CD selber machen: GEMA, Copyright etc.

  • Zitat

    Original von zriiis
    .da muß eine CD her...




    Kennt eigentlich irgendjemand ein Label, wo man mal ne in Eigenproduktion hergestellte Demo-CD hinschicken kann? Wir wollen ja nicht reich und berühmt werden, aber zumindest das Gehampel mit "Wir haben da zwar was gemacht, kann ich dir auch brennen, aber ich darf nicht verkaufen und übrigens brenn's bloß nicht weiter wegen der Gema ...." bin ich mittlerweile satt. Ihr wisst was ich meine... :D

    Gruß Michael

  • naja

    n eigenes label/eigener verlag dürfte schon SEHR aufwendig werden..... wenn man dann auch optisch schöne CDs haben/verkaufen will (also nicht einfach rohlinge wo noch TDK oder SONY oder sonstwas draufsteht - und n aufkleber drübergepappt is *g*)

    Zitat

    "Wir haben da zwar was gemacht, kann ich dir auch brennen, aber ich darf nicht verkaufen und übrigens brenn's bloß nicht weiter wegen der Gema ...." bin ich mittlerweile satt. Ihr wisst was ich meine...


    öhm
    ich kenn mich ja net aus (drum frag ich ja auch 8) ) aber wieso darf man von seiner eigenen band net CDs brennen und verkaufen (in kleinerem rahmen)
    und wieso darf die der freund der die CD geschenkt bekommen hat das ding nicht brennen
    würde doch aufs selbe rauslaufen wie eigene musik in eMule oder sonstwas online zu setzen.... (oder is das AUCH verboten?)
    also so langsam kommen mir die regelungen da leicht lächerlich vor......... :rolleyes:

    naja
    klärt mich doch mal wieder auf ;)
    man dankt

  • Moin
    wenn DU die Stücke alle selber komponiert hast und eingespielt hast kein Problem. Wenn Du Stücke, die Du aufnimmst Copyright haben (so wie Flook Stücke z.B.) dann gibt es Ärger und zwar zu Recht.
    Wieso sollte eine im Eigenverlag rausgegebene CD aufwendiger sein als eine bei einem Label ?
    Klar, die helfen vielleicht beim Cover etc., dafür muß man die aber auch erstmal finden, die bereit sind Arbeit (und Geld) in die CD zu stecken.
    Heutzutage kann man recht kostengünstig kleine Auflagen (500er oder 1000er) pressen lassen, muß aber GEMA bezahlen. Das wars, mehr macht der Eigenverlag nicht (außer Werbung etc...)
    Grüße
    Der Rolf

  • Hoi,

    interessant.

    Zitat

    wenn DU die Stücke alle selber komponiert hast und eingespielt hast kein Problem. Wenn Du Stücke, die Du aufnimmst Copyright haben (so wie Flook Stücke z.B.) dann gibt es Ärger und zwar zu Recht.



    Frage, die sich mir auftut: wie ist das denn bei traditionellen Stücken und ab wann ist eine eigene Komposition einen eigene Komposition? Dass man Flook-eigene Stücke nicht einfach nachspielen und ohne Genehmigung veräußern darf, vesteht sich von selbst. Oder zahlt man dann einfach an die GEMA und gut?

    Zitat

    Heutzutage kann man recht kostengünstig kleine Auflagen (500er oder 1000er) pressen lassen, muß aber GEMA bezahlen.



    Kapier ich noch nicht. Zahlt man GEMA immer, wenn man nicht selber komponiert hat, also auch für traditional Tunes (wer definiert eigentlich was da dazugehört?). Zudem gibt es noch Stücke (wie z.B. Catharsis), die ausdrücklich von der Komponistin freigegeben wurden. Wie steht es damit?

    Ich finde das Musikrecht ziemlich verzwackt und das Thema wäre schon einen eigenen Thread wert, falls es den noch nicht gibt (ich glaub wir hatten das Thema schon mal angeschnitten, es wird übrigens auch z.B. im Harfenforum und in der Irtrad diskutiert).

    liGrü

    Mat :)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Moinsen
    werde das gleich mal hier rauslösen.
    Also: GEMA zahlt man immer, vorher darf kein Presswerk eine CD pressen. Wenn die CD der Hit wird, bekommst Du ja auch immer was wieder. Und zwar: Als Komponist und Bearbeiter alles, wenn das Ding trad. ist oder Du ein komponiertes Stück nachspielst bzw. bearbeitest nur einen Anteil (1/12 glaube ich...).
    Grüße
    Der Rolf (der auch nur ein gesundes Halbwissen hat)

  • Moin Threadmaster,

    vielen Dank für den neuen Thread!

    Ich habe leider nur gesundes Halbverständnis: :D

    Also:
    1. man bekommt quasi die ganze GEMA-Gebühr zurück, wenn das Ding ein Hit wird? (wie hoch ist denn die GEMA eigentlich, bzw. ab wann ist ein Hit ein Hit?)

    2. Wenn man GEMA zahlt, kann man ohne Genehmigung Stücke anderer Interpreten interpretieren? Flook z.B.?

    3. Selber pressen darf man nur komplett selbst Gemachtes und muss dann keine GEMA bezahlen?

    4. Was ist eigentlich aus der Session-GEMA-Geschichte in Hannover geworden? Gibt es da schon News?

    liGrü

    vom Mat :]

    PS: hab grad man in der Online-Datenband der GEMA geschaut. "The North Star" von Brian Finnegan findet man hier nicht, hingegen "Catharsis" von Amy Cann. Verwirrend das Ganze. Bekommt Amy von der GEMA Geld? Ich nehme an, es gibt da noch Internationale GEMAS, hm? GEMA-Repertoire-Datenbank

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Jo...genau über diese Probleme denke ich gerade massivst nach.
    Wie ist es z.B. mit folgendem Fall...
    Ich hätte da beispielsweise eine wunderschöne Version von "She moved through the fair" eingespielt, die stark an die Version von Loreena McKennit erinnert, aber mit einer eigenen Klavierstimme. Traditional? Bearbeitungsklau? Eigenes Recht an der Klavierbegleitung? Sinead O'Connors Version klingt ja schließlich auch so ähnlich...


    Gruß Michael


  • Eine kleine Hilfe, oder ein Anfang:

    Von: http://www.brennfabrik.de/gema.htm :

    Zitat

    Ist keine Musik auf Ihrer CD enthalten, dann muss auch keine GEMA Meldung vorgenommen weden. In diesem Fall senden Sie uns einfach das ausgefüllte Freistellungsformular.



    Zitat

    1. Auch wenn alle Titel auf dem Tönträger GEMA- frei sind, muß die Vervielfältigung gemeldet werden. Es fallen dann aber keine Kosten an. Es muß lediglich die GEMA-Werkmeldung an die GEMA geschickt werden.



    Zitat

    2. Wenn alle Titel GEMA- pflichtig sind, es sich aber um Promotionexemplare handelt, sie also nicht verkauft werden und eine Auflage von 500 Stk nicht überstiegen wird, fällt eine GEMA Mindestvergütung von 0,64 € pro Tonträger an. Bitte geben Sie auf dem Werkmeldeformular einfach als Verwendungszweck "Promotionsexemplare" an.



    Zitat

    3. Wenn alle Titel GEMA-pflichtig sind und der Tonträger verkauft werden soll, berechnet sich die Gebühr nach dem Verkaufspreis an den Handel (HAP). Beispiel:



    Zitat

    Bei einem HAP von15 € ergeben sich Lizenzgebühren von 1.39 € pro Tonträger. Das entspricht 9,25% vom Nettopreis.



    Zitat

    Die Records AG kann eine GEMA Meldung nicht für Sie übernehmen. Wir bitten Sie daher die GEMA- Vervielfältigungsanmeldung selbst vorzunehmen, d.h. die GEMA stellt Ihnen direkt die eventuell zu zahlenden Lizenzen in Rechnung. Dies bietet für Sie den Vorteil der geringeren GEMA Mehrwertsteuer von lediglich 7%.



    Zitat

    Wenn Ihre Unterlagen bei der GEMA eingegangen und geprüft wurden, dann erhalten wir von der GEMA eine Freistellung zur Produktion. Vor Auslieferung der CDs benötigen wir diese Freistellung. Ohne Freigabe der GEMA dürfen wir keine Audio CDs ausliefern!



    Nich ganz billig der Spaß bei 500 Stück!

    Grüße

    Sven

  • Hi Sven u.a.,

    ja, so kommen wir allmählich in der Sache weiter, vielen Dank.

    Dennoch: ich meine, dass man beim Verleger eines Interpreten, der dessen Rechte wahrnimmt, anfragen muss, falls man dessen Stück interpretiert/kopiert. Oder seh ich das falsch?

    Und: wie ist das bei Auftritten? Wenn ich ein Stück von Flook vortrage (oder es sollte jedenfalls so klingen), reicht es wenn es der GEMA gemeldet wird? Wer macht das, Veranstalter/Band etc. ?

    liGrü

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • wenn ich nichts falsch verstanden habe, müsste es reichen, wenn das Ganze angemeldet ist. das macht im Normalfall der Veranstalter. Flook ist ja auch bei der Gema angemeldet, die bekommen dann aufgraund der Anmeldung Gelder.
    Da müssten mal die Leute sich melden, die schon CDs gemacht haben. Weiß vielleicht jemand sogar, wieveil da so rüber kommt, oder wieviele Radioauftritte ein song braucht, damit sich die GEMA-Gebühr rentiert?

    Liebe GRüße
    Sven

  • Also ich weiß das nur von schriftlichen Veröffentlichungen. Da gibt es von der VG Wort (GEMA für Schreiberlinge) schon ein bisschen Gelder...für 1 Seite immerhin ca. 3-4 Euro, je nach Publikation.

    viele Grüße

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Ahoi !

    Weiß eine/r von Euch, wie das mit Gema oder Recht aussieht, wenn man sich wie ich mit dem Gedanken beschäftigt, mal ein leckeres Soundbeispiel von sich hier ins Forum zu stellen, aber mit Begleitung einer namhaften Band von CD (ein Track)?

    Das Gute ist ja, daß sich die Jungs auf CD nicht wehren können! :D

    Cheers
    Ralf

  • Ahoi du Nordlicht!

    Ich würde sagen: wo kein Kläger da kein Richter!

    viele Grüße vom Mat :D

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • :-)))) Ahoi...

    Was ich zu Michael noch anzufügen hab: Und wer weiß, vielleicht engagiert dich die Band dann als Trommler?

    Ralf, wir warten jetzt alle gespannt auf Sound von dir!
    Es gibt kein Zurück mehr...

    :-)

    :]

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Naja, mein Soundbeispiel war so etwas, gemeckert hat bisher keiner. sollte Altan in diesem Forum blättern und sich beschweren, müsste mans halt wieder raus nehmen.Und der Rolf, der verräts doch nicht weiter,oder ;) ?

    BTT: Was mich interessieren würde: Der konkrete Weg einer GEMA-tauglichen CD, inkl. genaueren Kosten als die schon oben erwähnten. Gibts da noch einen Fallstrick, oder wars das?


    Liebe Grüße

    Sven

  • Man sollte aber sehr vorsichtig sein. Nicht nur, daß ein Werk ohne Erlaubnis benutzt wird, es wird auch noch verändert und dafür benötigt man auch eine Erlaubnis!

    Natürlich bewegen wir uns im Folk, aber auch da gibt es Copyrights. Altan gehört nun gerade zu den großen Gruppenmit Manager und Verlag. Es kann auch sein, daß nicht Altan selbst, sondern der Verlag ärger macht. Die kennen kein Pardon und man kann sich da auch nicht herausreden, daß man ein kleiner Folkie ist!

    Wenn, dann würde ich lieber das Material von einer kleinen Band nehmen, die sich selbst vermarktet und keien Manager und Verlag hat!

    Aber das nur als kleinen Hinweis, es kann auch sen, daß nichts passiert...

    Guido

  • Moin
    würde ich genau wie Guido sehen und hatte bei dem Altan Beispiel schon ein wenig Bauchschmerzen...
    Guido, nu schreibst Du schon hier im Thread, sach doch mal was zu diesen ganzen GEMA CD und Selbstverlaggeschichten, um die es weiter oben ging, Du kennst Dich ja aus...
    Grüße
    Der Rolf

  • dann werde ich mal kurz was dazu erzählen, obwohl das Thema für alle Punkte zu umfangreich ist.

    Ich habe 1996 mit zwei Kollegen ein Label gegründet, welches immer noch existiert. Zur Zeit haben wir 22 Produktionen gemacht.

    Wenn man eine CD verkaufen möchte, muß man kein Label haben oder sich einem Label anschließen. Man muß nur bei der Pressung die Gemagebühr bezahlen. Wenn man auf der CD kein Gemapflichtiges Material verwendet hat, also selbstgeschriebenes oder traditionelles benutzt und das ganze selber brennt, dann muß man auch keine Gema abdrücken und kann es frei verkaufen. Wenn Gemapflichtiges Material benutzt wurde, kann man die CDs nicht einfach brennen und verkaufen, zumindestens ist das nicht legal, aber wo kein Kläger...

    Wenn man Gemamitglied ist und selbstgeschriebenes, was auch bei der Gema angemeldet ist, vertont, dann muß man auch für sein eigenes Material Gema bezahlen. Eine Ausnahme gibt es nicht.

    Noch ein keiner Tipp. Wer eigene CDs produziert und sie offiziell pressen läßt, sollte der GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (http://www.gvl.de/)) beitreten. Hier bekommt man für jede verkaufte CD Geld zu einem bestimmten Satz zurück. Der Beitritt bei der GVL kostet nichts. Auch wer als Gastmusiker arbeitet und eine Abtrittserklärung unterschreibt, bekommt etwa 40 Prozent des Honorars noch einmal von der GVL. Wer also 100 Euro verdient bekommt noch einmal 40 Euro on Top! Ferner bekommt man nach 20 Jahren GVL Zugehörigkeit und unter der Voraussetzung, daß man 18 Jahre eine GVL Ausschüttung erhalten hat (diese ist Jährlich), den Durchschnittsbeitrag der 20 Jahre als Ausschüttung ab dem 20igsten Jahr. Die jährliche Ausschüttung errechnet sich aus den Studiomusiker Honraren und den CD verkäufen eines Jahres. Diese muß man bei der GVL einreichen.

    Beispiel: Jemand ist 20 Jahre GVL Mitglied und hat in den Jahren jedes Jahr 400 Euro erhalten (ist zwar ungewöhnlich, da man meistens jedes Jahr einen anderen Betrag erhält, aber zum Rechnen ist das besser). Dann rechnet man 18 x 400 und teilt es durch 400. In diesem Fall kommt natürlich 400 Euro raus. Diese 400 Euro bekommt man dann jedes Jahr, egal ob man für 400 Euro Ausschüttungen hat oder nicht. Wenn man ab diesem Zeitpunkt nur 120 Euro als Ausschüttung hat, wird der Betrag auf 400 Aufgerundet. Wenn man nichts einreicht bekommt man trotzdm 400 Euro. Wenn man mehr als 400 Euro als Ausschüttung hat, hat sich die Geschichte erledigt. Der Sinn dahinter ist der, das Künstler mit den Jahren voraussichtlich nicht so viele Engagements bekommen, dann aber trotzdem von der GVL gefördert werden. Man kann auch von einer kleinen Rente sprechen.

    Ich bin jetzt so 10 Jahre dabei und habe seitdem immer Ausschüttungen gehabt! Noch 10 weitere Jahre und es geht bei mir los!

    Nun noch mal zum Label und Verlag. Einen Verlag kann jeder ohne irgend welche Auflagen gründen. Ein Label nicht. Man muß einen Gewerbeschein haben und eine CD Produktion machen. Beides muß man bei der IFPI (http://www.ifpi.org/) einreichen. Wenn alles ok ist, erhält man den Labelcode. Der steht auf der CD und ist eine 5 stellige Nummer, die meistens in einem Oval stehen. Mit diesem Code kann der Radiosender die Stücke abrechnen. Außerdem spielen die meisten Radiostationen die Stücke nicht die keinen Labelcode haben.

    Wenn man dann bei der Pressung die Gema Bezahlung runterschrauben möchte, tritt man der VUT (Verband unabhängiger Tonträgerhersteller (http://www.vut-online.de/)) bei. Diese hat einen Rahmenvetrag mit der Gema und kann bei jeder Pressung 20 Prozenz als Promotionmaterial abrechnen. Dieses ist Gemafrei!!!

    So das soll es erstmal gewesen sein. Wenn Ihr noch fragen habt guckt erstmal auf die jeweiligen Seiten und wenn es dann noch Fragen gibt, fragt mich...

    Guido



  • Ich werde dich auf dem Laufenden halten...bin gerade dabei 46 min selbst aufgenommenes Audiomaterial selbst finanziert auf den Weg der ersten Vermarktung zu bringen. Ich denke, eine Auflage von 500 ist durchaus realistisch. Ich rechne mit Ausgaben von etwa 1000,- Eurolingen. Richtig teuer wird's mit einem professionellen Mixmastering und einem Glassmaster... Da weiß ich noch nicht, ob sich das wirklich lohnt. Aber schauen wir mal...

    Gruß Michael