Mit mehr basisdemokratisch war eher je nach Gusto der jeweilgen Gruppe gegenüber bürokratisch alles muss für alle verbindliche Normen und Namen haben gemeint.
Du kannst ja privat so leben, dass Du Dich Normen widersetzt, inkl. Inkaufnahme möglicher Sanktionen. Hab ich viel für übrig.
Hier geht es aber um etwas ganz anderes.
Ich versuche das mal so runterzukochen:
Je differenzierter eine (menschliche) Gesellschaft, desto differenzierter muss die Sprache sein.
Oder: Die Entwicklung einer Gesellschaft hat die Entwicklung der Sprachdifferenzierung zur Folge, vielleicht sogar zur Voraussetzung. Sonst klappt das nicht mit der Hochkultur.
Versuche einmal, Dich dieser Ausdifferenzierung im Beruf zu entziehen, viel Spaß.
Ich wiederhole mich jetzt bewusst: Die Bodhrán ist in Bauart und Spieltechnik schon so hoch ausdifferenziert. Da geht es um Präzision! Und wir diskutieren hier rum, ob man, oder ob man nicht einem Grundschlag, der DAS Alleinstellungsmerkmal unter den europäischen Schlaginstrumenten erzeugt, eine sinnvolle Bezeichnung geben soll?
Da steckt der Kopf schon in der Technischen Hochschule mit ausgefeilten Untersuchungsreihen und das Vokabular nicht mal in den Kinderschuhen?
Mit mehr basisdemokratisch war eher je nach Gusto der jeweilgen Gruppe gegenüber bürokratisch alles muss für alle verbindliche Normen und Namen haben gemeint.
Dann hast Du eine eigene Auffassung von Basisdemokratie. Die musst Du erst erklären, aber mit Auslassung des Begriffs Basisdemokratie, denn der unterliegt einer Definition, und ich bin mir nicht sicher, ob Du Dich dieser beugen möchtest.
Im Ernst, Sprache braucht Begriffe, nicht umsonst hat "begreifen" in der deutschen Sprache eine sowohl physische als auch verstandesmäßige Bedeutung. So ist auch die Überschrift "Fachbegriffe in Theorie und Praxis" gemeint:
Klarheit für Sender und Empfänger.
Wie es schon zuvor von Doro gesagt wurde: Mach es dem jeweiligen Leser oder Zuhörer kurz verständlich und gut ist.
Tut mir leid, das ist Steinzeitkommunikation. Ich muss mich immer und immer wieder verständlich machen müssen, bloß weil wir uns spreizen, uns auf ein sinnvolles Wörtlein zu einigen?
Soweit zur Theorie.
Jetzt zur Praxis.
Das "t" steht also mal für "triplet" oder für "tap" oder für "Den Schlag mit dem oberen Ende in der Mitte vom Roll".
(Ich habe vermehrt daraufhingewiesen, dass das für Anfänger nicht verständlich ist, eigentlich müsste das ja schon reichen...!)
Aber ich lasse mich mal darauf ein. nehmen wir "t" als Triplet.
Interessant ist, dass dieses "t" nicht nur als Bezeichnung des Triplet ist (herkömmlich mit einer 3 gekennzeichnet), sondern gleichzeitig auch die zweite Note des triplets darstellt.
D-t-U
(so richtig? Der Bogen drüber fehlt noch).
Eine bemerkenswerte Verschränkung der Bedeutungsebenen Rhythmus und Schlagart.
Super geeignet für Verwirrung, denn nur schon ein d-t-u hebt nicht nur das triplet auf, sondern bedeutet dann ein "in" bzw. "tap".
Das ist unpraktisch.
Was ganz anderes:
Eamon Murray spielt auf vielen YouTube Videos eine ganz spezielle Spielfigur, die ich lange nicht entziffern konnte.
Hier spielt er sie in den ersten 30 Sekunden des Videos gleich haufenweise.
Wer kennt diese Figur?
Ee spielt einen 4/4 geshuffelt mit 4 Sechzehntel-Gruppen gemischt.
DUDU wäre eine der Sechzehntel-Gruppe, aber anstatt zu duddeln (abwechselnd dudu) zu spielen, spielt er einen....ja was?....
Ich war mir mal sicher, bin es aber jetzt nicht mehr. Wer weiß das mit Sicherheit? Bitte um Aufklärung!
Nehmen wir mal an, er spielt es so, wie ich seit einiger Zeit annehme, weil es spielbar ist und von mir auch praktisch angewendet wird:
DDtU
bzw. auch aneinandergehängt in Ketten:
DDtU DDtU....
Das Problem ist nur, dass keine triplet darin eingebaut ist. Weder eine Triole noch die (irrtümlich) für eine triplet bezeichneten zwei Sechzehntel plus Achtel.
Notiert man das als "back-stroke" wie bei Andy Kruspe, sieht das so aus:
DDBU
oder
iDBU bzw. TDBU
(N.B. Meine persönliche Meinung: Find ich unübersichtlich.)
Entscheidend ist, dass der "Back Stroke" hierbei nicht automatisch die double-ended triplet im herkömmlichen Sinne eines Roll bezeichnet, sondern nur die Schlagart dieses einen Schlages: Mit dem oberen Ende des Tippers.
Hinzu müsste aber noch eine Notierung der Notenwerte: Sechzehntel, sonst wäre es immer noch nicht eindeutig.
Damit würde dann klar, dass es eine durchlaufende Sechzehntelkette ist und nix mit Triole zu tun hat, und darauf kommt es an.
Heraus kommt ein Roll (?), der einen Schlag länger ist als üblich,
also statt eine 3er Roll:
D B U mit D als Abschlag, was die einfache Kette ermöglicht D B U DBU etc.
einen 4er Roll
D D B U auch mit D als Abschlag , ebenfalls als Kette: D D B U D D B U etc.
Wie gesagt, ob das Eamon so spielt, sei dahin gestellt, aber so kann man es spielen und es klingt gut. Allerdings wie bei allen Dingen auch: viel Üben vorausgesetzt.
Eigentlich handelt es sich um eine Anfügung eines zusätzlichen Schlages an einen double ended roll, was noch weitere Kombinationen ermöglicht:
1.) D+DBU (wie gehabt)
2.) U+DBU geht auch (verwende ich ständig in jigs)
3.) D+BUD ebenfalls
Mit einem UP-Roll beginnend:
UBDU kann ich nicht, ist für mich nach meinem derzeitigen Stand auch nicht erstrebenswert.
2.) und 3.) kann man verketten zu: UDBU DBUD UDBU DBUD ....
(X) und jetzt übergehe ich mal, dass man auch einen 5er Roll damit problemlos erzeugen kann....
Sinn des Ganzen: Eine Variante gegenüber geduddelten (dudu....) 4er Single-ended Sechzehntel (Ketten) mit interessanter Klangcharakteristik.
Schwierig zu beschreiben, vielleicht mach ich mal ein Video darüber. Tatsache ist, dass ich das mit einem hochgestellten t nicht hätte darstellen können.
Dieses t hat das Potential, maximale Verwirrung auf kleinstem Raum zu verursachen.
Fazit
Präzise Notation hat eine hohe Relevanz für Verständigung, Lehre und Übetechniken.
Auf eine klare, unmissverständliche Darstellungsmöglichkeit zu verzichten, bedeutet letztlich Verlust an Effizienz.
Von außen gesehen ist es ein Verzicht auf Selbstanspruch.
Zuletzt noch:
Du überschätzt auch die Reichweite dieses Forums und einiger Workshops.
Die / wir bilden zwar eine gewisse "Szene".
Aber es gibt mehr da draußen.
Und da werden noch ganz andere Begriffe und Notationen verwendet.
Genau umgekehrt: Du unterschätzt die Reichweite.
In Zahlen:
Statistiken
Themen 2.890
Beiträge 37.918
Mitglieder 939
oder ein junges Beispiel:
Irischer Winter, Proitzer Mühle, 09. - 12.01.2020 mit Micha
8 Antworten, 66.833 Zugriffe, Vor 5 Monaten
Reicht Dir das nicht?
Wenn Du Angst hast, dass von hier aus die Weltherrschaft ausbricht, dann kann ich Dich trösten.
Ein Germanistik Professor sagte mal: "Sie werden es nicht schaffen, ein neues Wort in die deutsche Sprache einzuführen."
Und ich glaube auch nicht, dass ich das hier kann. Aber irgendwann muss doch irgendjemand das Wort "handy" geprägt haben, wer war das? Interessiert das, ob er das durfte?
Ich habe meinen Beitrag hier in den Teich geschmissen, ob es was bringt oder nicht, davon bin ich nicht abhängig, da treffen wir uns vielleicht wieder Andrakar.
Viele Grüße,
Lance