Linke Hand gegen das Kreuz drücken?

  • Hallo ihr Sitztrommler,
    Ich spiele seit kurzem selbst eine Bodhran und bin noch ziemlich am rumprobieren.
    Dabei tut sich mir eine Frage auf: Ist es ein grober Fehler, wenn ich beim spielen die Finger der linken Hand am Kreuz abstütze? Damit hab ich einen besseren Halt mit der Bodhran und fühle mich irgendwie sicherer wenn ich mit der linken Hand gegen das Fell drücke.
    Kann man das bei einem Anfänger durchgehen lassen, oder sollte ich mir das gar nicht erst angewöhnen?
    Oder lässt es darauf schließen, dass ich die Bodhran verkehrt herum halte? ;)


    Viele Grüße
    Martin

  • Moin
    wenn Du mit der Hand gegen das Kreuz drückst, legst Du Dich natürlich sehr fest, wo Du die Hand an das Fell legst. Was ist, wenn Du mal einen hohen Ton brauchst und Du die Hand ganz nach oben (oder unten) bewegen möchtest?


    Moderne Trommeln haben ja auch kein Kreuz mehr, das wird Dir bei einem eventuellen Umstieg ein Problem bereiten.


    Daher: Aus meiner Sicht lieber nicht angewöhnen...
    Grüße
    Der Rolf

  • Sehe ich auch so.
    Mit einer freien linken Hand kannst Du später auch besser verschiedene Klangfarben erreichen, also auf die flache Hand-> patsch, Spiel mit den Obertönen durch das Streichen mit ein oder zwei Fingern oder einem Baouuuuu durch Variation des Basses.

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Moin,



    ist eine Frage des Spielstils. Es gibt Spitzenspieler, die eine Querstrebe verwenden (Eamon Murray, Seamus O'Kane...). Allerdings eher kein Kreuz, weil das die Bewegung der linken Hand doch ZU sehr einschränkt.
    Allerdings fahren m.E. eigentlich alle besser damit, was Rolf schon sagte. Gewöhn es Dir gar nicht erst an, schlechte Angewohnheiten wieder zu "verlernen" ist viel schwieriger, als es von Beginn an "richtig" zu machen. Am besten gleich ganz raus mit dem Kreuz!!!


    LG,


    Micha

  • Hi - Es ist nur scheinbar ein Vorteil den Handrücken gegen eine Strebe zu drücken. Natürlich macht es der starre Widerpart einfacher Druck gegen das Fell aufzubauen, aber nicht nur, wie bei Rolf beschrieben ist die Modulationsmöglichkeit sehr statisch und begrenzt, nein, es kann sogar zu Schmerzen führen, wenn man das übertreibt. Inzwischen bin ich Profi im Entfernen von Crosspieces ;)

  • Vielen Dank,
    Das war schon ziemlich hilfreich. Meine hat auch nur eine Querstrebe und von unterschiedlichen Basslagen bin ich noch himmelweit entfernt, aber darum hab ich ja gefragt!
    Viele Grüße,
    Martin

  • Hi Martin,
    Zu Anfang setzt man gerne viel zu viel Kraft ein, um Töne zu erzeugen. Viel hängt von der Schlagtechnik an sich ab, von der Position des Schlages zur gedrückten oder abgedämpften Zone und und und. Am einfachsten kriegst Du das über viel Probieren heraus. Versuche auch einmal weniger Kraft auf der modulierenden Seite einzusetzen und einen guten "Punch" (Anschlag) mit der Tipperseite zu erzielen. Wenn der Punch OK ist (klar und differenziert), dann versuche die Lautstärke (durchaus auch in Richtung leiser) zu steuern, aber die Klarheit des Schlages zu erhalten. Dein Ohr sollte bewußt mithören und die Melodie erfassen, die Du produzierst. Stelle Dir eine bekannte Melodie vor und versuche die mit den Naturtönen der Bodhrán abzubilden. Der erste Moment bei dem das klappt ist grandios. Habe Geduld und Spucke, denn bei jedem dauert es mal mehr mal weniger lang.