Fellpflege

  • Hallo Leute
    wie verhindert man, dass das Fell so schnell austrocknet und hart wird? Hab mal gehört, dass man es mit Öl behandeln soll. Geht auch Wachs (wie bei anderm Leder auch) und was für ein Öl sollte es denn dann sein bzw. wo bekommt man es?
    Ein zweiter Punkt, der wahrscheinlich mit dem ersten zusammenhängt ist, was kann man dagegen machen, wenn ein Fell zu rau ist?

    Winni

  • Öl verschmiert die Faserstruktur des Felles. Das hat zur Folge, dass das Fell Spannung verliert.
    Sattler- oder Melkfett ist hier das Mittel der Wahl. Achte darauf, dass z.B. das Melkfett keine Zusätze hat (die können dann nämlich wieder schaden).
    Reibe das Fell aussen soweit ein, dass die Menge die zur Sättigung reicht nicht überschritten wird.
    Gut einreiben und nach einem gewissen Zeitraum (1/2 Stunde oder so) das übriggebliebene Fett mit einem Tuch abwischen/ einreiben.
    Wenn Du das so machst, dann wird Dein Fell sehr satt klingen (es sei denn es war von vorneherein nur Schrott wert *LOL*) ;)

    mfg Thorralf

  • Ich habe eine Frage...

    Wenn mein Bodhrà n lange in kalten Räumen
    steht leiert das Fell aus und es hört sich dann
    total ________ an.
    wenn mein Bodhrà n in warmen Räumen steht (vor der Heizung usw.) wir das Fell ganz hart und straff.
    Dann hört es sich so hohl an.
    Was kann ich gegen diesen "Wechsel der Fellspannung"
    machen?

  • Moin
    nischt !
    Da es sich um ein Naturfell handelt, wird es sich immer entsprechend der Temperatur verziehen. Dünne etwas mehr als Dicke, aber der Unterschied ist nicht so groß.
    Daher hat der liebe Gott irgendwann den Bodhránbauern gesagt, sie mögen bitte stimmbare Bodhráns bauen, auf das dieses Problem wegfalle.
    Und so geschah es... :D
    Grüße
    Der Rolf

  • Ach ja,
    Unterschätzt niemals das Klima in einem sonnengebratenen Auto...
    Wenn ihr das tut, dann lest doch direkt die Eintragungen zum Thema: "Wie ziehe ich ein neues Fell auf"

    CASES verhindern so manche fiese Fellreaktion - gerade in ungünstigen Lagersituationen...

  • Zitat

    genau, an meine Haut kommt nur Sattelseife oder original aus Irland "Dubbin"



    Hallo Rolf,

    ich nehme im November an dem Wochenende in Proitze teil.
    Kannst du dort vielleicht nochmal etwas über Fellpflege erzählen und evtl. auch die entsprechenden Produkte nennen oder sogar mitbringen (z.B. dieses "Dubbin", falls du nochmal nach Irland kommst bist dahin)?

    Ich wäre sehr daran interessiert und nähm auf jeden Fall 1-2 Dosen (?) ab.

    MfG

    Andreas

  • Wenn ich mein Fell pflege, dann mit handelsüblichen Baby-Puder. Was für den Arsch der Kleinen Scheißer gut ist, ist auch gut für meine Ziege.

    Ist aber wirklich gut, damit kann man sogar schlechte Felle geschmeidiger machen!!! Aber bitte daran denken, aus Scheiße kann man kein Gold machen...


    Von irgendwelchen Wachs kann ich nur abraten. Ich habe mal im Rahmen eines Unterrichtes erlebt, daß ein Schüler das Fell mit einem angeblichen Pflege Wachs eingerieben hat. Dieses war beim Bodhran-Kauf dabei. Danach schmierte der Stick nur noch über das Fell. Kann an zuviel Wachs gelegen haben, kann aber auch grundsätzlich nur das Wachs schuld gewesen sein. Ich lasse lieber meine Finger davon...

    Der Guido

  • Hi,
    der trick mit dem Fell ist, daß dieses genügend Fett ENTHALTEN (Fett drauf nützt nichts) sollte. Trockene Felle klingen hart und blechern, zu fettige schlapp und platt. An einer optimal klingenden B. sollte man möglichst wenig machen (ab und zu Reinigen und selten mal vorsichtig fetten). Bei den Meisten ist aber noch viel zu holen. Vor dem Einfetten sollte man seine B. mit etwas Spüli-Wasser reinigen und trocknen lassen. Danach mit Lederfett ohne Zusätze wie Wachs beidseitig einfetten. Einziehen lassen und überschüssiges Fett abwischen. Dieses je nach Benutzung und notwendigkeit alle paar Wochen wiederholen, bis es OK ist. Aber keine Fettschicht aufbauen! Das Fett vermindert übrigens auch das Einziehen von Feuchtigkeit, was Verstimmung durch Handschweiß oder Luftfeuchtigkeit reduziert.

    Mittel wie Wachs schmieren nur die Oberfläche zu. Dann klingt die B. nach Pappe. Manche empfehlen Olivenöl oder Hautpflegemittel. Ich würde mangels Erfahrung davon abraten. Falls jemand Fellreste hat oder extrem risikofreudig ist, kann er es ja ausprobieren - das Ergebnis würde mich interessieren.

    Für den Klang eines Felles ist aber auch verantwortlich wie lange es schon "weichgekloppt" wurde und wieviel Fett von der Hand einmassiert wurde. Für Freaks wie Rolf ist es daher unnötig das Fell zu fetten...

  • Viele B's haben "totgegerbte" Felle (steinhart) die zu allem Überfluss auch noch rauh sind. Zum Glätten eines Felles schmirgelt (kein Scherz!) man dieses im trockenen Zustand einfach ab. Je nach Rauheit und Dicke des Felles sollte man Naßschleifpapier mit Körnung 600 oder mehr verwenden. Fell einfach mit nassem Schleifpapier abschleifen, mit Spüli-Wasser abwaschen trocknen lassen und wieder leicht einfetten. Der Unterschied lohnt den geringen Aufwand!

    Man sollte beachten, daß Schmirgeln ein Materialabhebendes Verfahren ist - also nicht übertreiben...

  • Sattelseife. Sonst nix.
    Und wenn ich das mit dem "Abschmirgeln" höre, stellt sich mir alles auf...
    Wenn schon anrauhen, dann bitte mit einer groben Bürste und Wasser... aber auch hier: aufpassen !

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Also in erster Linie stört mich das Wort "Schirgeln". Das liegt aber nur daran, daß ein Schreiner "Schleifen" sagt und einen Schreihkrampf bei Wörtern wie "Glaspapier", "Schmirgelpapier" oder "Sandpapier" bekommt. *ggg*
    Naja, also auf der Innenseite schleife ich ja meine Felle auch glatt, aber auf der Außenseite... ... vielleicht nur eine "ethische" Einstellung *g* Ich kann es jetzt nicht wirklich fachlich gegründen, aber irgendwie tut mir die Ziege leid ;)

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Hallo,

    OK, schleifen wir die Bodhran. Ob man auch außen schleift, hängt natürlich vom Fell ab. Wie Christian schon bei den MK-Bodhrans anmerkte gibt es auch schlechte Felle, die außen genau so rauh wie innen sind. Diese kann man dann auch außen schleifen. Und außerdem: Ein gutes Fell braucht man eigentlich garnicht schleifen. :)

  • Hallo,
    mir fallen aus dem Stand drei Hersteller ein, deren Felle alle unterschiedlich gepflegt werden müssen. Ist wohl am besten, den jeweiligen Hersteller zu fragen, was dem Fell am besten bekommt, nich?
    Gruß von Moritz

  • hi ihr!
    ich schwanke momentan zwischen sattelseife und melkfett (ohne zusätze - aus der apotheke 8o )
    aber wie genau behandle ich mein fell (oder wohl eher das meiner ziege namens Lotte) mit sattelseife? ich hab noch nie was damit gemacht und hab daher keine ahnung
    danke für die aufklärung

  • Meiner Ziege hab' ich auch noch keine Sattelseife angedeihen lassen. Aber meinen Motorradlederhosen - mit leicht angefeuchtetem Schwämmchen die Sattelseife einreiben. Was für eine Kuhhaut gut ist, kann für eine Ziege ja wohl nicht allzu schlecht sein, also würd' ich's bei meiner Bodhrán genauso halten. Bis jetzt kam ich aber wunderbar damit zurecht sie so ca. 2 mal im Jahr einzufetten, mit - ich wage es kaum zu erwähnen- einem Fertigwachs von M. Kearns, was meines Erachtens aber nicht anders ist als beispielsweise Wachs für Waxcotton oder farbloses Lederfett für Schuhe, nur teurer. Auf der Innenseite habe ich das Fell nur mal ganz am Rand, entlang des Rahmens leicht eingefettet, aber noch seltener als 2 mal im Jahr.

    Viele Grüße vom Coinín

  • heisst dass ich muss die seife nich abwaschen oder wie?
    is sattelseife einfach ein fett oder so und hat mit SEIFE im eigentlichen sinn nix zu tun oder wie?
    einreiben, warten, überschüssiges fett abwischen, fertig???? so einfach?
    klärt mich mal genauer auf
    danke

  • Hallo Tim,

    mein Schuster hat mir mal erklärt, dass Leder- bzw. Sattelseife dafür da ist, den Staubdreck aus dem Leder rauszuholen. Die wird mit einem feuchten Schwamm aufgetragen und nach einiger Zeit mit einem Lappen wieder abgewischt. Das Einfetten bzw. Eincremen wäre dann der zweite Arbeitsgang. Aber was die Bodhrán angeht:
    - Norbert Eckermann lehnt meines Wissens jede Garantie für seine Felle ab, sobald sie mit etwas anderem als Talkum oder Babypuder in Berührung kommen.
    - Seamus O'Kane hat mir auf Nachfrage gesagt, dass seine Felle gar nix brauchen - außer dass man sie 1-2x im Jahr mit Wasser einweicht, damit sich die plattgeklopften Zellen wieder erholen können.
    - Ich hab' von ziemlich vielen Leuten gehört, dass sie das Fell ihrer Bodhrán, durchaus erfolgreich, mit allen möglichen Sachen einreiben.

    Fazit: Die Fellpflege ist offenbar auch eine Sache des Herstellers.

    Soweit ich das mitbekommen habe, hast Du doch eine Trommel von Bodhránmaker. Wer, wenn nicht er, wird Dir ganz genau sagen können, wie Dein Fell am besten zu pflegen ist.

    Gruß von Moritz

  • hallo zurück moritz :)

    das problem ist (und hat sich erledigt - ich habs jetzt mit melkfett ohne zusätze gemacht wobei bodhranmaker gemeint hat damit könne ich nix falschmachen, obwohl er persönlich sattelseife nimmt) dass die bodhran ich ich fetten wollte nicht meine war sondern eine geliehene die ich als dankeschön dass ich sie leihen durfte fetten wollte - und das war eine ca 5 jahre alte byrne's....
    naja - problem erledigt - ich machs jetzt eben mit melkfett und evtl mit sattelseife

    aber danke trotzdem für alle beiträge und vor allem den letzten, für mich SEHR interessanten beitrag (in wasser weichen, talkum etc)

    bis denn dann

  • Ich habe jetzt schon ziemlich lange einen Bodhrà n und mit der Zeit, treten da so dunkle Flecken (sicherlich irgendein normaler Dreck) auf.
    Ich habe auch ein Tambourin, das spielich manchmal auch mit dem Tipper und da war das auch so.
    Beim Tambourin hab ich versucht mit Wasser das Zeug weg zu bekommen und jetzt ist das Fell "ruiniert"
    (total weich und klingt blöd)

    ...mein Bodhrà n ist mir zu schade für sowas..


    Ben

  • Also mal ein Erfahrungbericht:

    Der Rand meines Fells war sehr trocken, so trocken, das er an einigen Stellen schon anfing zu schnarren (diesen Zusammenhang hab ich allerdings erst später erkannt). Den Rand hab ich dann mal mit Melkfett eingerieben (dünn!) und das hat ihm auch sehr gut getan.
    Als ich dann hier aber gelsen hab, dass man darauf achten soll, dass das Zeug unbehandelt ist hab ichs auf dem Fell selber lieber gelassen.
    Ich hab für das Fell vorne so ein Sattellederpflegezeug mit Bienenwachs genommen und stundenlang mit diesem Pferdewieb gefachsimpelt, wenn meine Badhran wüsste, was ich alles für sie tu.
    Gaaaanz dünn aufgetragen und erstmal geschaut, ob das Leder es gut annimmt. Ich denke, so kann man auch am besten vermeiden, dass die Bodhran nachher klebrig oder fettig ist.
    Seitdem klingt sie auf jeden Fall viel besser, und dadurch, dass ich Singelskin habe und nur die Vorderseite gefettet habe, kann ich hinten trotzdem noch ein wenig anfeuchten um das Letzte aus dem Sound zu holen.

    Es grüßt der Narr

    "Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben."
    George Bernard Shaw
    26.07.1856 - 02.11.1950