Stimmbare vs. Nicht Stimmbare

  • Hallo miteinander,

    ich bin im Endeffekt auf dieses Forum gestoßen, weil mein Freund Jens, der sich gerade nach einer Bodhran umschaut, mir erzählt hatte, dass Malachy Kearns (die er sich unter anderen angeschaut hatte) hier nicht so gut wegkommt. Dabei hab ich dann auch entdeckt, dass hier alle so von stimmbaren schwärmen.
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    Und weil mich das wundert, frage ich halt nach:

    Ist eine stimmbare Bodhran denn wirklich sooo viel vorteilhafter?

    Ich meine, auch sie hat eine Goat- oder Calfskin drauf, die Klimaschwankungen unterliegt. Das heißt, so wie ich mit Übung meine Bodhran mal eben schnell befeuchte und nachtune, müssen andere dann mal "eben schnell" den Imbus rausholen und sämtliche Schräubchen bzw. Muttern drehen. Oder?

    Ich frage wirklich nach, weil ich bisher ohne stimmbare sehr gut klargekommen bin. Also bitte nicht steinigen, meine Session-Buddies in Manchester (alles gestandene Musiker) teilten neben den hier auffindbaren Tipps zur Fellpflege nämlich andererseits auch die Ansicht, dass "tuneable" unnötiger Luxus sei... Und Luxus in der Tat, wenn man die Preisunterschiede beachtet...

    Mein Manko ist dann natürlich, dass ich selber ausser ausprobieren nicht über Spielerfahrung mit ner Stimmbaren verfüge...- belehrt mich mit Schwärmereien, solange sie denn auch noch irgendwo sachlich sind :P

    Zum Thema Malachy Kearns sage ich dann an anderer Stelle im entsprechenden Unterforum noch was...

  • Hallo dirkee,

    wie Rolf schon in einem anderen Beitrag erwähnt hat, ist Fell anfeuchten ja immer nur die halbe Wahrheit. Falls das Klima mal zu kalt und zu feucht ist, brauchst Du eine Hitzequelle, um das Fell zu straffen, was meistens schon etwas aufwendiger ist (dauert auch länger). Ich denke, falls man hauptsächlich bei Sessions mitspielt, kommt man mit einer nicht-stimmbaren Bodhrán noch ganz gut zurecht, da man genug Zeit hat, das Fell mit Wasser/Hitze zu stimmen. Spätestens wenn Du einen richtigen Auftritt mit einer Band spielst, hast Du nicht die Zeit und Ruhe, mittendrin mal ein paar Minuten zu stimmen, vor allem da Stimmen mit Wasser meistens ziemlich unpräzise ist.

    Genau diese Präsision ist dann auch der grosse Vorteil der tuneables. Du kannst damit sogar Spannungsschwankungen im Fell ausgleichen, indem Du auf einer Seite mehr tunest als auf der anderen etc.

    Mein Fazit: der blutigen Einsteiger, der noch nicht weiss, ob ihm das Bodhrán-Spielen überhaupt längerfristig Spass macht, muss nicht gleich eine teure tuneable kaufen. Für alle jedoch, die sich auf Dauer intensiv mit der Bodhrán beschäftigen wollen, lohnt sich ein stimmbares Instrument auf jeden Fall. Und der Mehrpreis ist nu auch nicht so extrem, bedenkt man, dass die Bodhrán insgesamt ein sehr preisgünstiges Instrument ist (verglichen mit Gitarren, Geigen, Akkordeons.....), ich denke, da kann man dann ruhig etwas mehr ausgeben für eine richtig gute Trommel.

    Viele Grüße

    Michael

  • Moin
    zu den Vorteilen die Michael schon erwähnt hat, kommt noch das Verbessern des Klanges durch Ausbügeln von Fellunebenheiten. Das Fell kann besser "durchschwingen" und klingt einfach voller und besser. Ich kann somit einen konstanten Klang unabhängig von äußeren Einflüssen erreichen.
    Das ist schöner als ab und zu zu denken: hmm heute klingt sie aber komisch, dann das Wasser oder den Fön rauszuholen...aber das hatten wir ja hier schon.
    Grüße
    Der Rolf

  • Tach!

    Ich habe am anfang auch nur auf einer einfachen Trommel aus einem souveniershop gespielt. Die hat mir sehr gute Dienste geleistet und wird auf ewig ein schönes Errinnerungsstück bleiben. Aber Sie siht aus wie ein Wandschmuck (bemahltes Fell) und ist es unterm Strich auch.

    Ich kann nur jedem raten, der sich ernsthaft für das Bodhran-Spielen interessiert mal ein Gutes Instrument auszuprobieren.

    Als letztes noch mein Killer-argument für die Stimmbaren: Versucht mal mit einer Nicht-Stimmbaren im Freien zu spielen! Spätestens wenn es Nacht und die Luft etwas feucht wird möchte mann das ding ins Lagerfeuer schmeissen anstatt es nur aufzuwärmen!

    [SIZE=3]Keep On Folkin'![/SIZE]


    "Gib einem Mann Feuer und er hat es warm für einen Tag, steck Ihn in Brand und er hat es warm für den Rest seines Lebens."

    Terry Pratchett