Transfer: vom Geübten zum Gekonnten

  • Liebe Leute,
    gerade habe ich beim Üben das Problem gehabt, das mich schon seit langem begleitet:
    Ich kann, wenn ich zu Hause die einzelnen Schlagmuster übe, wesentlich mehr als ein paar Tage später bei der Session (ehrlich, Mat!!!).
    Das liegt am Sich-Trauen, an der Geschwindigkeit der Lehr-CD (von Guido) und dem Speed der Tunes.
    Es liegt daran, dass ich keine Fernbedienung für meinen CD-Spieler habe und vor und nach jedem Übungsbeispiel aufspringe, um die Pausentaste zu drücken. Üben macht fit!
    Daran, dass ich nur eine CD einlegen kann und zwischen Lehr- und Musik-CD mindestens eine halbe Stunde Üben liegt. Und an vielem anderen mehr.

    Nun bin ich ja nicht die Einzige, die irgendwie den Transfer hinkriegen muss. Andere haben das ja schon geschafft. Und nun meine Frage:
    [SIZE=3]Wie??![/SIZE]
    Und außerdem- wer bringt mir bei, wie ein Tune aufgebaut ist, damit ich Schlagmuster zusammensetze, die zum Stück passen?!
    Gespannt:
    Gyde

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Hi Gyde,

    also erst mal: Auch wenn man schon lange Musik macht, mir geht es da immer so ähnlich, wie du es beschrieben hast. Ich denke den meisten anderen "Hobby"-Musikern auch! Mir sagte mal jemand: Live auf der Bühne sieht man, was man wirklich kann! Das sind nämlich die Dinge, die wirklich sitzen, die du auch bei großer Aufregung, vielen Ablenkungen spielen kannst.
    Ich fürchte um das zu verbessern hilft einfach nur :
    Weitermachen

    Zur Geschwindigkeit: Wenn du daran etwas ändern möchtest gibt es wohl verschiedene Möglichkeiten. Um bei bestimmten Pattern auf eine gute Geschwindigkeit zu kommen, übst du sie am besten erst mal so langsam, dass sie auf jeden Fall funktionieren. Dann übst du halt immer schneller. um die reine Geschwindigkeitstechnik zu üben, hilft es bei mir, wenn ich Folgendes mache: 2 Takte ein bestimmtes Tempo (langsam), dann zwei Takte genau verdoppeln, das immer abwechselnd, kannst auch vier nehmen. Du hast durch die langsame Geschwindigkeit einen guten Bezugspunkt und die Muskulatur wird durch das Verdoppeln trainiert. Einget sich auch hervorragend für Rolls...

    Was die Geschwindigkeit bei Tunes angeht: Such dir erst mal langsame bzw. nicht so schnelle Tunes raus. Wenn du sicher bist, schnellere. .... Der Rolf hat doch mal so eine Übungs-CD zusammengestellt, da ist das so aufgebaut......Wenn die tunes viel zu schnell werden, kannst du für dich auch halbe Geschwindigkeit spielen. Das bietet sich zum Beispiel auch an, wenn zwei Bodhranii da sind. Dann spielt der andere halt Fulltempo und du halb so schnell. Das klingt zusammen auch besser, als wenn beide das Gleiche machen...

    Wenn du zu Hause mehr Muster kannst und die dir auf der Session nicht einfallen: Keine Sorge, das geht mir auch so, machmal sitze ich im Auto und denke zur Musik: Wow das würde gut passen, trommle in Gedanken mit, oder auch auf dem Lenkrad... zu Hause ist es weg.
    Was auf Dauer hilft, aber eben einfach dauert: Nimm dir doch für jede Session ein Muster vor, das klappen muss, das spielst du bis es dir zu den Ohren wieder rauskommt, wetten, das fällt dir auf der Session ein??

    Zum Tuneaufbau gibts schon einiges in anderen Postings, ansonsten gibts Melodiewiederholungen AABB (das Ganze dann oft dreimal), Meist ist ein Teil ( A oder B) 16 Takte,etc, guck da nochmal im Forum , sonst frag nochmal!

    Vielleicht könnte man da ja auch dir konkret helfen, wenn du den Tune nennst, den du begreifen willst.
    Reicht das??

    Wir sehen uns in Venne, oder?

    Liebe Grüße

    Sven

  • Heißa,-
    vielleicht muss ich ja einfach mal darüber nachdenken, dass Üben immer noch am besten hilft? :D
    Ich werde das mit dem einen Schlagmuster heute gleich mal ausprobieren. Und dann werden meine Sessionistís (?) damit bombardiert- immer noch besser als ewig denselben Grundrhythmus! Der kommt mir ja auch schon zu den Ohren wieder raus.
    Das mit AABB war mir schon klar. Aber es gibt halt in jedem Tune so Besonderheiten, wo irgendwas besonders gut kommt- sei es ein Roll auf 3, ein paar Synkopen oder wasweißich. Wenn mir wer das vorspielt, merke ich immer, wenn was Leckeres dabei ist- aber meinste, ich komm selbst mal auf die Idee!?

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Moin
    ist alles eine Routinefrage, das sollte klar sein :)
    Zu den Tunes: Dahilft nur hören, hören, hören, die Tunes kennen. Dann weiß man schon im A-Teil, was gleich im B-Teil kommt und kann entsprechend reagieren..
    Grüße
    Der Rolf

  • Es gibt natürlich sehr viele Beispiele auf diversen CDS mit diversen Trommlern..
    Wenn du fragen zu bestimmten Tunes hast, kannst du die ja auch hier stellen. Aber ich denke da gibt es dann wahrscheinlich so viele verschiedene Vorschläge wie´s Trommler gibt, sonst würde ja auch jeder bei dem Tune das Gleiche wie die anderen spielen.

    ROLF : Wäre das nicht auch was für einen Workshop: Man bekommt einen Tune ohne Bodhran und überlegt sich was dazu?

    Sven

  • Ja, genau!
    Da stehen dann alle ganz nackig da...vielleicht könnte man aber wirklich mal den Verlauf der Melodei ein wenig genauer betrachten und entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten ausprobieren!
    Svenboy: ich finde das immer total schwierig, im Forum aus den Umschriften der Schlagmuster schlau zu werden. Ich muss sowas hören, möglichst auch sehen, und erst danach verstehe ich auch meine Malereien dazu...

    ...and I never will play the Wild Rover no more!



  • Äh ja natürlich, das mache ich eigentlich immer in den Fortgeschrittenen Kursen... :)) :rolleyes: :))
    Grüße
    Der Rolf

  • Hallo Gyde,

    ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, was schwerer ist:

    a) einen Sack voll Patterns zu kennen und zu können und den richtigen zum passenden Tune aus dem Ärmel ziehen oder
    b) sich mit bestimmten Patterns und Übungen ?schlagfest? zu machen, so dass man in der Lage ist, einen passenden Pattern zum Tune ?vor Ort? zu kreieren.


    Für b) gibt es zwei Methoden, die ganz gut funktionieren:

    a) man spielt nicht mit, sondern hört zu und lässt einen passenden Rhythmus im Kopf entstehen (meine bevorzugte Variante). Dies hat den Vorteil, dass man sich in der Rhythmusfindung nicht durch Vorlieben bei Up and Downs beeinflussen lässt. Der Nachteil kann sein, dass man auf Rhythmen kommt, die man (noch) nicht auf der Bodhran umsetzen kann.
    b) man tackert leise 8tel im Takt mit, nun hört man darauf, wo der Tune seine rhythmischen Akzente setzt und fängt an seine Schläge in diese Richtung zu betonen und immer mehr anzupassen. Schließlich kann man dann auch entsprechende Pausen in die 8tel Schlagfolge einfügen, so dass ein Pattern aus dem konkreten Tune entsteht.
    Eine große Hilfe ist beim reinhören oft (aber nicht immer, weil manchmal sehr eigenwillig) die Gitarre, da diese oft einen guten Teil des Rhythmusses ausmacht.

    Viel Spaß dabei
    Oliver

  • HI,

    interessante Diskussion hier.

    "Eine große Hilfe ist beim reinhören oft (aber nicht immer, weil manchmal sehr eigenwillig) die Gitarre, da diese oft einen guten Teil des Rhythmusses ausmacht."

    Zu diesem Thema hab ich mal Flook berfragt. JJ und Ed arbeiten quasi simultan am gleich Pulse, der bei bestimmten Stücken dann diametral von den Flutes/Whistles abweicht, aber eben im Timing. Das erzeugt dann diesen schwebenden Groove.

    Dazu braucht man aber einen guten Gitarristen, der einen guten Pulse erzeugt, dann flutscht das auch mit der Bodhran. Meiner Ansicht nach ist das an Groove kaum zu überbieten, wenn sich Bodhran und Gitarre einig sind. Das muss man aber dann einüben oder man muss einfach genial sein.

    HTH!

    Gruß

    Mat

    ...der wenig denkt, wenn er spielt...

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Zitat

    Original von Mat

    Dazu braucht man aber einen guten Gitarristen, der einen guten Pulse erzeugt, dann flutscht das auch mit der Bodhran. Meiner Ansicht nach ist das an Groove kaum zu überbieten, wenn sich Bodhran und Gitarre einig sind. Das muss man aber dann einüben oder man muss einfach genial sein.



    Moin
    guter Punkt. Allerdings: Ich kenne nur ein paar Gitarristen in Deutschland an deren Groove ich mich ranhängen wollte..:D
    Und ich habe das Glück, mit einigen von denen ständig zusammzuspielen. Das kann dann schonmal sehr heiß werden, und gut abgehen.


    Zitat

    ...der wenig denkt, wenn er spielt...



    Die Mischung machts. Das Prinzip von Ojey, erstmal die Achtel zu spielen, die Betonung zu hören etc ist ein Gutes, erfordert ein Mischung aus Gefühl und denken.
    Ich wiederhole nochmal: Man muß die Tunes kennen, damit es richtig gut wird. Ich höre seit über 10 Jahren fast nix anderes mehr als irische Musik..das hilft.
    Grüße
    Der Rolf

  • Zitat

    Man muß die Tunes kenne, damit es richtig gut wird.



    Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen.

    Vielleicht ist das Lernen von Tonträgern in gewissem Maße beschränkt, weil man die Tunes nicht so in eine Session übertragen kann, denn da kommen noch andere Mechanismen zum Tragen. Das könnte eine Übertragungsschwierigkeit sein.

    Keine Ahnung, ob es was hilft, aber jetzt plaudere ich mal - obwohl ich gar nicht Nähen kann - aus meinem dafür vorgesehenen Kästchen:

    Das in-Fleisch-und-Blut-übergehen der Tunes ist genau der Grund, warum ich sie auf der Whistle lerne. Natürlich hilft auch exzessives Anhören.

    Selber spielen ist halt meine Methode und bestimmt keine absolute Voraussetzung für das Tune-Feeling auf der Bodhran. Aber bei mir hilft es eben. Man hat im Prinzip den ganzen Tune, die ganzen Rolls, Breaks etc. schon im Kopf, sobald man den ersten Takt hört oder sobald einer in der Session den: "Jetzt spielen wir unser Hammerset Nummer 2"-Blick im Gesicht hat. :D

    Bei mir ist der Effekt irgendwie so - stream of consciousness-mäßig:

    Tune läuft:

    "...aha, kenn ich gut. Da hab ich schon dies und jenes dazu gespielt, was nicht schlecht war. Da fühl ich mich sehr sattelfest, also: keine Angst. Dann: Hm, da könnte ich dies oder jenes noch neu trommeln, mal testen. Achtung, hoffentlich klappen timing und Einsatz... bisschen Schwitzen...kleine Aufregung...dann Sieg oder Niederlage *g*"

    Test erfolgt, manchmal nur von mir selber so bewusst wahrgenommen. Manchmal geht der Spontantest furchtbar in die Hosen, aber ein bisschen Wagnis (Wagelnis :-)) gehört manchmal dazu. Es ist immer schwierig, was neu Gelerntes in einer Session in einen Tune zu übertragen. Das find ich aber auch das Geile: ich mach nen Kurs, lerne tolle Dinge und kann das dann mal in der Session probieren...

    Meines Erachtens gut für den Erfolg: Eine gesunde Mischung aus Mut, gehört zu werden, Experimentierfreudigkeit, Einfühlsamkeit und vor allem viel viel Übung zusammen mit anderen. Und vor allem viel Spaß!

    Man kann auch überwiegend recht "basic" begleiten finde ich, schön abwechselnd mit "Hand und Wech", bassig, extaktes Mikrotiming... Das kommt auch gut, und dann ab und zu mal ein paar Ausbrecher und unerwartete Schläge. Ich finde, es muss nicht immer trickreich und superprofimäßig sein. Ein guter Basic-Groove kommt geil und erfreut die Mitspieler.

    Gruß ins Forum

    Mat

    Gyde: ich würde gerne mehr von dir hören. Als du gestern z.b. zu Drowsy Maggie getrommelt hast, war das echt gut! Basic und Bassig!

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Zitat

    Original von Mat

    extaktes Mikrotiming...



    Genau. das kommt vor allem Anderen !! Timing bis ins Feinste sollte genau sein, erst dann die Gimmicks. Selber tunes spielen bringt sicher mehr als nur hören, selber singen können, oder pfeifen auch...
    Grüße
    der Rolf

  • ROLF: wie würdest du dann erst trommeln, wenn du Tunes spielen würdest???

    ?(

    Gruß

    Mat

    :D

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Das nenn ich doch mal wieder ein Thema: Gyde findet die irgendwie immer :-)

    Das Kennen der Tunes find ich auch sinnvoll, wenn man aber auf verschiedenen Sessions gespielt hat, gibts dann auch Folgendes:
    Verschiedene Tempi, verschiedenen Triolen (mehr, weniger oder andere Stellen). Funktioniert also ganz gut, wenn man die tunes in der Session bzw. die Leute gut kennt. Für bekannte Stücke ist das Üben zur CD gold wert.

    Trotzdem ist es auch sinnig, seine Patterns zu variieren (mein Problem). Zu unbekannten Tunes fällt einem dann (ohne viel Denken !!) auch schneller und besser was ein...

    Das "Rantasten" find ich persönlich auch gut! Und das ist dann ja wohl auch der Grund, warum die armen Whistler und Fiddler die Tunes immer dreimal spielen müssen: Damit wir beim dritten mal wissen, was wir spielen können :D:D

    Aber das ist eigentlich auch das SChöne: Alles lebt und bleibt spannend!!


    Sven

  • Zitat

    Und das ist dann ja wohl auch der Grund, warum die armen Whistler und Fiddler die Tunes immer dreimal spielen müssen: Damit wir beim dritten mal wissen, was wir spielen können



    :P:D:];)

    Selten so einen guten Joke gehört!!!! Erzählt das bloß nicht rum...

    liGrü

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hi Folks !

    Ich wollte schon länger was über ein paar Beobachtungen beim Üben und in der Session von mir geben, und siehe da, hier passts rein:

    Hilfe für´s Mikro- und Nanotiming: Oft ein Metronom verwenden und stur dazu ein Pattern üben. Das ist am Anfang holprig, aber ab einem gewissen Punkt merke ich: Jetzt bin ich genau "Drauf". Es stellt sich dann eine Automatik ein, die Abweichungen von der Vorgabe sind weg, die Gedanken: Wie muß ich das Pattern spielen ? verschwinden und es prägt sich blind ein.

    Was bei mir extreme Verbesserungen hervorruft ist folgendes:
    Man übe ein neues Pattern (z.B. Guidos Five-Stroke-Roll) abartig langsam, so daß der Schwung, der normalerweise die Rolls so einfach macht, schon gar nicht mehr vorhanden ist.
    Dann muß man jeden Schlag "erzwingen", daß er überhaupt und präzise kommt.
    Ich komm mir dabei manchmal total bescheuert vor, denn dann funktioniert vieles, was man einfach so dahinspielt, und von dem man denkt, "Wow, das kann ich, und dazu noch schnell", plötzlich nicht mehr.

    Wenn man dann aber die Zeitlupe gemeistert hat, hört sich das schnell gespielt plötzlich viel kraftvoller und sicherer an !

    Habt Ihr bestimmt auch schon festgestellt: Man übt und übt und die Hand macht und macht noch nicht was der Kopf will. Dann fängt man an zu verkrampfen und kriegt´s noch weniger hin. Abhilfe: Pause, das Pattern "sacken lassen" und später wieder probieren. Das geht auch in Fünf-Minuten-Einheiten.
    Besonders dramatisch fallen die Verbesserungen bei mir aus, wenn ich ne Nacht drüber geschlafen habe.

    Session: Das, was ich Zuhause übe, importiere ich oft zu schnell in die Session, was manschmal dazu führt, daß ich mitten in einer tollen Begleitung irgndwas noch Tolleres machen möchte und dann den Faden / Die Sicherheit verliere.
    Also ist es eher besser, auf der Session einen Gang zurückzuschalten und einfach zu üben, bis man bei einem Tune merkt: Hey, da passt ja das Pattern, was ich die ganze Zeit geübt habe, und dann setzt man´s ein.

    Dito zu Rolfs Anmerkung:

    Erst seit ich die Tunes kenne, hab ich das Gefühl, ich begleite sie gut. :D

    See you in Proitze (***Fieber*** :P )

    Ralf


  • Tach auch!

    Wirklich ein gutes Thema, Gyde, du siehst, es hat jeder so seine eigene Herangehensweise an das Thema.

    Meine Erfahrung deckt sich mit denen von Rolf und Ralf sowie Mat.

    Ich brauche z.T. schon sehr lange Zeit, bis ich ein Tune wiedererkenne, womit nicht gesagt ist, daß ich den NAMEN des Tunes kenne :D
    Noch länger dauert es, bis ich eine feste Schlagfolge bzw. feste Pattern zum jeweiligen A oder B Teil habe. In der Zwischenzeit kommt mir mein Improvisationstalent zugute und ich spiele meistens im ersten A Teil irgendwas basisches und höre hin, wie die Melodie geht. Im zweiten A Teil weiß ich dann meistesns ungefähr, was ich spielen will und das klappt dann auch in 70% der Fälle. Dasselbe mache ich mit dem B Teil... Aber bis das Ganze wirklich sitzt, das dauert in der Tat etwas länger, abhängig davon, wie oft ich das Tune höre. :rolleyes:

    Leider habe ich kaum CD´s, auf denen die Sachen sind, die bei uns in der Session gespielt werden und es werden auf der anderen Seite wenige Sachen in unserer Session gespielt, die ich auf CD habe und selbst wenn, dann klingt´s meistens so anders, daß ich das manchmal erst im Nachhinein merke... :O:]

    Es ist sicher von Vorteil, wenn man Tunes auf der Flute oder Whistle spielen kann, aber dafür fehlt mir leider die Zeit und ich fürchte auch eindeutig das Talent ;)

    Was mir in letzter Zeit extrem zugute kommt, ist das, was Ralf schreibt: Ich habe derzeit das Glück, daß ich privat Einzelunterricht gebe und dadurch zum Einen gezwungen bin, mir selbst klar zu machen, WAS ich da eigentlich spiele und WIE ich das mache. Außerdem muß ich die Sachen so langsam zeigen, daß es mir schon fast wie Zeitlupe vorkommt. Dadurch werden beide Hände in ihren Bewegungen nochmal sicherer und ich bin in der Lage, alles was ich schnell kann (und was oft eher huddelig und unsauber kommt), auch langsam zu reproduzieren. Ich kann Ralf echt nur beipflichten: das hilft enorm!

    Auch ist meine Erfahrung, daß man sich im Laufe der Zeit schon so etwas wie ein Pattern-Repertoir aufbaut und irgendwann in der Lage ist, das entsprechende Pattern zur richtigen Zeit aus dem Werkzeugkoffer zu holen. Leider vergesse ich manche Pattern nach einiger Zeit wieder, wenn ich neue gelernt habe, aber ein Grundstock für jeden Rhythmus (Reel, Jig etc.) bleibt.

    Also, Back to the roots und ansonsten: laß dir Zeit, der Mensch lernt nun mal über wiederholen, wiederholen, wiederholen... :]

    Bis Freitag, Gruß, Andreas

  • Ich liebe Euch alle...
    Nee, echt: das ist ein prima Forum hier!
    Muss auch ab und zu mal gesagt werden...

    Es gab schon so viele ermutigende und hilfreiche Postings, dass ich nicht auf jedes antworten kann. Aber vielen Dank an alle, die sich hier tummeln!
    Gyde

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Zitat

    im ersten A Teil irgendwas basisches und höre hin, wie die Melodie geht. Im zweiten A Teil weiß ich dann meistesns ungefähr, was ich spielen will und das klappt dann auch in 70% der Fälle.



    Hi Andi,

    ich denke es gibt auch so eine Art Spannungsbogen. Ich spiele den ersten Durchgang mehr basic, beim zweiten durchaus mit gewissen Gimmicks und beim dritten lass ich mich von mir überraschen!

    viele Grüße

    CU all

    Mat

    ;)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano