.


    Gruss
    Michael

    Hi again,


    ja, ich verstehe Dein Problem mit dem "Nachhallen" genau wie Lars und Micha: Tapen würde dagegen helfen. Bitte erwarte aber nicht zuviel, die Waltons haben generell nicht unbedingt einen Ruf als Klangwunder...


    Wenn ich mich richtig erinnere, findest Du hier im Forum auch irgendwo eine Anleitung, wie man das mit dem Tapen richtig macht. :)


    Viel Erfolg!
    UB.

    Oh Mann, das sind ja aufmunternde Worte... :(


    "Häng das Dinge an die Wand"
    "nicht unbedingt einen Ruf als Klangwunder"


    Ich hoffe/denke es liegt hauptsächlich daran, dass ich noch Anfänger bin und einfach noch nicht den Dreh raus habe, wie man den Ton schön bekommt. Liegt ja sicherlich auch an der Haltung und der Schlagtechnik. Ich werde es jedenfalls mal mit dem Tapen probieren.

    Deine Trommel lässt sich spielen und mit tape kannst du
    einen Anfang machen, Technik üben USW.


    Tape wird die Obertöne dämpfen, Öl verändert den Klang
    generell und IMHO selten in eine positive Richtung.


    Loshauen, üben, spielen und finde dann bei Gelegenheit einige
    andere Leute vom Forum und höre mal an, wie andere Trommeln
    klingen, dann kannst DU beurteilen was für DICH das richtige ist.


    Richtig stimmen will auch gelernt werden. Da hilft's andere zuzusehen
    und -höhren


    Grüsse,
    Lars

    Bodravantgardist (c) (r)

    Einmal editiert, zuletzt von gedelig ()

    An dieser Stelle möchte ich mich "offiziell" bei Micha für die tolle Einführung in's Bodhran-Spielen bedanken!


    Micha hat mir viele Tipps & Infos zum Instrument an sich, zur Spielhaltung und -weise, zu Herstellern und Workshops, zu Sticks, Fellen etc. gegeben... sogar Band-Empfehlungen habe ich bekommen und eine nützliche iPad App zum Üben konnte er mir auch demonstrieren.


    Meine Bodhran klingt nach dem Tapen viel besser als zuvor. Insgesamt wird sie nie so klingen wie eine der "besseren" Bodhrans, dennoch glaube ich, dass es für mich als Einsteiger genau das richtige Modell ist: nicht zu teuer, aber bestimmt auch kein Ramsch. Ich mag den Sound inzwischen sogar und das lasse ich mir auch von niemandem ausreden *g*. Sollte ich irgendwann mal entscheiden das Bodhranspielen ernsthafter zu betreiben, kann ich mir immer noch eine bessere, teurere kaufen.


    Also vielen Dank nochmal, Micha!
    Ich bin sicher man wird sich nochmal wiedersehen.