Anforderungen an Lehrende

  • Hi Folks,

    mal ein Thema, das m. E. hier in diesen Thread gehört. Wie kommts dazu?

    Mittlerweile werde ich auf Sessions immer öfter angesprochen, ob ich Unterricht geben würde. Das Gefühl nach einer solchen Anfrage war immer eine Mischung aus: "Oh toll, da gefällt einem wie du spielst" und "aber ich kann doch nicht einfach jemand unterrichten, was legitimiert mich denn hierzu?"

    Bisher hab ich das immer abgetan mit Hinweisen auf Leute, die das m. E. viel besser können als ich.

    Nur sind erfahrene (?) und kompetente (?) Lehrer und die Kurse in ganz Deutschland immer noch relativ spärlich gesät und nicht jeder hat die Möglichkeit, z. B. 500 km für ein WE nach Proitze zu fahren. Wobei ein WE-Kurs sicherlich leichter zu bewerkstelligen ist als Einzel-Unterricht (für den man nicht alle zwei Wochen ein paar hundert Kilometer weit fahren kann - v. a. um erste Grundlagen zu erlernen).

    Wer den "Schwarzgurt" für Bodhran machen möchte, muss eben dann zu den großen Meistern oder gleich nach Irland (wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob man den "Schwarzgurt" nicht eher in Deutschland bekommen könnte).

    Was meint ihr Lehrenden und nicht- oder noch nicht Lehrenden dazu? Was muss oder sollte man auf jeden Fall drauf haben, um jemand nicht nachhaltig trommelmäßig zu vermurksen? Wir hatten ja schon mal das Anforderungsprofil für unterschiedliche Entwicklungsstadien für Schüler diskutiert.

    Nun, wie schaut das denn mit der reinen (?) Lehre aus? Macht da jeder was er will, erzählt jeder was er will?
    Was sind die (Minimal-)- Anforderungen an einen guten Lehrer? Muss/sollte er z.B. nicht in einer tollen Band spielen mit vielen veröffentlichten CDs? Was macht den Unterschied zwischen Referendariat und Oberstufenlehrer aus (abgesehen vom Gehalt)?

    Ich denke, einige Fragen sind erst mal ein wenig rhetorisch und alle die hier lehren machen das mehr oder weniger nach Gutdünken. Andererseits machen sich bestimmt einige von euch ähnliche Gedanken, oder seh ich das falsch?

    However, würde mich mal interessierien was die Peergroup dazu meint.

    viele Grüße ins Forum

    Euer Mat


    :]

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hallo Mat,

    die Frage ist mehr als berechtig, alle mal um zu bewirken, dass niemand auf die Idee kommst zu sagen „wieso gibt denn xy Unterricht, der kann ja noch nicht mal eine Quintole“.

    Da die „Lehrplaninhalte“ so unterschiedlich sein können, wie die Bedürfnisse der Schüler, stellst Du eine schwere Frage.

    Hinzu kommt, dass die Fähigkeit Inhalte gut zu vermitteln, nicht immer mit Spielstärke (und umgekehrt) zusammenfällt. Bei Einführungskursen wären somit die Anforderungen an einen Lehrer meiner Ansicht nach ganz andere als bei Fortgeschrittenen-Kursen.

    Bin gespannt was hier an Beiträgen kommt.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Gute Frage MAT!!

    Ich würde das ganze anders aufziehen. Da ich im Hauptberuf Lehrer bin (da oute ich mich jetzt einfach mal), denke ich dazu Folgendes:
    Was der OJey schreibt macht Sinn, denn nicht jeder , der gut spielt, kann Wissen gut vermitteln! ABER: Jeder, der Wissen vermitteln will, sollte wissen, wovon er spricht!! Das heißt, er sollte die Fragen, die ihm Schüler stellen, umfassend und sachlich richtig, aber auch auf die SChülerfrage hin passend beantworten. Was nützt einem ein Lehrer, der eine Quintole spielt, wenn was anderes gefragt ist??

    Für uns (weil ich auch schon über Unterricht nachgedacht habe) bedeutet das:
    Wenn dich jemand fragt, der gerade anfängt, kannst du den bestimmt unterrichten, denn die Quintole brauchst du nicht!! Auch wenn du sie kannst -geübt seit Proitze? ;) -
    Wenn jemand dich fragt, ob du ihm nicht mal diese oder jene Quintole beibringen kannst, kannst du immer noch auf diverse Leute verweisen!

    Im Endeffekt sollte sich das auch den Unterschied zwischen Referendar und Oberstudienrat ausmachen: DU entscheidest, was du kannst und in der Lage bist, weiterzugeben, nicht das Geld!
    Du als sagen wir mal Studienrat, kannst vielleicht schon einiges verlangen, aber eben nicht mehr als der Oberstudienrat. Aber: Oft machen in der Schule frisch motivierte Referendare guten Unterricht.

    Zusammengefasst: Das muss jeder selbst entscheiden, was er sich zutraut. Meiner Meinung nach ist da eine gewisse Offenheit gegenüber den "Schülern" wichtig. Du kannst denen deutlich machen, was du kannst und willst, und eben auch was du nicht kannst. Wenn du sie dann "weitergibst", ist das doch ok.
    Was ich nicht ok finde: Leute unterrichten, Geld abziehen und wenig bringen, solche schwarzen Schafe(oder Ziegen) gibt es ja auch in jeder Branche. Aber da ich dich kennen, mach ich mir da keine Sorgen.

    Ach und: Nicht , dass jetzt wieder etwas losgeht: Ich hab mit meinen Äußerungen keine bestimmte Person gemeint, weder mit dem Oberstudienrat, noch mit dem Schaf, war alles ganz allgemein gemeint!

    Liebe Grüße

    Der Sven

  • Freut mich, dass ich mich mit dem Thema offensichtlich nicht in die Nesseln gesetzt habe :D

    @ Oliver:

    Zitat

    Hinzu kommt, dass die Fähigkeit Inhalte gut zu vermitteln, nicht immer mit Spielstärke (und umgekehrt) zusammenfällt.



    Da kann ich nur sehr zustimmen. Das waren bei mir lehrreiche irische Erfahrungen (ohne jemand schlecht zu machen). Nicht jeder, der zu den Top-End-Spielern gehört, hat die Fähigkeit, das Spiel auch zu vermitteln. Andererseits lernt man auch allein, indem man das Vorbild vor einem hat. Aber so wie jeder andere Lehrmethoden hat, so haben die Schüler auch unterschiedliche Fähigkeiten, was den Prozess des Lernens anbelangt. Ich könnte z. B. weniger gut analysieren, was JJK so alles anstellt und bin da auf Leute angewiesen, die das drauf haben.

    Zitat

    Einführungskursen wären somit die Anforderungen an einen Lehrer meiner Ansicht nach ganz andere als bei Fortgeschrittenen-Kursen.



    Herzlich willkommen in der PISA-Diskussion! 8)
    Im Moment ist wie ich das einschätze fraglich, ob man nicht vor allem in der Vorschule fachlich qualifiziertes Personal benötigte. Die Schäden, die man bei Frischlingen verursacht, die dann womöglich monate- oder jahrelang Halbgares schlucken müssen, könnten der Grund für intensive Verdauungsprobleme sein. Nach oben reguliert es sich m. E. aber eh von selber. Kein fortgeschrittener Fortgeschrittener wird zu einem No-Name-Lehrer gehen. Wobei man ja vielleicht grad von denen noch was lernen könnte, was man bei den Bodhran-Champs noch nie gesehen hat.

    Sven, aha, Lehrer bist du: :D
    Freut mich sehr, dass du dir keine Sorgen um mich machst.
    Deine Einschätzung, was die Offenheit anbelangt, kann ich nur unterstreichen. Ich denke, ich muss klar machen, was ich leisten kann und was nicht. Wenn man was nicht kann, macht es eh keinen Sinn es können zu wollen. ;) Ich denke, so soll es vielleicht sein: ich sag was ich kann und verweise für Quintolen auf andere "Spezialisten" (muss zugeben seit Proitze keine einzige Quintole geübt X( ).


    Schön, dass ihr euch gemeldet habt. Ich hoffe, dass die Diskussion noch ein wenig weiter geht. Ich fand die Einteilung von Guido für die verschiedenen Gruppen recht gut, vielleicht lässt sich sowas ja auch für Lehrer oder Lehrer im Referendariat erstellen.

    Noch was: ich fände es im Prinzip nicht schlecht, einen gewissen "Code of Conduct"- gewisses Niveau, "Good laboratory practice" was Unterricht anbelangt - zu "etablieren". Denn: Wir Trommler sind in einer besonderen Situation z.B. in Sessions, weil wir

    1. Erst seit den 50er Jahren mitspielen dürfen:D

    2. Sehr oft sehr früh in einer Session mitspielen (weil wir die Trommel für ein einfaches Instrument halten und uns selber für rhythmisch äußerst begabt, zudem hängt noch so ein Teil vom letzten Urlaub an der Wand) :O

    3. Als Trommler in Sessions sehr viel Macht haben (wir können in kürzester Zeit aus einer netten Session ein verquirltes Etwas machen - und ich erlebe eher selten, dass sich Musiker dann den Mut nehmen und den Trommler dezent darauf hinweisen, dass er doch besser noch ein Weilchen üben soll)

    Also: Was sollen und müssen Unterrichtende drauf haben?


    viele Grüße

    Mat
    ;)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Ich bin zwar keine Lehrerin, aber immerhin Logopädin :] .
    Und außerdem Bodhran-Schülerin.
    Daher der Senf von mir:
    Ich meine, zu jedem guten Unterricht gehört ein Plan, wie (d.h: in welchen Schritten) der Schüler vorwärts kommen soll. Klar, in Absprache und abhängig vom Können und Vorankommen.
    Daraus folgt: Man muss den Stand des Schülers realistisch einschätzen und entscheiden, was schon sitzt, was bis zum nächsten Mal voraussichtlich sitzen wird, was er/ sie bestimmt noch nicht hinkriegt.
    Außerdem wäre es nützlich, seine CD-Sammlung gut zu kennen, damit passende Stücke raus gesucht werden können.
    Und dann muss man ja auch noch erklären, zumindest zeigen können, was man meint. Also sollte man ein Muster auch gaaanz langsam spielen können. Oder entsprechend sprachlich begabt sein ;)
    Gruß!

    ...and I never will play the Wild Rover no more!

  • Moin
    dann mal was vom Bodhran Lehrer:
    Gyde hat die wichtigsten Punkte schon aufgezählt. Dann kommt noch dazu, dass man am besten mehrere Wege haben sollte, den Schülern das zu Erlernende beizubringen. Der eine kann es graphisch besser, der andere muß es zehnmal hören. Wichtig ist es ebenfalls, bei den Fortgeschrittenen zumindest, die patterns aufbrechen zu können, um sie dann den Schülern in mundgerechten Happen servieren zu können. Ein freundliches, selbstsicheres Auftreten gehört auch dazu, und wenn man dann noch einschätzen kann, wann welcher Schüler wieviel Kritik verträgt und man denn Mumm hat, diese dann auch anzubringen, dann sollte es ein netter, aber auch vorwärtsbringender Unterricht werden. (Was ein langer Satz ! :) )

    Grüße
    Der Rolf

  • Interessantes Thema! Ich denke, die wichtigsten Punkte sind schon genannt. Zu den wichtigsten gehört neben einem gewissen selbstsicheren Auftreten sicher, dass man die Sachen, die man unterrichtet, auch verständlich erklären und auch selber sauber spielen kann. Ich finde es immer äusserst peinlich, wenn ich genau die Fehler mache, die ich einem "Schüler" eigentlich austreiben will. Das ganze hat übrigens einen positiven Nebeneffekt: Dadurch, dass ich mich beim demonstrieren extrem auf die saubere Ausführung konzentrieren muss, lerne ich selber beim unterrichten sehr viel.

    Natürlich ist es auch von Vorteil, wenn man möglichst jede Frage auch fundiert beantworten kann. Ich denke aber mal, dass jede(r), der hier im Forum ein bisschen aktiv ist, schon alleine durch das Forum einen recht großen Background hat, der sicher jede Frage in einem Anfängerkurs abdeckt. Es wirkt natürlich immer überzeugend, wenn man dazu noch Geschichten aus dem eigenen Leben dazugeben kann.

    Wichtig finde ich auch, dass man selber mal Workshop-Teilnehmer war und sich nicht als reiner Autodidakt präsentiert. Ich selber habe an Guidos erstem Bodhrán-Workshop teilgenommen, sein Stil hat mich natürlich beeinflusst, sowohl im Spielen wie auch im Unterrichten. Aber ich weiß, was auf mich zukommen kann, was mir wiederrum Sicherheit gibt.

    Was ich persönlich schwierig finde, ist, wenn in einem Kurs ein völlig inhomogenes Niveau herrscht. Ich unterrichte Irish-Step an userer VHS und dort gibt es Leute, die mit sehr kleinen Fortschritten zufrieden sind genauso wie äusserst ehrgeizige Teilnehmer, die auch sehr schnell lernen. Kümmere ich mich um "die Guten", sind "Die Schlechten" frustriert, andersherum langweiligen sich die Cracks.

    Wie auch immer, auch das Lehren muss man lernen, ich finde das geht am besten, wenn man mit Einzelunterricht anfängt, dann fällt wenigsten der Gruppenstress weg...

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Zitat

    Original von Andreas


    Wichtig finde ich auch, dass man selber mal Workshop-Teilnehmer war und sich nicht als reiner Autodidakt präsentiert.



    Was natürlich bei den Leuten, die wie Guido und ich, angefangen haben, als es noch keine Workshops gab, schwierig wird. :D
    Grüße
    Der Rolf

  • :D Daran habe ich auch gedacht, als ich das geschrieben habe. Ihr konntet euch eben durch erfolgreiche Pionierarbeit auszeichnen, und wir dürfen davon profitieren ;)

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"

  • Tach auch,

    ich glaube ich sollte auch mal meinen Senf dazu geben...

    Ich wollte niemals unterrichten und wäre auch nie auf die Idee gekommen, wenn mich in Hamburg nicht ein Verein angesprochen hätte: "Du spielst doch ganz gut, hättest Du nicht mal Lust..." Am Anfang hatte ich abgesagt, mich dann aber umentschieden!

    Für mich war das eine gute Entscheidung, denn mit jedem Workshop übe ich eine saubere Technik. Mit diesem Background wird das Spiel immer genauer und besser.

    Da ich vorher noch nie Unterricht hatte, habe ich mich hingesetzt und mir überlegt, was ich von einem Lehrer verlangen würde. Etwas Erfahrung hatte ich als langjähriger Karatelehrer, aber das hat mir in vielen Bereichen nicht weiterhelfen können: "...Du spielst die ganze Zeit während ich rede, dafür machst Du jetzt 10 Liegestütz...(obwohl manchmal würde ich mir wünschen das durchdrücken zu können)".

    Was verlange ICH von einem Lehrer:

    - das er das was er unterrichtet auch spielen kann
    - das er das auch erklären kann
    - das er Fehler bei mir sieht, mich darauf aufmerksam macht und eine Möglichkeit findet, den Fehler nicht mehr zu machen
    - das er die Gruppe bei Laune hält, Spaß an der Sache hat und nicht nur monoton sein Programm runterratert
    - das er mich aufbaut und mich weiterbringt

    Um das alles zu bewerkstelligen muß man eine Menge Erfahrungen sammeln und macht bestimmt auch viele Fehler. Am Anfang habe ich mich gefragt, warum bei den meisten Leuten der Jig nicht wie ein Jig klingt. Es hat länger gedauert, bis ich darauf gekommen bin, daß die Leute die 4 nicht betonen. Solche Dinge kommen immer wieder. Erst mit den Jahren hat man so gut wie alles gesehen und im Optimum eine Erklärung und Gegenmaßnahme parat. Wenn nicht, sollte man zumindestens soviel Rückrad besitzen um auch zuzugeben, daß man es nicht weiß. Ein Mensch ist nicht allwissend und unfehlbar, auch ein Lehrer nicht. Eine Schwäche zuzugeben kann eine Stärke sein. Besser als sich irgendwas zusammenzureimen und den Leuten großen Mist zu erzählen!!!

    Im Laufe der Jahre ist mein Unterrichtsstil auch anders geworden. Das kommt mit der Erfahrung. Leider habe ich keine pädagogische Ausbildung um diese Komponente theoretisch zu bewältigen. Mir steht nur meine Menschenkenntnis und mein Verstand zur Verfügung.

    Ich glaube eine der wichtigsten Dinge die man sich überlegen muß ist die, warum kommt jemand zum Unterricht und möchte Bodhrán lernen. Da gibt es total unterschiedliche Ansätze:

    - der eine möchte einfach für sich ein bißchen trommeln, nur für zu Hause

    - der andere möchte in einer Band spielen und nicht einfach nur singen

    - oder er möchte neben den anderen Instrumenten noch ein weiteres lernen

    - ein ganz anderer möchte einfach nur feststellen, ob er überhaupt ein Instrument spielen kann

    - dann gibt es welche die versucht haben mit einem Buch oder einer Videokassette das Bodhrán Spiel zu erlernen, aber gescheitert sind

    - und es gibt die wenigen Fortgeschrittenen, die über den eigenen Tellerrand überweg gucken wollen und sich eingestehen, daß sie eben noch lange nicht am Ende des Bodhrán Spiels angelangt sind und tiefer in die Materie eindringen wollen.

    Fakt ist, es gibt viele Anfänger und je weiter Fortgeschritten das Niveau wird, desto weniger Leute bleiben am Ball. Das können folgende Gründe sein:

    - keine Zeit durch Familie und Beruf

    - Frust

    - neue Hobbys

    - Abneigung gegen den Lehrer und seinen Stil

    - tausend persönliche andere Gründe

    Die zwei größten Fehler die ich am Anfang gemacht habe sind:

    - ich habe nicht genug zugehört und sofort korrigiert

    - ich habe den Schülern zuviel zugemutet

    Ich bin immer davon ausgegangen, daß eine Person, die Geld für einen Workshop bezahlt auch möglichst viel mitnehmen möchte. Damit waren viele Leute überfordert. Jetzt unterrichte ich lieber in kleineren Schritten, und das hat nicht mit weniger Aufwand oder länger an meine Person binden zu tun, dafür sind die Erfolge größer, der Frust geringer und das Meiste bleibt auch hängen, weil man nicht überflutet wird.

    Ferner lasse ich die Schüler jetzt auch länger beim Vorspielen spielen. Viele bemerken von alleine, daß sie einen Fehler gemacht haben und fragen dann was sie falsch gemacht haben. Wenn nicht, dann muß man es ihnen sagen. Aber nicht nach dem Motto: "das war von vorne bis hinten schlecht, Du hast diesen und jenen Fehler gemacht". Erstmal müssen die Leute aufgebaut werden und wenn das nur ein Lob über die bessere Bodhrán Haltung oder Stick Haltung ist. Dann kann man immer noch auf die nicht genau ausgeführte Technik oder das fehlerhafte Pattern hinweisen. Man muß sich immer vor Augen führen, daß das Bodhrán Spielen für die meisten ein Hobby ist und das sie sich damit entspannen wollen. Streß, Mobbing, Streit haben die meisten schon in ihrem Beruf und/oder der Familie. Jeder Mensch möchte gelobt werden, damit kommt man viel weiter. Natürlich könnte ich die Anforderungen viel höher schrauben, aber dann wird es auch mehr Streß innerhalb der Gruppe geben. Die Spannung erhöht sich und der Ton wird dann meistens auch aggressiver.

    Auch wenn man sich bei dem einen oder anderen vielleicht denkt, der wird das nie schaffen, man weiß ja nie, welche Ansprüche die Person an sich hat. Der eine freut sich schon, wenn er der Bodhrán ein paar Töne entlocken kann, der andere erst, wenn er professionell Konzerte gibt. Ich als Lehrer kann das garnicht beurteilen. Ich würde mich niemals dazu verleiten lassen, zu jemanden zu sagen, daß er lieber Schach spielen sollte. Wenn mich einer direkt fragt, dann gebe ich auch eine Antwort, aber nicht beleidigend.

    Außerdem sollte man immer wissen, das jeder andere Probleme hat. Keine Frage ist zu dumm. Ich kann nicht von mir ausgehen, der einen hohen Spielstandard hat, daher muß ich mich möglichst in den Schüler und seine Problematik hineinversetzen und mir eine für ihn ausreichende Erklärung zurechtlegen. Wenn ich es im ersten Ansatz nicht vermitteln kann, dann muß ich mir einen anderen Ansatz ausdenken, der hoffentlich verständlicher ist. Da man sich nicht auf alles vorbereiten kann, muß man mit offenen Augen und Ohren unterrichten. Das ist für mich das Anstrengendste am Unterricht. Nicht das Spielen, sondern das permanente Aufmerksam sein. Die Schüler können mal abschalten, ich nicht, daher benötige ich auch meine Pausen!!!

    Außerdem sollte man auch wissen, daß es eine Menge motorischer Probleme gibt und auch rhythmische Unzulänglichkeiten sind so gut wie in jedem Workshop vorhanden. Man muß sich für alle Zeit nehmen. Das langsamste Schiff im Konvoi gibt die Geschwindigkeit an. Aber nach einer gewissen Zeit muß der Treck weiterziehen, dafür ist das halt ein Gruppenunterricht und keine Einzelunterricht. Da die Mitte zu finden, so daß die nicht so guten noch Spaß haben und Erfolge erzielen und die schnell Lernenden auch am Ball bleiben und gefordert werden ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Aber bei aller Freundlichkeit muß man auch mal hart bleiben und das Programm durchziehen oder bestimmte Personen zum nochmaligen Versuch ermuntern. Aber man muß auch den Punkt fühlen, wo der Schüler nur noch blockiert und man lieber den nächsten dran nimmt.

    Meine Einstellung ist immer so, ich bin ein Dienstleister und die Leute haben mich gebucht um was zu lernen. Ich kann nicht mit der Einstellung kommen, freut Euch, daß ihr bei mir lernen dürft. Dennoch muß man sich auch nicht verarschen lassen. Wenn nicht geübt wird und dadurch kein Vorankommen sichtbar ist, dann muß der Schüler seinen inneren Schweinehund überwinden und sich zu Hause auf den Hosenboden setzen. Diese Leistung kann nur er bringen, ich bin ja nicht bei ihm in der Wohnung. Letztendlich kann ich Bodhrán Spielen und muß es nicht erlernen , die Schüler wollen von mir was wissen und müssen auch ein bißchen was dafür tun. Wenn nicht, treten sie auf der Stelle...

    Als Fazit würde ich sagen, daß ein guter Lehrer:

    - NUR das unterrichten sollte, was er auch spielen und zeigen kann, ferner jederzeit wissen muß was er macht

    - das er ein gutes Auge mitbringen muß oder es zumindestens erlangen muß, um Fehler zu erkennen

    - das er bei Fehlern Methoden entwickelt diese zu verbesseren oder ganz abzustellen

    - das er den Schüler aufbauen und motivieren sollte

    - das er geduldig mit den Schülern sein muß (einer meiner größten Probleme, welches ich immer unter kontrolle halten muß)

    Ich freue mich über jeden, der große und kleine Erfolge erzielt. Das Beste Feedback was man mir geben kann, ist wenn der Schüler irgendwann noch mal zu meinem Unterricht kommt, weil es Spaß gemacht hat und er etwas gelernt hat.

    Ich hoffe das die Ausführung etwas helfen kann...

    Guido


  • Hallo Zusammen!

    Wow, das waren ja z.T. ziemlich erschöpfende Ausführungen, vor allem von Guido! Ich wollte schon vor zwei Tagen antworten, aber leider habe ich im Moment nicht so viel Zeit, weil ich meinen Workshop, der dieses WE stattfindet vorbereite :D

    Ich für meinen Teil habe das Gefühl, es ist alles gesagt und ein Lehrer, der all das berücksichtigt ist ziemlich gut.
    Aus persönlicher Sicht würde ich folgende Punkte besonders untersteichen:

    Wenn man sich dazu entschließt zu unterrichten, sollte man sich möglichst im Vorraus ein Programm überlegen, dieses aber nicht "durchknüppeln", sondern, wie Guido sagt, flexibel an das Lerntempo der Lernenden anpassen. Der schwierigste Teil dabei dürfte in der Tat sein, den Mittelweg zwischen fordern und unter- bzw. überfordern zu finden, vor allem in Gruppenunterricht.
    Dabei halte ich es für sehr wichtig, den Schülern, wenn sie etwas vorspielen sollen die Zeit zu geben, das, was sie spielen wollen und das, was sie tatsächlich spielen mit ihrem inneren Ohr abzugleichen und nicht zu schnell korrigierend einzugreifen.

    An dieser Stelle möchte ich euch kurz von Mel Mercier erzählen, dessen Unterrichtsstil mich vor zwei Jahren auf Inisheer total begeistert hat. Er hat 2 oder 4 Takte lang ein Pattern vorgespielt, dann waren die Schüler dran. Man sollte gar nicht glauben, wieviele allein schon mit dem mitzählen dieser 2 oder 4 Takte überfordert sind! Immerhin saß ich da im Fortgeschrittenenkurs...
    Diese Pattern hat er dann solange immer schwieriger gestaltet, bis nur noch wenige mitspielen konnten, dann hat er wieder leicht angefangen, entweder mit dem gleichen Pattern oder einem anderen.
    Dabei ist er fast ohne Worte ausgekommen und hat vom fortgeschrittenen Anfänger bis zum Fortgeschrittenen jeden erreicht und gefordert. Ich habe noch bei keinem anderen Lehrer (sorry Guido und Rolf) in so kurzer Zeit so viel gelernt.
    Was er auch gemacht hat und was ich in meinem ersten Workshop ebenfalls eingesetzt habe ist, die Trommel mal ganz wegzulegen, sich im Kreis aufzustellen und im Takt von einem auf das andere Bein zu wiegen (funktioniert gut mit 4/4 und 6/8, was anderes habe ich noch nicht probiert). Dann sagt man ein Pattern mit down-up (oder beliebigen Kombinationen davon) vor, die Schüler sprechen nach. Das kann man ebenfalls solange steigern, bis der letzte einen Knoten in der Zunge hat :D
    Dann macht man es wieder leichter und fängt von vorne an. Ich habe das z.B. eingesetzt für Jig, Jig mit Kante (down-up-down-klick-down-up) und die Anfänge von down-down-up.
    Klingt ein bißchen wie Ringelpietz mit anfassen, ich weiß, aber es kam damals bei mir und letztes Jahr bei meinen Schülern sehr gut an und ich kann nur sagen, es hilft, weil man durch das hin und her wiegen kombiniert mit dem Sprechen den Rhythmus und das Pattern wirklich gut ins Kleinhirn bekommt und es anschließend auf der Trommel leichter fällt, es wirklich zu spielen.

    Darüber hinaus sollte man in der Lage sein, alles, was man zeigen möchte, entsprechend langsam zu demonstrieren, sozusagen in Zeitlupe (was, wie auch schon gesagt wurde, wirklich zu einem besseren Spielstil beim Lehrer führt ;) ) und auch zu beschreiben, was da passiert.
    Und schließlich muß man seine Grenzen kennen und wissen, wann man jemanden zu Rolf oder Guido schickt. :D

    Mat: Ich hoffe, du kannst mit dem Teil über Mel was anfangen und kann nur sagen, probiers mal aus, es macht viel Spaß (das Unterrichten an sich und dieser spezielle Stil auch)!

    Gruß,

    Andreas

  • Moin Zusammen,

    das ist ja ne interessante Unterhaltung.

    Oben sieht man schon, dass die Reise im Grundsatz in die gleiche Richtung geht. Was mir noch fehlt (bzw. was ich anders sehe) sind zwei Aspekte.

    1. Es wird sehr betont, dass der Lehrer in jedem Fall mind. so fit sein sollte wie sein Schüler. Dies ist im Grundsatz natürlich völlig klar, alles Andere wäre ja auch eher merkwürdig. Bei sehr Fortgeschrittenen würde ich das allerdings nur noch eingeschränkt so gelten lassen, da jeder Spieler sicher seine „Lieblings-Techniken“ hat, wo ihm der Lehrer auch nichts vormachen kann – wohl aber sehr gute Ratschläge geben kann. Der Trainer von Boris Becker dürfte die Trainingsspiele wohl in der Tendenz auch eher verloren haben – war aber dennoch ein guter Lehrer ;-).

    2. Eben kam das erste mal das Kleinhirn zur Sprache. Ich wette, dass man jede Menge guter Bodhranspieler mit ausgeklügelten Patterns zum Stottern bringt und das liegt nicht an Spielstärke, sondern daran, daß das Kleinhirn (u.a. für die motorischen Fähigkeiten zuständig) langsam lernt. „Wir machen mal eben einen geilen Pattern“ ist gewissermaßen ein Widerspruch in sich.
    Nun bin ich bis jetzt erst einmal bei einem Wochenendworkshop gewesen, als ich so 5 Monate Spielzeit hinter mir hatte, aber ich habe hier im Forum oft den Eindruck, das das erlernen von Patterns sehr im Vordergrund steht – sicher auch deswegen weil die Schüler mit neuen Patterns nach Hause gehen wollen. Würde ich unterrichten, würde ich mir genau überlegen, wie weit ich es mit Patterns im Unterricht treiben würde – diese aussage bezieht sich auf mich – ich bin mir sicher, dass die „Unterrichtenden“ sich auch genau überlegen wie weit sie es treiben.

    Da die Anzahl der Lehrer in den letzten Monaten ja erfreulicherweise zugenommen hat, fänd ich es gut, wenn wir hier eine Ecke hätten, in der die Lehrer nach PLZ oder Bundesländern ausgewiesen sind und sich und ihre Lehridee vorstellen. So kann sich jeder „lernwillige“ schnell einen Überblick verschaffen.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Hallo Ojey,

    ich bin nicht der Meinung, daß der Lehrer genau so gut spielen muß wie der Schüler. Zumindestens nicht im Fortgeschrittenen Bereich. Ein Vorteil wäre das schon, muß aber nicht sein. Dennoch muß der Lehrer zumindestens besser spielen als der Anfänger oder Fortgeschrittene Anfänger. Bei den Fortgeschrittenen Sachen muß er den Zusammenhang erklären und zeigen können.

    Aber mal ganz im Ernst, würdest Du zu einem Lehrer gehen, den Du an die Wand spielst? Im Sport ist das glaube ich noch etwas anders gelagert.


    MfG

    Guido

  • Hallo Rolf,

    diese Ecke ist gut um über aktuelle Kisten informiert zu sein, ich meine eine eher „statische“ Ecke, in der eine Liste von Lehrenden ausgewiesen ist, die am besten auch noch eine Regionszuordnung hat.

    Inhalt könnte sein:
    - Kurzportrait des Lehrers
    - unterrichtete Spielstärken
    - Lehrinhalte

    Diese Transparenz gibt es zur Zeit für Unterrichtssuchende meiner Ansicht nach nicht.

    Moin Guido,

    so wie Du es sagst sind wir uns einig. Ich wollte nur im Fortgeschrittenenbereich an der "absoluten Überlegenheit" kratzen. Meiner Ansicht nach wird dort Unterricht mehr zum Austausch. In Inisheer kannst Du mind. 3 der Schüler spontan auf die Lehrerbank ziehen und die machen - obwohl Schüler - einen guten Unterricht – obwohl sie eben nicht in allen Facetten überlegen sind.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • Ein wichtiger Punkt bei den unterschiedlichen Levels ist natürlich, dass sich die Lerninhalte deutlich unterscheiden. In so fern passt der Vergleich mit dem Sport schon: Der Trainer von Boris Becker musste nicht mehr erklären, wie er den Schläger halten muss, die Technik war schon ausgereift. In dem Level geht es mehr um die Analyse und Optimierung der vorhandenen Kenntnisse. Das ist beim Bodhránunterricht ähnlich, denke ich. Während einem Anfänger die motorischen und rhythmischen Basics erst erklärt werden müssen, kann ich diese beim Fortgeschrittenen voraussetzen. Natürlich kann ich auch kompliziertere Pattern in Angriff nehmen, wobei ich dann in der Tat nur etwas zeigen würde, was ich auch selber kann. Trotzdem meine ich auch, dass für bestimmte Aspekte der Lehrer nicht besser spielen können muss als der Schüler. Mir ist es schon mal gelungen, einem befreundeten Geiger in Sachen Stil und Technik weiterzuhelfen, obwohl ich gar nicht Geige spielen kann. Das geht natürlich nur begrenzt und ich würde mir sicher nicht anmaßen, Nigel Kennedy oder John-Joe Kelly zu belehren...

    Und:

    Zitat

    würdest Du zu einem Lehrer gehen, den Du an die Wand spielst?



    eher nicht, deswegen bleibt das Ganze auch graue Theorie ;)

    Zum Thema Kleinhirn/Pattern lernen: Auch in diesem Punkt unterscheiden sich Anfänger und Fortgeschrittene sicherlich: Ein Anfänger ist es nicht gewohnt, Pattern zu lernen und braucht schon deswegen mehr Zeit dafür. Ein Fortgeschrittener, der schon auf mehreren Workshops war, hat auch das Lernen gelernt.

    Gruß, Andreas

    Gruß, Andreas

    Celtic Cowboys - Irish Folk, Bluegrass, Country, Blues -

    Bestes Countryalbum 2011: "A Simple Life"



  • Da aber ja einige der Lehrer nicht regional begrenzt sind, frage ich mich, warum man dem regionale Grenzen setzen sollte. Und jeder der Lehrer kann bei "Biete Unterricht" einen Thread eröffnen, wo drin steht: Biete Unterricht im PLZ-Bereich 0815. Die aktuellen WS sind ja gerade durch das Toppen von den "normalen" Angeboten abgehoben.
    Daher sehe ich die Indikation nicht...
    Grüße
    Der Rolf

  • Hallo Rolf,

    ich finde die Ecke prima, um aktuelle Dinge zu posten. Natürlich könnte man dort auch ein „Lehrerprofil“ posten – gehen tut das – nur machen tuts ja keiner. Es sieht ja auch mehr nach einer Ecke für aktuelles aus – Du hast recht, dass auch keiner abgehalten wird.

    Mein Gedanke ist lediglich, dass der Rahmen einer „Lehrerseite“ das ansiedeln entsprechender Postings unterstützen würde. Im Forum gibt es schon immer wieder Anfragen nach dem Motto „wer unterrichtet wo“. Die Überregionalität kann als „Sonderregion“ ja mit aufgenommen werden, so dass sich das nicht ausschließt.

    Als neuer Bodhranisti müsste man halt erstmal suchen, bis man rausgefunden hat wer im Umkreis Unterricht anbietet.

    Insofern würde ich so einer Seite den Status „Nützlich und zeitsparend – aber nicht lebensnotwendig“ geben.

    Schöne Grüße
    Oliver

  • moin!

    interessant was ihr da so schreibt :D

    ich hab auch mal unterricht gegeben - war ganz nett 8)
    ein erlebnis allerdings fand ich doch etwas seltsam:

    als ich zum hausmeister gegangen bin um den schlüssel zu holen (der unterricht fand in einer schule statt...) hat der mich daraufhingewiesen, dass er den schlüssel NUR an den lehrer abgeben darf........ :rolleyes:
    in dem moment war ich wirklich ZIEMLICH perplex - und es hat echt einige zeit gedauert bis ich ihm klarmachen konnte DAS ich wirklich der lehrer bin
    auch als die schüler den raum betreten haben und mich da gesehen haben, hat man schon bemerkt dass sie .......... hm......... zumindest verwundert waren

    Scheinbar (!!!) ist ein gewisses alter auch "anforderung" die an einen lehrer gestellt wird
    als jüngerer hat man echt probleme ernstgenommen zu werden und dass das was man sagt auch angenommen wird..........
    zumindest war das mein eindruck

  • Zitat

    Original von OJey
    Hallo Rolf,

    ich finde die Ecke prima, um aktuelle Dinge zu posten.



    Die werden im oberen Teil des "Biete Unterricht" Unterforums festgepinnt.

    Zitat



    Natürlich könnte man dort auch ein „Lehrerprofil“ posten – gehen tut das – nur machen tuts ja keiner.



    Daran kann ich nix ändern...;)



    Zitat

    Original von OJey
    Mein Gedanke ist lediglich, dass der Rahmen einer „Lehrerseite“ das ansiedeln entsprechender Postings unterstützen würde. Im Forum gibt es schon immer wieder Anfragen nach dem Motto „wer unterrichtet wo“. Die Überregionalität kann als „Sonderregion“ ja mit aufgenommen werden, so dass sich das nicht ausschließt.



    Das macht es aber auch nicht übersichtlicher.
    Daher hier die Aufforderung an alle Lehrer:
    Postet Eure Angebote im "Biete Unterricht" Forum.
    Dann muß keiner suchen, alles ist übersichtlich und gut ist.

    Grüße
    Der Rolf

  • Zitat

    Original von OJey
    Würde ich unterrichten, würde ich mir genau überlegen, wie weit ich es mit Patterns im Unterricht treiben würde – diese aussage bezieht sich auf mich – ich bin mir sicher, dass die „Unterrichtenden“ sich auch genau überlegen wie weit sie es treiben.



    Worauf würdest du denn deine(n) Schwerpunkt(e) setzen?

    Gruß, Andreas

  • Moin Andy,

    in Bezug auf Patterns würde das betonen, was meiner Ansicht nach an einem Pattern bedeutsam ist. Dann würde ich ihn solange üben, bis ich merke, daß das Kleinhirn der Teilnehmer sagt, den Rest machen wir lieber zu Hause und zum nächsten Thema oder Pattern übergehen.

    Bei vielen Dingen erreicht man schnell ein 80% Nivau, aber knabbert dann an den restlichen 20% nochmal mindestens genauso lange wie für die ersten 80%, deswegen würde ich um die letzten 20% als Lehrer nicht ringen, weil ein Rhythmus seine Zeit zum Reifen braucht, bis er gut kommt.

    Gruß
    Oliver

  • Moin Rolf,

    genau so, wenn man das hinbekommt, dann ist der Kurs auch "Nachhaltig" und bringt den Schüler noch Wochen oder Monate nach dem Kurs weiter.

    Ich habe früher EDV-Kurse an der VHS gegeben, dort war genau dies der feine Unterschied zwischen den Lehrern. Die einen haben neben Inhalten Anleitung zur Selbsthilfe und Kontrolle gegeben - die anderen nicht. Da hatte man dann nur das, was man eben im Kurs begriffen hat und fertig.

    Gruß
    Oliver