Beiträge von Lars Wuntke

    Hallo,

    mag sein, daß er wasserlöslichen Leim verwendet. Sollte aber Dein Problem mit den Blasen Dich wirklich stören, so solltest Du etwas an der Trommel ändern. Eine Möglichkeit wäre es die Trommel an Eckermann zurück zu schicken und Ihm die Reparatur zu überlassen. Falls der Leim wasserlöslich ist würde er auch sicher wieder beim Trocknen die Felle Verkleben (vorrausgesetzt die Felle liegen aneinander, was aber im gespannten Zustand der Fall sein dürfte). Wäre es meine Trommel würde ich es wohl so wie von mir oben beschrieben versuchen. Allerdings kann und will ich Dir keine Garantie geben, daß es danach besser ist. Das Risiko fährt halt immer mit...
    Andererseits sagt man ja auch: Wer nicht wagt der nicht gewinnt.

    Grüße
    Lars

    Hallo,

    wie gesagt, sind bei Eckermann die Felle wohl verleimt. Bei Brendan White normalerweise nicht.

    Fetten hilft das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermindern, wodurch sich das Fell weniger wellt.

    Zum Spannen der Felle, Ausgleichen von Spannungsunterschieden zwischen den Fellen und eliminieren von Blasen kann man folgenden Trick versuchen: Beide Felle (also Trommel innen und außen) ordentlich naß machen bis die Felle richtig weich geworden sind (Geduld - das dauert mindestens 30 Minuten). Dabei immer nachspannen, so daß die Trommel immer gespannt bleibt (nicht zu fest oder mit Gewalt). Dann wieder trocknen lassen (nicht direkt auf die Heizung legen!). Das dauert übrigens ein paar Stunden, weshalb man es nicht direkt vor einem Auftritt machen sollte. Sollte man dann immernoch Probleme haben, kann man das ganze wiederholen.

    Auf diese Weise kann man auch den Stimmbereich der Trommel erweitern. Der Klang der Trommel wird übrigens nicht verschlechtert - eher verbessert (besonders wenn die Felle nicht aneinander lagen). Die Tonhöhe bleibt normalerweise gleich.

    Bitte nicht trocken stark spannen wie oben beschrieben.

    Die Trommel sollte immer gespannt bleiben, sonst zieht sich das Fell wieder zusammen. Ein entspannen der Trommel ist nicht notwendig.

    Grüße
    Lars

    Hallo,

    da muß man ebi doch mal ein ganz dickes LOB aussprechen! Glücklicherweise hat er genug Durchhaltevermögen gezeigt und den Workshop stattfinden lassen. Ich kann wohl sagen, daß alle Teilnehmer sowie die Lehrer sehr begeistert waren. Das Ambiente, die Unterbringung, das Essen die Kursteilnehmer und die Lehrer waren einfach top. Da gab es wirklich nichts zu bemängeln.

    Sicher hat natürlich jeder seine Schmerzgrenze wenn es ans Geld geht und ich bin auch ganz froh, daß sich das ganze unter 200€ abgespielt hat, wobei man auch ernsthaft 300€ hätte nehmen können - die Leistung wurde jedenfalls gebracht.

    Paul Philipps hat einen guten Unterricht gemacht. Er hat in der kurzen Zeit alles angesprochen was man nur ansprechen kann. Reels, Jigs, Hornpipe, Polka, Marsch, Walzer, Slides, Slipjig, .... Alles gut und stimmig präsentiert und mit uns eingeübt. Paul hat die Ruhe weg und kann klar ausdrücken was er will. Er lässt jedem seine persönliche Freiheit, sorgt sich aber schon drum, daß jeder mitkommt und ihn versteht. Kurzum: ich habe einiges gelernt und viel Spaß gehabt. Danke auch an meine geduldigen Mit-Teilnehmer :)

    Darius Bartlett war für mich auch eine sehr interessante Erfahrung. Da ich mich ja auch mit dem Bodhran-Bau beschäftige hatten wir ausreichend Gesprächsstoff für stundenlange Gespräche. Ich habe viel gelernt und einige Anregungen mitgenommen. Auch Darius hat wohl viel über deutsche Bodhranspieler, ihre Techniken und auch über die trockene deutsche Luft gelernt. Er war mal wieder sehr erstaunt, wie anders seine Trommeln in so einer Umgebung klingen.

    Also wirklich ein gelungener Workshop, der hoffentlich bald eine Neuauflage findet.

    Grüße
    Lars

    Hi,

    ich kenne zumindest einen guten Löffelspieler, dessen Gespiele man sich lange anhören kann und es auch den Tunes noch einen gewissen Pepp verleiht. Allerdings ist das wie ebi schon sagte das Salz in der Suppe und irgendwann ist dann auch gut.

    Ist halt gut wenn man zwischen verschiedenen Instrumenten wechseln kann. Dann nervt es nicht so schnell.

    Gruß
    Lars

    Hallo Guido,

    herzlichen Glückwunsch zum Magister! Ich hoffe, daß Dich das Arbeitsleben nicht allzusehr von der Bodhran fernhält - wär schad'!

    Tolle Idee eine CD zu produzieren. Ich bin gespannt und hätte auch gerne ein Exemplar für mein Regal...

    Grüße
    Lars

    Man wir doch wohl ein wenig Urlaub von dem Forum nehmen dürfen, oder? :)

    Danke für das Vertrauen :)

    Also Guido, mich wundert die Frage, denn dazu gab es schon ettliche Beiträge in einem anderen Thread (Sticks). Damals hatte ich schon einige physikalische Überlegungen zu Thema angestellt. Ralf kam zu den gleichen Erkenntnissen, wodurch wir annehmen können, daß wir nicht so falsch liegen werden.

    Zusammenfassend hat man also folgende Effekte:
    - eine schmale Auftrefffläche erzeugt höheren Druck (Kraft pro Fläche) auf das Fell (gleichbleibende Kraft vorausgesetzt). Dadurch wird das Fell mehr durchgedrückt als bei einer großen Auftrefffläche.
    - Druck entspricht Lautstärke
    - Bei einer kleinen Auftrefffläche entstehen weniger Schmatz und Reibegräusche (entweichende Luft, Reiben des Sticks an dem Fell, etc).
    - Eventuell erzeugt eine kleine Auftrefffläche Wellen mit geringerer Wellenlänge (höhere Töne) aber höherer Amplitude (Lautstärke).

    Jetzt bin ich aber ander Meinung als Rolf:
    - Große Auftreffflächen interagieren eventuell mit dem Fell (mehrfaches Antreffen von Fellbewegungen am Stick) was zu mehr Oberwellen führen Müsste, weil von vorneherein Mehr Frequenzen, niedriger Amplitude und größerer Wellenlänge entstehen. Richtig ist aber die Aussage, daß es sich hierbei um keine punktförmige Quelle handelt.

    Also könnte man sagen (was sich mit Deinen Beobachtungen deckt):
    - Masse erzeugt Lautstärke
    - Große Auftrefffläche erzeugt tiefere aber leisere Töne
    - Kleine Auftrefffläche erzeugt höhere, lautere Töne

    Schöne Weihnachten!
    Lars

    Hallo,

    ich habe schon alles mögliche erlebt. Daß man garnichts bekommt kommt selten vor und führt auch nicht gerade dazu, daß man gerne wiederkommt (es sei denn, das Pub läuft schlecht und man unterstützt den Wirt gerne).

    Ansonsten gibts in dem einem Pub ein Getränk frei, wobei der Wirt es nicht so eng sieht wenn man gut gespielt hat und nicht übermäßig viel getrunken hat. In einem anderen Pub habe ich auch schon Essen und Getränke frei bekommen allerdings bei einem anderen mal auch mal garnichts. Da bin ich doch eher für eine Regelung des ganzen. In einem dritten Pub bekommt man ein Getränk (oder auch mehrere) gratis und der Wirt stellt des öfteren mal was zu Essen auf den Tisch. Ein sehr netter Zug.

    Ich finde es am sinnvollsten, wenn es zwar eine Grundsätzliche Regelung gibt, der Wirt aber je nach Leistung und Umsatz "nachbessert". Man muß halt verstehen, daß ein Pub voller trinkfreudiger (wenn's gratis ist) Musiker nur Kosten verursacht. Erst wenn dadurch auch Publikum angelockt wird lohnt es sich auch für den Wirt.

    Gruß
    Lars

    Nett, nett. Allerdings sind die Methoden zum Rahmenbau die er beschreibt, nicht die modernsten. Einen Rahmen aus nur einem Brett zu biegen fürht nicht zu besonders stabilen Ergebnissen. Ich bevorzuge es den Rahmen aus mehreren Schichten aufzubauen.

    Außerdem halte ich es nicht für sinnvoll sich eine bodhran selbst bauen zu wollen. Der Aufwand dafür ist viel zu groß, und eine gute Trommel wird man erst bauen können wenn man seine Erfahrungen gesammelt hat. Wer sich also von vorneherein damit abfinden kann mal mindestens 10 Trommeln zu bauen wird vielleicht dann zu einem guten Ergebnis kommen. Man sollte auch nicht vergessen, daß das Fell das wichtigste Bauteil ist. Leider ist es aber schwierig ein gutes Fell zu finden - da nutzt dann auch ein guter Rahmen wenig. Und es haben sich schon viele daran versucht gute Felle herzustellen....

    Gruß
    Lars

    Zitat

    Was mich verwundert hat (hab ich gestern das erste Mal gesehen): im Stimmring zeigen sich unter den Stimmschrauben feine Risse. Ich glaub nicht, dass die von Anfang an vorhanden waren. Aber ich hab die Schrauben niemals total angeknallt - von daher versteh ich gar nicht, wie es zu so etwas kommen kann.



    Da wären wir ja wieder beim Thema: Die O'Kanes sind einfach nicht optimal verarbeitet. Was nicht heißen soll, daß sie nicht trotzdem funktionieren.

    Felle sind halt unterschiedlich. Du wirst die weichen Teile besonders in der Mitte (bzw. dort wo Du am meisten spielst) durch das Spielen immer wieder aufrubbeln. Das wird sich aber wahrscheinlich etwas normalisieren, wenn die Trommel gut eingespielt ist.

    Gruß
    Lars

    Bei O'Kane habe ich verschiedene Felle gesehen. Manche waren recht glatt, dünn und transparent. Hier kann man noch ein wenig glätten. Andere Felle waren aber recht dick und innen sehr flauschig. Hier kann man eventuell im ganz trockenen Zustand (da ist die Oberfläche am festesten) ein wenig abschleifen. Allerdings wird sich diese "flauschige" Schicht immer wieder aufrubbeln lassen. Ganz glatt bekommt man das Fell also nie. Es sei denn man schleift bis auf die feste Schicht der Haut herunter. Und das will ich Dir wirklich nicht raten.

    Gruß
    Lars

    Hallo Mat,

    ich freue mich, daß das Ausfräsen bei Dir und bei Andi erfolgreich war. Wie ich schon sagte: Man muß sich halt trauen. Ist übrigens ein netter Zug vom Bodhranmaker diese Ausfräsungen so billig vorzunehmen. Schließlich hat er ja auch ein Risiko und etwas Arbeit. Es ist natürlich das beste, wenn ein Profi soetwas macht.

    Zu Deiner Anmerkung: Sicher tendiert man immer auch zu schönen Instrumenten (z.B. Intarsien oder aufwendige Lackierungen bei Gitarren und Geigen), die in keinem Zusammenhang zum Klang stehen. Das ist eine Art Luxus, den man sich aber gerne gönnt, wenn man das Instrument oft benutzt. Auf der anderen Seite gibt es doch einige Dinge die man in der Verarbeitung verbessern kann (meist ohne viel Aufwand), die aber die Haltbarkeit, Ergonomie und Stabilität des Instrumentes stark verbessern. Da verstehe ich dann nicht warum man das nicht macht. Als Beispiel möchte ich die scharfen und nicht entgrateten Kanten meiner Brendan White anführen. Nachdem ich die Kanten abgefräst und ie Rahmen geschliffen habe sieht sie viel besser aus, dückt nicht mehr am Arm und der innere Stimmring klemmt auch nicht mehr. Für Brendan White wären das vieleicht 10 min. Mehraufwand gewesen. Hat er sich aber gespart.

    Und gutes muss nicht teuer sein. Vergleicht man eine Hedwischak mit einer O'Kane, wird man das sicher erkennen.

    Gruß
    Lars

    Hallo Mat,

    Shamus baut zwar super klingende Bodhrans, macht sich aber nicht viel Mühe mit der handwerklichen Verarbeitung. Mit einer Stradivari ist das sicher nicht zu vergleichen. Übrigens hatte Stradivari nach neuesten Untersuchungen wohl sehr schlechtes Holz mit Pilzbefall verwendet, weil er kein besseres hatte. Und gerade das war wohl der Grund für den guten Klang.

    Ich würde sagen: Einfach mal trauen, das klappt schon. Solange man kein Loch ins Fell schneidet...

    Gruß
    Lars

    Bei der ganzen Diskussion darf man nicht vergessen, daß das Fell eine Naturhaut ist, die sehr viele unterschiedliche Bereiche unterschiedlicher Eigenschaften (Dicke, Festigkeit, Feuchte-Empfindlichkeit, Dehnbarkeit, ...) vereint. Aus diesem Grund klingt die Trommel auch nicht überall gleich und ein gleichmäßiges Stimmen muß nicht unbedigt die besten Ergebnisse bringen. Hier ist also immer ein wenig Toleranz und Erfahrung gefragt und nicht Stimmen nach "Schema F".

    Somit würde ich auch von einem gleichmässigen und gutem künstlichen Fell (*Frevel*) bessere Klangqualität erwarten. Vieleicht sind es aber auch die natürlichen Unterschiede, die eine Bodhran erst richtig gut machen. Darüber lässt sich sicher trefflich streiten.

    Gruß
    Lars

    Hallo,

    ich brauche an meiner Trommel kein Cutaway, halte sie aber immer in der selben Position, in der sie halt am besten klingt. Das Schweißbeulen Problem ist bei mir nur sehr selten aufgetreten (mittlerweile bin ich auch nicht mehr so aufgeregt ;) ).

    Das Raussägen ist eigentlich für den handwerklich einigermaßen begabten überhaupt kein Problem. Vorallem bei Sperrholz (O'Kane) muß man aber aufpassen, daß es nicht ausreißt. Eventuell mit feinem Sägeblatt arbeiten und etwas (dünnen Holzstreifen oder Kunsstoff) gegen legen. Man kann es auch ausfräsen. Die Kanten danach rund schleifen oder mit einem Anlauf-Fräser rund fräsen.

    Bei den Eckermann ist es auch kein Problem. Das Stimmsystem kann man auch verkürzen indem man kürzere Schrauben verwendet. Eventuell muß man das Loch noch ein wenig tiefer auf Schraubenkopfgröße aufbohren. Das sollte man dan am besten vor dem wegsägen tun, damit man eine Führung hat.

    Alles klar?
    Gruß
    Lars

    Jau, Guido, da hast du recht. Wir hatten ja alle schon mal das Erlebnis, daß wir eine fürchterlich verstimmte oder auch sehr locker gespannte Bodhran in die Hand bekommen haben, auf der wir dann ein Stück begleitet haben, was auch ohne Nachstimmen ganz gut geht. Man gleicht ja da mit der linken Hand viel aus.

    Daß Du nicht sonderlich viel stimmst, liegt auch an Deinem Gehör. Du variierst die Fellspannung und die Fellfläche entsprechend dem Tune und gleichst damit eine Verstimmung automatisch weitgehend aus. Es stimmt auch, daß man die Trommel fast nie ganz offen spielt und damit beeinflußt man die Tonhöhe fast immer.
    Man kann also auch auf einer perfekt auf eine Tonart gestimmten Trommel immer die Töne spielen, die gerade nicht in dieser Tonart vorkommen - und umgekehrt. Allerdings kann man (theoretisch) eine komplett verstimmte Geige auch richtig spielen, wenn man die Fingerpositionen entsprechend anpasst (da sie Bundlos ist) und offene Saiten vermeidet. Man sieht also, daß zumindest eine möglichst immer gleiche Stimmung der Bodhran ein besseres und gleichmäßigeres Ergebnis bei weniger Aufwand bedeutet.

    Ich stimme Rolf zu, daß es wohl das beste ist erstmal die beste Eigenstimmung der Trommel (auch passend zum Spielstil) zu ermitteln. Ansonsten sollte man sich mal der Stimmung der Bodhran befassen und sich eine eigene Meinung dazu bilden, was für einen selbst das Wichtigste und Beste ist. Ob man nun ein Stimmgerät verwendet oder seine Bodhran nach Gehör stimmt, ob man gerne ein gespanntes Fell hat oder lieber auf einem losen Fell spielt oder ob man seine Trommel gar auf einen Ton stimmt sind sicher persönliche Vorlieben und hier eher von theoretischem Wert.

    Da die Bodhran aber nicht über Tasten oder Bünde verfügt, die die Töne vorgeben, muß man sich aber über kurz oder lang ein musikalisches Gehör aneignen, oder man spielt eben nicht in der richtigen Tonart.

    Grüße
    Lars

    Hallo Ralf,

    es handelt sich ja nicht um einen kurzen Schlag. Der Schlag dient ja nur dazu das Fell zum Schwingen anzuregen, ganz wie der Finger eine Seite der Gitarre. Somit kann man mit einem normalen Stimmgerät mit Mikrofon, wie man sie für Gitarren und Geigen benutzt, arbeiten.

    Leih Dir doch einfach mal eines von einem Mitmusiker und probier es mal aus ob es so funktioniert wie Du es Dir vorstellst.

    Gruß
    Lars

    Jau, habe ich auch mal gemacht. War mir dann irgendwie aber zu affig* :) . Ich möchte trotzdem jedermann dazu animieren, sein Gehör ein wenig zu trainieren. Das geht nämlich besser als man denkt und ist eigentlich für jemanden der musik macht wichtig. Man kann sich ja dann mit dem Stimmgerät kontrollieren.

    *Von wegen affig: Man stelle sich das mal vor was los ist, wenn ein Bodhran-Spieler auf 'ner Session sein Stimmgerät auspackt... Wenn ich bedenke auf wieviel Unverständnis mein "normales" Nachstimmen so stösst, wäre das sicher ein Brüller für die Sessies (egal wie sinnvoll das stimmen auch ist).

    Meine Erfahrung ist, daß eine gestimmte Bodhran um längen besser klingt als eine ungestimmte. Und wenn man dan die Trommel nicht nur in sich stimmt, sondern sich auf die anderen Instrumente stimmt, machts richtig spass.

    Gruss
    Lars

    Hallo Ralf,

    ich habe das irgendwann einmal in den Tiefen dieses Forums ausführlich beschrieben, deshalb hier nur mal kurz:

    Wie Du schon richtig sagst: Rundherum (ca. 3 cm vom Rand auf Höhe der Stimmschraube) anschlagen und Ton zum Nachbarton (voerherige Stimmschraube) beurteilen. Natürlich auch mal mit den anderen Stellen vergleichen (z.B. diagonal). Immer mal wieder in der Mitte der Trommel anschlagen und beurteilen. Wenn der Ton dabei "zu einer Stelle am Rand läuft" (die Trommel scheint an einer Stelle besonders viele Obertöne zu produzieren), diese Stelle etwas entspannen. Und so weiter, bis es stimmt.

    Manchmal geht's schnell, manchmal kommt man aber einfach zu keinem Ergebnis. In solchen Fällen gebe ich es entweder auf ( :) ) oder entspanne die Trommel rundherum sehr stark (bis das Fell locker ist). Dann schraube ich die Stellschrauben rundherum (oder besser gegenüberlliegend) wieder gleichmäßig fest, wobei ich mich auf mein Gefühl verlasse (das klappt ganz gut). Dann wieder stimmen wie oben beschrieben.

    Zum Stimmen gehört viel Erfahrung. Und ab mehr als 8 Stellschrauben (bei 42 cm) wird es immer schwieriger, da m.E. die Schrauben zu eng sitzen und sich zu stark gegenseitig beeinflussen.

    Berichte mir doch mal Deine Erfahrungen.

    Gruß,
    Lars

    Hallo Leute,

    ich habe so einen Anblick sogar schon mal live erlebt: Ich war mal im "Gap of Dungloe" in Kerry unterwegs - einem malerischen Tal, durch das sich leider Mengen von Touries (wie mich) schieben. Ich genoss gerade den Ausblick und marschierte über eine malerische Brücke, kam um die Ecke und dort saß ein Mann im Anzug vor imposanter Kulisse auf einem großen Stein und trällerte "I will go to Mayo...". Doch nein! Nicht live; Playback! Er war umringt von einem Kamerateam und machte wohl ein Video für seine neueste CD. Keine Ahnung wer das war aber ich habe gesehen daß ich wegkomme...

    In sofern ist ein stiller M.K. auf einem beliebig anbringbaren Blechschild doch eine wahre Wohltat. :)

    Gruß
    Lars

    Hallo,

    ergänzend möchte ich noch anmerken, daß man in der Akustik vier Arten von Schallereignissen unterscheidet: Ton, Klang, Geräusch und Knall. Der Knall ist ein kurzer und starker Schalleindruck. Ein Geräusch ist eine unregelmäßige Schwingung - ein Gemisch aus sehr vielen Frequenzen etwa gleicher Lautstärke.

    Bei Musikinstrumenten interessieren uns nur Töne und Klänge. Töne sind einzelne, sinusförmige Wellen. Ein Klang ist die Überlagerung mehrerer Töne, wobei sich mehrere sinusförmige Schwingungen zu einer nicht sinusförmigen Schwingung überlagern. Der Ton mit der niedrigsten Frequenz bestimmt die Tonhöhe der Schallempfindung, die anderen Obertöne verursachen den Eindruck der Klangfarbe.

    Ein Instrument, das einen reinen Ton erzeugt (eine Sinusschwingung) klingt allerdings ziemlich schlecht. Leben erhält der Schalleindruck erst durch die Obertöne, die dem Ton eine Klangfarbe geben. Manch einer wird das von einem Synthesizer kennen. Die Art und Anzahl der Obertöne ist bei jedem Instrument verschieden. So haben Flöten z.B. weniger Obertöne als Streichinstrumente und klingen so auch meist weniger warm.

    Obertöne sind also nichts schlechtes und kommen auch bei einer gut gestimmten und getapten Bodhran immernoch haufenweise vor. Es kommt aber darauf an, die Anzahl der Obertöne und deren Amplituden (Lautstärke) so zu verändern, daß sich ein guter Klangeindruck ergibt.

    Wer sich schon mal ein wenig Mühe beim Stimmen der Bodhran gemacht hat, wird die Erfahrung gemacht haben, daß es eine Stimmung gibt, bei der die Bodhran nahezu einen reinen Ton hat. Es ist ein sauberer Ton, wobei die Bodhran aber ziemlich flach klingt. verstimmt man sie dann ein wenig, kommt plötzlich eine Klangfülle hinzu.

    Gruß
    Lars

    Obertöne bzw. "Oberwellen" sind Wellen mit einer Frequenz, die ein ganzzahliges Vielfaches der Grundfrequenz (also des Tones den man spielen will) ist. Sie entstehen durch Spiegelungen an den Medium-Grenzen (z.B. Übergang Fell/Rahmen). Es entsteht normalerweise ein ganzes Spektrum an Frequenzen, wobei einzelne begünstigt und andere benachteiligt werden können (gegenseitige Auslöschung oder Verstärkung).

    Durch Deine Taperei wird der harte Übergang von Fell zum Rahmen aufgeweicht und es entstehen weniger Obertöne (zumindest weniger laute).

    Anschaulich kann man das beobachten, wenn man in einer Schüssel mit Wasser eine Welle anregt. Diese breitet sich kreisförmig aus, bis sie am Rand ansstößt. dort wird sie reflektiert und interagiert mit den Wellenbergen und Tälern der nachfolgenden Wellen.

    So kurz,
    Gruß,
    Lars

    Wie gesagt: ein Buch ist kein Bodhran-Ersatz. Aber es hilft, wenn man mal üben will ohne viel Krach zu machen. Ich empfehle immer einen Stick greifbar zu haben - da kann man viel üben: in der Mittagspause, beim Warten am Bahnübergang, vor dem Fernseher, etc.

    Viel Spaß,
    Lars

    Hallo,

    da muß ich Guido doch mal wirklich recht geben. Er hat es schön erklärt, daß man nicht immer nur fetzig spielen kann. Das habe ich ja auch schon in meiner letzten Antwort dargestellt: Ich mag ja gerade an Rolfs Spiel das zurückhaltende, gradlinige, den Grundbeat. Ich finde es schrecklich, wenn ich Bodhranisten erlebe, die ihren Ego-Trip an einem Instrument auslassen, daß sie nicht besonders beherrschen. Das ist sicher ein Fluch der Bodhran, daß man sehr schnell in der Lage ist überall mitzuspielen, obwohl man noch keine Ahnung von der Musik und der Sessionkultur hat.

    Die Frage ist, was man erwartet und wen man fragt. Hier im Forum werden solche Beiträge natürlich viel genauer "seziert" und vorallem aus Sicht der Bodhran betrachtet. Das ist auch gut so. Natürlich hat Rolf eine rundum tolle Leistung abgeliefert - sogar wenn man bei Ihm ob seiner Spielstärke auch hohe Ansprüche hat. Man kann aber sicher immer eine gewisse Meinung zu einzelnen Tunes oder Passagen haben.

    Zitat

    Mat: Und ich fühl mich gar nicht berufen, darüberhinaus einen Kommentar abzugeben.


    Ich bin da garnicht Mats Ansicht, denn ich bin Konsument und ich habe einen eigenen Geschmack. Ich sage was mir gefällt und was mir vielleicht weniger gefällt. Das heißt aber nicht, das etwas deshelb SCHLECHT ist - das ist eine ganz andere Sache.

    Im Moment ist der allgemeine Geschmack sehr auf Seiten der groovigen und fetzigen Bodhran-Begleitungen. Das ist halt Trend. Veilleicht, weil es etwas eher neueres und unbekanneres ist. Eventuell ist nächstes Jahr schon ruhiger Minimalismus angesagt. Daher gehen vielleicht die Erwartungen in die Richtung und man ist unberechtigter vielleicht enttäuscht, wenn man was anderes vorgesetzt bekommt.

    Ich finde übrigens das "Mary" -Stück sehr schön. Es unterstreicht eigentlich Guidos Meinungsbekundung, da die Bodhran die Melodie sehr unterstützt und sehr unauffällig aber wesentlich trägt. Im Gegensatz dazu ist die Bodhran in "Ringo" recht aufdringlich. Aber bei beiden Stücken ist ein hohes Maß an technischer Feinheit und Variantenreichtum enthalten. Das steht aber nicht im Widerspruch zu einer unterstützenden Wirkung.

    Nebenbei finde ich Guidos Anmerkung à la "man solle es doch mal selber versuchen und wird schon feststellen, daß man es wohl kaum so gut hinbekommt" zwar sachlich richtig aber trotzdem fehl am Platz. HIER ist genau das Forum für Kritik! Ích weiß genau, daß ich das technisch nicht so hinbekomme, kann aber durchaus vieles beurteilen, was ich selbst nicht kann. Wie gesagt bin ich im Zweifelsfall wenigstens Konsument und Publikum. Ich höre nun sei 33 Jahren Musik. Jeden Tag! Ich habe einen eigenen Geschmack und freue mich, wenn ich Musik höre, die meinen Geschmack trifft.

    Ich habe das schon an anderer Stelle selbst erlebt und fand es schrecklich wenn ich als Kritik immer nur zu hören bekam, daß "alles ganz toll ist". Erst beim Nachbohren konnte man dann das eine oder andere an Kritik erfahren - Kritik, die einen dann meistens weiter brachte.

    Ich hoffe, daß wir auch weiterhin sachlich aber auch hart weiterdiskutieren und es nicht ein Forum aus "alles Toll" und "mach's doch mal selber besser" Beiträgen wird.

    Beste Grüße
    Lars