12. BodhranWeekend, Vollmerz, 21.-23. September, Frühbucherrabatt

  • So, erst nochmal vielen Dank für die Einladung meinen Vortrag auch in Deutschland halten zu dürfen. Es war eine tolle Gelegenheit viele Kunden kennenzulernen bzw. wiederzusehen. Ist schließlich interessant wie meine Instrumente nach Jahren aussehen, was sie erlebt haben und wie sie jetzt klingen. Super Erlebnis !

    Leider scheine ich bei meinem Vortrag eine Sache nicht richtig bzw. sogar falsch rübergebracht zu haben. Und zwar die Sache mit dem DRAGONSkin. Ich möchte hier nochmal darauf eingehen, da ich von mehreren Seiten darauf angesprochen wurde, und sei es nur im Spaß gewesen zu sein.

    Daß das jetzige DRAGONSkin die 4. Generation ist, heißt nicht, daß die ersten drei schlecht sind. Es soll lediglich heißen daß wir es stetig weiterentwickelt haben und daß das jetztige DRAGONSkin härter ist als das Erste.

    Dazu sei gesagt, daß von der allerersten Generation nur etwa 5 Trommeln existieren. Eine davon spielt Lucy Randall und hat damit auch ihre TutorCD aufgenommen. Sie spielt diese Trommel auch heute noch mit Begeisterung vor allem bei Studioaufnahmen. Ich weiß das so genau weil ich regelmäßig mit ihr Emailkontakt habe.

    Die eigentlich älteste DRAGONSkin Generation, die im Umlauf ist, ist die 2. Generation, die jetzt über zwei Jahre alt ist. Z.B. Siobhán ODonnell spielt eine von diesen Trommel und ist absolut begeistert davon. Aber mein persönlicher Indikator ist immer noch meine eigene Trommel die nun zwei Jahre alt ist und deren Fell und Klang ich über alles liebe. Und glaubt mir, diese Trommel macht garantiert mehr mit als die Meisten von euren Trommeln. So pfleglich wie Ihr gehe ich mit meiner eigenen Bodhrán nicht um. Das Einzige was ich an meiner MOS gemacht habe, ist neu tapen. Das ist eine absolut zuverlässige und inzwischen überhaupt nicht mehr stimmanfällige Bodhrán.

    Ich kann und möchte nicht sagen daß DRAGONSkin besser oder schlechter als Lambeg ist. Jedes Fell hat seine Stärken und Schwächen.

    Als maker versuche ich natürlich das Beste aus jedem Fell rauszuholen aber dennoch handelt es sich um ein Naturprodukt mit individuellen Eigenschaften. Aber genau das macht die Bodhrán doch zu einem so vielseitigen und vielfältien Instrument. Es ist eben eine richtige Beziehung zwischen Instrument und Spieler.

    Ich habe inzwischen sehr viele Kunden die eine RWE und eine DRAGONSkin haben und beide lieben weil eben jede seinen eigenen Charakter hat und jede seine Vorzüge. Dazu könnt ihr gerne mal TimFinnigan befragen :D
    Oder z. B. Garry Fortune für die, die schon mal beim Craiceann waren.

    Und wenn ich gesagt habe daß DRAGONSkin eine Tendez zum weicher werden hat, heißt es nicht, daß sie total ausleiert. Und wenn ich gesagt habe daß Lambeg eine Tendenz hat nachzuziehen, heißt es nicht daß sie auf einmal platzen wird... das sind Tendenzen die der Spieler meistens gar nicht mitbekommt und vielleicht hätte ich gar nicht erst so ins Detail gehen sollen...

    Und dieses "Hintertürchen" mit dem verschiebbaren Zwischenring hab ich weder speziell für Lambeg noch für DRAGONSkin entwickelt, das hab ich schon immer so gebaut weil das bei jedem Naturfell passieren kann !

    Fassen wir zusammen: Rolf spielt Lambeg, ich spiele DRAGONSkin, Guido spielt Lambeg auf der Bühne (außer geim Konzert in Vollmerz) und DRAGONSkin bei Sessions und Akkustikgeschichten.

    Ach ja... und dann gibt es noch jede Menge Kunden die nach wie vor auf meine Standardfelle schwören.

    Also:Kein Fell ist generell besser oder schlechter, sondern eben anders. Und wo die Vorzüge für jeden einzelnen Spieler liegen findet man am Besten heraus wenn man ganz viele Trommeln von ganz vielen anderen Spielern durchprobierti, was ja auf solchen Workshops eine gigantische Gelegenheit ist.

    Das schlimmste für mich ist nur wenn Kunden kommen und genau die Trommel haben wollen wie ein berühmter Spieler den sie gerade auf der Bühne gesehen haben. Ihr habt echt keine Ahnung was da manchmal für Gründe dahinter stecken warum der Spieler die spezielle Trommel spielt oder eine andere nicht spielt.
    Oft hängt das einfach mit technischen Gegebenheiten zusammen oder mit speziellen Sticks oder was auch immer. Wir haben z.B. in Freiburg beim Tamburi Mundi Mel Mercier mit einer uralten 35er Malachy Kearns in concert erleben dürfen. Wieder andere Berühmtheiten wechseln ihre Trommeln wie ihre Unterwäsche. Warum auch nicht ?!?

    Also, bevor ich mehr Missverständnisse auftue als ich klären wollte schließe ich mit einem satz den eine bekannte Zeitung geprägt hat:

    Bild dir deine (eigene!) Meinung

    Danke für die Aufmerksamkeit !

    Christian




    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Nun sind wir wieder (hoffentlich) alle wohl behalten nach Hause zurück gekehrt, und nach den obigen Wortmeldungen will ich gerne auch ein paar Zeilen zum 12. Bodhran-Weekend in Vollmerz schreiben.

    Prolog:
    Weil ich sowohl interessiert an Irischer (und sonstiger) Musik als auch an Percussion bin, hatte ich mir bei meinem Irland-Urlaub vor Jahren in einem Corker Musikgeschäft eine Bodhran gekauft. Für erste Versuche reichte es, doch war ich mit dem Klang dieser nicht-stimmbaren Trommel mit rau-hartem Fell nie ganz zufrieden. Auch bei dem ebenfalls erworbenen Steáfán-Hannigan-Lehrbuch (mit MC) stieß ich auf Grenzen. Die Frank-Torpey-CD, die ich viel später kaufte, half schon viel mehr, aber für mich war klar, dass ich einmal sowohl Live-Anschauungsunterricht sowie eine gute Trommel haben wollte (Dank an dieser Stelle an Michael für ein nettes Trommeltreffen in Wiesbaden, das mir sehr weiter geholfen hat!). Beides, das wusste ich aus diesem Forum, könnte ich bei einem RW/GP-Bodhran-Weekend "erledigen", und da Vollmerz recht nah an meinem Wohnort ist, hatte ich mich für dieses Jahr angemeldet.

    Schon die meteorologischen Voraussetzungen für das WE waren hervorragend, und nach einigen interessanten Staus kam ich am Freitag rechtzeitig zum Abendessen an. Allgemein fand ich die ökologische Verpflegung (je nach ideologischer Position trotz oder gerade deswegen) sehr gut. Ein Lob auch an das freundliche Kuckucksnest-Personal.

    Nach dem Essen der erste Unterricht, bei dem ich mich aufgrund meiner "Erfahrungen" mutig in die zweite Anfängergruppe einteilte (übrigens die genau richtige Entscheidung). Selbst als Gasthörer in der dritten Anfängergruppe konnte ich zuweilen mithalten, setzte mich aber in die zweite Reihe, um den Betrieb nicht allzu sehr stören. Freitag Abend (und auch Samstag) gab es Whisky-Tasting (ich hatte einen Laphroaig mitgebracht).

    Während des Unterrichts hatte ich Gelegenheit, verschiedene Trommeln auszuprobieren. Sowohl Ralf als auch Guido boten wie erwartet Trommeln zum Verkauf an, übrigens fast ausschließlich vom Trommelmacher Christian Hedwitschak. Nach dem ersten Tag war für mich die Auswahl auf drei Trommeln reduziert, am letzten Tag (sehr zur Freude von Dirk) auf zwei.
    Dabei wurde mir sehr schnell klar, dass eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen war:

    • Die RWE mit Lambeg-Fell ohne Sämisch-Leder-Auflage, d.h. ein präsenter Klang mit großer "range", bei dem das Fell aber erst nach ca. drei Monaten ein volles Bass-Potential entwickelt.

    • Die "spielfertige" GPS mit Dragonskin, d.h. sehr wohliger, warmer Klang mit attraktiven attavistischen Bässen und weicherem Leder, das sich etwas leichter hineindrücken lässt für hohe Töne. Dafür aber in der Höhe weniger Durchschlagskraft.

    Die Entscheidung zwischen dem Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk und dem Global Positioning System ist mir nicht sehr leicht gefallen. Schließlich fiel die Wahl auf eine RWE. Bei Guido habe ich dann noch (zum Trost?) eine Lehr-CD zusammen mit einer Schlagmustersammlung erstanden (deren eigenwillige Logik in der Sortierung man aber sicher erst nach mindestens fünf Workshop-Teilnahmen versteht, oder doch Kopierfehler?).

    Zurück zum Workshop: Nach einem lustigen und informativen Vortrag von Christian Hedwitschak, der am Samstag gewissermaßen "zum Anfassen" nach Vollmerz kam, gab es ein Konzert mit den Irish Trad Heads. Anfänglich konkurrierten Gitarre und Bodhran um die Rhythmus-Lufthoheit, aber es war bald ein sehr schönes und lockeres Konzert. Natürlich 2x tolle Bodrhan-Solos. Für mich sehr beeindruckend auch Norberts Acapella-Gesänge. Die anschließende Session im "Wirtsraum" gab Gelegenheit, weitere Darbietungen nicht nur der Sessionmusiker zu erleben. Es zeigte sich zum Beispiel, dass Michaela eine liebreizende Stimme hat. Schottische Lieder (Norma) gab es, und ich hoffe, dass ich irgendwann einmal genug (Stuttgarter) Feinmotorik erreiche, um singen und Trommeln gleichzeitig zu können.

    Epilog:
    Mir hat das Wochenende sehr gut gefallen. Großes Kompliment an die humorvollen Referenten "Little Big" Rolf (wo-tu-ich-jetzt-den-Stick-hin?) und "Iron Man" Guido in der Hibiskus-Camouflage. Ich habe viel gelernt und kann jetzt loslegen.
    Auch die sehr unterschiedlichen aber fast durchweg netten Leute haben für mich zum Gelingen des WEs beigetragen. Danke z.B. an meinen netten Zimmerkollegen "Paule" für Beratungsgespräche und viele Tipps, Tanja für angenehme Gesellschaft und fantastyschen Austausch, Thomas für gute Gespräche und Schlossspaziergang, um nur einige zu nennen ...

    Ich denke, man sieht sich :))

    Viele Grüße
    Sascha

  • ok, nach dem Beitrag und dem Absender aus Mainz kann ich schließen daß du Derjenige warst der das mit dem "Darf ich dich mal anfassen ?" war ? :D

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Zitat

    Original von bodhranmaker
    ok, nach dem Beitrag und dem Absender aus Mainz kann ich schließen daß du Derjenige warst der das mit dem "Darf ich dich mal anfassen ?" war ? :D


    Christian, Du machst mir Angst!
    (siehe hierzu auch Basic Line Thread)!

    Jens :D

  • Hi Guido,

    habe mir auch schon so etwas gedacht. Aber auf den ersten Blick ist es verwirrend, wenn auf Track 11 die Tracks 93+94 folgen oder sich an die Tracks 60-62 gleich die Tracks 96-97 anschließen. Als Anfänger sehe ich die Zurordnung zu Jig und Reel, aber muss mich sicher noch weiter damit beschäftigen.

    Aber vielleicht entspricht ja auch die Abfolge auf der Lehr-CD nicht mehr deinen didaktischen Vorstellungen?

    Damit keine Mißverständnisse aufkommen: Die Schlagmustersammlung finde ich hervorragend für meine Zwecke und wird sehr gut ergänzt durch Guidos Lehr-CD. Es verwirrt mich nur, dass Sammlung und CD nicht der gleichen Logik folgen.

    Grüße
    Sascha

  • Tja,

    im Laufe der Zeit ist die Sammlung gewachsen und auch die Aufnahmen sind nicht alle zur gleichen Zeit gemacht worden. Somit kann es sein, dass eine späte Aufnahme am Anfang beim Reel in der Schlagmustersammlung steht. Und dadurch sind die Tacks auf der Schlagmustersammlung nicht in der richtigen Reihenfolge.

    Macht ja eigentlich nichts, da es ja beim CD Spieler eine Taste für Track vor oder zurück gibt! :D

    Gruß

    Guido

  • Oooo, bin ich neidisch!!!
    Es war echt nett mit Euch, vielen Dank an Alle, die mich auch kurzfristig so freundlich unter sich begrüßt haben (Nein, Guido und Rolf! "unter" versteht sich hier im Sinne von "amongst"!)
    Und -es war "unser" Klippi!
    Der kommt ungefähr einmal im Jahr nach Kassel und besucht unseren Geiger. Und wenn wir ganz viel Glück haben, spielt er auch mit bei der Session.
    Und so gerne hätte ich mal den Christian kennen gelernt. Schnüff.
    Nochmal vielen Dank auch an Guido und Rolf (das Geld für unsere gemeinsame Nacht kommt dann Anfang Oktober, Rolf...!)
    :P

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • ...und wie charmant und bescheiden du das jetzt formuliert hast !!!! :D

    Wir wären aber auch ohne deinen Hinweis darauf kekommen daß das der Guido ist !!!

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Hallo zusammen,

    wollte mich nur auch noch bedanken für

    1. Einen super Workshop mit Rolf und Guido
    2. Ein tolles Konzert mit den Trad. Heads mit anschliessender Session
    3. Den interessanten Vortrag von Christian (mit viel zu wenig Soundeffekten ;) )
    4. Ein tolles Wochenende mit vielen netten "Bodhranern"

    Denke man sieht sich
    Frank

    Bodhran: RWE, MOS 2.0 konkav und Wuzzzzzl Nr. 7

    ...und...Clareen Pearl Banjo; Eastman Oktavmandoline; Kontrabass; Warwick Streamer Stage II 5-Saiter; Ibanez Akustik-Bass....8)

  • Moin Bassmann,

    hey, super Avatar!

    Ist das der Bodhran-Spieler, der gerade hier
    in der Mumienausstellung in Mannheim gezeigt wird?

    :))

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • [QUOTE]Original von Mat
    Ist das der Bodhran-Spieler, der gerade hier
    in der Mumienausstellung in Mannheim gezeigt wird?

    Hallo Mat,

    könnte natürlich sein das einer der "vertrockneten" Kollegen aus Mannheim Modell gestanden hat (ich war's eher nicht.... ;) )

    Danke auch für's Avatar-Lob!

    Grüße
    Frank

    Bodhran: RWE, MOS 2.0 konkav und Wuzzzzzl Nr. 7

    ...und...Clareen Pearl Banjo; Eastman Oktavmandoline; Kontrabass; Warwick Streamer Stage II 5-Saiter; Ibanez Akustik-Bass....8)

  • Zitat

    Original von Rolf Wagels
    ...Mit Dir wollte ich immer noch über Basslinien sprechen, aber dann sind wir nicht dazu gekommen.
    Aber beim nächsten Mal!



    Tach Rolf,

    Basslinien-Gespräch findet beim nächsten Mal statt - versprochen!

    Steht übrigens der Termin für Vollmerz 2008 schon (ich weiß, iss'n bisschen früh, aber die Neugier.... :)) ).

    Grüße
    Frank

    Bodhran: RWE, MOS 2.0 konkav und Wuzzzzzl Nr. 7

    ...und...Clareen Pearl Banjo; Eastman Oktavmandoline; Kontrabass; Warwick Streamer Stage II 5-Saiter; Ibanez Akustik-Bass....8)

  • Ich wollte auch gern noch einen kleinen Kommentar loswerden, auch wenns vielleicht was spät ist... aber ja nicht zu spät.

    Eigentlich wurde ja bereits alles gesagt: Nette Leute, tolle Lehrer, sehr gute Stimmung und leckeres Essen...
    Was mir aber besonders gefallen hat, war aber dieser herzliche Umgang miteinander.
    Ich war anfangs ein bisschen nervös bzw. unsicher. ...schließlich kannte ich ja niemanden dort und ich war mir ziemlich sicher, dass ich nun als "Störenfried" in eine verschworene Bodhran-Gemeinde eindringe. Aber bei all den netten Menschen hat sich das ganz schnell gelegt und es war einfach saulustig!

    Was ich damit sagen will, es soll bloß niemand nur aus Schüchternheit auf so ein tolles Wochenende verzichten.
    Freu mich jedenfalls schon riesig aufs nächste Mal. In Proitze. :]

    Gruß
    Tanja