Single-Skin, Double-Skin - OK, aber Triple-Skin

  • Servus Forum! :)

    Ich wollt mal fragen, ob es sich lohnt, bei Brendan White eine Triple-Skinned Bodhran zu kaufen.
    Den Unterschied zwischen Single und Double hab ich schon gelesen, aber inwiefern lohnt sich da noch nen drittes Fell? Wird's dann noch tiefer/dumpfer? Weil: allzu dumpf wollt ich's ned haben. Die Dynamik muss stimmen: Schoen weich im Bass und wenn ich dann mal was hohes spielen will, muss das einfach wirken. :D

    Was ist also der Unterschied zur Double-Skinned?

    Ein um Rat suchender,
    Sebastian

    Ps. Warum bin ich eigentlich noch wach? :) - Frisch von der Sesiun an den Rechner und Forum gestoebert :D

    Don't waste your time thinking about Signatures - play your bodhran :D

    Erst wenn der Pub nach Ziege mueffelt, hast du deinen Job als Bodhranspieler vollends erfuellt!

  • ha :) so nen ähnlichen thread wollt ich fast schon an anderer stelle eröffnen ....


    also was ich sagen wollte...
    lohnen sich DS wirklich??
    ich hab mal Josh's drum kurz angespielt und naja - sie hat schon was
    aber wenn ich dann ne DS mit meiner gut eingespielten SS oder ner oKane (die ja von haus aus SS is) vergleiche, frag ich mich ob ne DS nicht in der Tonhöhenvariabilität (krasses wort...) eingeschränkt is?
    kann man mit ner DS noch so hohe töne spielen? is es da nicht deutlich schwerer die töne zu "modulieren" ?

    da würde mich eure meinung doch mal jucken - weil vielleicht geb ich mein erstes gehalt als zivi ja für ne 40er oder 37er SS (oder doch DS? das is hier die frage....) mit 13-16cm rahmentiefe aus.... :D
    (oh mein gott..... noch keine 20 und schon so'n freak....)
    naja - wir werden es erleben.... :]

    bis zum nächsten beitrag....

  • Moin
    Klar sind die meist schwerer zu modulieren...aber wie so oft im Leben: Kommt drauf an !
    Eckermann verwendet in der Regel ziemlich dünne Felle für seine DS, daher sind die dann wieder leichter zu modulieren, als die von BW, der richtig fette DS baut..so eine habe ich als zusätzliche Trommel und da macht das viel Sinn, da sie halt andersklingt als die "Ersttrommel"
    Grüße
    Der Rolf

  • Hallo,

    ein paar Ergänzungen zum Thema single und double skin:


    1. Eine double skin - Bodhrán hat weniger Obertöne als eine single skin - Bodhrán. Deswegen hat Peadar Mercier teilweise sogar auf einer Art triple skin - Bodhrán gespielt.

    2. Aus zwei mittelmäßigen Fellen kann man noch ne gute double skin - Bodhrán machen, aber nicht zwei gute single skin - Bodhráns.

    3. Die Tonhöhe lässt sich bei beiden Modellen grundsätzlich gleich gut variieren. Eine double skin - Bodhrán klingt natürlich immer dumpfer als eine normale Bodhrán.


    Moritz

  • Habe letzten Monat bei Brendan eine Doubleskin gekauft. Dabei konnte ich verschiedene Trommeln gut vergleichen. Meiner Meinung nach ist die Doubleskin nicht schwerer zu variieren. Ich hatte sogar eher den eindruck, dass durch die fehlenden Obertöne (stärkere Eigendämpfung) die eigentliche Variation deutlicher herauszuhören ist. Klingt daher als doubleskin also eher sogar sensibler als singleskin.
    Das wichtigste ist aber, dass die singles wesentlich "dünner" klingen, die doubles "schön fett".

    aber Achtung: das ist halt Geschmackssache.

    Mach wenn irgend möglich einen direkten Vergleich.

    Ich dachte auch erst ans Geld, nach direktem hören war es für mich klar: Doubleskin muss her...

    Sven

  • Moin
    das kann ich so kaum bestaetigen...welche Double Skin hast Du ? Wie sieht es mit richtig hoehen Toenen aus, oben gespielt auf einem Zentimeter zwischen Daumen und Fell ? Ich habe noch keine doubleskin gesehen, die schneller und besser auf meine linke Hand reagiert haette als eine singleskin...
    Gruesse aus USA
    Der Rolf

  • Natürlich ist ein einschichtiges Fell leichter zu bewegen, dass ist mir klar. Dementsprechend ist es auch logisch, dass eine singleskin schneller reagiert.
    Dass mit dem Zentimeter müste ich noch ein wenig üben( Treffgenauigkeit ;-) )
    Worauf ich hinaus wollte: Das Hören oder Wahrnehmen eines Tones. Ich hatte wirklich den Eindruck, dass durch die geringeren Obertöne einer doubleskin die eigentliche Tonhöhenverschiebeung nicht so verdeckt wird. Dabei geht es mir weniger um die Ansprache (Schnelligkeit) sondern um die nenne wir es Tonreinheit.

    Eine Doubleskin kommt natürlich nicht so hoch wie eine singleskin, aber kommte eine sinlgeskin in die fetten Tiefen einer doubleskin?

    Wahrscheinlcih ist es müßig darüber zu diskutieren, so war auch der Satz gemeint, den ich wiederhole: Alles Geschmackssache! Ich persönlcih empfinde es so, und ich denke jeder sollte am besten diese Erfahrung machen, bevor er sicheinen Trommel kauft, die ihm vielleicht nicht so zusagt.....

    Es ist einfach schwierig über so was zu reden, warum setzen wir uns nicht mit einem Guinness zusammen. Dann erkläre ich dir, was ich meinen und andersherum :-)


    Sven

  • ach so
    ich dachte da würde mehr dahinterstecken
    weil normalerweise bist du ja immer für überraschungen gut und bringst immer klasse erklärungen
    dachte nicht das es sowas banales wäre ;)

  • Moin
    wahrscheinlich meinen wir alle das Gleiche, und man muss sich nur mal zusammensetzen und spielen. Den Bass kriegt eine single skkin jedenfalls locker hin. Es geht, wie Moritz schon sagte, um die Obertoene, und da gibt es bei den single skins sicher viele, die davon zu viel haben un daher "unrein" klingen, sehe ich genauso. Interessant sind die, die nicht zu viele Obertoene haben :D
    Gruesse
    Der Rolf


  • Ich spiele übrigens seit 15 Jahren "echtes" Schlagzeug. In der Schlagzeugszene hat es sich eigentlich durchgesetzt, dass man gegen zu viele Obertöne (besonders bei der Snare) Klebestreifen an den Rand des Fells setzt. So ca. 2-4 cm vom Rand entfernt. Dadurch werden die schlimmsten Obertöne schon mal abgefangen.
    Bei einer Bodhran habe ich das allerdings noch nicht gesehen.
    Verträgt sich die "Natur"-Ziege mit dem Synthetik-Kleber?

    Wobei: Auf meine Doubleskin brauchts das wohl nie.

    Sven

  • Aufs Abkleben sind die Bodhránspieler auch schon gekommen Â… Johnny McDonagh zum Beispiel. Man sieht's auch sehr schön auf dem Bild bei Rolfs Beiträgen. Das ist ne Bodhrán von Seamus O'Kane; der baut sie standardmäßig mit abgeklebtem Rand.

  • ich glaub der rolf würde jetzt sowas sagen wie





    Nur ne gut abgeklebte bodrhan ist wirklich eine gute bodhran






    :D
    soviel zum thema tapes und bodhrans *lach*

  • Soweit ich weiß tapen die Drummer, die ein teures, gut klingendes Schlagzeug haben nicht ab, da sie damit auch den guten Klang des Schlagzeuges zerstören.
    Ich habe mir mal Aufnahmen von Jon Hiseman (Barbara Thompsons Schlagzeuger) angehört - da ist sicher nichts bedämpft und die einzelnen Trommeln sind sauber durchgestimmt. Die klingen bis zum nächsten Anschlag nach und es ist ein superbeeindruckender voller sauberer Klang. Klebestreifen bei teuren Snares in Kombination mit guten Schlagzeugern habe ich noch keine gesehen. Wohl jedoch bei den günstigeren Varianten oder Anfängern. Wobei das mein Eindruck ist und ich dich, Svenboy, nicht ärgern möchte mit der Bemerkung.

    Letztendlich ist das Anbringen von Tape eine Materialverstärkung des Fells, die dafür Sorgt, daß höhere Frequenzen am Dickenübergang ihre Kraft dadurch verlieren, daß die im Fell laufenden Schallwellen diffus reflektiert werden und sich dadurch gegenseitig auslöschen, bzw. durch die größere zu bewegende Masse und höhere steifigkeit an der Stelle vermindert werden. Ein vollgestellter Raum weist weniger stark ausgeprägte Resonanzen auf, als ein leerer.

    Ich vermute, daß es bei einer DS im Gegensatz zu einer SS dazu führt, daß sich die kleinen naturbedingten Fehler des Fells bei einer DS teilweise gegenseitig ausgleichen, daß Fell also eine höhere mechanische Güte hat. Bei Basslautsprechern (meist nur Subwoofern) erreicht man dies, indem man zwei phasenverdrehte Lautsprecher mit der Membranfläche gegeneinender verschraubt (es gibt noch viele weitere Fälle, wo das erhöhen der Anzahl der parallelgeschalteten Teile die Qualität erhöht). Gleichzeitig benötigt man natürlich etwas mehr Kraft, um die Membranen überhaupt zu bewegen. Es hat also alles Vor- und Nachteile. bei der Bodhran wäre es dann ebenfalls die höhere Masse, bei gleicher Fellstärke, die zum Schwingen angeregt werden muß - immer vorrausgesetzt, die einzelnen Felle von DS und SS sind gleich schwer.

    Gleichzeitig könnte der geringe Luftspalt zwischen den Fellen, die übereinander liegen (bei nicht verklebten Fellen !) dazu führen, daß ein gewisses Maß an hohen Tönen sich zwischen den beiden Schichten akustisch totläuft. Die beiden Felle können schließlich nicht plan aufeinander liegen, da sie an der Innenseite eine gewisse Rauheit haben.

    Grüße,
    Oliver

  • :D

    Also ich nix verstehen.

    Zitat

    Fehler des Fells bei einer DS teilweise gegenseitig ausgleichen, daß Fell also eine höhere mechanische Güte hat.



    Ich hab mal auf Kunstfell gespielt, bestimmt perfekt in Länge, Breite, Höhe, physikalisch-chemische Eigenschaften, aber auch ohne Leben. Keine Ahnung, ich kann mit meiner schlubbrigen Singleskin OKane richtig schon rocken. Vielleicht liegt gerade im Organischen, Ungeraden ein gewisser Reiz.

    Gruß

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Also, ich meine damit: z.B. zwei Felle liegen übereinander. Die Schwächen des einen Fells werden durch die Stärken des anderen ausgegelichen. Das eine Fell mag an der einen Stelle ein wenig dicker oder schwerer sein, das andere ein wenig dünner oder leichter. Zusammengerechnet ist dann die durchschnittliche Dicke oder Schwere des Fells überall gleicher als bei einer SS.

    Das sind allerdings alles rein theoretische Überlegungen. Keine Ahnung, ob da was dran ist.

    Da fällt mir noch was ein:
    Da díe Felle bei ner DS mit der rauhen Seite aneinander liegen wird sicher der erste direkte Impuls bedämpft. Dadurch gibt es sicher weniger Höhenanteile beim anschließenden Eigenschwingen. Vielleicht ist auch das der Grund, warum die DS alle ein wenig dumpfer klingen.

    Grüße,
    Oliver

  • Leuchtet mir nicht ein: warum soll etwas Ungenaues zu etwas anderem Ungenauen addiert etwas Genaues ergeben? Dann hat man u.U. an bestimmten Stellen die doppelte Dicke oder die doppelten Dünne, wenn es ganz dumm läuft. Vielleicht liegt es ja nur an der Gesamtdicke. Auf einer Elefantenhautbodhran spielt es sich vermutlich auch tiefer...

    ?(

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Da die Ungenauigkeiten sich statistisch gesehen nicht immer an den gleichen Stellen befinden, gleichen sie sich eher aus, als daß sie sich überlagern.

    Ein Beispiel:
    Wenn du auf eine Achse ein sehr dünnes Quadrat steckst, das ein Loch in der Mitte hat. Dann siehst du ein Quadrat, wenn du in Achsenrichtung schaust. Wenn du jetzt mit Augen zu ein zweites Quadrat auf die Achse steckst, dann fällt es irgendwie auf das andere Quadrat drauf. Also siehst du kein Quadrat, sondern einen Stern mit acht Spitzen, wobei die acht Spitzen natürlich nicht regelmäßig nebeneinander liegen. Wenn du jetzt immer weiter quadratische Scheiben zufällig auf die Achse steckst, siehst du einen 12er, 16er, 20er, 24er... Stern und irgendwann sehr viel Später einen Kreis. :-) Die ungenauen Vierecken haben sich dann überlagert und einen Kreis gebildet, wenn die Löcher alle in der Mitte waren. Du kannst es ja mal mit der Stricknadel, nem Zettelklotz und nem Guten Locher ausprobieren. :-)))

  • Hi Olli,

    mit John Hiseman gebe ich dir recht, Klasse, oder??
    Im Jazzrock (ich nenns mal so, auch wenns nicht immer passt) wird generell weniger "getaped" , oder?
    Aber: Auch teure Snares werden abgeklebt, meist weil sie sonst zu sehr "knallen", zumindest kenn ich das so von meiner Messingsnare und auch von vielen anderen. Bei toms sehe ich das so wie du. Bassdrum? Ha! Nie geklebt, aber meistens leider mit ner Wolldecke das Maul gestopft :D

    Zurück zur Bodhran: Das zwischen den Fellen viel an Schall läuft, kann ich mir kaum vorstellen!! Den Rest kann ich nachvollziehen!

    Sven

  • Nein, kein Mathelehrer. :-/ Sagen wir Natur-, Musik- und Ingenieurwissenschaftlich interessiert.

    Sicher läuft nicht viel Schall dort. Man müßte es mal nachrechnen, wie lang die Wellenlängen zwischen den Fellen noch sein könnten. Es können allenfalls sehr hohe Frequenzen sein - genau die fehlen ja bei der DS.

    Was Schlagzeuger angeht habe ich gemerkt, daß es viele gibt die laut und krachig spielen können, aber nur wenige die leise und differenziert spielen können. Ich bin kein Schlagzeuger, aber vielleicht resultiert daraus die alte Spielweise mit der linken Hand. Du hast unweigerlich weniger Kraft, wenn du die Hand aus heutiger Sicht verkehrt herum hälst. :-))

    Olli P.