Moin.
Zunächst einmal finde ich es toll, dass Dimitri sich das traut zu sagen.
Und an manchem Kommentar sieht man ja schon: Dimitri, Du bist nicht allein.
Und falls es dazu beiträgt und hilft: Mir ging es auch schon so.
Ein paar Anmerkungen dazu:
1. Ich glaube, dass man Schlagzeug spielen kann, hilft für die Bodhran nur bedingt.
Ich finde dass der Bewegungsablauf deutlicher näher an der ("Schlag-") Gitarre ist.
Ich hab in jungen Jahren beides gemacht - rhythmisch hilft zwar Schlagzeug, aber die Hände-Koordination ist deutlich näher an Gitarre.
2. Überhaupt: Sticking und Fellhand und deren Koordination. Ich stelle immer wieder einmal fest, dass bei einem vorgegebenen Pattern die eventuell sehr konkreten Vorgaben einfach nicht mit meiner eingeübten Spielweise harmonieren. Und dann kann ich nicht mal eben die Bässe unter statt über der Fellhand da reinpacken und auch noch die Ups, Downs und Ins anders setzen als gewohnt.
Im konkreten Fall habe ich das, was ich am Weekend nicht hinbekam, anschließendzu Hause auf ein anderes Sticking gesetzt und "auf meine Weise" gespielt - und schon ging es.
Wobei Rolf schrieb, er habe diesmal auf Pfeile verzichtet(?) - und ich war nicht dabei (HEUL)...
3. Manchmal ist es auch die konkrete Trommel, das Fell, die Fellspannung oder der Stick. Mit anderer Hardware flutscht es manchmal plötzlich, weil einfach die Bässe leichter kommen, der Rebounce schneller ist, oder, oder, oder. (Okay, wer nur eine Trommel hat, ist hier natürlich raus .)
Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, hat auch die Badehose Mitschuld.
4. An anderer Stelle schon angemerkt: Auf der Bühne und in der Session spielt man ja eher Eingeübtes und keine völlig neuen Dinge. Und man kann schon auch etwas "Drüberschludern" ohne dass es die Nicht-Trommler oder das Publikum überhaupt bemerken.
Ohne Musik oder zu bisher unbekannter etwas neu vorgegebenes oder halt doch nur kurze Zeit geübtes vor anderen auf einen fokussierten Zuhörern samt drohender direkter Kritik im Anschluss vortragen zu sollen, ist auch für die geübte Rampensau dann doch manchmal ne ganz andere Nummer.
5. Last not least: Ich kenne die Gruppendynamik so, dass da kein zwanghaftes Sichbeweisenmüssen ist. Und hab auch schon mal zu Rolf gesagt: "Geht irgendwie bei mir grad gar nicht, halt den Verkehr nicht auf, ich guck mir das nochmal in Ruhe an." So what?
Und habe nur ein einziges Mal erlebt, dass mal ein Lehrer äußerte "das müsse man jetzt in Gruppe soundso schon erwarten dürfen", und als ein Teilnehmer es nicht hinbekam, durfte der es dreimal allein vor allen versuchen. Der hätte in dem Moment wohl nicht mal mehr seinen Namen buchstabieren können.
(Den schätze ich übrigens spielstärker ein als mich; ich hatte lediglich Glück das Pattern schon vorher gekannt zu haben.) Aber auch Lehrer sind nur Menschen - und das war die einzige Ausnahme, die ich erlebt habe.
Wenn es also mal nicht läuft: sieh es sportlich, sieh es als Herausforderung, guck es dir später in Ruhe an, versuch es mal auf andere Weise, und ansonsten: man muss nicht jede Herausforderung innerhalb von 48 Stunden gemeistert haben.
Und auf den Weekends habe ich noch niemanden erlebt, der sich daran anstoßen würde, wenn es bei Einem mal nicht so läuft.
Lieben Gruß auch an alle anderen,
Andreas