Studioaufnahmen

  • Hallo Zusammen,

    zu diesem Thema steht zwar hier und da was in einzelnen Threads, aber dies ist sicher auch als Thema für sich interessant.

    Heute Abend habe ich das Vergnügen meinen ersten Beitrag einzuspielen, der auf CD gebannt werden soll.

    Ich werde die Bodhran innen mit dem AKG 419 C und von außen mit dem Shure 57 abnehmen.

    Gibt es sonst etwas, was als Info nützlich wäre und woran man zunächst so nicht denkt bspw. welche Instrumente man sich so auf den Kopfhörer holt etc.

    Da wir hier ja ein paar Studioerfahrene Bodhrani haben, wäre ich um ein paar "do´s" and "dont´s" dankbar.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Moin
    hmmm die Mikroauswahl gefällt mir aber fürs Studio gar nicht...das sind ja Bühnenmikros, keine Studiomikros. Wo nimmst Du denn auf ? In einem Studio ? Die sollten aber besseres haben als Bühnenmikros.
    In welchem Kontext steht das Ganze ? Mußt Du zu einer Spur spielen oder was geht genau ab ?
    Grüße
    Der Rolf

  • hi oliver,

    die zwei mikros kenn ich nur von der Bühne; Zum aufnehmen sind sie ev nur bedingt geeignet; ich denke es wird aber oK funktionieren.
    grossmembran sind zum aufnehmen eher besser. aber wie ich schon woanders gesagt hab: spielen und mischen sind (meiner meinung nach) wichtiger als mikrowahl (ja! würgt mich ihr technik freaks :P ihr habt ja sicher AUCH recht. mir kommts nur auf die Gewichtung an).

    Was den Kopfhörermix angeht kommts drauf an ob du melodieorientiert spielts oder ob du dich an den melodieinstrumenten orientierst.
    Ich nehm mir meistens bouzouki/gitarre auf den kopfhörer, bass kommt fast weg und dann die melodieinstrumente dazu. den kopfhörermix hab ich gerne relativ scharf (höhenlastig gemischt) bis auf das bodhransignal; das hab ich auch schon beim aufnehmen gerne fett; allerdings nicht wummrig.

    aber beim kopfhörer ist viel gewohntheit und viel geschmackssache!!!

    viel spass beim aufnehmen!
    gruss und bern

  • Moin
    klar kann man nachher nochwas drehen, nur:
    Ich habe selbst die erste DeReelium Scheibe gemischt, die wurde teilweise mit Bühnenmikros aufgenommen, und um es kurz zusammenzufassen:

    Man kann aus Scheiße kein Gold machen!

    Daher bin ich als gebranntes Kind nun der Ansicht, das erstmal das optimale aufgenommen werden sollte, dann kann das auch ordentlich weiter verarbeitet werden. So haben wir es bei allen weiteren CDs gemacht und ich bin sehr zufrieden.
    Grüße
    Der Rolf

  • klar, keine frage,

    je gut desto besser.

    aber wenn grad nur die mikros zur verfügung stehen, dann halt das beste draus machen. besser mit den vorhandenen mikros aufnehmen, als gar nicht.

    die "queen of argyll" von unserem letzten album hab ich mit sm57 aufgenommen und bin mit dem sound immer noch recht zufrieden.

    zum reinhören:

    queen of argyll

    auf dem neuen album, das in zwei wochen rauskommt ist allerdings schon alles mit studiomikros aufgenommen ...

    have fun
    bern

  • ... sollten es schon sein.

    Eines von vorne eines von hinten. Das vordere richte ich so aus, daß die spielende Hand den Auftreffpunkt auf dem Fell möglichst nicht oder nur wenig verdeckt - also schräg von vorne oben. Beim Mischen dann darauf achten, daß die Phasen u.U. gegeneinander vertauscht sind und sich die Mikros somit gegenseitig (hauptsächlich im Bassbereich) auslöschen. Also mit der Phasenlage der Signale vielleicht mal "spielen".

    Ich lasse mir bei Aufnahmen am liebsten nur ein Ohr mit einem Rhythmusinstrument (e.g. Gitarre) und einem Melodieinstrument beschallen. Das andere Ohr kann dann den natürlichen Klang der Bodhran hören - das ist mir persönlich lieber.

    Wer mal den Unterschied zwischen kondenser und dynamsichem Mikro hören will, sollte sich je einen der Vertreter organisieren und damit Regen aufnehmen, der an eine Fensterscheibe klatscht - es ist sehr erstaunlich. Mehr verrate ich aber nicht. :-)

    Gruß,

    Oliver

  • Hallo Zusammen,

    vielen Dank für Eure Anregungen.

    Die Aufnahme findet in einem Studio statt, in dem ich aber noch nicht war - die werden bestimmt Studiomikros haben. Kann man sagen, daß diese meinen Bühnenmikros im Grundsatz überlegen sind ?? Wenn ja, dann laß ich mir eins bzw. zwei von denen auf´s Auge drücken - wenn nicht, bleibe ich bei meinen ?

    Da die anderen Spuren soweit ich weiß schon bespielt sind, habe ich freie Auswahl was den Kopfhörermix angeht. Nach Euren Anmerkungen werde mir je einen Vertreter der Meldoie und des Rhythmusses nehmen und das isses.

    Wenn Ihr noch was hab´t nur raus damit :))

    Vielen Dank und schöne Grüße
    Oliver

  • Moin
    Studiomikros sind auf jeden Fall überlegen.
    Zur Aufnahmetechnik:
    Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht..die 2-Mikrotechnik habe ich öfter genutzt, allerdings auf der offenen Seite für die Bässe ein Großflächenteil und ein Kondesator auf der geschlossenen Seite für Mitten und Höhen, dementsprechend kann man dann beim abmischen das Ganze steuern.
    Ich habe aber auch schon sehr schöne Resultate mit einem Mikro, teilweise weiter weg, gemacht.


    Wichtig ist: Beim Mix nicht am Kompressor sparen !! Bodhran liefert soviel bass, dass es häufig und gerne wummert, dann nicht leiser drehen (dann gehts im Mix unter) sondern Kompressor drauf und Bässe weg.

  • Hallo Zusammen,

    das Großflächenmikro (offene Seite) war spitzenmäßig, ich war selbst ganz beeindruckt :D . Auf der geschlossenen Seite hatte ich das Shure 57 was tatsächlich ein bischen weiter weg stand, allerdings mehr weil ich sonst "eingeklemmt" spiele in der Sorge gegen das Mikro zu hauen, als aus dem Gedanken, daß dies besonders gut kommt. Das ganze ist auf zwei Spuren gelandet, so daß man im Gesamtmix frei ist.

    Rolf was ist denn ein Kompressor - kenn´ ich nur vom Kühlschrank oder Malermeister.....

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Hallo OJey,

    folge mal diesem Link. Damit sollten alle Fragen geklärt sein:

    http://www.netzmarkt.de/thoman…cd45506d3f618c8ad02ad8f80

    Einfach gesagt grenzt ein Kompressor den Dynamikumfang eines elektrischen (akustischen) Signals so ein, daß eine gleichmäßigere durchschnittliche Lautheit des Signals erreicht wird. Oder: Bei deinem Singal werden die lauten Pegelspitzen begrenzt, dafür kannst du es ein wenig Lauter machen ohne, daß dein Aufnahmegerät übersteuert, so daß die leisen Passagen der Aufnahme besser zu hören sind.

    Auf der offenen Seite macht sich übrigens ein AKG C1000 (oder ähnliches Mikro) sehr gut.

    Gruß,
    Oliver

  • Moin
    so sieht das aus, sehr gut erklärt...und nicht schüchtern sein, die Bässe wegzunehmen, beim mixen, damit es nicht wummert. Je nachdem was für eine Besetzung es ist, bist Du im Bassbereich eh allein (welche anderen Intrumente gibt es noch, ist das eigentlich Deine Band oder was geht da so ab ? Wir wollen außerdem das Ergebnis hören...)
    Grüße
    Der Rolf

  • ... und wenn dir ein wenig die Durchsetzungsfähigkeit im Mix fehlt, kannst du noch die hohen Mitten um ca. 8000 Hertz ein wenig anheben (lassen). Damit sollte man nur vorsichtig sein, da es auf den ersten Höreindruck total toll klingt, es allerdings u.U. schnell beginnt zu nerven. Ansonten klingt es bei "zu viel des Guten" auch leicht unnatürlich.

    Gruß,
    Oliver

  • Hallo Ihr beiden,

    vielen Dank für die Tipps, daß hört sich sehr gut an. Wenn ich das richtig verstehe, muß man das Gerät schon bei der Aufnahme verwenden ?? - außer man nimmt an einem digitalen Mischpult auf - das ist aber hier nicht der Fall.

    Ich bin vor kurzem zu der Gruppe Slainte gestoßen (an der Homepage wird gerade gebastelt). Vom Musikstil spielen wir eher keine Traditionals, aber es sind genug fetzige Sachen dabei, daß ich auf meine Kosten komme - und ruhig und schön getrommelt, ist ja auch nicht ohne Anspruch.

    Zur Zeit wird gerade eine CD aufgenommen, wo ich sozusagen in letzter Minute noch mit drauf komme.

    Wenn ich ein schönes Stück in den Fingern habe, werde ich es hier mal Posten.

    Bis später
    Oliver

  • Auch und gerade bei digitaler Aufnahme sollte man einen Kompressor oder zumindest einen Limiter verwenden, da Clipping bei der digitalen Aufname extrem scheußlich klingt.

    Bei ner Bandmaschine ist es gar nicht so sehr notwendig einen Kompressor vorzuschalten. Durch die Bandsättigung erreichst du einen recht ähnlichen Effekt.

    Gruß,
    Oliver

  • Moin
    also aufgenommen wird ohne große Effektgeräte oder so, aber halt so, dass es nicht clippt, sonst der Sound aber möglichst direkt reinkommt. Dann beim Mischen erst den Instrumentensound so abmischen, dass er paßt (Klang, Klangspektrum der anderen Instrumente etc), dann die einzelnen Intrumente untereinander Sound und lautstärkemäßig angepasst.
    An den einzelnen Spuren kann dann je nachdem auch noch geschnitten werden, um kleiner Rempler und Timingfehler auszugleichen.
    Am Ende wird der gemixte Track gemastert. Dabei können die oben genannten Effekte in allen Stufen eingesetzt werden.
    Nu klar ?
    Grüße
    Der Rolf

  • Für die Bühne nutze ich bei den Gigs bei denen ich in der technischen Eigenverantwortung stehe, immer einen alten Boss CL50. Das ist so ein einkanaliges 1/2 19" Gerät. Der hat einen Kompressor und ein Gate und ist recht einfach zu bedienen. Ob man den allerdings noch irgendwo bekommt . . .

    Allgemein würde ich schauen, daß so ein Gerät regelbare Attack- und Releasezeiten für den Kompressor hat und nicht allzu billig ist. Meiner Ansicht nach ist es gerade bei Kompressoren doch sehr gut hörbar wie teuer ein Gerät ist. So ein einfacher Behringer Autokomp klingt im Vergleich zu dem (auch nicht viel teureren) Boss furchtbar und ist sehr viel unübersichtlicher, da er einige Schalter und leuchtende Knöpfe pro Kanal hat, die man absolut nicht benötigt.

    Wenn ich allerdings irgendwo auftrete wo eine wirklich gute PA steht, kann ich das Gerät getrost zu Hause lassen. Wenn so eine Anlage genug Reservepower hat, dann kommt eine unkomprimierte Bodhrán sehr viel angenehmer rüber. Außerdem sollten dort dann auch ein paar gute 19"-Geräte vorhanden sein, die man notfalls direkt am Mischpult einschleifen kann und die dann auch von dem entsprechenden Mischer eingestellt werden können. Es ist immer von Nachteil, wenn du spielst und das Gerät zusätzlich noch selbst bedienen mußt. :-)

    Altbewährt und von jedem Tonmann bedienbar ist z.B. der DBX 166 A (der Nachfolger ist der 166 XL). Der XL hat ein Gate, eine übersichtliche Kompressoreinheit und nen Limiter.

    Gruß,
    Oliver

    PS: Ich bekomme kein Geld dafür, daß ich DBX schreibe. Das sind aus meiner Sicht einfach die Geräte, die man in den gängigsten PA-Systemen findet und die jeder ohne Unwohlsein bedienen kann, der mischt. :-)

  • Moin Zusammen,

    ich bin immer noch dabei den Weihnachtsmann zu briefen, wie er mich mit einem Kompressor glücklich machen kann.

    Kann man bei den Dingern eigentlich direkt mit einem Kondensatormikro in den Kompressor rein und dann vom Kompressor raus an das Mischpult, damit dort schon das ?manipulierte? Signal ankommt??

    Schöne Grüße und schöne Weihnachten!
    Oliver

  • Hi,

    ein Kondensatormikro benötigt eine Phantomspeisung, damit es überhaupt funktioniert. Diese kann ein Kompressor (im allgemeinen) nicht liefern. Ein Kompressor wird normalerweise in den Kanalinsert eines Mischpultes eingeschleift.

    Du könntest entweder einen Preamp mit Phantomspeisung vor den Kompressor vorschalten oder (günstiger) einen separaten Phantomspeiseadapter zwischen das Mikro und den Kompressor schalten.

    Es gibt allerdings sehr hochwertige/-preisige Mikrofonpreamps, die einen Kompressor direkt eingebaut haben.

    Gruß,
    Oliver

  • Moin Oliver,

    also würde es gehen, mein AKG C 419 am Batteriespeisegerät anzudocken, dieses wiederum am Kompressor Eingang und vom Ausgang des Kompressors ein den Line In Eingang des Mischpultes zu gehen?! ?(

    Da ich ein Batteriespeisegerät habe würde ich das gegenüber dem Einschleifen bevorzugen.

    Die andere Variante ist ja wirklich etwas hochpreisiger, da muß ich den Weihnachtsmann lange barbeiten :))

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Hallo Rolf,

    das bin ich ja dabei auszuloten, was ich bis jetzt rausgehört habe ist, daß ich
    1. Bässe rausnehmen kann,
    2. den Klang "modifizieren" kann,
    3. den Dynamikumfang einschränken kann

    Der dritte Punkt erscheint mir auch für die Bühne vorteilhaft, da ich es schon öfter erlebt habe, daß einem beim ersten "fetten Schlag in die Tiefe" der Hahn abgedreht wurde - und damit kam dann von den leisen Tönen nichts mehr rum.
    Mit dem Kompressor könnte man die Dynamik einschränken, dafür alles etwas in der Lautstärke anheben und present sein, ohne zu nerven - hört sich doch gut an.

    Am Ende werde ich wahrscheinlich zu Thomann fahren und mir verschiedene Teile zeigen lassen und nur eins mitnehmen, wenn ich was raushöre.

    Bis später
    Oliver