Session Rules - Wie verärgere ich meine Mitmusiker nicht

  • hi!

    is ja echt mal krass zu hören was es für Zeitgenossen gibt! Ich meine ich hab schon so einiges erlebt (in anderen musikalischen bereichen) - aber so derb...?!!!
    Ich möchte allerdings noch was aufgreifen was weiter oben angesprochen wird: Ich hab es noch nie so erlebt dass man mich schräg angeguckt hat weil ich Bodhran spiele. Die Leute sind vielmehr auf mich zugegangen und haben sich super interessiert! Und wirklich negative Kommentare gabs bisher auch nicht (glück?). Klar...ganz am Anfang hat man mir mal gesagt "he, du bisst ein bisschen zu laut". Für solche Infos war ich allerdings immer sehr dankbar. Denn auch mein Anliegen war und ist es eine gute Session zu erleben - und nicht alles zu sprengen damit mich nur ja jeder hört! Ich glaube dass man solchen Leuten verbal nicht klar machen kann was für einen Schrott sie spielen. In meinen besagten Fällen anderer musikalischen Bereichen hat es stets sehr geholfen die Session/Probe einmal aufzunehem und dem entsprechenden mal vorzuspielen! Spätestens da sollte er merken dass es wirklich nichts ist was er/sie da zusammendrischt!
    Sollte auch das nicht helfen (unwarscheinlich!) sollte man ihn/sie tatsächlich rauswerfen, denke ich. Man tut keinem einen Gefallen wenn man es akzeptiert!

    so long,

    Valentin

  • Zitat

    Ich glaube dass man solchen Leuten verbal nicht klar machen kann was für einen Schrott sie spielen.


    Genau, gleich eins auf die
    Mütze... :D

    Zitat

    aufzunehem und dem entsprechenden mal vorzuspielen!



    Das ist wirklich ein sehr guter Vorschlag. Mit Minidisc zum gleich anhören, am besten für alle hörbar über die Anlage spielen lassen. Wenn das nix hilft! Echt ein guter Tipp!

    :]
    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Der letzte Kommentar ist ja schon etwas her aber da das Thema ja immer aktuell ist, möchte ich meinen Senf auch dazu geben.
    Seit ein paar Monaten spiele ich bei einer wöchentlichen Kneipensession mit. Es war zuerst nicht einfach sich einzuklinken, da sich die anderen Musiker schon länger kennen und zum Teil auf sehr hohem Niveau spielen. Bin da freundlich (aber skeptisch beäugt) aufgenommen worden. Da noch ein anderer Trommler da war hab ich mich einfach rangehängt und versucht dezent mit zu klöppeln. Wenn der nicht da war, hab ich mich an die Gitarren gehängt, da diese ja meist sehr rhythmisch spielen.
    Das wichtigste ist glaube ich, durchgehend und verlässlich den Takt halten zu können (da waren meine 10 Jahre Spielmannszugerfahrung bestimmt hilfreich) und einfach mitzuschwingen.
    Ich finde nach wie vor, die Bodhran ist ein Begleitinstrument das den vorhandenen Rhythmus unterstreicht bzw. betont. Und das schönste wäre es, so verlässlich und kontinuierlich den Takt halten zu können, daß die anderen Musiker sich daran orientieren können.
    Bisher hat sich zwar niemand beschwert aber ich würde mir manchmal mehr Feedback wünschen (du bist zu laut/leise, an der Stelle nicht spielen, jetzt Solo etc.) denn ich lerne jedesmal dazu und bin begeistert wenn ich die Tunes wieder erkenne und an den richtigen Stellen Breaks mache usw.
    Fazit: Wenn man als Bodhranspieler zunächst im Hintergrund bleibt und sich mitziehen läßt und wenn die anderen Musiker klar sagen wenn etwas nicht passt, kann eigentlich nichts schiefgehen.

  • Hi Chael,


    klingt nach einem guten Einstieg. :)


    Ich habe am Anfang auch gute Erfahrungen damit gemacht, einen Stammmusiker um konkretes Feedback zu bitten. Vielleicht kannst Du vor einer der Sessions jemanden ansprechen, ob er Dir am Ende des Abends ein bißchen Rückmeldung geben kann.


    Gruß,
    UB.

  • Ich denke auch , wenn du ein eher direkter Typ bist, frag nach, irgendeine Antwort wirst du schon bekommen. Andere Alternative: Mit der Zeit kommst du vielleicht einfach so ins Gespräch mit den Leuten, dann kommt der Rest automatisch.....Mit deiner Einstellung sollte das jedenfalls kein 'Problem darstellen, im Normalfall---
    Gruß
    Sven

  • ...
    "really?"
    "no! go away!"


    Sehr schön Rolf. ^^ Wenn man das so liest was ihr hier zwischendurch schreibt hat man fast Angst sich mal dazu zu trauen. Aber ich lass mich nicht lumpen und werds irgendwann mal probieren. Im Zweifelsfall halt Pech für Uwe und Andreas...... entweder für ihre Ohren oder für ihre Gefragtheit. ;o)


    Ihr sprecht aber einen guten Punkt an, die Lautstärke. Da muss ich wohl den Andreas auf dem Workshop wirklich mal etwas quälen und ihn als Testobjekt benutzen wann ich wie laut bin. Habe da mit der Einschätzung nämlich bisher Schwierigkeiten, weil ich maßgeblich mit lauten Instrumenten zusammen spiele. Gibts da irgendwelche Tipps auf die man gut achten kann? Man hört sich ja leider selbst ganz anders als die Zuhörer das tun. Vor allem die zu meiner Linken. *g*


    take care
    Dan

  • Wenn man als Bodhranspieler zunächst im Hintergrund bleibt und sich mitziehen läßt und wenn die anderen Musiker klar sagen wenn etwas nicht passt, kann eigentlich nichts schiefgehen.[/quote]

    Der letzte Kommentar ist ja schon etwas her aber da das Thema ja immer aktuell ist, möchte ich meinen Senf auch dazu geben.
    Seit ein paar Monaten spiele ich bei einer wöchentlichen Kneipensession mit. Es war zuerst nicht einfach sich einzuklinken, da sich die anderen Musiker schon länger kennen und zum Teil auf sehr hohem Niveau spielen. Bin da freundlich (aber skeptisch beäugt) aufgenommen worden. Da noch ein anderer Trommler da war hab ich mich einfach rangehängt und versucht dezent mit zu klöppeln. Wenn der nicht da war, hab ich mich an die Gitarren gehängt, da diese ja meist sehr rhythmisch spielen.
    Das wichtigste ist glaube ich, durchgehend und verlässlich den Takt halten zu können (da waren meine 10 Jahre Spielmannszugerfahrung bestimmt hilfreich) und einfach mitzuschwingen.
    Ich finde nach wie vor, die Bodhran ist ein Begleitinstrument das den vorhandenen Rhythmus unterstreicht bzw. betont. Und das schönste wäre es, so verlässlich und kontinuierlich den Takt halten zu können, daß die anderen Musiker sich daran orientieren können.
    Bisher hat sich zwar niemand beschwert aber ich würde mir manchmal mehr Feedback wünschen (du bist zu laut/leise, an der Stelle nicht spielen, jetzt Solo etc.) denn ich lerne jedesmal dazu und bin begeistert wenn ich die Tunes wieder erkenne und an den richtigen Stellen Breaks mache usw.
    Fazit: Wenn man als Bodhranspieler zunächst im Hintergrund bleibt und sich mitziehen läßt und wenn die anderen Musiker klar sagen wenn etwas nicht passt, kann eigentlich nichts schiefgehen.




    Schuldigung, dass ich nu alles zitier - Eseenz: nicht ausgebooht is halb gelobt. Norddeutschland ;)

    Bodhran wurde auf "Hedwig" getauft. Die Hedwig mit dem Wurm.

    Einmal editiert, zuletzt von Caillín ()

  • > nicht ausgebooht is halb gelobt


    Sehr ermutigend. Ich werde es auschreiben - so, diskret auf die INNENseite von meinen Trommel.
    :D:D
    Gruss,
    Lars

  • Ist zwar schon ein älterer Fred, aber das Thema beschäftigt mich öfter mal.
    Als höflicher, im wahrsten Sinne des Wortes taktvoller Mensch (der ich mich bemühe zu sein) habe ich schon fast eine Aversion gegen Sessions entwickelt, denn in den meisten Fällen hat es mich nur genervt und/oder angeödet.
    Die Anlässe zum Ärgernis waren mannigfaltig, da gab es :


    1.) wildfremde Menschen, die sich erdreisteten, nach einem MEINER Instrumenten zu greifen, während ich spielte und einfach mitzumischen. Da blieb mir echt die Spucke weg, denn ich war ja quasi "wehrlos", weil mitten im grooven und nicht Willens,meine Mitspieler hängen zu lassen.


    2.) Mütter oder Väter, die ihren Wonneproppen eines meiner Instrumente meinten in die Hand drücken zu müssen mit den Worten "hau mal ordentlich drauf" (als ich dem Kind dann das Instrument wegnahm, war ich ein intolerantes A......, welches dem armen Kleinen seine erste Musikerfahrungen missgönnte.(mein Gott, sei doch nicht so pingelig...)


    3.) Die permanenten Solo- Spieler. Man findet sie besonders unter Gitarrenspielern. Mir sind aber auch schon Geige, Sax, Dudelsack und Piano untergekommen.


    4.) Djembe-spieler, die gerade von ihrem ersten Trommelkurs "Afrikanisch-trommeln" kamen und mit ihrem neu erworbenen Können unsere zart- verspielte Session tot kloppten. Auch an einen Bodhran Spieler erinnere ich mich - er hielt sein Instrument hinten am Kreuzgriff fest und traktierte es mit einem Mördertipper immer knapp an der 1 vorbei.


    5.) Sänger, die unter Einfluss eines übermäßigen Sendungsbewusstseins ständig vor sich hingrölten. (Vielleicht eine Form der Urschrei-Therapie)


    6.) Instrumentalisten, die die Macht ihrer Verstärker schamlos ausreizten um alle anderen zu übertönen.


    7.)....und immer und immer wieder Leute, die nicht zuhören konnten, aber mitmachten.


    Es ist auch meine Erfahrung, dass in solchen Situationen immer die guten, einfühlsamen Musiker die ersten sind, die den Ort des Geschehens verlassen.


    Mein Mann und ich spielen jedes Jahr auf dem "Fusion Festival", einer übrigens sehr emfpfehlenswerten Veranstaltung in Lärz bei Mirow (Mecklenburg). In der so genannten "Healing Area" bauen wir ein Session Zelt auf und improvisieren mit Loop Station und den verschiedensten Instrumenten über schönsten Klangteppichen. Wenn einfühlsame Musiker sich einklinkten, war uns das immer willkommen denn das beschert einem die geilsten Höhenflüge und die schönsten Formen nonverbaler Kommunikation. Leider vertragen manche Teilnehmer der Fusion die gängigen Doping Mittel nicht all zu gut und sind auch freundlichen Hinweisen gegenüber ziemlich ignorant.
    Da fällt es einem schon schwer genug von seinem fliegenden Musikteppich herunter zu tappen um solchen Zeitgenossen freundlich in die Geheimnisse eines 4/4 tel Taktes einzuweihen, und dann wollen sie sich noch nichtmal auf einen musikalischen Minimalkonsens einlassen! Sowas macht mich immer hilflos wütend und verleidet mir den Spaß am Spiel. Ich kann mir derartigen Übergriffigkeiten einfach nicht umgehen... ?( Das Einzige, was mir einfiel, war eine kurze Pause einzulegen, das Zelt zu schließen, und später noch mal neu anzusetzen.

  • Moin
    du kennst ja Sessions ;-). Das würde ich auch nicht aushalten. Die meisten der Dinge, die Du auflistetest, sind mir in einer irischen Session nicht so begegnet. Und wenn, schreite ich sofort ein. ;-)
    Du hast ja am Samstag gesehen, wie es sein soll!
    Grüße
    Der Rolf

  • Ja, das hat mich auch echt beeindruckt am Sa. Besonders bemerkenswert war, dass all die vielen Bodhran Spieler, die im Hintergrund mittrommelten überhaupt nicht gestört haben. Sie waren einfach taktvoll präsent. Was empfiehlt Du denn bei musikalisch gefühlsresistenten Mitspielern?
    Vor allem, wenn freundliche Ermahnungen fruchtlos verhallen? (Ich habe schon vor Jahren aufgehört, mich zu prügeln ;-)

  • hey tara was auch noch sehr toll ist wenn Freunde meinen ihre Kinder bei einem abstellen zu wollen um sich selbst nicht kümmern zu müssen ich habe dann einfach gesagt sorry ich habe hier session das kann warten und ja ich kenne diese solisten vor allem bei Geigern in Deutschland die dann meinen einen anderen geiger zu übertrumpfen und double speed zu machen .... und wenn man dann was sagt ist man intolerant ja kenn ich zu gut

  • Am schlimmsten ist ja, dass ich mich im Grunde genommen immer wieder für ein tolerantes Miteinander einsetzte, aber bei derartigen Übergriffigkeiten muss ich ständig darum kämpfen, mir meine Offenheit nicht auf Dauer abhanden kommen zu lassen.

  • Hallöchen.


    Im Grunde ist das wie überall anders auch:


    Wenn jemand sich überhaupt nicht an die Spielregeln hält, muss man ihn zunächst freundlich, aber wenn das nicht fruchtet, zur Not auch sehr nachdrücklich darauf hinweisen.
    Und im äußersten Fall auch konsequent sein.


    "Tur mir leid, aber mit Deiner dominanten Spielweise passt Du leider überhaupt nicht in diese Session, und im Zweifelsfall gehst lieber Du als alle anderen."


    Wer das wie macht, ist dann natürlich abhängig vom individuellen Auftreten.


    Mit meinen fast so groß wie Rolf und immerhin annähernd so breit wie Rolf, gebe ich offen zu, dass da bei mir zur Not auch so eine Art latente subtile Andeutung von notfalls gewaltsamer Entfernung mitschwingt.
    Das mag alles andere als nett klingen, aber es gibt Grenzen von Nettsein, die man manchmal auch sehr deutlich machen muss, wenn jemand völlig "beratungsresistent" ist.


    Wir sprechen natürlich von Extremfällen.