Bodhran goes China

  • Hallo Karl-Wilhelm, Deine Bodhran hab ich doch zu Hause gelassen, obwohl sie leichter ist - aber auf Ihr waren ja schon so viele Unterschriften.
    Habe daher meine Bodhran von Hedwitschak –
    Durchmesser 40cm (geschätzt hab nix zum nachnmessen)
    mitgenommen - Das Leder ist noch ok, der Rahmen hat nur eine kleine Schramme - trotz inzwischen drei Flügen und es werden noch mehr. Von meinem Inlandflug gibt es morgen einen Bericht.

  • Reisen mit der Bodhran

    Der Tag ging ganz gut rum – Morgens alles eingepackt in meinen neuen kleineren Koffer, Zahlenschloss eingestellt und notiert.
    Der Koffer stinkt wie Bitumen – ekelig.
    Dann beim Frühstücken den einen Dolmetscher getroffen – mein Geldbeutel wurde in dem Baubüro in dem die Schulung war gefunden –
    Fein war es ja doch richtig, dass ich darauf vertraut habe, dass sich wieder alles einfindet.
    Mit dem Taxi ins Büro und dort meinen großen Koffer untergestellt.
    Dann Zeit totschlagen - durchlesen von Arbeitsanweisungen für meinen künftigen Job – Kaffee trinken und weiterbilden.
    Um 12:30 ins Auto – und ab nach Peking – die sechspurige Autobahnen (mit Maut) ist sozusagen leer.
    Wenn man mal das Stadtgebiet verlassen hat (was bei den hiesigen Städten schon mal ne Stunde dauern kann - nicht weil man im Stau steht sonden die Städte sind hier so groß. Alles unter ner Milion ist gar nicht der Rede wert und wird als Kleinstadt gewertet.)
    zieht die Landschaft Monoton dahin. Wenn die Bäume alle Laub tragen sieht man aber auch davon nix mehr. Denn wie bereits beschrieben ziehen sich neu gepflanzte Bäume entlang der gesamten Autobahn.
    Aufgelockert wird die Fahrt nur durch eine Mautstelle und nach über ner Stunde auch von einem Rastplatz - Wer Pipi muß sollte dies vor Fahrtantritt tun, oder sich an den Straßenrand stellen.
    Ach ja - für alle Fahranfänger - Autogbahnfahren ist einfach - man kann immer auf seienr Spur bleiben- überholt man recht Hupen, überholt man links - Hupen, Hupen ist hier immer gut und sehr Wichtig.

    Wir nähern uns Peking, biegen zweimal auf riesiegen Autobahnknotenpunkten ab und fädeln uns gekonnt mit viel Gehupe in die nun merklich vollere Autobahn ein.
    Viele Verkehrszeichen sind nur mit Chin. Schriftzeichen beschriftet - Ohne Faher dürfte das anstrengend sein.
    Von Peking selbst sehe ich im Dunst - Vorboten des Sandsturmes? Oder nur der alltägliche Smog?
    nur ein paar Hochhaussiluetten.
    Mein Faher biegt ab Richtung Flughafen Gat 3.
    Toller moderner Flughafen, das meine ich so- wirklich – sauber gegliedert und ohne lange Wege (nicht wie Frankfurt).
    Finde mich gut zurecht obwohl es ein riesiger Flughafen ist.

    Der Flug ist pünktlich – und zwei Stunden später stieg ich um 18:30 in Wuxi aus. Ich hatte zwar einen Fensterplatz aber es war dauernd Bewölkt.

    Nun der Bodhran Reisetipps - als Handgepäck ging selbst meine Große überall gut durch - im Flieger sollte man dann aber möglichst als erster einsteigen, damit das Fach überm Sitz noch leer ist , denn untern Vordersitzt passt die Bodhran nicht.
    Zu überlegen wäre ob man sich vielleicht nicht doch eine kleinere mitnimmt.

    Meine beiden deutschen Kollegen sind sehr nett – wir waren dann noch im Hofbräuhaus essen – ich hab Schwäbische Kässpätzle gegessen.
    Nach dem Essen sind wir wieder ins Hotel.
    Da mir lausig kalt war und ich mich nicht wohl fühlte bin ich in mein Zimmer – nur 11ter Stock.
    Hier ist alles ein bissel speckig und abgegriffen – der Fußboden ist Fleckig, im Bad sind ein paar Fugen schimmelig – fast nicht der Rede wert – bei meinem Kollegen ist es schlimmer.
    Wollte dann meinen neuen Koffer öffnen, ein Stützbein war übrigens abgebrochen – nicht so schlimm damit hatte ich schon gerechnet – nur nicht so schnell.
    Ich setz mich hin gebe meine Nummer ein und – NIX - Bleibt zu das Schloß.
    Hab noch ein paar Kombinationen ausprobiert – nix blieb zu.
    Mein Messer ist natürlich im Koffer. Das einzige stabilere Teil im Zimmer ist die Eiszange von der Minibar. 20min. später – Eiszange wieder notdürftig gerade gebogen und Schloß erfolgreich zerstört.

    Heul – mein schöner stinkiger neuer Koffer. Hab Ihn ausgeräumt und unters Fenster gestellt. Habe wieder zwei Zimmer.

    Damit man mit der Welt kommunizieren kann – Laptop aufgestellt - und scheiß Chinesischen Steckdosen – Laptopstecker geht aber der Externe Speicher mit dem flachen Stecker ging nicht.
    Fünf Minuten rumprobiert – jetzt läuft es stabile – werde mir entweder einen stromfreien Speicher kaufen oder einen Adapter.

    Vom Flughafen Wuxi sind wir übrigens nach Suzhou gefahren, das Hotel liegt am Yangchen Lake – keine Ahnung wie groß der ist – ich bekomme Google Earth hier auch nicht zum laufen.
    Nachts sieht alles nett beleuchtet aus – die hauen hier Strom raus das gibt es nicht.

    Das Land der Gegensätze.

    Inzwischen ist es Morgens und die Sonne scheint – der See ist schon etwas größer, die Umgebung sieht ansprechender aus – vor dem Hotel blühen bald die Magnolien.

    Man merkt gleich, das man 1000km weiter im Süden ist.

  • Hallo, ich überspringe gerade mal ein paar Stationen meiner Aufenthaltsorte.

    Bin Heute mal anders ins Hotel gelaufen. In der Straße hinterm Hotel liegt eine Kunsthochschule – Durch ein paar Fenster im Erdgeschoss sieht man ein paar Studenten die Büsten Modellieren.
    Ach ja Erdgeschoss gibt es hier nicht. In China ist das Erdgeschoss die 1.
    Ca. 200 Meter vor der Tempelanlage ist die Straße abgesperrt und eine zwar Modern gehaltene aber auf den ersten Blick ansprechende Fußgängerzone beginnt. Das die meisten Läden zu sind stört mich erst mal nicht ist ja schon nach 18:00 Uhr.
    An einer Hauswand ist ein großes Schild mit der Geschichte des Viertels - sogar auf Englisch. Philosophen und Mönche längst vergangener Zeiten werden aufgeführt – Die Gründer der Anlage. Kurz das ganze ist so interessant wie in Deutschen Museen alter Schlösser – wer liest schon gerne Ahnentafeln. Das macht ja nicht mal in der Bibel spaß.
    Eine Übersicht des Viertels ist auch abgebildet – hey da steht was von Shopingcenter. Toll und das gleich neben meinem Hotel.
    Ich laufe weiter – ist grad nicht viel los – eigentlich ist gar nix los und die Tempelanlage hat schon geschlossen. Da mein Hotelzimmer mir den Blick zu dieser Anlage eröffnet weis ich immerhin das es sich lohnt nochmals vorbeizukommen.
    Warum an manchen Tagen sehr viele Chinesen in der Anlage sind und Räucheropfer bringen, sich Verbeugen und Beten und an andern Tagen überhaupt niemand hab ich noch nicht rausgefunden.
    Der Tempel ist zu – rechts daneben befindet sich ein Hobbit Eingang in ein Marktviertel.
    Hobbiteingang nenne ich alle Türen die Rund sind. Nicht wegen der Größe. Schade die meisten Stände sind schon zu oder werden gerade eingeräumt – ich laufe die ca 100 Meter durch und schlüpfe auf der anderen Seite unter dem sich schließenden Rolltor ins freie.
    Linkerhand sieht man das hiesige Riesenrad Durchmesser 100 Meter (geschätzt), Heute wäre eigentlich ein guter Tag gewesen um damit zu fahren (Kosten ca. 5€). Die letzte Nacht hatte es nämlich ziemlich stark gestürmt – nur Wind kein Regen – hat aber gelangt um die Dunst-smogglocke wegzupusten.
    Die Dunst Glocke könnt Ihr Euch wie folgt vorstellen. Ihr steht im 14 Stock und könnt gerade mal ein paar Hundert Meter weit sehen – dann verliert sich alles im gelbgrauen Dunst.
    Das ist echt Frustrierend – man steht so hoch und sieht trotzdem nix.
    Zurück zum Tempel und der ca. 200 mal 200 Meter großen Shoping Anlage.
    Von Oben betrachtet sehen die Gebäude aus wie zwei riesige Viertelkreise – müsste man in Google Earth eigentlich gut finden. Getrennt durch eine ca. 20 Meter breite Flaniermeile (100 Meter lang).
    Der Kreismittelpunkt liegt Richtung Tempelanlage. Eigentlich schick angelegt.
    Ich laufe also zurück zu besagtem Mittelpunkt. Zwischen dem kleinen Tempelmarkt den ich gerade durchquert hatte und dem Modernen Shopingcenter.
    Alles schon zu. Verwarlost, verdreckt die Scheiben matt und stumpf vom Schmutz vergangener Sandstürme. Komisch aber eigentlich sollte man sich daran gewöhnen.
    Dann stehe ich im Schnittpunkt Moderne - Tempelanlage. Gut der Tempel ist nur bis 16:30 geöffnet – ich drehe mich um und betrachte die - oh je die Shopingmeile entpuppt sich als Geistermeile.
    Architektonisch ist das Zentrum toll angelegt – Treppen, Vorsprünge, künstliche Wasserfälle, Galsfassaden – das ganze Vier Stockwerke hoch - einfach toll –da haben sich Architekten so richtig austoben können. Die Wasserfälle sind derzeit ohne Wasser – vielleicht waren sie ja den Winter über aus. Denk Positiv. Ich laufe zwischen den beiden Gebäudekomplexen vor – die Aussenanlagen sind noch gepflegt, wenn man davon absieht das ein paar Bodenplatten unter denen sich irgendwelche Versorgungschächte befinden eingedrückt sind. Eingebrochene Schachtdeckel sehe ich keine – gibtÂ’s hier öfter. Diew Ladentüren sind alle mit dicken Schlössern versperrt. Die Scheiben auch hier stumpf und dreckig. Man sieht links und rechts hinein in leere Hallen.
    Laut Stadtplan sollten sich hier Geschäfte befinden. Is nich mehr -
    das sind zwei riesen Gebäude mit zum Teil toller Fassade - und alles leer, verlassen – China bietet Kulissen für Endzeitfilme.
    Vier Stockwerke und ein Kellerstockwerk alles leer - verdreckt zugenagelt.
    Dem Verfall preisgegeben.
    Wenn wir eine Wegwerfgesellschaft sind - die Chinesen steigern das locker - die werfen Ihre Gebäude weg
    Da waren vielleicht Läden - schon wieder leer gezogen, weiter zum noch größeren noch protzigeren Konsumtempel
    Zurück bleibt alt und neu. Der alte Tempel dürfte mit etwas Glück auch in Hundert Jahren noch hier stehen.

    Noch ein Nachsatz – zu Chinesischen Reiseführern – in diesem Fall „Marco Polo“
    Dort wird sehr schön – ich zitiere:
    „Tianjin Museum: Die Form des spektakulären Neubaus soll einem fliegenden Schwan ähneln.“
    Kann man in etwa bestätigen, wenn man vom Hoiday Inn aus über den Fluß schaut.
    Zitiere weiter: „Das erste Obergeschoss präsentiert alte Kunst. Eine Treppe höher wird die Stadtgeschichte veranschaulicht.“
    Hört sich doch gut an – war vorgestern in der Mittagspause mal rüber gelaufen, vorbei am Riesenrad.
    Und tatsächlich das Gebäude repräsentiert die Stadtgeschicht in einer ganz eigenwilligen Künstlerischen Art.
    Die Glasfassade ist verdreckt, die Türen mit schweren Ketten gesichert, wenn man durch die matten Scheiben ins innere Blickt sieht man entweder eine Rohbaustelle die nie fertig wurde
    oder den Zerfall der Moderne.

    Ich muß mal den Verlag anschreiben.

    Ach ja ich habe in China auch schon schöne Ecken gesehen.

    Ergänzung:
    1. Ich war dann doch noch mal bei dem Shopingcentrum - rechte Seite - von Aussen immernoch der Eindruck das alles leer steht - aber man kann reingehen - und siehe da es gibt Geschäfte. Gut die Läden im Kellergeschoss und im vierten Stock sind alle Geschlossen. Die dritte Etage ist zur hälfte leer, in den offenen Läden kann man sich Gardienen und Bettwäsche schneidern lassen. Auf den restlichen Etagen gibt es Stoffläden und Schneidereien für Damen- und Herrenbekleidung. Ich suche mir einen Laden raus, Mit ein paar Notizen meines Übersetzters schaffe ich es mir einen Stoff rauszusuchen, Hilfreich ist auch der kleine Sprachführer Chinesisch von Langenscheidt. Man kann Massnehmen lassen oder man gibt einfach ein paar Musterkleider ab. Mein neuer Anzug wird mich umgerechnet knapp 170€ kosten.

    2. Zu dem Glasbau - inzwischen wurden die Glasscheiben aussen alle gereinigt, Abends ist das Gebäude von aussen Beleuchtet - tut sich anscheinend doch noch was.

    :))

  • Es ist 15:00 Uhr, die Sonne scheint, der Wind hat den ganzen Dunst hinfortgeblasen. Ich nehmne mir die Freiheit und mache Feierabend - werde wohl am Samstag und oder Sonntag noch was an meienr Arbeitsanweisung für meine Kollegen feilen. Mein Übersetzer hat schon festgestellt das er auf einmal wieder richtig was zu tun hat.
    Sind lauter neue Wörter und Texte. :) Tja selber schuld, eigentlich wollte ich erst mündlich alles durchsprechen - nachdem mich die lieben Chin.Kollegen zwei Tage vertröstet haben, hab ich mir was einfallen lassen. Die schriftliche Arbeitsanweisung. Das ist wesentlich besser - dauert zwar erstmal länger bringt aber enorme Vorteile. Denn beim Übersetzten bekommt man nicht so richtig mit ob auch wirklich alles so weitergegeben wurde wie man sich das Vorstellt. Schriftlich kann nicht so viel Schief gehen.
    Aber zurück zum Anfang -. 15:00 Uhr - vom Büro 14Stock, runter auf die Straße, durch einen langsam grün werdenden Park, vorbei an kleineren Gruppen Chinesen die Ihre Gymnastik betreiben, find ich gut aber ich glaube in ein paar Jahren sieht man keinen mehr denn es sind überwiegend ältere. Fast so wie in meinem Sportverein Empor Bad Langensalza - dort sind auch mehr über 40 Jährige anzutreffen - aber ich schweife ab.
    Nachmittags sind meist mehr Männer zusehen die im Park sitzen sich unterhalten oder Brettspiele spielen. Kenn nur Go.
    Nach dem park noch entlang eines Bauzaunes, vorbei an der Pissecke. In letzter Zeit steht fast immer einer da. Schau höfflich beiseite. Im Hotel hoch ins Zimmer 15 Stock.
    Schnell umgezogen, es ging zum Teil ein recht kalter Wind. Also die Winterjacke wieder aus dem Koffer gekruschtelt. Als ich das Hotel verlasse ist es Inzwischen 15:50. Warum ich das noch weis - der Türsteher, Boy, Türöffner, Empfangsjunge ?? Keine Ahnung wie man den Job hier nennt hatte mich angesprochen und dabhei die Uhrzeit erwähnt. Er spricht ein bischen Englisch und macht einen Sympatischen Eindruck.
    Ziel meines Spazierganges - entlangschlendern immer dem Fluß folgend. Mal sehen wie weit man kommt.
    Das erste Highlight kommt nach der zweiten Brücke. Brücke eins kennt ja schon jeder - dort sind die Fischer. Waren Heute auch wiede da - abe ich will mich nicht wiederholen. Nach der zweiten Brücke sehe ich erst einen dann immer meher Chinesen die im Fluß - ja genau den Fluß in dem es sogar Schildkröten gibt, schwimmen.
    Auf der Uferpromenade ziehen sich einige Männer zwanglos um (Keine Nudisten es wird züchtig ein Tuch oder Umkleiderock getragen). Ein älterer Herr der sich gerade seine Badekappe aufsetzt kreuzt meinen Weg. Wir grüßen uns und unterhalten uns auf Englisch. Wer ich bin, woher ich komme, was ich mache und ob ich nicht lust hätte mit zu schwimmen. Ich lehen für Heute erstmal freundlich ab. Mit einem Kopfsprung verschwindet der rüstige Herr in den Fluten.
    Ich folge dem Fluß man kann fast ununterbrochen direkt am Ufer laufen, der Weg ist ca. 3 Meter Breit mit Grünstreifen, dann kommt eine Stüztmauer ca. 2-3 Meter Hoch Gehweg und dann die 6Spuriege Straße.
    Ich mache mir so meine Gedanken über die Wasserqualität, Fotographiere immer wieder in die Richtung in die ich laufe, die Sonne scheint schon schön schräg auf meine Uferseite daher ist das Lichet ideal.
    Der Fluß heist übrigens HaiHe River.
    Wer bei Googel schauen will wo es langgeht - sucht das neue Hoiday Inn oder - den Tempel DaBei. Den kennt in China jeder Gläubige. Muß mich nur noch schau machen was bzw. wer dort verehrt wird.
    Auf meiner Uferseite war im 19`ten Jahrhundert mal das Diplomatengebäude von Österreich - Ungarn - hübsch - stelle leider fest das ich die Gebäude direckt am Ufer nicht gescheit aufs Foto bannen kann - bin einfach zu nah drann.
    Der Fluß macht eine Schleife. Ein Chinese gefolgt von drei kleinen Hunden joggt an mir vorbei - Hunde sind Hier fast immer ohne Leine. Der eine von den dreien dürfte locker in meine Manteltasche passen - ok der dunkelbraune wuschelkopf schaut raus.
    Kurz zuvor hab ich einen Chinesen mit grauer Uniform hektisch am Ufer was suchen sehen. Jetzt holt er mich ein - ich schlendere - das bedeutet fast die Hälft meiner normalen Gehgeschwindigkeit.
    Als er auf miener Höhe ist zeigt er mir ne kleine Schildkröte die er in einem kleinen Plastiknapf transportiert. Ah das hat er vorhin im Wasser gesucht. Er bleibt kurz am Ufer stehen und füllt frisches Wasser in den Napf.
    Dann enteilt er - ich denke mal das beste und vermute das er das kliene Tierchen vor den Fischern in sicherheit bringen möchte. Gibt also auch Tierfreunde hier.
    Hochhäuser die zuvor weit entfernt lagen stehen nun auf der anderen Flußseite. Da wird gerade am derzeit größten bzw. höchsten Gebäude der Stadt gebautr - in Google ist es fast senkrecht von Oben - fällt daher kaum auf.
    An Brücken gibt es hier alles -- Moderne, Futuristische - dann Typ Paris (hoffe jeder war mal in Paris bzw. Europäisch 19 Jahrhundert, Eine alte Stahlbrücke die man in früheren Zeiten Hochklappen konnt gibt es auch. Wie gesagt es ist alles dabei.
    Linkerhand in einem rieseigen Kreisverkehr steht eine Milenium Uhr (zumindest steht auf dem Ziffernblatt die Zahl 2000) Zum Vorstellen - nehmt einen altmodischen Wecker mit Zahnräder und dem ganzen Uhrmacher zeugs. Da ganze dann etwas Größer und ohne Gehäuse.
    Nach dem Kreisverkehr ist es nicht mehr weit und ich komme auf den Bahnhofsvorplatz. Da ich vor ein paar Tagen schon mal drinn war ohne Fotos zu machen beschließe ich nochmals reinzugehen. 50 Meter vor dem Bahnhof fallen mir die Menschenmassen und Schlangen auf - Ach ja es ist schon Reisetag. Ich verzichte auf einen Bummel duch den Bahnhof. Es ist ein neuer ca. 13 Gleise (Peking hat an die 20) eine riesen Halle mit Sicherheitsschleusen, das ganze erinnert mehr an einen Flughafen. Im Bahnhof ist alles Blitz blank und sauber.
    Zurück zum Flußspaziergang.
    Auf dem Vorplatz, ja der ist etwas größer, stehen über all Stelen mit Bronzetafeln. Ich schaue mir eine mal näher an - he die Erklärung ist auf Chin. und Englisch.
    Man darf staunen - Tianjin hatte als erste Chinesische Stadt eien Telegrafensystem und eine passende Schule dafür. Dann hatten sie als erstes Telefon und als erste ein Fluglinie. Ach da fällt mir ein mit der bin ich auch schon geflogen. Tianjin Airlines gibt es immer noch - da schulde ich euch noch einen Bericht.
    Langsam mache ich schlapp Laufe schon seit fast 2h. Na gut bis zur nächsten Brücke
    Die ist futuristisch. Auf dem Stützpfeiler an dem die Brücke hängt ist ein Ufo gelandet - könnt ein Kaffe sein. Das Gebäude am Boden sieht aus wie ein voll verglaster Schiffsrumpf. Tolle Spiegeleungen ich mache ein paar interesante Fotos. Spiegeleungen in den Glasfassaden sind immer toll und die hier besonders duch die vielen Krümmungen.
    Hoffe ich falle jetzt keinem durch Wiederholungen auf den Weckere. Die Gebäudenutzungszeit ist in China lächerlich kurz. Das tolle Gebäude steht leer. Die Eingänge sind mit Metallblechen verrammelt. Nix Kaffe mit toller Aussicht.
    Ich laufe erst unter der sechsspurigen Brücke durch und dann über die Brücke auf das andere Ufer.
    Ich lasse meinen Spaziergang hier mal enden.
    Bzw. den Bericht darüber.
    Es ist übrigens Karfreitag.
    Dazu aber in meiner Fortsetzung muß ja noch irgendwie wieder zum Hotel zurück.

    Hoffe keinen Zu Langweilen :)

    Ach ja kurz noch zur Bodhran - dachte Heute schon ich sehe eine in einem Geschäft - mit großen Schritten laufe ich darauf zu - sie steht senkrecht mit dem Fell in meine Richtung - sieht aus wie eine mit breitem Tape
    Die Chinesen werden sich gewundert haben was eine Langnase in dem Laden sucht.
    - schade war dann doch nur ein Metallspiegel mit Breitem schwarzen Rand - hat man aber wirklich erst auf den letzten Metern gesehen.

  • Nach schlappen zwei Stunden hab ich mich dann auf den Rückweg gemacht - da ich nicht denselben Weg nehmen wollte habe ich mich an den Hochhäusern orientiert und bin quer durch die Stadt. Am Eingang zu einer Ladenpassage - so was wie die Chinesische Variante der Königsstr. in Stuttgart sehe ich am Ende, gaaanz weit hinten eine Kirche mit drei Kuppeln und drei Kreuzen.
    Passt denke ich, es ist Karfreitag. Also schlendere ich die Einkaufspassage lang.
    Ein Abstecher in eines der Kaufhäuser, lies mich erahnen wie sich Versuchsmäuse in einem Labyrinth fühlen. In den 7 Stock ging es mit zwei Rolltreppen ruck-zuck. Anschließend immer im Kreis langsam Stockwerk für Stockwerk nach unten.
    Irgendwann war ich dann wieder draußen. Weiter geht es durch die Kaufhausschlucht.
    Es ist noch Hell, 18:15 - als ich die Kirche "Xi Kai Church" betrete, einen Bau aus dem 19Jahrhundert von Franzosen erbaut. (die hatten sicher Chin. Bauarbeiter)
    Es ist eine katholisch Kirche und sogar Bischofssitz. Jetzt bin ich zwar aus ner freien Pfingstgemeinde - egal man nimmt was man kriegen kann.
    Die Kirche hell, obwohl gerade kein Gottesdienst ist sitzen mehr Leute auf den Bänken und beten als in Deutschland währen so manch einem Gottesdienst.
    Die Bänke sind gepolstert. Für die Knie gibt es auch Polster.
    Ich setzte mich hin und bete. Neben mir kniet die ganze Zeit ein Afrikaner und betet.
    Als ich nach ner Viertelstunde die Kirche verlassen möchte spricht mich, später erfahre ich das er ein Inder ist, ein junger Mann an. Um 19:00 gibt es einen englischen Gottesdienst. Er gibt mir noch ein Blatt mit dem Ablauf.
    Na gut wenn ich schon mal da bin. Auf dem Zettel steht noch der englische Name "Our Lady of China, Tianjin, Englisch Community of St. Josephs Cathedral”

    Nachdem mich jetzt schon mehrere meiner Bekannten und Verwandten angesprochen haben fasse ich mal nicht zusammen.

    Bis um 19:00 Uhr füllt sich die Kirche. Der Priester erklärt kurz den Ablauf und probt mit allen kurz wann wir was zu sagen haben. Steht aber auch auf meinen Zettel.
    Vor mir in der Reihe sitzen zur Hälfte Afrikaner, vielleicht sind es ja auch Amis. Die andere Hälfte sind Chinesinnen. Eine Chinesin liest in Ihrer chinesischen Bibel, die interessanterweise von Oben nach unten und von hinten nach vorne geschrieben ist, mit.
    In meiner Reihe sitzen neben mir, der Afrikaner, ein zwei Inder und zwei Chinesen. Die restlichen Sitzreihen überspringe ich mal. Will ja meinen Bericht nicht unnötig ausdehen.
    Kurz es ist richtig International.
    Ich sitze anscheinend in der Ecke in der der Hauptchor sitzt. Alles singt laut mit, ich merke die haben schon länger miteinander gesungen. In diesem Gottesdienst ist alles ohne jegliche Begleitung durch Instrumente.
    Mal abgesehen von der Glocke und einer scheppernden Rassel im Hintergrund die bei einer bestimmten Amtshandlung des Priesters geklappert wurde.
    Dann beginnt der Priester mit einer Lesung: Isaiah 52:13 - 53:12. Anschließend werden durch Gemeindemitglieder Psalme 31:2, 6, usw. Verlesen. Da es Ostern ist wird gleich die gesamte Kreuzigungsgeschichte ab Golgatha gelesen. Der Priester übernimmt die Sprechrollen von Jesus. Wer eine Bibel zur Hand hat kann ja mal suchen bzw. nachlesen. Irgendwann werden noch aus Heb.4:14-16, 5:7-9 gelesen.
    Es folgt ein Gospel - Glory and praise to You.
    Anschließend dürfen alle vorkommen und das Kreuz mit Jesus küssen. Die Menge strömt. Alle knien sich hin und die meisten küssen Jesus. Ein Messdiener wischt jedes Mal ab. Und der nächste ist dann. Ich knie mich hin - belasse es aber bei einer Verbeugung. (Anmerkung für alle nicht Katholiken - das wird auch in Deutschland so gemacht, sagte mir ein Arbeitskollege aus Bauyern),
    Anschließend singt der Chor und der Rest der Gemeinde Amanzing Grace? Stimmt der Titel so? Fragt meine Frau.
    Während das Lied mehrmals wiederholt wird steht die Gemeinde wieder an um das Abendmahl zu empfangen. Es gibt, wie überall auf der Welt in Katholischen Kirchen, eine Oblate. Den Wein trinkt der Priester hinterher selbst.
    Ach ja davor gab es noch ne freie Predigt des Priesters in rotem Talar. Er erzählt aus seinem Leben, hauptsächlich geht es um Pain und .. (hab ich vergessen) Überhaupt ist mein Englisch etwas eingerostet.
    Ach ja freies Gebet gibt es auch - wenn auch nur Kurz. Der Priester gibt kurz vor wofür gebetet wird und dann folgt eine kurze Zeit der Stille. Weiter zum nächsten Punkt.
    Irgendwann wurden auch noch „When I survey the wondeous Cross“ und ein paar weitere Lieder gesungen.
    Am Ende gab es noch eine Einladung für den Sonntags - Ostergottesdienst mit anschließendem gemeinschaftlichen Essen.
    Beim rausgehen spreche ich noch mit dem Inder - wir stellen uns kurz vor und ich beschließe am Sonntag wiederzukommen. Dafür lass ich mir dann noch die Adresse auf Chinesisch aufschreiben und mache mich auf den Rückweg.

    Inzwischen ist es 20:30 - draußen ist es Dunkel, die Straßen sind natürlich hell beleuchtet aber mein Hauptorientierungsgebäude ist nicht mehr zu sehen - ist ja noch in Bau.
    Ich fahre mit dem Taxi ins Hotel - kappe 15 Minuten (ohne Stau) die Kosten mich dann ca. 1,5€.
    Zum Auflockern schiebe ich hier mal die nächsten zwei Taxifahrten ein. Am Samstag lies ich mich noch mal zur Kirche Fahren als Ausgangspunkt für meine Stadtwanderung. Die Fahrerin - ja gibt es hier auch, brauchte kapp 40 Minuten incl. Staus - Ihren Fahrweg könnte ich ohne Probleme wiedergeben da sie nur die großen Straßen verwendete und so gut wie ohne Spurwechsel und Gehupe auskam. Hat mich dann fast 2€ gekostet. Kleines Zwischenspiel an einer Kreuzung - ein älterer Mann mit Reisschale kniete sich an einer Ampel neben die Fahrzeuge um ein Almosen zu bekommen.
    Die zweite Taxifahrt am Ostersonntag, diesmal mit einem Fahrer. Muss ein Fan von "Transporter" Filmen sein. Der brauchte für die Selbe Strecke nur 20 Minuten (auch mit Stau). Bewundernswerter Fahrstiel- dafür braucht man echt gute Reflexe und muss den Gegner: überraschend auftauchende Fußgänger, den Fahrweg kreuzende Radfahrer, andere Taxis und Pkws die einen abdrängen wollen, sowie Busse, gut einschätzen können. Wie lange wird die Lücke zwischen den beiden Bussen wohl noch offen sein. Gas geben und durch - notfalls weicht man von Links nach rechts auf den Parkstreifen aus. Auch an Kreuzungen ist für schnelles vorankommen schnelles Ausweichen und notfalls das queren aller Fahrbahnen mit einzubeziehen. Ich spreche hier von zum Teil 5 Fahrspuren (eine Fahrrichtung). Da ließe sich doch sicher ein tolles Videospiel draus machen. Für den Europäischen Markt - nicht für China.

    Warum gehe ich eigentlich in eine Katholische Kirche. Werden sich meine Bekannten fragen.
    Kann ja sein es gibt irgendwo in Tianjin eine Protestantische Gemeinde - nur weis ich nicht wo. Von freien Pfingstgemeinden will ich mal gar nicht anfangen.
    Ich habe zwar übers Internet bei drei Organisationen angefragt die Weltweit und auch in China Christliche Gemeinden unterstützen - habe auch meinen Pastor und meine Gemeinde genannt - damit die sehen das ich keiner bin der übles im Schilde führt - hat nicht viel geholfen - auf ne Antwort werte ich immer noch.
    Hätte ich ne Orthodoxe Kirche gefunden in der mich jemand freundlich anspricht wäre ich auch da in den Ostergottesdienst gegangen.

    So nachdem ihr ja alle so schöne grusel Misionssgeschichten lest in denen Bibeln geschmuggelt werden und die Leute um Ihr Leben fürchten müssen weil sie Christen sind, hier noch mein Sonntagsgottesdienst.

    Vorweg, es gab kein Polizeiaufgebot, keiner wurde verhaftet, niemand zusammengeschlagen. Es mag sein, das Christen in China verfolgt werden - aber ganz definitiv nicht die Katholiken in Tianjin.
    Im Ernst vor dem auf Englisch gehaltenen Gottesdienst gab es schon einen für Chinesen. Die Kirche war voll bis zum Ausgang. Teilweise standen noch welche vor der offenen Kirchentür.
    Mittelgang und in den Seitengängen, überall standen Leute. Da ich ja zwei Köpfe größer bin wie die große Masse konnte ich bis vor zum Altar sehen. Ich bin aber noch draußen geblieben da ja der Engl. Gottesdienst erst um 11:30 anfängt.
    Als es dann Pünktlich losgeht ist die Kirche war nicht ganz so voll - die Gänge waren noch frei und auch einige Sitzplätze weiter hinten. Wieder ein Gemisch von Christen aus aller Welt -
    Diesmal gabs beim Gesang Begleitung - ein Organist (Keybord) zwei Gitarren und eine Geige. Habe später dann den Keyboardspieler gleich mal gefragt ob und wann sie Proben. Jeden Samstag um 10:30 - na mal sehen wenn ich das nächste Mal in Tianjin bin ob es klappt.
    Der Gottesdienst lief ähnlich ab wie am Karfrreitag - die Lieder waren dank Begleitung fetziger.
    An Liedern gab es: "Jesus Christ is risen today", Gospel Jn 20, 1-9, Halleluia, "Come and worship royal priesthood, Shine Jesus Shine. Zum Opfer gab es einen Opfersong - na das kommt einigen aus meiner Gemeinde doch schon bekannt vor. "All that we have".
    Es gab wieder einige Texte aus der Bibel und ne feie Predigt. Abendmahl gabs auch nochmal.
    Wer die Texte der Lieder möchte meldet sich einfach bei mir. (Noten habe ich keine).

    Ach ja in die Kirche gehen grob geschätzt an die 700 Personen (Sitzend).

    Ostern gibt es hier in China eigentlich nicht. Klar die Christen feiern es - aber offiziell gibt es hier dafür keinen Feiertag und in den Geschäften findet man keine Osterhasen.
    Zeitgleich gab es aber von Samstag bis Montag irgend einen Chinesischen Feiertag. Woran man das merkt?
    An folgendem merkt man es nicht: Auf den Baustellen wird gearbeitet, alle Kräne drehen sich. Die Geschäfte sind alle offen, auf der Straße sind genauso viele Besenschwinger wie sonst unterwegs überall wird gehandelt gewerkelt gebettelt. Vor den Schulen stehen hunderte von Schülern zum Morgenappel stramm (jede Schule hat ne eigene Schuluniformfarbe - ich habe welche gesehen die waren in Blau-Weiß gekleidet, in ner anderen waren alle in Violett gelb gekleidet. Ja auch die Jungs.)

    Woran merkt man denn nun das ein Feiertag ist? Versucht mal mit dem Zug zu fahren. Da geht nix mehr alles ausverkauft.
    In der Tempelanlage hinterm Holiday Inn ist auch mehr los. Es handelt sich um den „Da Bei Tempel“.
    Bin ja echt froh, das ich Chirst bin. Alternativ wäre Moslem auch noch akzeptabel. Nur ein Gott.

    Wochenende und die Feiertage die ich kennen gelernt habe unterscheiden sich nicht sonderlich von einem Wochentag.

    Gruß

  • Hallo Leute ich bin immer noch in China,
    Musiker zu finden ist gar nicht so einfach. Mein erster Versuch in Tianjin zu ner Probestunde von ein paar Gittaristen zu gehen scheiterte.
    Vielleicht viel die Probe aus - war erster Mai. Dadurch das ich nur einmal im Monat in der Stadt bin dauert es wieder bis ich es nochmal versuchen kann.

    In der letzeten Woche waren wir dann in Qufu - nette kleine Stadt (600.000 Einwohner)
    Eigentlich unbedeutend für Chinesische Verhältnisse.
    Erhält aber Bedeutung weil Konfuzius dort geb., gewirkt und auch beerdigt wurde -
    Damit Ihr nicht lange suchen müßt:
    Konfuzius – latinisiert aus 孔夫子, Kǒng Fūzǐ, W.-G. K'ung-fu-tzu „Lehrmeister Kong“, (chin. 孔子, Kǒng Zǐ, W.-G. KÂ’ung-tzǔ „Meister Kong“, auch als Kung-tse[1] oder Kong-tse[2] transkribiert) – war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu ( 孔丘, W.-G. KÂ’ung ChÂ’iu) in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu (der heutigen Provinz Shandong) geboren, wo er auch starb.
    Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“ (君子 junzi), ein moralisch einwandfreier Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet: „Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint“, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. „Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht“ galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.

    Ok zurück zu meinem Aufenthalt in Qufu.
    Jetzt war ich Abends meist in der Hotelbar, hab mich dort auf Englisch mit einem Angestellten und den weiblichen Bedienungen unterhalten -
    Ja die konnten alle Englischm, da ich in ner Touristenstadt bin können heir die meisten im Hotel Englisch.
    Zturück zu meinen Gesprächen. Da hier keiner mit seinem Instrument über der Schulter rumläuft frage ich bei jeder Gelegenheit ob jemand ein Instrument spielt -bisher immer Nein.
    Dann als zweites ob man jemanden kennt - auch nein, Gut mitlerweile frag ich nach Schulen, Musikschulen, Trommelschulen usw. - Nein.
    Ach ja - nein sagt natürlich keiner. Die Antworten sind länger, laufen aber auf das selbe raus.
    Na ja - so gingen also die Tage ins Land.
    Auf der Fahrt zur Arbeit, vorbei an Touristenströmen, Strassenläden für Gemüse, kleinen Fleischerläden (ja das hängt da einfach an ner Stange.) Wenns in der Sonne zu warm wird wechselt man die Straßenseite. Im Schatten ist es halt doch kühler.
    Aber ich schweife ab. Unteranderem sehe ich auch einen Handwerker der traditionelle Glücksbringer schnitzt. Fein da muß man doch mal hin.
    Der Laden liegt schön in der Historischen Altstadtmauer direckt am nördlichen Stadttor. (die gesamte Stadtmauer wurde wohl erst 2000 wieder neu hochgezogen)
    Wer mal in Qufu ist findet es ganze einfach. Denn man muß durch das Tor wenn man zum Grab von Konfuzius geht. (wir haben uns von einem Ritschkafahrer hinfahren lassen.)
    Mit meinem Chinesischen Dolmetscher, er heist Fan, war das noch ganz einfach. Ich lasse mir jetzt was feines Schnitzen.
    Auf dem Heimweg denk ich plötzlich - mensch die könnten einem doch aus dem schönen goldgelben Holz einen Tipper machen mit Chinesischem Muster oder so.
    Am nächsten Tag, nach getaner Arbeit - ich bin ja in China zum Arbeiten, Packe ich meine Tipper, die Bodhran und laufe zum Laden.
    Mit Händen, Bleistift Papier und der Bodhran, auf der ich Ihm was vorspiele kann ich Ihm verständlich machen was ich möchte - so in etwa. :)
    Hilfreich ist mein kleines Fotoalbum für das erste Kontaktaufnehmen. Links Fotos aus Deutschland -von Familie, Frau Kindern, Hund und auch vom Musizieren, Rechts in Deutsch, in Pidgin und mit Schriftzeichen eine kurze Erklärung zum Bild.
    Wer sich nur die Aussprache aufschreibt mußschon ein Naturtalent für Sprachen sein. Hat man nur die Schriftzeichen ist das auch nicht so der Bringer denn man kann dann nix sagen - die Kombination ist also sehr zu empfehlen.
    Ausser Dem Handwerker ist auch eine Frau im Laden. Wie ich dann erfahre ist es seine Frau. Sie fängt an ein Muster in einen Rundstab zu
    Sie heissen übrigens Kong. Nach dem wir uns dann längere Zeit unterhalten haben, ohne wirklich was zu verstehen fängt er an aus einem Vierkantstab mit Hilfe einer elektrischen Schleifscheibe (Flex) einen Rundstab zu schleifen. Ich helfe Ihm und nach 10 Minuten sieht das Stäbchen aus wie ein grober Tipper. Mit Hilfe einer Glasscherbe, ja Glasscherbe, hab mich nicht verschrieben, wird die Oberfläche etwas geglättet. Es gibt auch richtiges Werkzeug im Laden, Die Scherbe find ich aber doch bemerkenswert. Schmirgelpapier gibtes auch noch. Nach 30 Minuten halte ich dann einen Tipper in den Händen - Ok etwas grob aber für die kurze Zeit und das Werkzeug schon brauchbar. Frau Kong schnitzt im Hintergrund noch vor sich hin. Ihr Mann malt mir auf das er mir eines seiner Kunstwerke für 300 statt 500 verkauft. Nachdem ich Ihn und seine Frau nun schon fast ne Stunde vom Arbeiten abhalte gebe ich Ihm 400. So sind wir beide sehr zufrieden. Inzwischen kam noch sein Vater in den Laden um zu sehen was da so abgeht.
    Frau Kong hat inzwischen aufgehört zu Schnitzen. Ich bekomme den Tipper verziert mit - Bambusblättern, zwei Blumen und die den zwei Schriftzeichen für China.
    Wir verabschieden uns, schade das man sich nicht besser unterhalten kann.
    Im Hotel gehe ich dann mal in die Bar und da ich ja die Bodhran dabei habe kann ich die meinen Chin. Bekannten dann gleich mal zeigen und was vorspielen.
    Doch leider kennt niemand irgendwen. Ist ja echt schwer denke ich in China jemanden zu finden der irgendwelche Musik macht.
    Am nächsten Morgen, ist unser Reisetag es geht nach Jinan. Meine Kollegen und ich treffen uns so gegen 9:30 in der Lobby.
    Da höre ich schon von weitem Chin. Musik. Nicht die normale Hintergrundberieselung nein richtige Musi. Ich gehe in der Lobby in den ersten Stock und was sehe ich da, ein komplettes kleines Orkester, Querflöte, Chin. Schlagzeug und ein paar weitere Chinesische Musikinstrumente. Da wir noch Zeit haben hole ich meine Bodhran und schnappe mir Du (das ist der Chinesische Name des Hotelangestellten mit dem ich mich seit ner Woche unterhalte). Ich frage Ihn was die da machen - ja die Proben sagt er. Das sind alles Hotelangestellte.
    Dem Aufmereksamen Leser dürfte nicht entgangen sein das ich schon vor Tagen nach Musikern gefragt hatte - tja. Auf die Idee kam er nicht - da gibts gleich ne ganze Truppe an Musiker und die vergisst er. ÄRGERGRUMMEL
    Ich zeige den Musikern noch kurz was für ein Instrument ich spiele. Spiel noch kurz an und verabschiede mich.
    Unten warten meine Kollegen wir haben ja Reisetag.
    Jetzt hocke ich in Jinan (7.000.000 Einwohner) Wenn ich das Fenster öffne und rausschaue blicke ich auf ein Flachdach. Auf dem Flachdach ist ein kleiner Anbau ca. 25m². Anbau und Flachdach dienen einem Strassenreiniger wohl als Wohnung und kleines Mülldepo zum wiederverwerten. Vorhin fing eine Frau an auf offenem Feuer das Abendessen zu brutzeln. Ein Kind spielt auf dem Dach. Und der Rauch zieht in mein Zimmer. Habe schnell das Fenster geschlossen und das bei sommerlichen Temperaturen. Die Klimaanlage ist zwar praktisch aber man hockt auch bei schwacher Leistung voll in der Zugluft. Die Fotos die ich mache sind leider nicht so gut, da durch ein Fliegengitter durchfotographiert werden muß. Trotzdem interessante Bilder - inzwischen sind sie fertig, mit kochen und ich habe mein Fenster wieder auf.

    Da wir grad beim Essen sind - das wird dann mal mein nächster Bericht. Essen in China.
    Und was die Musiker betrifft - in einem Monat bin ich wieder in dem Hotel - kanns ja kaum erwarten.

    Gruß Sven

  • Moin
    ich habe das hier mal angehängt, das sollte ja sicher kein eigener Thread werden.
    Neulich mußte ich an Dich denken, als auf der internationalen Irtrad Liste nach Sessions in Peking gefragt wurde. Es kam eine Antwort:

    Zitat

    Had a very pleasant session at Paddy O'Shea's (http://www.paddyosheas.com/) 2 years back: run by and a hub for Irish ex-pats, good food and a good pour. But, we brought the music ourselves--only 1 or 2 local musicians. Management treated us very well.



    Das wäre doch mal ein Anlaufpunkt...
    Grüße
    Der Rolf

  • Danke für die Adresse hab gleich mal ne Mail hingesandt.
    Da ich jetzt erstmal 2 Wochen Urlaub mache - im kalten nassen Deutschland werde ich vielleicht mitte Juni mal nach Bejing kommen. Egal jetzt hab ich mit der Hotelband in Qufu und der Bar in Bejing immerhin zwei Anlaufstellen.
    Da wird ja mal was klappen. :))

  • Hallo Leute sitze grad mal wieder in Qufu im Hotel.

    Gestern hat es im zweiten Anlauf dann geklappt.
    Ich habe mich in Beijing in Paddy Osheas Pub mit John getroffen.
    John (Bagpiper) organisiert jeden Sonntag ab ca. 15:00 Uhr bis ca. 18:30 ne kleine Runde von Musikern.
    Wir waren dann zu viert.
    Zwei Chinesen (hab die Namen leider nur als Schriftzeichen muß ich noch übersetzen lassen) , John und ich.

    Hat spaß gemacht fast drei Stunden lang musi zu machen,
    ok ein Ginnes gabs auch - hatte ja nur schlappe 34Grad.

    An Instrumenten sind die Chin. ja recht vielseitig.
    Flöte (n), Gitarre, Mundharmonika und auch ne Bodhran.

    Die Bodhran ist ein echtes Unikat - spätestens seit der Präsident von Irland, kam zufällig am Pub vorbei, sich mit seiner Unterschrift darauf verewigt hat.

    Da Lokal ist übrigens sehr gemütlich - wer also mal in Beijing ist kann ruhig hingehen.

    Wer Musi machen will: loiaconoj@yahoo.com
    einfach bei Ihm melden er freut sich bestimmt.

    Gruß aus China Sven

    Als Vorankündigung demnächst gibt es einen Bericht zum Essen in China.


  • Zitat

    Als Vorankündigung demnächst gibt es einen Bericht zum Essen in China.



    Mhhh ...

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Essen in China (Norden) Teil 1
    Ein Thema das jeden der nach China geht auf jedenfall interessiert.
    Wo fange ich da nur an?
    Der Tag fängt mit dem Sonnenaufgang an, was folgt ist dann meist das Frühstück für einen guten Start in den Tag. (Sonnenaufgang – das ist zwischen Beijing und Qufu glatt übertrieben – besser trifft es – jemand dreht einen Dimmer für die Indirekte Beleuchtung an)
    Also los geht es mit dem Frühstück.
    Leckere Brötchen, Schwarzbrot, feinen Käse, Wurst, Marmelade, Honig und natürlich Nutella.
    Äh Stopp - ganz falsch
    Wir befinden uns bei meinem Frühstück meist in 4 Sternehotels da muß man schon ein paar Abstriche machen.
    Wer keinen Tost und Erdbeermarmelade mag hat es schon mal schwer. Denn alles was danach kommt hat mit deutschem Frühstück nix mehr gemeinsam.

    OK – das Holiday Inn in Tiansin – bietet auch Käse Wurst und drei verschiedene Marmeladen nebst Honig.

    In den anderen Hotels gibt es Toastbrot (weißes) und Erdbeermarmelade. Wie gesagt auch das ist nicht immer der Fall.

    Was kann man also Alternativ essen?
    Nun es gibt Rohsalat, Mais und Tomaten, mit und ohne Dressing – sehr zu empfehlen wenn man abnehmen möchte.
    Ich kenne jetzt nicht alle Gemüsearten – daher wähle ich mal den Oberbegriff Gemüse.
    Das gibt es in verschiedenen Varianten und Arten. Mit Fleisch, mit Meeresfrüchten. Zubereitet: roh, gekocht, bzw. in Öl gebrutzelt,
    Dazu gibt es Reis, Rührei, Reis mit Ei, komischerweise gibt es fast überall Spiegeleier, Reisschleimsuppen (man verzeihe mir hier die fachlich sicherlich nicht ganz stimmigen Ausdrücke.)
    Reisschleimsuppen gibt es teolweise in verschiedenen Varianten – alle lassen sich mit Pfeffer und Salz etwas aufpäppel (so es die genannten Gewürze gibt)
    Ansonsten erinnert das ganze optisch und geschmacklich mehr an Tapetenkleister.
    Obst gibt es zwar auf den Märkten reichlich – in den Hotels gibt es auf jedenfall Wassermelone 
    Chinesisches Brot bzw. Brötchen haben nicht viel mit unseren Speisen gemeinsam. Probiert es aus es füllt auf jedenfall den Magen.

    Zu Trinken gibt es Saft – meist Orangensaft, Kaffee und Tee. Der Orangensaft ist meist überall gleich. Bei Tee und Kaffe gibt es alle Varianten – zwischen gut bis bäh.
    Wer glaubt, das man mit Tee besser hinkommt – hat sich leider geirrt.
    (Inzwischen hab ich die Erfahrung gemacht, daß es Tee und Kaffe nicht immer gibt – dafür gibt es dann warme Sojamilch, Milch gibt es eher selten)

    Hier noch ein kleiner Sprachexkurs. Schwarzer Tee heist auf Chinesisch = hong cha
    Hong bedeutet nicht etwa schwarz – hong = rot. Denn die Chinesen sagen zu unserem Schwarz Tee – Roter Tee.

    Gegessen wird mit Stäbchen und für die Supopen einen Chin. Löffel. GibtÂ’s denn nicht kann man die Suppe auch austrinken was aber nicht so vornehm ist.

    Für das Hauptessen oder Abendessen brauche ich noch ein Weilchen wird doch etwas länger.
    Bis bald
    :]