Technik-Fragen (Aufnahme,Mischpult,Mikros etc.)

  • Moin Zusammen,

    ich möchte gerne einen Livemitschnitt von einem Auftritt machen und habe dafür ein Gerät, daß mit einer Klinke je Kanal gefüttert wird. Um die Ausgabe für einen Splitter zu sparen, würde ich gerne die Insert-Buchsen an unserem PowerMate nutzen und habe auch schon mal gesagt bekommen, daß das gehen würde. Nun sagt eigentlich jeder, daß das nicht geht, weil das Signal bei Nutzung der Insert-Buchsen nicht wieder in den Mischer zurück kommt.
    Wer weiß, ob man sich das so einrichten kann, daß die Insertbuchen genutzt (bzw. zweckentfremdet) werden können ??

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Moin Michael,

    das ist im Prinzip eine externe Soundkarte, die bis zu 8 Eingangskanäle getrennt aufnehmen kann.

    Raummikro ist eine Idee, die würden wir auch zusätzlich aufstellen und nach Wunsch "beimischen", aber die nachträglichen Bearbeitungsmöglichkeiten sind schon sehr begrenzt, wenn man nur per Raummikro aufnimmt.

    Wieso meinst Du, daß das nicht so toll klingen wird über den Mischer ? - letzlich wird im Studio nicht anders aufgenommen, die Komponenten sind dort hochwertiger, aber unser Liveequipment ist alles ein recht ordentlicher Standard.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Moin Zusammen,

    bis jetzt hat das ganze gut funktioniert. Wir haben die Insert-Buchen des Mischers angezapft und jeden Kanal separat aufgenommen. Zusätzlich haben wir ein Raum-Mikro aufgestellt.
    Da der Kanal direkt nach der Vorverstärkung abgegriffen wird, kann man z.B. das Raummikro sehr empfindlich mit dem Gain einstellen, ohne das Mikro auf die Boxen zu legen - der Regler der das Signal auf die Summe legt, kann auf Null bleiben.

    Beim Anzapfen der Inserts wird ähnlich wie bei Direkt-Outs das nakte Signal eingefangen und kann nach Wunsch weiterbearbeitet werden.

    Was die Weiterbearbeitung angeht, muß ich mich noch etwas fortbilden, da meine letzten Kontakte mit Cubase ca. 10 Jahre her sind.

    Dies mal als vorläufige Rückmeldung.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Zitat

    Da der Kanal direkt nach der Vorverstärkung abgegriffen wird, kann man z.B. das Raummikro sehr empfindlich mit dem Gain einstellen, ohne das Mikro auf die Boxen zu legen


    Kannste mir das nochmal erklären, ich hatte das so verstanden, dass das Mikro extra in das Firewiredingens eingespeist wird.....


    Liebe Grüße
    Sven

  • Moin Sven,

    man kann so ein Mehrspurgerät auf verschiedene Weise einschleifen, um Zuhause ein Demotape zu machen, geht es auch direkt. Das Teil hat zwei Mikrovorverstärker und Phantomstrom (neben diversen Lineeingängen).

    Was wir wollten, ist ein Live-Mitschnitt. Hierbei wird das Gerät am besten so angeschlossen, dass der Publikum Sound unabhängig von dem Aufnahmegerät und der Compterleistung ist. Auf diese Weise kann man kein Problem mit Verzögerungen haben.

    Wir haben daher alle Instrumente wie gewohnt direkt am Mischer angeschlossen, also die Kondensatormikros am xlr und die Gitarren etc. am Line-In. Das Signal wird nach der Anschlussbuchse vorverstärkt und wandert dann durch die Insertbuchsen und danach ab in den Kanal, wo man die Klangmodulation und Effekte drauf legen kann.

    Wir haben also durch den Abgriff in den Insertbuchen das unmanipulierte aber vorverstärkte Line-Signal direkt in das Aufnahmegerät geleitet und fertig – da ist es auch geblieben und nicht mehr rausgekommen;-) – zumindest den Tag nicht mehr. Das Aufnahmegerät hat also keinen Aktiven Teil übernommen.

    Da das Signal vorverstärkt ist muß man sich keine Sorgen um den Pegel und Phantomstrom etc. machen – man hat ein Line-Signal und das kapiert das Aufnahmegerät und hat dafür tausend Eingänge.

    Ich hoffe ich habs nicht zu lang und nicht zu kurz gehalten.

    Schöne Grüße
    Oliver

    PS: geil finde ich den Gedanken, dass man den Weg nun theoretisch umdrehen können müsste und die Insertbuchsen später genau mit dem aufgenommen Signal füttert. Das müsste dann so kommen, als würde man im Moment original spielen und dann könnte man einen Soundcheck ohne Musiker machen – klingt reichlich schräg, aber müsste gehen.....

  • Hi Ojey,
    also ich bin da immer noch geteilter Meinung, was Deine Idee mit dem Sondcheck per Aufnahme angeht.
    Ich bin nur Laie mit Erfahrung oder auch Autodidakt ohne Hintergrundwissen :D , aber alle Mischer-Menschen, die uns (in diesem Fall eine 18-köpfige Big Band) jemals abgemischt haben weigerten sich immer den Aufnahme-Mix zusammen mit dem Live-Mix zu machen.
    Alle wohl möglich Parameter in der Sound-Einstellung wären bei einer Aufnahme anders als Live.
    Daher bin ich schon zieeemlich gespannt, ob das funktioniert.
    Ich mein, wenn ich nur an Eure Klampfen denke. Ihr habt da ein paar Fotos von Gigs in einem Gewölbe-Keller auf Eurer Homepage.
    Da ist doch der wummernde Bass-Sound von einer Akkustik-Gitarre eine echte Herausforderung abzumischen und vor Allem das ist doch bei jedem Gig immer irgendwie anders.
    Seeeehr gespannt!!

    Was ich noch fragen wollt: Wie echt bzw. synthetisch klingt eigentlich Eure Aufnahme aus den Inserts nach der Nachbearbeitung? So wie Du das oben erklärst, habt Ihr nur das absolut rohe Signal ohne EQ o.ä. auf dem "Band" und macht die klangliche Bearbeitung alles hinterher. Klingt das gut?? Habmir das nämlich auch schon mal überlegt, aber viele Leute meinten, daß das vom Sound her nicht "wirklich" klingt.

    Gruß, Stefan

  • Ansonsten sehe ich das auch gemischt. Besonders im Rockbereich ist das gar nicht zu machen, da sich der Live-sound immernoch aus dem Mischersound und dem, was direkt zum Publikum geht, zusammensetzt. Daher gehts da gar nicht, bzw. Gesang ist tierisch laut, gitarre zu leise....
    Bei Folk müsste das schon besser gehen, allerdings werden auch da die optimalen Einstellungen nicht de gleichen sein, je nach Raumsound.....

    Stell mal rein, dann gibts gaaaaaanz viele tolle Kommentare :D

    Liebe Grüße
    Sven

  • Moin Ihr beiden,

    ich glaube da sind jetzt zwei Dinge durcheinander geraten.

    Was das Abmischen angeht, ist es bei der oben beschriebenen Anordnung ja so, daß die Aufnahme ja bei benutzen der Inserts überhaupt keinen Einfluß auf das Signal ins Publikum hat. Die Signale werden einfach aufgenommen von einem Mix kann hier noch garnicht wirklich gesprochen werden.

    Was ich mit Soundcheck per Aufnahme meine ist was ganz anderes - das ist die bis jetzt theoretische Überlegung, daß unbearbeitete aufgenommene Signal über die Inserts wieder ins Mischpult zu geben, das Mischpult würde so überhaupt nicht "merken", daß das Signal nicht vom Mikro, sondern vom Computer kommt, weil es eben genau an der Stelle eingeschliffen wird, wo dieser Effekt gegeben ist.

    Was den Livesound auf der Aufnahme angeht, ist klar, daß vom Pubklikum nicht viel auf der Aufnahme landet, da die Mikrophoncharakterristik ja verhindert, daß Nebengeräusche mit reinkommen. Um vom Publikum genug mitzubekommen, haben wir ein Raummikro aufgestellt, daß nur das Publikum und unseren Publikumssound mitgehört hat.

    Ob dieses Arrangement funktioniert werde ich sehen, letztlich ist die Idee die gleiche wie im Studio, dort werden alle Instrumente separat aufgenommen, um sie bearbeiten zu können, daß gleiche habe ich jetzt mit dem Publikumssound gemacht, nur daß ich nicht die einzelnen Instrumentenkanäle dafür weggelassen habe. Auf diese Weise erhoffe ich mir die maximale Flexibilität beim Abmischen.

    Ob funktioniert wird man sehen....

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Moin Zusammen,

    ich habe jetzt oben beschriebene Anordnung ausprobiert, daß heißt ich habe unseren Mischer über die Insertbuchen mit unserer Aufnahme gefüttert - jeder Kanal hat also sein eigenes Signal bekommen - als würde man im Moment live spielen.

    Was funktioniert ist, daß man den Sound so einstellen kann wie man will, was nicht funktioniert ist ein Soundcheck ohne Muiker weil die Pegelintensität nicht die gleiche ist, d.h. das Signal das im Kanal beim Live spielen anliegt ist etwas höher als das, welches das Aufnahmegerät beim Abspielen "absondert".

    Zusammenfassend gesagt, gute Idee funzt aber nicht.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Hi OJey,
    Kondensatormikros sind sehr empfindlich was Stösse angeht, also Fußstampfer oder eben auch Stativberührungen. Großmembranen erst recht was Fußtritte o.ä. angeht (Bass).
    Deswegen die Spinne, da hängt das Mikro ja total gefedert drin.

    Gruß, Stefan

  • moin

    ich bin grad so durchs forum gewandert und hab diesen (doch sehr interessanten!!) beitrag aufgestöbert....

    gibts mittlerweile ergebnisse oder wurde das projekt verworfen?

    tim