Schlagzeuger möchte Bodhran spielen lernen

  • Hallo...ich bin jetzt schon lange am überlegen, ob ich mir eine Bodhran zulegen soll, da ich in einer Irish Folk - Band (rein unprofisioneller Natur) spiele und da fürs Schlagzeug/Perkussion zuständig bin...nun bin ich jetzt "hauptberuflich" (seit mehreren Jahren) Schlagzeuger und möchte das auf keinen Fall aufgeben oder durch ein anderes Instrument ersetzen. Mich würde daher interessieren, wie ob sich eine Bodhran (oder allgemein die irischen Rhythmusinstrumente) sehr von anderen Perkussioninstrumenten unterscheidet (z.B. Bongos oder eine orientalische Darabouka zu bespielen ist für mich verhältnismäßig ein leichtes) bzw. ob mir da meine Erfahrung am Schlagzeug zu Gute kommen könnte?

  • Moin DW,

    naja, Du hast ja schon ein gutes Stück Wegstrecke zurückgelegt. Du wirst die rhythmischen Verläufe der Tunes kennen, Du wirst jede Menge unterschiedlicher Rhythmen druf haben, da gilt es "nur" noch das Kleinhirn mit den motorischen Unebenheiten des Bodhranspiels vertraut zu machen.

    Meiner Ansicht nach ist es ein großer Vorteil, wenn man vor der Bodhran ein Rhythmusinstrument spielt, daß keine "Lieblingsschläge" hat. Beim Spielen mit der Hand (Congas, Bongos etc.) sind die Bewegungsabläufe zunächst gleich (auch wenn man meistens eine Lieblingshand hat), dies führt dazu, daß man Rhythmen kennt und spielen kann, die einem an der Bodhran durch die Up/Down-Schläge nicht so natürlich aus der Hand sprudeln.

    Also ran an die Wurscht !

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Servus DW (spielst Du dann wenigstens auch auf einem DW? :D ),
    der wirklich grosse Unterschied ist, dass Du alles mit einer Hand machen musst (die Schläge) und die Hand eher locker bleiben muss, also nix mit "Stick ist Verlängerung des Unterarms etc." Eine Schlaghand, die andere ist nur für Töne zuständig.
    Ich habs mal meinem Bruder versucht beizubringen, der ist auch professioneller Drummer, der hats erstmal nicht gecheckt.

    Gruß, Stefan

  • ich habe auch vorher 15 Jahre Schlagzeug gespielt. Vergleichbar ist das gar nicht!!! Also wirklich gar nicht!
    Aber: Rhythmuskenntnis (wat is überhaupt geshuffelt??) oder anderes Verständnis ( Hä??2 gegen 3???) helfen dir wirklich weiter. Auch die Variantion: Betonung auf 2,4 oder 1,3 dürfet dann kein Problem darstellen.

    Problem (meins): Als Schlagzeuger kommt viel zu viel aus dem Arm. Rolf hat zwei Workshops versucht, mir das abzugewöhnen, hat es wohl aufgegeben. Bei der bodhran macht Vieles nur das Drehen des Unterarms aus!

    Ansonsten: Ran! Vergiss bongos und den anderen Kram. Irish=Bodhran!!

    Liebe Grüße
    Sven

  • Hallo, danke mal für die Antworten, hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.

    Zitat

    Original von Stefan
    Servus DW (spielst Du dann wenigstens auch auf einem DW? :D )



    Nein, das sind nur meine Initialen : )

    Zitat

    Ansonsten: Ran! Vergiss bongos und den anderen Kram. Irish=Bodhran!!



    Naja, so traditionell sind wir nicht (mehr so die Pogues - Richtung, aber nicht ganz so rockig), zumindestens passt es soundtechnisch bis jetzt....vor allem der Bassklang meiner Darbouka ergänzt sich ganz gut mit der Musik.
    Wobei eine Bodhran natürlich eine ungeheure Aufwertung wäre. Ich denke ich werde es auf jeden Fall lernen (versuchen : ) )

    Noch eine andere Frage: ist es überhaupt möglich das Bodhran-spielen per do it yourself zu lernen oder braucht man auf jeden Fall zumindest ein Lehrbuch/video?

  • Hallo DW

    Ich hab's mir per Do-it-Yourself per Videos und Lehr-CDs beigebracht. Ist sicher grundsätzlich möglich, falls Du autodidaktisch veranlagt bist.

    Einfacher ist natürlich, Dich gelegentlich mal zu einem Workshop z.B. bei Rolf und Guido anzumelden, (- nein, ich krieg keine Provission - ... oder? - hey ihr Beiden Gurus: wo bleibt euer Angebot? ;) )

    Spaß beiseide: Es ist wie bei jedem technisch anspruchsvollen Instrument: kleine Fehler schleichen sich schnell ein, sie sich wieder abzutrainieren kostet Zeit, Energie und Nerven ... X(

    Ich habe mir gerade noch einmal die Beiträge meiner Vorgänger durchgelesen:Schlagzeuger scheinen neben den genannten Vorteilen (Rhythmusgefühl, die bereits verinnerlichten Variationsmöglichkeiten ...) noch einen möglicherweisen fatalen Nachteil beim Erlernen der Bodhrán haben: wie schwer muss es sein, seine eigenes virtuoses Potenzial an fetzigen, abwechslungsreichen Rhythmen dem zunächst stumpfsinnigen "Up-Down-Up-Down ..." unterzuordnen, wo ich doch tausenmal mehr kann, als diese störrziegige Instrument es zulässt?

    "Mit Geduld und Spucke,
    fängt man eine Mucke!"



    Andreas

    Du kannst nicht durch Geschwindigkeit wett machen,
    was Dir an Richtung fehlt!

  • Moin
    Andreas und die anderen haben schon einen wichtigen Punkt angesprochen: Das Schlagmuster ist ein völlig anderes, als man vom Schlagzeug gewohnt ist. Ich hatte einige Schlagzeuger in meinen Workshops, die dmait erstmal viele Schwierigkeiten hatten (OT: Sven: Wieso aufgegeben? Du warst danach nicht mehr bei mir im WS!:D).

    Da gilt es also etwas völlig neu zu lernen. Live mit einem Lehrer vor Ort, der korrigierend eingreifen kann, ist sicher am besten, die Lehrvideos und das Buch geben ja kein Feedback.
    Grüße
    Der Rolf