Schock, Panik, Entsetzen!!!

  • Moin
    das Du das gut finden kannst, sei Dir unbenommen.
    Das habe ich auch nie angezweifelt, denn, wie Du ja schon schreibst, kann man über Geschmack nicht streiten.
    Will ich auch nicht. Ich führe musikalische Qualitäten ins Feld, und die sind nicht gegeben. Da passiert nix, da wird ein Instrument völlig zweckenfremdet, da gibt es Schlagzeug, wo keiner eins spielt, Gesang hat Intonationsschwierigkeiten, der Song besteht fast nur aus wiederholtem Refrain....das sind meine Punkte. Wenn Dir das dann gefällt, "that's grand!"
    Grüße
    Der Rolf

  • Zitat

    one of the tightest and most inventive rhythm sections on the circuit today



    Boah! Und dann das Playbackschlagzeug und diese Bodhran,
    das wird ja immer besser! War schon ganz schön "inventive"!!

    @Cara: Um welchen Preis würdet ihr da mitmachen? Seid ehrlich!

    Liebe Grüße
    Sven

  • Moin
    wenn mir uns so verbiegen müßten, dann könnte ich es nicht. Ich würde schon auch denken, dass eine poppige Nummer, die etwas mehr Arrangement hat drin wäre. Warte mal die neue CD ab..:D
    (ist schon in Stuttgart!)
    Grüße
    Der Rolf

  • So richtig gelungen finde ich die Nummer nun auch nicht, aber es gibt nun wirklich schlimmeres. Ich sach mal: Ich würde nicht den Sender wechseln, wenn's im Radio liefe. Aber

    Zitat

    Original von Rolf Wagels
    [...]es gibt gute und schlechte Musik, [....]



    halte ich doch für etwas gewagt, da Musik nun mal Geschmackssache ist. Nur, weil die Arrangements nicht bis in's Detal ausgefeilt sind oder hochkomplizierte Soli fehlen, ist Musik an sich ja nicht schlecht. Es hängt ja immer von dem Anspruch ab, den die Musiker an sich selbst und das Publikum an die Musik haben. Ich vermute aber mal, dass sich dieses Stück nicht nur in Irland ziemlich gut verkaufen lässt. D.h. sehr viele Menschen werden dieses Stück gut finden und denen dann zu unterstellen, dass sie schlechte Musik gut finden, ich weiß nicht...

    Der Stil von dem Stück passt zwar irgendwie nicht zu Dervish oder besser: es passt nicht zu dem, was wir von Dervish kennen. Aber die Mischung von ITM und Pop/Rock/etc. gibt's schon länger und war oft sehr erfolgreich, z.B. Corrs. Und vielleicht will Dervish ja in diese Richtung, weiß das jemand hier so genau? Und vielleicht wollen sie einfach nur mit dieser Nummer kräftig absahnen und sich die Rente sichern. Ganz ehrlich, würdet ihr so ein Angebot ernsthaft ausschlagen, nur weil es Verrat an der irischen, traditionellen Musik ist? Ich glaube, für das entsprechende Kleingeld würde ich auch mit André Rieu im Musikantenstadl trommeln, aber die Chance kriege ich wohl nicht... :D

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Zitat

    Original von Rolf Wagels
    Gesang hat Intonationsschwierigkeiten, der Song besteht fast nur aus wiederholtem Refrain....das sind meine Punkte.



    Nun gut, also die letzten beiden Punkte sind im Folk nun wirklich nicht so furchtbar ungewöhnlich und auch nicht notwendigerweise ein Zeichen mangelnder Qualität. Mich spricht die Melodie auch nicht wirklich an, aber die Einfachheit an sich ist eigentlich schon Grundlage für jeden guten Ohrwurm. Der Gesang ist schon recht schief und auch viel zu tief für Cathy. Nichstdestotrotz haben Leute mit schiefem Gesang schon vielen Menschen eine Freude bereitet ;) Bob Dylan, Shane MacGowan, etc...

    Spannendes Thema das! Der Musiker und die Prostitution... kommerzieller Erfolg und Kunst ...wie kriegt man die Balance hin?


    LiGrü Michael

  • Hoi zäme

    Well, ich komme nochmals kurz auf den Schweizer Beitrag von DJ Bobo zurück. Hab grad heute in der Zeitung (doch, die Schweiz kennt sowas auch ...) gelesen, dass die Evangelisten dem guten Bobo vorwerfen, sein Vampir-Text treibe gewisse Zuhörer in den Selbstmord. Da haben wirs.
    Das gibt doch dieser Diskussion um Qualität in der Musik noch eine zusätzliche Dimension, oder?
    Hat schon mal jemand das Dervish-Stück rückwärts laufenlassen? Man kann nie wissen :D:D
    Zumindest wirft man ihnen (oder ich habs jedenfalls nicht mitgekriegt) nicht so schlimme Sachen vor. Obwohl, wenn man diesen thread so durchliest ...
    Natürlich sagt jeder vernünftige Mensch, dass es keine schlechte Musik gibt und dass das alles Geschmackssache ist und dass alle machen dürfen was ihnen gefällt und dass man sich ja nichts anhören muss und dass Musik an sich ja etwas positives ist und dass man es zuerst mal bsser machen soll. Und trotzdem finde ich dieses Stück und auch andere Musikstücke, die mir schon begegnet sind, schlecht. I'm bad and I'm proud of it. :]

    cheers, Tom



  • Moin
    ich will das jetzt hier nicht vertiefen, aber nur weil es im Folkbereich öfter vorkommt, ist es doch nicht gut. Und für mich ist es ganz klar ein Zeichen von mangelnder Qualität, wenn die Intonation nicht passt. Ich bin schon der Ansicht, dass es über die "Geschmacksache" hinaus objektiv messbare Kriterien gibt. Beispiele: Timing, Zusammenspiel, Intonation. Wenn das nicht passt, ist es nicht gut. Wenn es einem dann trotzdem gefällt, ist das ja okay, aber spielt sich auf einer anderen Ebene, der Geschmacks- oder Gefühlsebene ab. Das ist auch gut, richtig und wichtig, und deswegen haben auch Leute mit schiefem Gesang Erfolg. Aber nicht alles, was erfolgreich ist, ist deswegen gleich gut. Ich denke, man darf eine Ebene nicht ohne die andere Ebene sehen, aber man sollte schon anerkennen, dass es beide gibt.

    Zitat

    sehr viele Menschen werden dieses Stück gut finden und denen dann zu unterstellen, dass sie schlechte Musik gut finden, ich weiß nicht...



    Andreas: Ich denke nicht, dass es kompliziert sein muß, um als gut eingestuft zu werden. Aber die Unterstellung traue ich mir schon zu. Ohne die Zuhörer dann negativ zu bewerten, denn das maße ich mir nicht an. Ich sehe da auch kein Widerspruch. Ich höre auch manchmal Musik, die eigentlich schlecht ist, und trotzdem gefällt Sie mir, und ich denke, ach egal, hat aber was. Das ändert aber nix an den objektiv meßbaren Gegebenheiten.
    Grüße
    Der Rolf

  • Zitat

    Original von Guido Plüschke
    Aslo wenn das Geld srimmt würde ich auch mit André Rieu im Musikantenstadl trommeln!



    Also das wird ja hier jetzt geradezu eine Sammelbewerbung :D

    A N Z E I G E

    2 junge, dynamische Bodhranspieler suchen solariumgebräunten, dauergewellten Millionärsgeiger mit omi-tauglichem Dackelblick zwecks gemeinsamer Aufführung der Irisch Wosherwummen.
    Schmerzzulage VB

    :D :D :D

  • ROLF: Klar kann man Kriterien definieren wie Timing, Intonation etc. um die Darbietung von Musik zu bewerten. Das hören auch viele musikalische Laien und machen sich ihr Bild davon. Die einfachste Einstufung ist dann "gut" oder "schlecht", wer genau hinhört, kann mehr diferenzieren. Und es ist auch unbestritten, dass Dervish die Technik eigentlich beherrscht und es besser könnte als in dem Video.

    Ich hatte dich aber so verstanden, dass du dieses Lied prinzipiell als schlecht einstufst, sei es noch so perfekt dargeboten. Zitat: "Da passiert nix, da wird ein Instrument völlig zweckenfremdet, da gibt es Schlagzeug, wo keiner eins spielt". So ist halt das Arrangement und das ist sicher so gewollt.

    Statt "diese Musik ist schlecht" würde "diese Musik finde ich schlecht" (im Sinne von "gefällt mir nicht") passender finden.



    torturethegoat:

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"



  • Moin
    ja aber genau das will ich ja nicht sagen. Natürlich finde ich das schlecht, das ist inzwischen wohl allen klar. Aber darum ging es mir die ganze Zeit nicht, und das habe ich oben auch geschrieben.
    Ich finde es nicht nur schlecht, es ist aufgrund einiger Punkte auch schlecht.

    "Finde" ist subjektiv, darüber kann man nicht streiten. Objektiv messbare Kriterien machen es außerdem noch "messbar" schlecht. Siehst Du, welchen Unterschied ich meine?

    Du könntest sagen: Ich finde es gut, auch wenn es in einigen Punkten schlecht ist. Das wäre okay. Zu sagen es ist gut, kann man widerlegen, zu sagen: Ich finde es gut, kann man nicht widerlegen.

    Ich hatte nie vor, hier eine solche Haarspalterei zu betreiben, bin aber ein großer Freund genauer Ausdrucksweisen ;) :D
    Liebe Grüße
    Der Rolf

  • Ich meine schon zu wissen, was du meinst, deswegen bin ich mir auch sicher, anderer Meinung zu sein :D;)

    Es geht nämlich genau um die objektiv messbaren Kriterien, die "Musik" deiner Meinung nach gut oder schlecht machen.

    Die Intonation ist messbar, es können auch die Töne gezählt werden, die nicht getroffen wurden oder wieviel ms das Timing daneben lag. All das betrifft aber nur die Darbietung, nicht die Musik an sich. Ich zitiere mich noch mal selbst: "Ich hatte dich aber so verstanden, dass du dieses Lied prinzipiell als schlecht einstufst, sei es noch so perfekt dargeboten." Wie definierst du nun gute oder schlechte Musik? Das müsste man ja auch Musik an Hand von schriftlichen Aufzeichnungen bewerten können ohne von der Darbietung beeinflusst zu sein, oder? Wann ist ein Arrangement schlecht? Warum ist eine Melodie schlecht? Solange Musik von vielen Menschen gehört wird und ihnen gefällt, kann sie meiner Meinung nach nicht schlecht sein. Das gilt für mich selbst für volkstümliches Gedudel oder deutsche Schlager aus den 70ern. Ich mag sowas nicht und erkenne durchaus auch den peinlich simplen Aufbau dieser Musik. Trotzdem behaupten Millionen, das sei gute Musik und meinen eigentlich: es gefällt ihnen.

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Moin
    dann will ich das gerne erklären ;) :D

    Ich habe nie gesagt, dass die Melodie schlecht ist. Da Melodie etwas subjektiv empfundenes ist, geht das nicht.
    Ich schrieb:

    Zitat

    Ich bin schon der Ansicht, dass es über die "Geschmacksache" hinaus objektiv messbare Kriterien gibt. Beispiele: Timing, Zusammenspiel, Intonation.



    Das kann gut oder schlecht sein, absolut gesehen. Eine halbe Zählzeit außeinander, einen Viertelton daneben. Da es beim Dervish Song am Anfang mit der Intonation hapert, ist es da schon mal nicht gut.

    Dann kommt, und das ist jetzt der persönliche Geschmacksbereich, die Melodie dazu, das Arrangement und der Einsatz der Trommel. Das finde ich persönlich doof oder schlecht, kann aber keinem verwehren das gut zu finden, egal ob ich es nachvollziehen kann, oder nicht.
    Genauso kann jeder sagen: Obwohl die Intonation schlecht ist, gefällt es mir trotzdem, auch gut. Aber es kann keiner sagen: Das ist sauber gesungen. Ist es messbar eben nicht. Wenn einer trotzdem drauf steht, ist das okay.
    Jetzt klarer?
    Grüße
    Der Rolf

  • Was so eine kleine Frage doch bewirken kann........

    Mein Senv vom Sven:

    Geschmack hin oder her! Ich muss da mal dem Rolf zustimmen, es geht hier nicht um Geschmack, sondern um handwerkliches Können, auch Musik ist bis zu einem bestimmten Grade Handwerk, warum üben sonst soviele Profimusiker mit Metronom oder nehmen Gesangsunterricht, um die Töne richtig zu treffen??
    Diesen Bereich kann man auf jeden Fall als gut oder schlecht benennen!! Das hat mit "mögen" nichts zu tun. Und: Da kamen doch auch eindeutige Beispiele, welche diese Position deutlich machen! Gut so! Kein Gelaber, sonder Butter bei die Fische!

    Alle anderen dürfen das Lied auch schön und geschmackvoll und prädikat wertvoll finden, da habe ich auch nichts gegen, sonst wäre die Welt auch langweilig, ABER: Wenn an und für sich wirklich gute Musiker ( im sinne von oben Beschriebenen) sich zu so etwas hinreißen lassen, muss man wirklich mal fragen :

    Warum???
    1) Ihre sonstige Musik war echt? Und ehrlich gemeint? Was ist dann mit den Fans, die das gut fanden und den Chanson-Beitrag hören? Will man die vor den Kopf stoßen?
    2) Das liebe Geld! Ok, ich würde auch mit Schmuse-Andre trommeln, gerade für Geld, vielleicht auch für die mögliche Erfahrung, aber nicht aus innerer Überzeugung!!!!!!!!!!!!!!!!
    3) Wenn Instrumente in die Kamera gehalten werden, um der Musik einen traditionellen Charme zu geben, im Hintergrund aber ein (wohl schlechtes, weil wohl nicht echtes) Schlagzeug spielt, macht man dem unwissenden Zuhörer etwas vor, anders: man verarscht ihn. Das kann doch wohl nicht GUT sein, oder?
    Hier liegt für mich persönlich noch ein weiteres wichtiges Kriterium zur Bewertung: Authentizität. Jemand, der es mit seiner Musik ernst meint, wird es auch authentisch gestalten, selbt die Volksmusiker, die es ernst meinen, kann ich respektieren. Die neuen Bumm-Tschi-Techno-Volksmusikverarsche, welche nur fürs Geldmachen durchgezogen wird, bewerte ich als schlecht!! Damit wollte ich nichts gegen Bumm-Tschi oder Tschi-Bumm sagen, denn dort ist das Augenzwinkern eindeutig, oder??

    Ich werde aus Protest den schlechtesten Song wählen, wenn ich so lange durchhalte und wenn es nicht Dervish ist!!!! Also werde ich nicht wählen!! :D

    Liebe Grüße
    Sven



  • Aaah! Rolf, ich glaube, jetzt verstehe ich dich:

    Du wolltest sagen: "Den Song mag ich nicht und dazu ist er auch noch schlecht gespielt." :D Korrekt?

    Nu aber genug der Haarspalterei ;)

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"



  • YES!!!

    Grüße
    der Rolf

    PS
    Bei dem flotteren der drei anderen, wenn man da zwischendrin noch einen Tune eingeschoben hätte, dann hätte das was werden können. Da hält Liam zwar im Hintergrund auch die Metloef (?) Trommel nutzlos ins Bild, aber sonst brauchbar wie ich finde. Den Anfang mit Bodhran und Bones, dann bouzouki dazu, den Klick weg, und dann mehr einen schönen Tune (gerne auch traditionell) dazwischen. Das wäre ein Kompromiss gewesen, mit dem ich gut hätte leben können.

  • Zitat

    Original von Rolf Wagels

    PS
    Bei dem flotteren der drei anderen, wenn man da zwischendrin noch einen Tune eingeschoben hätte, dann hätte das was werden können.



    Mit eingeschobenem Tune hätte es bestimmt irgendeiner Wettbewerbsregel widersprochen und wär über die maximal erlaubte Zeit gegangen. -(Ich glaub' da gibt's 'ne Begrenzung...)

    Gesanglich ist auch dieser etwas flottere Song m. E. keine Offenbarung. - Da hatte die gute Frau Jordan sicher nicht ihren besten Tag erwischt...

    Gued goahn aus dem Münsterland!

    Tobias

  • ...war mir nicht klar:
    1996 hatten wir schonmal einen Bodhraneinsatz beim Grandprix. Nicht das man sie hörte, aber zumindest wird da ordentlich im Sitzen getrommelt :D Da war tatsächlich auch ein tune in den Song eingebaut - ist also offenbar nicht unmöglich. Die verwaschene Bildführung spricht aber auch nicht wirklich dafür, das die junge Dame da wirklich die Finger auf ihrer Fiddle bewegt...
    War damals wohl mehr so ein Loreena McKennit / Riverdanceverschnitt.
    ...na ja...aber definitiv keine Intonationsschwierigkeiten bei der Druidin im weißen Gewande :)

    http://www.youtube.com/watch?v=kpqq9K6MlyU


    ...und wer Cathy (zur Ehrenrettung) wirklich nett trommeln sehen will:


    http://www.youtube.com/watch?v=YbrHFxJKJ50

  • Moin
    nicht zu vergessen, die Ursprünge von Riverdance sind dem Grand Prix d'Eurovision zu verdanken:

    Zitat

    Riverdance wurde erstmals während des Eurovision Song Contest am 30. April 1994 als 7-minütige Pausenaufführung vorgetragen. Produziert wurde es vom Tänzer Michael Flatley; die Musik stammte von Bill Whelan. Der Soundtrack, der zuerst in Irland veröffentlicht wurde, blieb 18 Wochen lang die Nummer eins. Bei diesem Soundtrack sind unter anderem die irischen Gruppe Anúna, das RTE Concert Orchestra so wie weitere bekannte traditionelle irische Musiker zu hören.



    Ganzer Artikel bei Wikipedia


    Grüße
    Der Rolf

  • Moin,

    also, hab mir das alles noch mal reingezogen.

    :D

    Bin eben ein Hartgesottener!

    Also, beeindruckt hat mich das Video, das Michael gepostet hat, in dem Cathy bei ca. 0:30 anfängt, aus jeder Ecke zu Rauchen. Wahrlich teuflische Höllenmusik!

    Was das Eurovision-Teil anbelangt: I cant help. Die Dervishs wirken alle so, als ob sie da nicht unbedingt stehen wollen. Es wirkt gezwungen und aufgesetzt. Aber ich glaube, das Mainstreampublikum merkt das ja nicht. Ohne die anderen Gruppen zu kennen, ich könnte mir vorstellen dass das bei den Europäern gut ankommt und dass die weit vorne liegen mit ihrem Song. Freut mich, wenn es klappt. Und ich bin mir sicher, dass Dervish bei anderen Gigs wieder ziemlich "normal" auftreten wird und dass man hin und wieder den einen oder anderen Dervisher auf Sessions in and around Sligo antreffen wird.

    Was Prostitution anbelangt: Da hab ich noch keine Erfahrung mit. Aber wer zahlt, schafft an. Und wer Geld braucht, wird Kompromisse machen müssen. Im Prinzip kotzt mich Prostitution an. Meine schlimmste Erfahrung in dieser Hinsicht war Rio Reiser: Hab immer noch die gute, alte TSS-Scheibe in meiner Vitrine. Die ist mir heilig. Aber der wurde quasi gekauft und wurde mainstreammäßig mit dem König von Deutschland bekannt. Der hätte das alles und sicher noch viel mehr getan, wenn es ihn noch geben würde. Vielleicht ist er auch an der Prostitution zugrunde gegangen, ging es doch inhaltlich diamtral zu seinen früheren revolutionären Ansichten. Ich meine, man darf sich nicht so sehr verbiegen, dass es einem weh tut. Wer damit leben kann, soll sich verkaufen, wie er will. Its the economy, stupid. Wer heute was anderes erzählt, lebt wohl in einer anderen Welt. Nix los ohne Moos. Entweder man verdient sein Geld anders, oder man geht Kompromisse ein und macht sich auch mal zum Hampelmann.

    Jeder nach seiner Facon!

    liebe Grüße

    Mat
    ;)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Zitat

    Original von Mat
    Rio Reiser [...] ging es doch inhaltlich diamtral zu seinen früheren revolutionären Ansichten.



    Moin Mat,

    ist jetzt hier völlig OT, aber das will ich so nicht stehen lassen, da Rio für mich einer der ganz großen war. Auch und gerade mit seinen Soloscheiben. Hör Dir mal die Texte an von z.B. Menschenfresser, Wann, Blinder Passagier, Geld...
    Da geht nix entgegen früheren Ansichten. Die Musik? Ok, angepasst bis weichgespült, wenn man das so sehen will (find' ich persönlich auch nur in Einzelfällen, ist halt nur professioneller produziert, aber z.T. hast Du da vielleicht recht.) Einige Texte sind sicherlich emotionaler. Aber inhaltlich kann ich das so nicht unterschreiben.

    Sorry, das musste raus. Jetzt können wir gerne BTT und den Rest können wir ja dann beim nächsten gemeinsamen Bier diskutieren. (Hätten wir das in Proitze gewußt, hätten wir ja doch noch mehr Gesprächsthemen finden können...)


    LG,

    Micha

  • OT, sorry:

    Micha, für mich ist damals aus dem Revolutionär ein völliger Weichspüler geworden. Ist in meinen Augen ein gutes Beispiel für Prostitution in der Musik. Reiser hatte wohl einen Schuldenberg und hat ihn erfolgreich volksmusikalisch abgearbeitet. Thatall I want to say. Ich bin halt mit TSS groß geworden, andere mit dem spätern Rio. Und Geschmäcker sind eben verschieden.

    Wen es interessiert, auf Wikipedia ist interessanter Beitrag zu Rio:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Rio_Reiser

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano