• Das ist ein sehr einfaches Beispiel zu Anfang, damit es nicht gleich heißt - ist das aber kompliziert.
    Flat gibt es sehr wohl, open auch, wobei open nicht immer heißt die Hand ganz weg vom Fell zu nehmen. Das habe ich alles auf meiner Seite dezidiert erläutert und auch sehr ausführlich... da kann man das auch nachlesen.
    Steafan Hannigan hat das vor Urzeiten auch nett erklärt und in seinem Buch gibt es auch nette Comics dazu - über die ich immer noch gerne schmunzele. Über Bildsprache behält man sich Sachen ähnlich leicht, wie über witzige Eselsbrücken für Rhythmen a la "Wuppertal Elberfeld" für 6/8 ... :D
    Die Tonhöhen werden zwischen den gestrichelten Linien eingetragen und dienen als ungefährer Anhaltspunkt...
    Ich suche nochmal ein Beispiel raus mit pitches und eines mit rolls...
    Ausserdem steht die Notation für alle Spieltechniken (ist in jede Richtung kompatibel...)

    Erstmal zwei 6/8 mit Triolen:

    oder

    Tonhöhenbeispiele mache ich späterlich...


  • Hallo Zusammen,

    wie versprochen habe ich einen rhythmisch übersichtlichen aber aus unterschiedlichen Tonhöhen bestehenden Rhythmus zu Papier gebracht.

    Die Notenlienien repräsentieren sozusagen den Durchmesser der Trommel, d.h. die oberste Linie ist kurz unter dem oberen Rand und die unterste ist kurz über dem unteren Rand (zum Verständnis siehe auch mein Bild auf der Notation).

    Was war meine Intension?:
    Eine Notation zu machen, die mir gut liegt und in der Darstellung genau das Priorisiert, was meiner Ansicht nach bei der Bodhran im Vordergrund steht:
    1. der Rhythmus
    2. die Tonhöhe
    3. die Tonmudulation
    4. die Schlagrichtung

    So nun hab ich die Seite zwar eingescannt aber erstens kann ich sie an meinem Rechner nicht bearbeiten und zweitens weiß ich nicht, wie ich die Datei hier posten kann - hilfe Moderator ;) .

    Ich mail mir die Datei in die Firma und wenn ich den Tip zum Dateidownload bekommen hab setz ich die Datei rein.

    Schöne Grüße
    Oliver

    An Rolf: Das Soundsample werde ich wohl nicht vor dem Wochenende hinbekommen, aber dafür bekommst Du es dann live :D

  • Hallo OJey,

    Da bin ich ja mal gespannt :)

    Es ist sicherlich sehr interessant, ob wir ähnlich denken, total unterschiedlich oder sich die Notationen vielleicht sogar ergänzen.
    Freu mich, dass es so viele Menschen gibt, die das Thema vorantreiben. Weiter so

    A la Votre - Skål!
    Thorralf

  • Hallo Thorralf,

    es gibt bestimmt Überschneidungen.

    Die Schwerpunkte werden bestimmt von den meisten ähnlich gesetzt, so dass es zu ähnlichen Notationen kommt. Meiner Ansicht nach gibt es nur in der Ergonomie ein paar Dinge, wo man evtl. „objektiv“ sagen kann, dass diese nicht so glücklich sind – wie z.B. das Verwenden von Buchstaben zur Angabe von Tonhöhen.
    Aber das gilt eben auch nur für fortgeschrittenere Spieler, für einen Anfänger kann das sehr passig sein, weil es eben schön eingängig ist.
    Die Eierlegendewollmilchsau bekommt man bei der Bodhran-Notation nur dann hin, wenn man es schafft eine Notation zu kreieren, die es ermöglicht Details wie Tonhöhen und Modulation zu überlesen, wenn man diese Dinge noch nicht beherrscht. Ein Stückweit glaube ich, dass das mit meiner Notation klappt, weil diese eben ermöglicht bestimmt Informationen einfach links liegen zu lassen.

    Im übrigen hab ich das gute Stück ja im Grunde nur für mich selbst gemacht, ob diese Notation also eins zu eins für andere Spieler nutzbar ist, wird sich zeigen – zumindest will ich nicht drauf sitzen und sie „bunkern“.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Moin
    so hier die Notation von Ojey:




    Kleine Anmerkung von mir dazu. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würdest Du Dich konsequent an up down up down halten...das ist nicht falsch, aber wenn man das weiß, kann man sich doch eigentlich den ganzen Pfeilkram sparen, oder ?
    Liebe Grüße
    Der Rolf

  • Hallo Rolf,

    vielen Dank für Deine Hilfe!

    Das ist so, ich habe die Pfeile anfangs verwendet und dann nicht mehr mitnotiert. Da ja hier im Forum eine gewisse "Allgemeinheitstauglichkeitsprüfung" vorgenommen werden wird und gewünscht ist, habe ich Sie halt dazugeschrieben, um das Pattern soweit komplett zu haben.
    Ich habe auch überlegt, ob ich noch Tonverschiebungen mit reinnehme, die Du ja schon angesprochen hast, aber daß mach ich bei Interesse lieber in einem separaten Beispiel.

    Ich hoffe ich bekomme das Soundbeispiel schnell Aufgenommen, da man dann schön sehen und hören kann wie „Synchron“ das Notenbild und der Sound verläuft.
    In der Zwischenzeit kann sich ja der eine oder andere an der Notation versuchen, gespannt wäre ich nämlich, wie ähnlich das Ergebnis dann meinem Soundbeispiel ist!

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Jo - das ist auch eine nette Idee, obwohl die Symbole in den Noten schon das Lesen erschweren... Das mit der Position auf dem Fell ist OK, wenn alle Leute hohe Töne durch ähnliche Technik herstellen (Handsichel oben oder ähnliches).
    Das mit dem nur up and down stimmt ja sooo nicht, aber es fehlen mir eindeutige Betonungen und ein aufgeräumtes Erscheinungsbild... ist ja auch ne Handskizze *lol* - aber im Ernst: das mit der Handposition links hat den Haken, dass ja in jeder Höhe durch Druck und mit dem wo schlage ich im Verhältnis zur linken Hand ein gaaanz unterschiedliches Ergebnis herauskommt... Meine Notation verwendet eine bewußt in Grenzen variabel interpretierbare Naturtonleiter. Technik und Schlagrichtung werden bei mir und vielen anderen Notationen prinzipiell nur oben abgelesen, sodass der Blick nicht viel schwenken muss. Ansonsten finde ich unsere Notationen eigentlich sehr kompatibel. Kompliment nochmal an Dich für die Arbeit...

    so und ich muß gerade noch was anderes machen, suche aber noch ein Beispiel, dass auch Tonhöhen verwendet heraus...

    Euer Thorralf

  • kurze Zwischenfrage.... äh - OJey - welcher Rhythmus ist das? Die Notenwerte stimmen nicht zu 6/8, aber auch nicht zu 4/4.... will es ja richtig machen....

    sorry

    metrisch sind da sehr viele Fehler... aber das kann ja mal passieren. Ich notiere das Ding mal in 4/4

  • so - wow Rekordzeit *schwitz*


    (c)2004 by Thorralf :)

    zur Erklärung (Taktnumerierung OJey's Beispiel):

    1. Takt hatte eine viertel zu viel (habe ich gekürzt)

    2. Takt: war mir nicht sicher, ob die ersten 3 Noten Flat sind, hab das dann einfach mal so gemacht. Auch hier eine viertel zu viel. Diesmal habe ich dies aber durch 16tel ausgeglichen...

    Takte 5-8 sind identisch und die habe ich mit Wiederholungsklammer und "Faulenzer" 4x abgebildet...

    9. Takt ist ein ziemlich geiler Groove, wenn Du ihn so gemeint hast (!)

    10. Takt waren die ersten 3 Noten wohl triolisch gemeint...

    -----------
    Die Verkürzung bei 5-8 ist bei Perkussion anerkannt...

    Vielleicht hilft dies Dir bei Deiner Arbeit OJey (hoffe doch!)

    Liebe Grüsse
    Thorralf

  • Hallo Thoralff,

    was heißt hier metrische Fehler - das war ein Auftakt :D . Nö stimmt ist mir nicht aufgefallen, evtl. ist mir das beim Abschreiben von meiner Kladde passiert - aber das glaube ich fast nichtmal, na ja so ist das mit spät abends produzierten Beispielen.

    Was heißt denn das "F" bei Dir oben drüber (betonung??) und der Punkt der im "Schlagrichtungsdreieck" rumpunktet?

    Ansonsten sieht das doch tatsächlich gar nicht so unterschiedlich aus, aber ich halt mich mal noch ein bischen zurück, damit vorher noch ein bischen mehr Meinungsvielfalt entstehen kann.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Ich habe schon einen Link zu meiner Zeichenerklärung gepostet... Auftakte werden immer vor den Takt geschrieben!

    Wenn nach dem Durchlesen der Zeichenerklärung noch Fragen sind, kann ich Sie hier gerne beantworten...

    Hier nochmal der Link:
    klick hier für die Erklärung

    ---
    hab hier noch was zugefügt :):

    OJey: Wie erkenne ich bei Deiner Notation die Betonungen?

  • bevor die Frage erneut kommt:

    F = Flat = flache Hand locker auflegen = klatschender Sound oder halt flach

    P = Pushed = Drücken mit dem Handballen oder -kante

    Open ist die Spielweise, die das Fell offen klingen läßt und hat daher keinen Buchstaben

  • Um zu Moritz' Ausgangsfrage zurückzukommen: Ich kenne auch nur die einfache Notation mit Pfeilen 'rauf & 'runter, ergänzt mit einem Notensystem, um Takt und Rythmus darzustellen.

    Ich persönlich komme damit klar, wobei ich auch hauptsächlich nach Gehör lerne. Ich denke, es wäre auch eine Überfrachtung, noch die Position der linken Hand zu integrieren, wobei es sinnvoll sein kann, die relative Tonhöhe darzustellen. Wie dann letztendlich ein hoher oder ein tiefer Ton produziert wird, ist m.E. überflüssig, das sollte man ohnehin schon wissen. Bei z.B. Geigennoten steht ja auch nicht, mit welchem Finger der linken Hand welcher Ton erzeugt wird...

    Gruß, Andreas

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Hallo Andreas,

    wenn man nach Gehör spielen kann, ist das für das lernen immer gut und erleichtert sicher auch das Umgehen mit Notationen egal welcher Art.

    Die Frage ist ja, was man mit einer Notation erreichen will. In der Regel versucht man mit einer Notation das Spiel eines Instrumentes so auf Papier zu bannen, dass es von unterschiedlichen Spielern ohne Absprache mit möglichst gleichem Ergebnis gespielt werden kann (das klingt jetzt ein bischen steif ist aber nicht so gemeint).

    Wenn man das hinbekommen will, muß man die wesentlichen Klangeigenschaften eines Instrumentes berücksichtigen, sonst geht es nicht.

    Dies bedeutet für die Bodhran, dass man die Tonhöhe angeben muß (ob man sie wie ich durch die Position der li. Hand oder durch Druck erzeugt, ist egal, da haste völlig recht. Die Notation muß nur hergeben, wie das Ergebnis sein soll).
    Ebenfalls muß die Modulation – also die Klangfarbe - angegeben sein, jeder Bodhranspieler mit > x Monaten Spielerfahrung, kann ohne Veränderung des Drucks nur durch Variation der linken Hand bei gleicher Tonhöhe den Klang des Tones verändern. Wenn das nicht Notiert ist, kann man es auch nicht nachspielen.

    Lange Rede kurzer Sinn, die Bodhran hat (zum Glück) viele Dinge mit denen man das Klangergebnis beeinflussen kann, das schließt eine völlig einfache Notation eigentlich aus.
    Meine Notation von oben hatte ich ja nur für mich erstellt, durch diese Diskussion angeregt, habe ich noch mal gegrübelt, wie man eine „Allgeimeine“-Notation machen könnte, die sowohl den Anfänger wie den Fortgeschrittenen einfängt. Demnächst werfe ich also ein Update auf den Markt.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Tach Leute,

    ich kann aus der orientalischen Notation sagen, dass es mit wachsendem Anspruch oder Komplexität sogenannte Kürzel gibt. Diese werden behutsam in den Notenheften erklärt und führen dazu, dass das Notenblatt weniger voll ist und der Trommler auch flüssiger lesen kann. Ein Beispiel hierfür ist die Darstellung des 4x wiederholten Taktes in meiner Transskription aus OJeys Notation...
    Eine ausgereifte Notation ist immer so aufgebaut, dass sie einfach, aber auch mit den Hilfszeichen aller Modulationstechniken dargestellt werden kann. Manchmal - und ich denke, dass man das nicht unterschätzen sollte - kann eine dezidierte Notation einen schönen A-HA-Effekt hervorrufen, wenn man sich immer schon gefragt hat:
    "Wie määt dä dat?" (Wie macht der das?)

    mein Mostricht dazu... :D
    Thorralf

  • O.kee, ich beginne zu verstehen... Ich gebe euch natürlich Recht, dass eine Reproduzierbarkeit eines Patterns durch eine exakte Notation erreicht werden kann. Dafür müssen natürlich alle Eigenheiten des Bodhrán-Spiels notiert werden können. Mir fehlt ehrlich gesagt die Vorstellung, Bodhrán derart konzertant vom Blatt zu spielen. Für mich geht das Bodhránspielen viel aus dem Bauch heraus, auch wenn ich mir bestimmte Sequenzen vorher für mich überlege. Aber für den Anspruch der möglichst exakten Dokumentation reicht die bisher bekannte Notation sicher nicht aus.

    Gruß, Andreas


    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Hallo Andreas,

    Das ist auch nicht uuunbedingt verkehrt....
    Nach meinem Verständnis ist die Notation auch nicht in erster Linie dazu da konzertant "note-by-note" gespielt zu werden, sondern ist dazu da Pattern zu lernen und Zusammenhänge zu begreifen...

    Bodhran im Endeffekt nur aus dem Bauch zu spielen kann mächtig nach hinten losgehen. Zum Glück hatte ich zu Beginn sehr gute Mentoren, die mir Feinheiten zum Thema Polka oder Jig beibrachten... Damals gab es keine guten und direkt zugänglichen Lernmittel bis auf das Hannigan-Buch...

    Ich denke, dass die Mischung richtig ist... Notation für das Begreifen von Feinheiten und den Bauch und die Sensibilität für den Groove... obwohl es da auch sehr auf die Umgebung ankommt... not every harmonist does understand you.. unfortunately... heißt, selbst wenn Du gute Ideen hast, heißt es noch lange nicht, dass ein Harmonist dem folgen kann... Du solltest auch immer überprüfen, ob Dein Spiel präzise ist und das geht natürlich mit Notationen blendend... ;)

  • Aus dem Bauch heraus geht nach hinten los :-) ... naja ... ist mir so zum Glück noch nicht passiert .... und ich spiele sehr viel aus dem Bauch heraus.
    Neue Sequenzen nehme ich am PC auf und speichere sie als mp3 ab. Aber ich gebe zu, ich würde sie gerne aufschreiben können, werd mich auch mal etwas mehr mit Notation befassen.

    Tschüß
    Fred

  • Hm,

    ich kann mir jetzt gar nicht vorstellen, ob z.B. Leute wie JonJo Kelly jemals was mit Notationen am Hut hatten. Das passt bei mir nicht so recht ins Bild.

    Naja, wenns hilft, is gut.

    Ich könnte ja mal den Gag bringen und ein paar Seiten Bodhan-Notationen mit in die Session bringen und vom Blatt abspielen. Die anderen hätten sicherlich einen Riesenspaß!

    :D

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hallo Mat,

    Wenn Du Dir Perkussion im Allgemeinen einmal anhörst, dann wird Dir auffallen, dass diese teils sehr komplex sein kann. Die Trommler haben diese Muster anhand von Notationen gelernt oder über gleichwertige andere Lernmittel. Hochwertige Trommelei "nur aus dem Bauch" ist eine Mär. Neben dem, was schon gesagt wurde, kann ich Dir zum Thema Notation noch sagen, dass niemand, der eine Perkussionsnotation im Folk-Bereich (!- in der Klassik ist das gaaanz anders) veröffentlicht dies tut, damit die Leute vom Blatt spielen. Notationen sind Hilfsmittel Pattern leichter verständlich zu machen und verbindliches Üben zu ermöglichen. In anderen Perkussionen wird hierüber gar nicht diskuttiert - es ist einfach selbstverständlich...
    Wie eine Notation eingesetzt wird

    • als Unterrichtsmittel
    • als Merkhilfe für Proben
    • oder als Mittel des Selberlernens


    das ist doch dann jedem selber überlassen

  • Fred:

    ähm... Du hattest aber auch zu Beginn Unterricht. Einzelunterricht - und wenn er gar wöchentlich ist, arbeitet mit Lernen durch Wiederholung, Korrektur durch den Lehrenden. Diese "Schule" ist ebenso prägend, wie Notation. Du kannst nur das "aus dem Bauch" spielen, was Du als "Repertoire" Dir erarbeitet hast. Hast Du ein gutes Repertoire an Pattern, Sicherheit in der Motorik und musst Dir über die Umsetzung keine Gedanken mehr machen, dann spielst Du erst richtig(!) aus dem Bauch. Ich weiß wovon ich rede - ich habe jede Menge davon (*Vorsicht Satire*)
    Ich finde es aber toll, dass Du das Thema angehen möchtest und stehe Dir gerne für Hilfen zur Verfügung. ;)