Hallo,
ich glaube meine Frage passt am Besten hierher...
Nu bin ich ja wegen der RWE in der Lage wirklich tolle Klänge aus der Trommel herauszuzaubern, allerdings frag ich mich, ob es beim Spielen grundsätzlich eher so ist, dass man einstudierte Sachen zum Besten gibt, oder ob ein Großteil improvisiert ist. Impro hat zwar den NAchteil, dass man selten zweimal das gleiche hinbekommt, aber den Vorteil, dass es einem auch einfach spontan aus dem Handgelenk geht.
Ich frage, weil ich außer den Grundmustern irgendwie nirgends weiterführende links oder Literatur finde. Und die Tatsache, dass man die Grundmuster beliebig kombinieren kann, spricht m.E. eher für Impro-Spielen.
Ich frage deshalb, weil ich von anderen Musikinstrumenten die ich spiele wahrscheinlich einfach auf "Noten" getrimmt bin...
Grüße
Daevion
Spielen mit System oder Impro?
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Die Basics sind wichtig ,
auf Sessions spiele ich die Basics , hab'n offenes Ohr für die Instrumentalisten und die verschiedenen Tunes und Improvisiere mal mehr, mal weniger .
Von vorteil ist natürlich die Tunes zu kennen , damit man weiß an welcher Stelle und wo mann am besten begleitet .
PROOOST !!! -
Grundmuster sind das A und O, ich liefere lieber eine solide rhythmische Basis, an der sich die Melodieinstrumente orientieren, als das ich mich in Improvisationen verliere.
Ausnahme sind wie Jörn schon schrieb, Tunes die man gut kennt und wo ich an bestimmten Stellen "Breaks" oder "Fill ins" bringe.
Die Bodhrán sollte nicht als Ersatzdrumkit missbraucht werden, das ist nicht ihr Job.
Irgendwo stand der Satz, dass man eine gute Bodhránbegleitung daran erkennt, dass sie erst dann auffällt, wenn sie aufhört zu spielen.
Dann hat man auch nur Freunde unter den Melodiespielern -
Okay,
wenn ich andere Instrumente begleite ist das völlig klar, dass ich mich am Rhythmus des Stücks orientieren kann. Ich meinte eher freies Spiel ohne begleitende Musik oder andere Instrumente. Quasi Bodhran-Solos.
Daevion -
Moin
Soli sind frei (deswegen heißt es ja Solo..), aber jeder Spieler zieht natürlich aus seinem Repertoire seine Gimmicks raus und präsentiert sie dann.
Grüße
Der Rolf
PS
Begleitung: Schön beschrieben! -
Zitat
Original von Catweazle
Irgendwo stand der Satz, dass man eine gute Bodhránbegleitung daran erkennt, dass sie erst dann auffällt, wenn sie aufhört zu spielen.
Der gefällt mir! -
die Mischung machts.
Man sollte über einen Pool an Grundschlagmusters verfügen und diese gut beherrschen. Mit diesen Grundgrooves kann man dann ein Stück begleiten.
Wenn dann darüber hinaus auch die Melodie verstanden wird kann man vom Grundgroove abweichen und die markanten Stellen herausarbeiten oder kleine Gimicks einfließen lassen. Danach komme ich aber immer wieder zum Grundgroove zurück. Die verschiedenen Teile und Tunes versuche ich durch unterschiedliche Grundgrooves oder Feelings (überwiegend tiefe Töne oder hohe Töne, weglassen des Basses usw.) herauszukitzeln.
Der Rest ergibt sich von selbst und ist eine Frage der Erfahrung und Kreativität.
Man muss aber zuerst die Basics bis zum Erbrechen lernen, da geht kein Weg dran vorbei und das ist ein sehr langer steiniger Pfad...
Gruß
Guido -
Zitat
Original von Rolf Wagels
Moin
Soli sind frei (deswegen heißt es ja Solo..)
*hüstel* kommt "Solo" nicht eher von "alleine"
Ich schließe mich der Mehrheit an: Die Grundmuster sollten so sitzen, das sie reproduziert werden können. Und selbst im Solo werden (meistens) gelernte Pattern neu zusammengesetzt und mit Gimmicks verfeinert, die in der Begleitung keinen Platz hätten. Ein Solo,das aus völlig freier Improvisation besteht ist doch eher selten. -
Moin
klar, daher kommt das Wort. Aber die Frage war ja: Wonach richte ich mich, wenn keiner dabei ist, und da ist man frei, weil man alleine ist.
Grüße
der Rolf -
Ich weiß ja, dass du weißt, wie es richtig ist Die Formulierung war nur etwas, öhm, unscharf
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Ich finde es unglaublich, wie Martin O'Neill seine Soli aufbaut, da hat alles Struktur. Man kann jeden Takt auszählen, nach absolut zuverlässig x Takten kommt ein Wechsel oder eine entsprechende Betonung. Hört man aber natürlich nur, wenn man sehr genau darauf achtet - wenn nicht ist man einfach nur hingerissen von dem Drive der da drinhockt und anschiebt
Mag sein daß ich da etwas konservativ unterwegs bin - aber so ganz ohne jeden Anhaltspunkt und ohne zugrundeliegende Rhythmen rutscht das für meinen Geschmack zu sehr in Richtung esoterisches Erlebnis- und Selbsterfahrungsgehämmere (oder Gestreichele, je nach Charakter) ab.
Die irische Musik lebt für mich vom unzerstörbaren Rhythmus, vom unaufhaltsamen Puls - dessen kann man sich doch auch wunderbar bedienen
LG
Yoshi
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Moin
hat das denn hier jemand bezweifelt?Der Rolf
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Ich glaube, yoshi meinte das mit der Struktur in Abgrenzung zu "ganz frei". Naja, egal ob angezweifelt oder nicht finde ich den Pulse/Rhythmus-Punkt wichtig genug um ihn (nochmal?) deutlich hervorzuheben.
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Moin
okay, dann ist das, was ich mit "frei" meinte, noch nicht klar rübergekommen.
Ich meinte freie Auswahl welche patterns und Gimmicks man spielt.Gerade eine generelle Struktur im Solo, fußend auf rhythmischen Grundlagen, macht ein Solo verständlich für den Rest (auch bekannt als Zuschauer). Die sollen ja verstehen, was man da macht und daher sind rhythmische pattern die Grundlage eines guten Solos. Frei ist man dabei, wie man sie anordnet und ob man so oder so anfängt, wie oft man sie wiederholt und so weiter. Auch ein Solo muß rhythmisch sein, sonst ist es wirres Getrommel. Man kann ja gerne mal bewußt eine Phase einbauen, wo man den Zuhörer im Unklaren läßt, in welchem pattern man sich gerade befindet, aber allein die Tatsache, dass man es bewußt macht, zeugt ja von einem gewissen rhythmischen Grundverständniss, man selbst sollte immer wissen, wo man dran ist.
Grüße
der Rolf -
Hallo zämme
Auf die Frage eines Schülers: Soll ich es so oder so machen? antwortet ein guter Lehrer am besten: erst mal beides können, dann entscheiden.
Wem also die bemerkenswerte Fähigkeit offen steht, ein Solo ganz frei aus dem Ärmel zu schütteln, dem sei herzlich gratuliert, super! Ob strukturiert oder nicht, erst mal muss das Ding ohne Stocken und Sackgassen über die Bühne. Im stillen Kämmerlein gelingt das schon mal, aber auch, wenn da ein Mikrophon steht? Bei mir fängts dann an zu hirnen und schon gibts das eine oder andere Gestolper. Aber das muss ja nicht jedem so gehen...
Am besten ein sehr gut einstudiertes Solo aufnehmen und dann mal etwas Freies aus dem Stand. Das müsste sich doch im besten Fall gut befruchten. Dasselbe denke ich übrigens auch von der Begleitung. Allerdings ist da ein Stolpern für die crew noch heikler. Aber egal wie, üben ist immer angesagt, und am besten lernt man durch Fehler ist meine Erfahrung.
VG
Lance