• Das mit dem "peinlich" war auch nur ein Spass !!!

    "Bessere Spielbarkeit" möchte ich auch nochmal ganz entschieden bezweifeln. Das mag für Einzelfälle gelten. Aber wenn ich es mir von vornherein mit cutout angewöhne beschneide ich mich doch sehr und tue mir um so schwerer wenn ich mal auf ner anderen Trommel spielen soll.
    Daher gerade bei Anfängern nicht zum cutout raten !

    Ich meine, es spricht doch schonmal eine klare Sprache wenn ich meinen Kunden von extrem tiefen Rahmen und cutouts abrate obwohl ich damit Geld verdienen würde (!)

    C.

    It´s not the drummer - it´s the drum :D "...werde auch in Zukunft keine weiteren Wuzzzzzls bauen (!))"

  • Moin,

    nachdem hier historische Aufnahmen von mir aufgetaucht sind (danke Mat :) ), kann ich nur sagen: Meinungen können sich im Laufe der Spielpraxis ändern... Weder Andreas noch ich spielen heute noch mit einem Cutout.
    Aber damit sage ich nicht, daß man das generell abwertend betrachten sollte.
    Jeder Mensch hat nun mal ne andere Anatomie. Wenn ich mit Cutout ein Super Bodhranspieler bin und ohne der Arm vor Schmerz abfällt, weiss ich, was ich wähle.

    Die tiefen Bodhráns mit Armlöchern waren eher in der Phase " was geht noch alles" hip, heute sieht man das nur noch sehr selten. Das ist meiner Meinung nach eher ne Mode-Erscheinung und was Christian bemerkte ist richtig: Eine supertiefe Bodhrán erzeugt "Richtschall". Perfekt für den Spieler, der sich selbst nicht hören mag! :D :D :D.

    Spannened wird es bei den Feinheiten:
    1 cm Unterschied in der Rahmentiefe oder 1 cm Unterschied im Durchmesser können bei der Bequemlichkeit schon extreme Wunder bewirken !
    Das ist einer der Gründe, warum ich keinen Cutout mehr brauche, seit ich meine eigenen Trommeln spiele... ;)

    Soviel Fachsenf aus Hamburg.

    LG
    Ralf

  • Moin all,

    doch nochmal unfachlicher Senf von mir... :-)

    ROLF:

    Zitat

    sondern auch deutlich kleinere Leute ohne cut out spielen.



    Das stimmt. Nur die Schlussfolgerung

    Zitat

    Es hat daher nur sehr wenig mit der Armlänge zu tun.



    ist ein imho spekulativ. Vielleicht ist es ihnen auch peinlich oder sie haben sich an den Schmerz gewöhnt oder du hast Recht und es hat wirklich nichts mit der Armlänge zu tun. :)

    Aber was soll sonst der Grund sein? Ist es vielleicht einfach die Gewohnheit? Man kann sich ja an vieles gewöhnen. Wenn ich keinen Cutout hätte (ich meine die Trommel :)) ), hätte ich mich vielleicht auch daran gewöhnt ... Und wer weiß, vielleicht hindert mich der Cutout sogar dran, die Trommel
    richtig zu spielen. :rolleyes:

    Also ich meine, rein logisch betrachtet, kann doch nur die Armlänge entscheidend sein. Man muss sich ja nur mal die physiologische Grenze vorstellen, die eine Rahmentrommel spielbar macht. Es gibt diese supertiefen Bodhrans, die ohne Cutout oder Eingriffsloch gar nicht spielbar wären. Zumindest nicht mit der Fellhand. :-)

    Zitat

    There are certainly bodhráns with deeper shells, these would technically fall into the cylindrical drum category.The playing techniques for these longer drums are identical to a regular bodhrán however the drum shell may require to be physically modified by a cut out or even a hole to allow the player's left hand to access the rear of the skin.

    http://www.bodojo.com/bodhran.html

    An der Trommel hier kann man das imho gut sehen:





    Our arm cut-out, an arch design with smoothly rounded edges, allows for comfortable access to the underside of the head;

    http://www.cooperman.com/coopermanbodhrans.php

    Ralf, schön, dass du dich aus der historischen Versenkung meldest. :-) Wenn ich dich richtig verstehe, sind die supertiefen Teile wieder out, weil sie keinen Vorteil bringen. Und da du deine Trommeln anscheinend ein wenig kleiner baust, brauchst du keinen Cutout mehr. Also ist doch das Verhältnis von Armlänge in Relation zur Bodhrantiefe - zumindest was das komfortable Spielen anbelangt - die entscheidende Richtgröße?

    Vielleicht könnten wir ja hier alle mal unsere Armlängen und Rahmentiefen messen und vergleichen? :-)))

    @Christian: "wenn ich meinen Kunden von extrem tiefen Rahmen und cutouts abrate"

    Aber ist der Bass aber nicht schöner mit einem etwas tieferen Rahmen, oder seh ich das jetzt falsch?

    Okay, dann so?

    Positiv:
    - manche tun sich (scheinbar) leichter damit (v.a. Kurzarmige)
    - keine Verschlechterung des Sounds
    - keine Beeinträchtigung der Stabilität (bei fachgerechter Ausführung)

    Negativ:
    - möglicherweise nicht mehr nötig nach längerer Einspielphase
    - unumkehrbar und eventuell wertmindernd

    viele Grüße

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano




  • Was nützt ein "schönerer Bass" wenn man den Gesamtklang nicht mehr hört bzw. er total fehlgeleitet wird. Der Bass wird sich immer ausbreiten und irgendwie durchkommen, doch die interessanten Mitten werden regelrecht weggeschluckt. Je tiefer der Rahmen desto größer das "Frequenzchaos" und desto kaugummiartiger wird der Klang.

    Das ist alles nur eine Frage der richtigen Relation. Deswegen baue ich sehr ungern tiefere Trommeln als 16cm und weniger tief als 10cm.

    Wenn du mal eine BasicLine 40x11 mit einer 40x15 vergleichen kannst wirst du sehen daß die 40x11 einfach "offener, traditoneller, trockener" klingt und die 40x15 "fetter, moderner, voller". Ist also wieder eine Frage des Geschmacks und der Spielbarkeit.

    Und das ist auch der Grund warum ich "signature" lines und "Standardmodelle" baue. Das sind einfach Kombinationen aus Fellart, Durchmesser, Rahmenart-und tiefe, die sich bewährt haben.

    Wenn jemand natürlich nur Basslinien spielt und auf einen Mörderbass wert legt, dem baue ich schon ne 21cm Tiefe. Die Gefahr ist hald immer nur daß die Kunden dahingeleitet werden zu denken "je tiefer desto besser" und das ist einfach ein Irrglaube.

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  • @Christian:

    Leider kommt man immer noch nicht auf deine Homepage, sonst hätte ich mir die Modelle mal angeschaut - die Namen sagen mir leider nicht so viel. Heißt 40x15 15 cm Rahmentiefe?

    Wenn ich Seamus richtig verstanden habe, hat er mehrere Jahre experimentiert, bis er die "richtige" Größe der Trommel (6 inch) in Verbindung mit den Fellen gefunden hat, also mit dem bestmöglichen Sound für die traditionelle tune-Begleitung. Beim Spielen finde ich schon, dass man sowohl schöne Bässe als auch knackige Höhen hinbekommt.

    Zitat

    "je tiefer desto besser"



    Das glaube ich ja nicht, falls der Eindruck entstanden ist.
    Nach meinem Eindruck, gibt es wohl einen bestimmten Bereich, der im optimalen Fenster liegt. Also nicht zu flach, aber auch nicht zu tief.

    lg Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Mat, hör mir doch mit dem Märchen um Seamus auf. Wenn du Seamus selbst fragst, wird er dir sagen daß er das optimale Verhältnis von Durchmesser zu Tiefe mit einem Techniker vor Jahren erarbeitet hat aber er es jetzt selbst nicht mehr genau wiedergeben kann.

    Daß tiefe Rahmen den Klang voller machen steht außer Frage aber "optimal für traditionelle tune-begleitung ?!?" Mal ehrlich... dann dürfte Martin ONeill mit seiner 33er BasicLine richtige Probleme bekommen... :rolleyes:

    Außerdem sage ich doch die ganze Zeit daß bis 16cm ok sind. SOK sind 14-15cm tief.

    Schade daß du bei meinem Vortrag in Vollmerz nicht da warst, sonst hättest du sehen können wie wenig Einfluß der ganze Rahmen auf den eigentlichen Klang hat. Nicht die Akkustik, sondern den Klang.





    In diesem Gebilde ist alles was man an "Klang" braucht. Das Fell, der Stimmrahmen und die Ausführung des Fellauflagepunkts. Das macht den Klang, nix Anderes. Der Rahmen bildet nur einen Resonanzraum und formt die Akkustik. Natürlich kann man auch Frequenzverschiebungen mit dem Rahmen erzeugen, aber alles was man an eigentlichem Klang bruacht ist auf dem Foto.

    Seamus mag seinen optimalen Klang gefunden haben, ich habe auch meine "MyOwnSpecial" aber das bedeutet doch nicht, daß eine 39cmx15cm Trommel jetzt immer "die optimale Größe für traditonelle Tunebegleitung" ist. Bau eine SOK 1:1 aus Polyamid nach und das Ding klingt komlett anders. Du brauchst sie nur aus Schichtholz statt Sperrholz bauen und sie klingt anders.

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  • Na gut, woher soll ich wissen, dass das Märchen sind?

    :(

    Akkustik? Klang? Hm ... dazu kann ich nix sagen, bin ja kein Maker? :))

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  • Ja, ein bisschen Mystik und ein paar Märchen sind doch auch schön. Und gerade die Bodhrán lebt doch auch von der Mystik. Also nix für ungut :)) ;)

    Das Ganze ist auch nicht so einfach zu erklären weil man echt haarklein zwischen Klang und Raumklang unterscheiden muß. Ist aber ja auch egal, wie du schon gesagt hast ist das nicht das Problem der Kunden sondern der maker.

    Und jetzt haben wir uns wieder alle lieb, machen Gruppenkuscheln und cutouts :))

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  • Zitat

    Original von bodhranmaker
    Auch Stützräder beim Fahhrad sind legitim :D:D:D



    na ja, aber didaktisch sehr umstritten, da das Gleichgewicht nicht geschult wird. Ausserdem: hast du jemals probiert, mit Stützrädern eine schnelle Kurve zu fahren *autsch*. Um die BTT-Kurve zu kriegen: insofern vielleich doch mit Strebe/Kreuz/Cutout vergleichbar :D

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Eigentlich wollte ich genau das damit sagen ;)


    Was ich noch zu Mats posting sagen wollte:

    Natürlich kann man die Luftsäule zu jedem Ton berechnen und dementsprechend die Kessel bauen. So wie beim Orgelbau.
    Alex Zachow von Troyan Schlagzeuge macht das so bzw. bietet das an. Ich glaube er hat erst ein einziges Mal ein richtig "gestimmtes Schlagzeug" gebaut, wo also sowohl die Luftsäule als auch die Wanddicke der Trommeln richtig auf den entsprechenden Ton gebaut bzw. dann richtig ausgedreht wurden. Er hat auch eine Meisterarbeit über das Thema geschrieben. Dabei stellt man fest, daß die Standardschlagzeugkesselgrößen gar nicht so weit davon entfernt sind. (Zufall ?!?)

    Wenn ich also die Sache weiterdenke könnte man eine Bodhrán bauen die (da ja die meisten tunes in D oder G sind,) eine Luftsäule von G hat.
    Das wäre also eine "optimale Bodhrán für die traditionelle Tunebegleitung"

    Das Problem ist nur, daß wir dann noch den Arm in die Luftsäule stecken und mit Naturfellen arbeiten....

    ...ein Fass ohne Boden ;)

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  • Stützräder, ich fass es nicht ... :evil:

    Wenn ihr jetzt mit dem Stänkern nicht aufhört, fordere ich euch zu einem Bodhran-Duell raus. Cut-out gegen Cut-off.

    :D

    Dann wäre das Thema vom Tisch! Überlebende haben Recht oder zumindest den evolutionären Kampf gewonnen. ;)

    (eind D-Bodhran mit Cutout - da würde ich mir unter Umständen vielleicht sogar noch mal ne Hed zulegen) :))

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Zitat

    das gibts schon. Nennt sich iBodh



    ?( Dein Ikea-Hocker hat ja nicht mal nen Cutout!

    8)

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  • Mal in diese hitzige Diskussion eine ganz unparteiische Meinung von einem "Außenstehenden" geworfen, der bisher als "bestes" Instrument eine Palisanderbodhrán von Guido gespielt hat, und jetzt in seiner BLD seine Erfüllung findet.

    Meine Erfahrung von den Sessions, die ich bis jetzt besucht habe, zeigt, daß der Klang der BLD ca. das wiedergibt, was ich persönlich mir von einer Bodhrán wünsche: Ein wuchtiger Bass, der (durch wirklich puren Zufall und Einwirken der Heizung, die sich unter meiner Sitzbank befand) 2x in einer Session, bei offen gespielter Bodhrán genau den Grundton des Tunes traf... ;) ...interessante Mitten und knackige Höhen wenn's drauf ankommt, um Akzente zu setzen.
    Ich hab auch mal ein paar "Wohnzimmeraufnahmen" mit nem AKG Gesangsmikro gemacht, und beim Bearbeiten eine zimlich geniale Ausgewogenheit der Frequenzen festgestellt. (Abstand Mikro-Bodhrán ca. 15 - 20 cm, mittig ausgerichtet)

    Meiner Meinung nach kann man sich beim Bodhránbau wirklich verkünsteln, und wilde Berechnungen anstellen, was jetzt die Klangdynamik angeht. Programme zum Berechnen von HiFi-Boxen gibt es zuhauf, und auch da ist die Kunst des Faltens von irgendwelchen Hörnern zum optimalen Klangdesign eine Kunst für sich.

    Wie Christian schon sagte, spielen hier noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren mit, wie der Arm in der Luftsäule, das Fell, etc...
    Man kann halt nicht alles richtig berechnen...

    Und ich für meinen Teil verlasse mich da gerne auf die Erfahrung diverser Bodhránmaker.. wenn Christian sagt, daß alles bis 16 cm ok ist, dann hat das schon seinen Grund.

    Und: Geschmäcker sind verschieden. Aber dafür gibt es ja auch genug Auswahl an Modellen verschiedenster Bodhránmaker. Wenn jemand ne richtig tiefe Ziege haben will, weil er den Klang toll findet, dann soll's halt so sein. John Joe Kelly hab ich vor knapp 9 Jahren auch mit einer mega-tiefen Bodhrán mit Eingriffloch spielen sehen.

    Lustigerweise setzt sich immer mehr der Trend unter den rennomierten Bodhránspielern durch, zu der "obligatorischen Quoten-O'Kane" mindestens eine Hedwitschak-Bodhrán im Repertoire zu haben... ;)

    Ich jedenfalls bin gespannt auf jede Neuentwicklung (iBodh... auch wenn's gewöhnungsbedürftig aussieht...), und freue mich momentan über ein geniales Instrument (BLD), mit dem ich mich immer mehr zurechtfinde. Was dann die Steigerung sein wird, RWE, GPS, MOS, WWI (was weiß ich)... das werd ich bestimmt noch z.B. auf nem Workshop rausfinden.

    Und bis dahin behalte ich den Satz im Hinterkopf, den mir Phil Smillie (Tannahill Weavers) mal gesagt hat:
    "There is no real right or wrong.. there's just the way you do it."

    In diesem Sinne.... :)

  • Zitat

    Was dann die Steigerung sein wird, RWE, GPS, MOS, WWI (was weiß ich)...


    Jau, auf die WWI bin ich auch schon sehr gespannt, bei Christian ist man vor Überraschungen nie sicher, aber DAS wird die Bodhrán schlechthin werden.
    Ich frage mich in letzter Zeit immer öfter, wie es ein Mensch bloss schafft, neben der täglichen, hochlöblichen Arbeit als Bodhránmaker laufend solche revolutionären Dinge wie die iBod und anderes sich auszudenken und zu bauen.
    Jedenfalls schonmal ne Blindvorabbestellung für eine WWI (ohne Cutout!) notieren. :D

  • X( Am besten die ganze Seite cutouten!

    viele Grüße

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Moin
    schön, dass die beiden off topic Könige hier mal was zu meckern haben. :) :D

    In Catweazle's post kam ja wenigsten noch das Wort cut out drin vor....
    Aber stimmt natürlich: Wenn noch was zum cut out zu sagen ist, dann gerne, aber bitte nur zum cut out...
    Grüße
    Der Rolf