Rhythmen - basics

  • Seit seit ein paar Wochen meine Bodhran habe, habe ich im www ohne Ende Soundfiles gefunden und angehört.
    Habe unendlich viele geile Solos gehört, und versuche mich selbst daran.
    Leider bin ich nicht sondlerlich kreativ im Improvisieren...

    Was halten Ihr davon, hier eine Sammlung verschiederen Rhythmen zu starten? Man kann doch so von den Ideen der Kollegen profitieren... ;)

    Ich würde mich über eure Hilfe freuen. Ob in Buchstabennotation a la D u D u oder in Form von "echten" Noten, oder wie auch immer ?(

    Kristina

  • Hi Kristina,

    es gibt unterschiedliche Notationsmodelle.
    Ich finde die von Guido Plüschke oder von Frank Torpey ganz brauchbar, wenn man sich damit beschäftigen will. Ich glaube, Thorralf hat auch ein eigenes System entwickelt.

    Es ist schwierig, alles was machbar ist, darzustellen. Aber manchmal bekommt man schöne Ideen, was man rhythmisch alles machen kann. Für jemand, der von nach Noten gelernt hat, ist die Notation sicherlich ganz hilfreich.

    Bin mir sicher, dass sich auf deine Frage hier noch ein paar Freaks äußern.

    Schönen Abend

    wünscht

    Mat (höre im Hintergrund Crooked Jades, die touren grad durch Deutschland, sehr empfehlenswert!)

    ;-)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Sammlung verschiedener Rhythmen ist prinzipiell nicht schlecht.
    Mir geht es allerdings so, dass ich die dann am Besten auch hören muss, mit nur der Notation alleine ist mir nicht immer geholfen. Zumindest nicht bei komplexeren Sachen. Da wirds dann u.U. auch schwierig die ganz exakt zu notieren. Am meisten hilft mir immer wenn ich ein Soundbeispiel + eine Notation habe (so wie z.B. bei Guidos Sachen: Patternsammlung und noch eine CD dazu, damit man weiß wie sich das anhört).

    Wenn man Rhythmen hier reinstellen will, wäre es klasse wenn es dazu auch ein Soundbeispiel gäbe.

    Coinín

  • Ach ja, und noch was zur Sammlung.

    Ich finde wenn man jemals sowas hier machen sollte, sollte es fairerweise so sein, dass man entweder selbst entwickelte Patterns oder etwas was man mal von jemandem so "privat" gezeigt bekommen hat reinstellt und nicht Patterns und/oder Soundbeispiele die man aus käuflich zu erwerbendem Material hat wie z.B. aus Guidos Sammlung oder Ähnlichem was es diesbezüglich so gibt. Ich denke, die sollte sich jeder der Interesse hat bei den entsprechenden Quellen besorgen, da die Leute, die das entwickelt und veröffentlicht haben a) die Arbeit und entprechende Investionenen hatten und b) eben dann auch was daran verdienen sollten.

    Oder sehe ich das falsch?

    Coinín

  • Grundsätzlich hast du Recht, ich würde das aber nicht so eng sehen, denn Guido hat bestimmt nichts dagegen, wenn der StandardJig hier so erscheint, wie er ihn in seinem Skript hat, oder? Wäre doch vielleicht sogar ne gute Werbung.... 8)

    Liebe Grüße
    Sven

  • Brauchen wir jetzt die Pattern-Gema oder was?

    ?(

    Mir für meinen Teil reicht es, wenn jemand so nett ist, und sagt: "diesen Pattern hab ich von Mat". Ansonsten: wo soll, will und kann man denn die Grenzen ziehen? Ich halte den Vorschlag für nicht sehr sinnvoll.

    Was anderes ist es, wenn jemand z. B. eine Notation verwendet. Ich würde niemals auf die Idee kommen, ungefragt eine Notation z.B. von Guido für eigene gewerbliche Zwecke zu verwenden, geschweige denn hier reinzustellen (Coinin, ich glaube, so ähnlich hast du es wohl gemeint). Grundsätzlich muss man aber zwischen Pattern und Notation hier unterscheiden.

    Viel schlimmer ist der Ideenklau im Bodhranbau. Vor allem, wenn man eine bestimmte Mechanik von einem anderen klaut und dann noch behauptet, sie wäre von einem selber. So etwas gehört m.E. vor den Bodhranstrafgerichtshof. Das gibt es leider.

    Musik ist lebendig. Jeder lernt vom anderen. Auch ich wurde für meine Pattern durch andere inspiriert.

    Ich würde lediglich behaupten, ein Pattern, den ich zufällig als erster von mir gegeben habe, ist durch mich hindurchgeflossen, ich hab ihn zufällig erwischt! Aber ich darf ihn auch nicht festhalten...

    Mehr hab ich dazu im Moment nicht zu sagen.

    lg Mat

    ;)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Moin,

    ehrlich gesagt habe ich so manches Schlagmuster von irgendeiner CD runtergehört.

    Was meine Sammlung angeht, so werde ich diese verständliche Weise nicht im Forum veröffentlichen. Die Grundschläge sind doch nicht meine Errungenschaft, die kann jeder frei nach Schnauze ins Netz setzen. Und auch die Schlagmuster sind nicht geschützt.

    Was ein Solo angeht und genau danach wurde ja gefragt, so glaube ich nicht, dass man mit Schlagmustern großartig weiterkommt. Ein Solo sollte der Höhepunkt des Bodhrán Spielens sein: Interessant, künstlerisch und intuitiv. Eine Aneinanderreihung von Schlagmustern sollte es nicht sein. Natürlich muss man bestimmte Schläge beherrschen, aber der große Teil ist spontan. Nur die Dramaturgie muss vorher überlegt sein. Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, denke ich dabei in Blöcken...

    Guido

  • Zitat

    Was meine Sammlung angeht, so werde ich diese verständliche Weise nicht im Forum veröffentlichen. Die Grundschläge sind doch nicht meine Errungenschaft, die kann jeder frei nach Schnauze ins Netz setzen. Und auch die Schlagmuster sind nicht geschützt.



    Genauso habe ich das gemeint. Sicherlich zeige ich auch jemandem ein Pattern wenn ich danach gefragt werde. Da sag ich ja auch nicht "das habe ich z.B. von Guidos Sammlung und die musst du Dir schon selbst kaufen". Klar verbreiten sich auch Patterns und es wäre ja Quatsch wenn einer für sich das Recht in Anspruch nehmen würde und behaupten "das ist nur meins, keiner sonst darf das spielen".

    Was die Grundmuster angeht ist es sowieso klar. Was ich meinte ist, dass ich es nicht angebracht fände wenn jemand z.B. ohne zu fragen einen Großteil von Guidos Sammlung hier reinstellen würde oder auch Sammlungen von anderen (wie z.B. die von Lucy Randall - übrigens sehr zu empfehlen).

    Coinín

  • Moin Euch!

    Muss mich schnell korrigieren, mir gings nicht um komplette Solos, sondern um die verschiedenen Grundschläge.

    Denn ohne vernünftige Grundlagen und Grundschläge werde ich es wohl nie zum Solo bringen.

    Guido: klar erwarte ich nicht, dass hier eine komplette Sammlung eingestellt wird (ganz vertrauensvoll - wie komm ich an deine Sammlung ran?)

    Aber auf der Geige meinem Hauptinstrument gibt es auch Grundlagen (Tonleitern, Dreiklänge, Doppelgriffe etc...), die niemandes geistigen Eigentum sind, die aber unerläßlich sind, um die nötige Technik zu erreichen, um z.B. ein Mozartkonzert spielen zu können. Wenn es verboten wäre diese Grundlagen weiterzugeben, dann müßte ich meinen Job aufgeben und nicht mehr Unterrichten.

    Nun worums mir wirklich ging:

    Auf der Torpey-CD sind Jigs und Reels in verschiedenen Schwierigkeitsgraden drauf, allerdings mit der "Hand immer an der selben Stelle und aufs Fell drück Technik". Von der Geige her denke ich, dass das nicht alles sein kann. Und was darüber hinaus geht, das würde mich interessieren. Es gibt bestimmt auch große Unterschiede von Bodhranspieler zur Bodhranspieler. Jeder Mensch hat seine Eigenarten, die nicht aus einem Lehrbuch stammen. Vielleicht hat ja der ein oder andere Lust und Zeit hier was reinzustellen. Wie Mat schon sagt, man kann viel von anderen lernen (vor allem ohne einen anderen Menschen zu kopieren).

    Schönen Sonntag,

    Kristina

  • Moin Kristina,

    guck dich doch mal um, wo es in Deiner Nähe eine Session gibt, dort wirst Du eine Vielzahl an Patterns entdecken - im besten Fall auf auf der Bodhran gespielt im zweit besten auf einem anderen Instrument wie Gitarre etc.. Eine Session kann sehr befruchtend sein, wenn man nicht nur genießt, sondern etwas "analytisch" die Ohren aufsperrt.

    Was Deine Notenkenntnisse angeht, dürftest Du ja ohne große Probleme einen Rhythmus in Noten umsetzen können. Für den Anfang brauchst Du meiner Meinung nach eh nicht jede spielerische Feinheit mit zu nehmen, sondern da reicht hoch, mitte, tief und da braucht es nicht viel Kreativität, um das zu notieren (wie gesagt, die Notenwerte unterstelle ich mal als bekannt).

    Wenn ich eine Idee festhalten will, dann knalle ich das ein ein normales Notensystem c ist tief, g ist Mitte und f ist hoch - wenn nötig packe ich noch was in die Zwischenräume. Die Notenlänge wird genau wie eben bei normalen Noten notiert - fertig.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Ich beginne so langsam einiges zu verstehen, so mit Hand wo und wie...:))

    Jetz meine aktuellen Fragen:

    1. Habt ihr Übetips für 6/8-Takte (Dud Udu), habe Probleme den Grundschlag gleichmäßig zu halten, und die 4 zu betonen. Besonders wenn ich versuche Rolls einzubauen eiert mein Tempo.

    2. Habe eine CD mit Irishen Tunes nur von einer Fiddle gespielt, die ich zu begleiten versuche. Wie viele Takte lang sollte man ein Schlagmuster durchhalten. Ich fürchte ich bin zu kreativ, möchte am besten in jedem Takt was neues bringen und im Endeffekt klingt es dann nur noch chaotisch... ?(

    Mir fehlt auf der Bodhran einfach die Überoutine, bei der Geige habe ich da mehr Erfahrung, vielleicht mag ja mal jemand berichten, wie er/sie das hält mit dem Üben.

    Kristina

  • Zu 1.: Die Antwort wird dich sicher nicht überraschen... Lass erstmal die Rolls und alle anderen Schnörkel weg und spiele "nur" einen gleichmäßigen 6/8 Takt. Dann kannst du dich besser auf die 4 konzentrieren. Die ist für den Jig nämlich seeehr wichtig, sonst wird's gerne mal eine 3/4-Betonung... Eine nette Übung dafür ist auch, die 2 wegzulassen, also d_d udu zu spielen.

    Zu 2.: Sagen wir es so: Die Tunes bestehen meistens aus 8-taktigen Teilen, die wiederholt werden. Innerhalb dieser 2x8 Takte würde ich zunächst keine großen Wechsel machen (es sei denn, es passt gerade zum Tune, aber das sind Ausnahmen). Und zum "Chaos": ich würde beim Üben versuchen, die Schlagmuster eher einfach zu halten, dafür aber konstant zu spielen. Wie Tonleitern auf der Geige... Weisst du noch, wie du auf der Geige angefangen hast? Vermutlich leere Saite bis zum Abwinken, bis halt der Ton sitzt. Ich fürchte, der Anfang auf der Bodhrán ist nicht besser, es geht normalerweise aber schneller, da motorisch nicht ganz so filigran ;).

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • hi Andreas.

    zu 1. Ja ja ich weiß ich bin zu ungeduldig... Habe gerade nochmal die Nachbarn genervt und weiter probiert. Über folgendes Schlagmuster kommt langsam ein gleichmäßiges Ergebnis zu stande:

    Beginne zuerst mit ein bis zwei Takten wo ich nur die 1 und die 4 spiele (D - - U - - ) und übe das U zu betonen. Dann gehe ich zu D - D U D U über (also die zwei weglassen), dann irgendwann weiter in den kompletten 6/8.
    Die Konstanz fehlt aber noch, wird bestimmt noch kommen.

    zu 2. Danke für den Tipp. Kommt Zeit kommt Rhythmus ;)

    NEUE FRAGE AN ALLE:

    Auf der Torpey-CD lernt man gleichmäßige Jigs und Reels, also ohne Punktierungen, im Vorwort meiner Noten zu den Irish Fiddle Tunes wird jedoch darauf verwiesen, das Jigs und Reels nicht rhythmisch "gerade", sondern punktiert gespielt werden sollen. Wird auch auf der dazugehörigen CD so gemacht.

    FRAGE: Geht die Bodhran mit und spielt auch punktiert oder belibt sie a la Torpey "gerade"

    Kristina
    ?(?(?(

  • Hi Rolf,

    ich fasse zusammen:

    Punktiertes Spieles ist eine Möglichkeit, aber nur, wenn das Melodieinstrument das auch so macht.
    Tut er oder sie das nicht, dann mach ich das auch nicht.

    Richtig?

    Oder kann ich auch gerade gegen punktiert spielen?

    Ist die Art punktiert zu spielen also nur ein Vorschlag und keine feste Regel? Ich hab das aus dem Vorwort zu einem Heft mit irischen Fiddle Tunes und da klang es nach fester Regel...

    Danke, für deine frühe Antwort, war ja noch dunkel draußen, als du heut morgen in die Tastatur gehauen hast. Hut ab!!! ;-)

  • Moin
    Puh, das geht sehr ins Detail, ich habe ehlich gesagt, das Gefühl Du verstrickst Dich da gerade in viele Fragen.
    Also: Es gibt kein Gesetz. Meine Erfahrung mit diesen Tunebüchern ist, dass es sehr selten gelingt, das rüber zu bringen, was irische Musik ausmacht. Da hilft viel eher mal ein Kurs und genau hinhören, was auf den guten CDs so drauf ist.

    Zur Begleitung: Manchmal so, und manchmal so. Das wichtigste wäre, einen sauberen 100% festgenagelten Groove zu spielen. Dann machen wir uns Gedanken, ob der Groove punktiert oder nicht sein kann. Ich spiele sehr, sehr selten punktiert.
    Grüße
    Der Rolf

  • :(:(:(

    Ich weiß, weniger denkern, einfach machen...
    Bin halt eher der Analytische Typ, beim Unterrichten mit meinen Schülern ist das aber wichtig, die Fehler zu analysierern, um Verbesserungen herzuleiten.

    Mal sehen, wann ich mich auf den ersten Workshop traue... bin mir meiner Bodhrankünste noch nicht so sicher. Welchen Workshop könnt Ihr besonders für Anfänger empfehlen?

    Einen schönen Abend noch,

    Kristina

  • Übrigens herzlichen Dank für den Verweis auf das den alten Beitrag zum Thema Punktieren oder nicht.

    Musikgeschichte und Interpretation ist doch wirklich immer wieder spannend...

    Kristina

  • Zitat

    Welchen Workshop könnt Ihr besonders für Anfänger empfehlen?



    Einen Anfängerworkshop :D;)

    Nee, im Ernst. Schau mal hier nach unter "Unterricht", eigentlich ist alles was hier unter den Rubriken "Biete Workshop" steht empfehlenswert und es wird bei allen Workshops auch Unterricht für verschiedene Spielklassen angeboten (Feedback zu den einzelnen Workshops findest du dann auch unter "vergangene Workshops"). Durch die Einteilung in verschiedene Gruppen, je nach Spielklasse bei den Workshops gibt es daher keinen ganz Speziellen der nur für Anfänger geeignet ist.

    Die meisten, wenn nicht gar alle der Workshops wiederholen sich ja auch turnusmäßig jedes Jahr.

    Coinín

  • Hi Coinin,

    werde mal nachlesen und versuchen mir einen Termin freizuboxen.

    Hab mich eben noch in einer Probe über das mangelnde Engagement meiner klassischen Mitmusiker geärgert und finde nun, dass ich mehr an mich denken sollte :evil: bei Euch habe ich mangelndes Engagement noch nicht "erlesen"!!! Find ich super so!!!

    Muss ich mich also als Anfänger nicht vor Workshops fürchten?

    Kristina ;)