Zustand der Fellrückseite - Ich hab da mal ein paar Fragen

  • Hallo,


    ich hab mal ein paar Fragen zum Thema Rückseite des Trommelfells. Das treibt mich jetzt schon eine Weile um.
    Zum Einstieg, ich hab mittlerweile drei von den Dingern (Bodhrans) mit zusammen vier Fellen. Dabei haben das Fell meiner Vignoles sowie die beiden Felle meiner zweiten selbstgebauten (einmal Reh und einmal Ziege) eine Gemeinsamkeit: Sie sind auf der Rückseite relativ glatt. Wenn ich mir die Felle von C.H. anschaue, sind diese irgendwie "kuschliger".
    Mich interessiert, ob das Vorteile hat, bzw. bei Bodhrans eher die Regel oder die Ausnahme ist, oder ob das nur bei Hedwitschak-Fellen vorkommt.
    Weiterhin würde ich gern mal wissen, ob ihr da eine Variante bevorzugt oder ob es schlicht egal ist.
    Nochmal zu meinen Fellen: das auf der Vignoles war schon so, die ist alt und gebraucht. Das Rehfell habe ich ungeschliffen gekauft und dann selbst bearbeitet. Vielleicht etwas zu viel, oder? Das Ziegenfell wiederum kam schon so runtergeschliffen vom Hersteller der sonst eher Felle für so Mittelaltergedöns macht.

  • Sehe ich auch so.
    Dass mein Fell aber gerade rauer wird, weil es irgendwie anders auf meinen Handschweiß reagiert, stört mich ein bisschen. das fühlt sich unregelmäßig an.

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Rolf?


    Das widerspricht ja etwas den üblichen physikalischen Regeln (je glatter desto rutschiger).
    Kannst Du etwas erläutern, wie Du das meinst?


    Michael: Ich hab auch drei Bodhrans:


    Ein etwas dickeres, etwas kuscheligeres an meiner Hedwitschak. Ich finde das sehr "handschmeichelig", "natürlich" und "solide" von der Haptik her.


    Jedes der Felle, und jede der Trommeln hat seine Eigenarten hinsichtlich Klang und Spielbarkeit.
    Vorspannung, Alter, Rebounce, Bassigkeit, Obertöne,...


    ... aber wie mehr oder weniger glatt die Innenseite sich anfühlt, ist mir dabei relativ wurscht.


    Zu rauh, im Sinne von "bildet schon fühlbaren Abrieb" empfinde ich da schon eher unangenehm, aber auch nur haptisch.


    Greetz,


    Andreas


    Mein extrem glattes Hirschfell auf meiner Siepmann kommt mir da oft eher "plastikhaft" künstlich rüber.


    Und meine Prauß hat verglichen zur Hedwitschak auch ein eher glattes, aber im Vergleich zur Siepmann nicht so "hartes" Fell.

  • Tagchen,


    danke für deine Nachfrage, Andreas, hätte Rolf das gleiche gefragt wegen rau = rutschig?


    Das Fell meiner Siepmann (Ziege) ist ziemlich glatt. Wird aber rauer an den Stellen, an denen mein Handballen viel rumrutscht. War aber von Anfang an nie kuschlig. :)


    Grüße!
    Doro

  • Moin,


    Rolf hat ganz recht. Zu glatt wird "unrutschig". Ohne jetzt wissenschaftlich zu werden, erlaubt mir folgenden Vergleich: Ein beliebiges Auto Eurer Wahl, möglichst sauber, unverbeult und umgewachst. Die Hand ein wenig angefeuchtet (analog zum Handschweiß beim Trommeln). Und nun schaut mal, wie schlecht die nasse Hand über den Lack rutscht. Ich vermute, Ihr kennt den Effekt?


    Alternativ dürft Ihr natürlich auch Eure Fensterscheibe oder den Spiegel im Bad statt Nachbars Auto benutzen.


    LG,


    Micha

  • Hola!


    Ok, danke. Da weiß ich erstmal, dass eine eher glatte Fellrückseite wohl doch nicht so ungewöhnlich ist. Alles im grünen Bereich also. So plastikähnlich glatt, wie Andrakar es von seinem Hirsch geschildert hat, sind meine Felle aber bei weitem nicht. (kommt der Hirsch eigentlich mit auf die Proitze? :thumbup: )
    Das Dragonskin, was ich habe ist fast vergleichbar mit so aufgerauhtem Naturleder. Ich finde, die Linke-Hand-Eigengeräusche sind bei diesem Fell sogar etwas lauter als bei meinem Reh oder der ganz frischen Ziege, die am ehesten vielleicht mit der Haptik von gaaanz feinem Samt vergleichbar sind. Ich hab die Ziege gestern noch mal ganz dünn gepudert, da bleibt auch eine feuchte Fellhand garantiert nicht kleben. Wird schon passen so, Danke für eure Erfahrungen.


    Gruß,
    Micha

  • Moin
    Ja, so wie Micha es erklärt hat, ist es. Andreas, Du kannst gerne mal den Rutschtest auf der InsightLine machen, das ist ganz glatt, aber die Hand rutscht nicht. Weil....keine Luft zwischen Hand und Fell ist. Die sorgt für eine Reduzierung der Reibung. Also das, was das Wasser beim Eislaufen macht, welches sich zwischen Kufe und Eis befindet. Oder auch dann, wenn man auf Glatteis sich aufs Maul legt.


    Grüße
    Der Rolf

  • Moin,


    Cormac Byrne und Martin O'Neill benutzen extra Babypuder, den sie auf die Innenseite des Fells geben, damit die Hand auf der Innenseite besser gleiten kann.


    Grüße,
    Hinnerk

    Immer eins nach zwei anderen...

    Einmal editiert, zuletzt von Hinnerk ()

  • Tach auch,


    es haben auf Inis Oirr (mindestens) zwei Lehrer Babypuder benutzt. Bei Corman Byrne bin ich mir ziemlich sicher.


    Es könnte sein, dass ich mich irre, aber ich meine Martin O'Neill hat zumindest in der Vergangenheit auch Babypuder benutzt. Ich erinnere mich an eine Begebenheit bei der Cormac Puder anbot und zur Antwort bekam "Nein danke, nicht meine Marke." (sinngemäß).



    Tschüß,
    Hinnerk

  • Beim Bodhrán-Weekend habe ich nur meine Carbondrum mit dem relativ arschglatten Synthetikfell gespielt, zwischendurch mal ein normales Ziegenfell angefasst und für mich fühlte sich das an, als ob ich auf ein weiches Handtuch fasse oder in den Mustopf :-)
    Meine Fellhand arbeitet ähnlich wie bei MON, ich habe trockene Hände und es entstehen keine nennenswerten Nebengeräusche, ich meine aber auch schon Spieler mit dünnen Handschuhen an der Fellhand bei youtube gesehen zu haben.
    Die RWE ist ebenfalls relativ unrauh und live meine erste Wahl.

  • Muss zugeben: Mir fiel das auch extrem bei dem Prototypen von der "dessen Name nicht genannt werden darf" in Proitze auf.
    Daraufhin habe ich mir daheim das nächstbeste Schlagzeugfell geschnappt und ebenfalls festgestellt: So glatt, das die Hand quasi dran klebt.


    So dass ich zu der Rebellischen sagen muss: Tolle Optik, super Idee, aber wie "praktikabel" die beim Spielen ist? Vielleicht häng ich mir aber eine an die Wand. :D:thumbsup::D


    Aber mit meinem Hirsch hab ich das "Problem" nicht. Ich nehme mal an, dass bei allen(?) Naturfellen, ob vordergründig rau oder glatt, die Mikrostruktur doch uneben genug ist. Während Kunststoff halt "wirklich glatt" ist (außer bewusst aufgeraut).

  • Hab dummerweise nicht genau auf die Rutschproblematik geachtet (weil ich von diesem UMWERFENDEN Sound abgelenkt war, ich bin immer noch völlig fasziniert, dass sich Plastik so gut spielen lässt), als ich auch der von Micha gespielt hab vor ein paar Tagen. Aber mir ist zumindest nichts negativ aufgefallen, meine linke Hand wurde nicht von der Beschaffenheit des Fells behindert

  • Doro,


    wir beide reden da aber gerade über verschiedene, oder?


    Beim speziellen Remo-Fell für die klassische Bodhran, wie es z.B. auch auf Stevies Trommel ist, merke ich auch weder klanglich noch haptisch etwas.


    Bei dem echten Schlagzeugfell auf der Bodhran schon.
    Und zwar deutlich.

  • Rolf, was bestätigt, dass man dann da auch sehr aufpassen müsste die "richtigen" Schlagzeugfelle auszusuchen.
    Ob es an der Hand klebt ist da ja normalerweise kein Aspekt.
    ;-)
    Aber die Idee ist schon toll.
    Und es gibt ja Leute, die scheinen auf allem spielen zu können...

  • Hallo,


    das Remo auf Stevies Bodhran war soweit ich das erfühlt habe aber auch angeschliffen. Ich hab selbst ein Skyntone ausm Musikhandel bei mir rumliegen und das ist wirklich klebrig glatt. Man muss es aber nur gründlich mit 320er Abranet (kein normales Schleifpapier, das macht Kratzer) anschleifen und schon flutscht die linke Hand auch ohne Handschuh.
    Die Rebellische habe ich leider nur aus ca. 3m Entfernung sehen, leider nicht befühlen können. Mit dem schwarzen Drumhead und dem Metallbajonettring drumherum sah die irgendwie wie ein tragbares Cerankochfeld aus. Das Furnier des Rahmens und das Finish waren aber einfach nur göttlich. (lechz...)