Seamus O`Kane Bodhrans

  • Hallo Coinín,

    die Metallplättchen sind nix anderes als ne Art sehr solide Reißzwecken. Da wird sich wohl, wie Rolf sagte, der Stimmring gedreht haben - auch wenn mir nicht ganz klar ist, wie das passiert sein soll. Aber egal.
    Die Spannung bei allen Schrauben lockern und den Ring dann zu drehen, ist eine Möglichkeit. Dabei müsstest Du nur aufpassen, dass Du die Schrauben nicht zu locker drehst - wenn das Fell nämlich zu wenig Spannung hat, kann das Tape verrutschen oder sich lösen.
    Ne andere Alternative: die Reißzwecken ersetzen. Ich hab' von nem Winkelprofil (gibt's im Baumarkt) einfach acht kleine Winkel abgesägt, bei meiner O'Kane die Reißzwecken rausgezogen und die Winkel unter die Schrauben geklemmt. Durch den Druck der Schrauben halten die von selbst. Vorteil: die Köpfe der Reißzwecken standen immer n bißchen über den Stimmring rüber, das hat sich jetzt erledigt. Und wenn sich doch mal was verschiebt, kann ich die WInkel ganz einfach wieder zurechtrücken. Kommt aber so gut wie nie vor. Falls Du allerdings grundsätzlich nur sehr wenig Druck auf Deinem Fell hast, könntest DU die Winkel festkleben oder vorbohren und annageln.

    Gruß von Moritz

  • Danke für die prompten Antworten. Werde mal sehen wie ich das löse - durch drehen des Stimmrings (bei dem Gedanken wird mir aber schon etwas mulmig) oder die Version mit den Winkeln. Warum der sich gedreht ist mir auch ein Rätsel, muß aber wohl so sein, da alle Plättchen in gleicher Richtung und Entfernung von den Schrauben verschoben sind. Ich drehe die Schrauben nach dem spielen immer wieder ziemlich locker, wenn auch nicht ganz von dem Stimmring entfernt. Obwohl die Bodhran wenn ich nicht spiele immer wohlbehütet in ihrem Case wohnt und nicht großen Temperaturunterschieden ausgesetzt ist (steht an einem schattigen Platz in der Wohnung) ändert sich die Spannung je nach Wetter bzw. Luftfeuchtigkeit nicht unerheblich - evtl. habe ich die Schrauben mitunter doch zu locker, so dass sich da was bewegt, hätte aber geglaubt, dass sich das auf die Fellspannung beschränkt und nicht der gesamte Stimmring sich bewegt. Kann es sein dass eine Bodhran doch unter einem Lufttransport leidet? Sie ist im Herbst nach Irland geflogen, in ihrem Case, ging leider nicht als Handgepäck durch. Die Bodhran sah unversehrt aus, aber trotz wirklich stabilem und gut gepolstertem Case war die Whiskydose, die meine Sticks beinhaltet und die im Case noch mal extra verzurrt und gepolstert ist, leicht verbeult und der Deckel der Dose nach dem Rückflug (der etwas turbulent war) auf. Vielleicht hat da die Bodhran bzw. der Stimmring doch was auf die Ohren bekommen.

    Noch mal Danke und Gruß,
    Coinín

  • Hallo Coinín,

    Drehen des Stimmmrings ist eigentlich kein Problem, zumindest war's das bei meiner alten Howard nicht. Ich würd' das Fell übrigens nach dem Spielen nicht zu sehr abspannen, weil sich damit automatisch der Untergrund (Winkel des Fells über Rahmen und Stimmring) verändert - schlecht fürs Tape. Dieses Abspannen ist für das Fell auch nicht wirklich nötig, höchstens wenn du wegen hoher Luftfeuchtigkeit die Schrauben mal extrem angeknallt hast, dann sollten die nach dem Spielen schon wieder zurückgedreht werden.
    Kann natürlich sein, dass sich der Stimmring im Flieger verschoben hat; aber wenn Du die Schrauben eh immer zurückgedreht hast, kommt's wahrscheinlich daher. Keine Ahnung warum, aber mir ist das früher auch mal passiert.

    Moritz

  • Habe meine O'Kane sozusagen schon repariert. Habe es zunächst mit dem Drehen des Stimmrings versucht, was aber nicht ging, zumindest nicht in vorsichtiger Weise. Ich mußte dafür die Schrauben schon ganz schön weit raus drehen, damit sie nicht beim Drehen des Stimmrings an den Metallplättchen hängen bleiben. Dann war das Fell schon extrem labbrig, weshalb ich lieber aufgab und alles schnell wieder festgezogen habe. Es war gerade ein Bekannter da, der in der Metallbranche arbeitet. Der Nette hat dann sofort eine super Idee gehabt und mir heute schon die Teile gefertigt - und zwar stecken sie Stimmschrauben jetzt in kleinen Metallhülsen (die logischerweise unten geschlossen sind), die einfach lose auf den Stimmring gesetzt sind und durch die Stimmschrauben halten (analog der Winkel bei Moritz). Funktioniert einwandfrei und sieht gut aus. Falls ich jemals wieder irgendwo unsere Digitalkamara finden sollte (hab' sie schon verzweifelt gesucht) und dann noch irgendwie rausfinde wie ich Bilder hier reinstellen kann, setzte ich mal ein Foto davon hierein, dürfte anschaulicher sein als jede Erklärung.

    Gruß Coinín

  • Hallo,
    haste ja anschaulich erklärt. Dürfte man sich wie ein paar "Socken für Schrauben " vorstellen. (grins) glingt gut. Werd ich auch mal probieren weil bei meiner Kane auch die Blättchen fast daneben liegen.

    Gruß Josh

  • Zitat

    weil bei meiner Kane auch die Blättchen fast daneben liegen.



    Dito, bei meiner auch. :(

    Werd auch mal was machen.

    Gruß

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Mat: bei meiner auch, war schon so von anfang an, daß schrauben und konterplättchen nicht exakt zentriert waren!
    macht eigentlich ja auch nichts, solange die schrauben nicht daneben greifen.

    @coinin: mit den hülsen (näpfchen) in denen die schrauben fixiert sind und sich munter drehen können - ist schon ne gute idee.
    wenn man jetzt noch ne kugel dazwischen legt - eine kleine aus nem kugellager - dann dreht sich das wie butter - auch bei hohen spannungen

    @ alle: ... aber man muß es nicht übertreiben mit der feinmechanik, oder ?
    gruß
    e.

    p.s. macht aber spaß

  • Hi Folks !

    Der Grund, warum die Schrauben von den Plättchen rutschen, kommt meiner Meinung nach davon, daß die Schrauben unten unschöne Grate haben und deshalb nicht in der Achsenmitte auf den Plättchen aufliegen. Dadurch wird der Rahmen beim Drehen langsam verschoben.

    Deshalb hab ich die Stimmschrauben der OKane unten mit Feile und Schleifpapier abgerundet bzw leicht flachkegelig angespitzt. Das verringert die Reibung erheblich und man kann mehr nach "Gefühl" /Drehwiderstand stimmen.
    Durch einen spitzen Auflagepunkt wird der Rahmen auch auf den Plättchen gehalten.

    "Schraubenschuhe" und Messingwinkel statt der Plättchen profitieren sicher auch von dieser Maßnahme.

    Frohes Feilen wünscht
    Ralf ;)

  • Ralf: klingt logisch.
    Meine Plättchen sind ja nun schon seit längerem durch Winkel ersetzt, aber sind die Original-Plättchen eventuell leicht gewölbt? Dann müssten die ja durch das Schrauben automatisch zur Seite gedrückt werden.
    @Coinín/ebi: "Schraubenschuhe mit Kugellager" klingt sinnvoll. Statt extra angefertigten Schuhen für die Schrauben kann man vielleicht auch leere 22er-Patronenhülsen nehmen. Kommt sicher billiger Â…
    John Jackson hat übrigens im Rahmen versenkte Konterplättchen (danke, ebi, für das Wort), die leicht nach innen gewölbt sind. Da kann sich beim besten Willen nix mehr verschieben.

    Moritz

  • ja moritz, leere patronenhülse kaliber 22 lfb (reicht der Durchmesser für die originalschrauben ? - ansonsten eine halbierte Hornet-Hülse nehmen) und eine kugel rein (wegen der reibung, sonst dreht sich ggf. die Patronenhülse auf dem Stimmring):
    kaum arbeit, wird sicherlich super funktionieren und kostet nix, wer probiert es aus ???
    gruß,
    ebi

  • sorry wenn ich blöd frag - aber wie genau sieht das neue aus?
    und er hat sich da ernsthaft n patent drauf machen lassen? krass!

    danke für weitere infos

    PS: Moritz: dein artikel den du als PDF hier reingestellt hast is echt klasse!!

  • Hallo Tim,

    Danke für die Blumen.
    Das Stimmsystem hab' ich noch nicht gesehen, aber Rolf meinte, es beruht im Prinzip auf zwei gegenläufigen Stimmringen. Klingt so ähnlich wie das, was ein Typ aus L.A. letzten Sommer auf Inisheer an seiner Bodhrán hatte: der eigentliche Stimmring wird dabei nicht durch Einzelschrauben hochgedrückt, sondern durch einen zweiten Ring. Dieser zweite Ring wird mit einer einzelnen Schraube (bei dem Typ war's n Bassgitarren-Stimmwirbel) runter bzw. hoch gedreht. Kann man sich schlecht vorstellen, selbst beim Kucken hab' ich ne Zeit gebraucht um zu kapieren, wie das funktioniert; ob Seamus' System ganz genau so ist, weiß ich nicht, aber es scheint auf demselben Prinzip zu beruhen.

    Gruß von Moritz

  • hallo noch mal,
    habe ich ganz vergessen: als ich im august bei seamus war, hat er mir sein neues stimmsystem gezeigt - in einzelteilen bzw. in unfertigen bestandteilen oder im entwurf oder wie immer man es nennen mag. ich habe zwar das prinzip kapiert - dank seiner erklägrungen, konnte aber mit den gezeigten teilen nichts anfangen - und fotografieren war mir zu dreist, habe ich erst gar nichtgefragt (patent)
    gruß
    e.

  • Hallo!

    ich schreib einfach hier mal weiter, denn es geht um eine Bodhran von Seamus.

    Ich musste mir neue Schrauben zulegen, da die alten ausgelutscht waren vom vielen rumschrauben mit einem nicht ganz passenden Schlüssel. Seamus nahm Kreuzschlitz, die bekam ich leider nicht und musste mich mit Einfachen begnügen. Die funktionieren auch, allerdings machte mich neulich ein Mittrommler drauf aufmerksam, dass die in England/Irland andere Schrauben haben mit einem veränderten Maß und ob ich nicht das Gewinde liefere mit einer deutschen Schraube.

    Das hat mich ein bisschen verunsichert, wobei ich den Eindruck habe dass die Schrauben passen. Hat da jemand Erfahrungen, bzw. wo bekommt man Schrauben her mit passendem Imbus-Gewinde?

    ?(

    Gruß und Dank

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hallo Mat,

    alles halb so wild. Es gibt zwar ein englisches Maßsystem für Gewinde, aber das ist nicht überall auf den Inseln verbreitet. David Gormlie z.B. benutzt Schrauben mit englischem Gewinde, aber Seamus O'Kane baut kontinentale Schrauben ein. Es ist kein Problem, die alten Schrauben auszutauschen.
    Meine ersten Alternativ-Schrauben habe ich in einem Fachgeschäft für Werkzeuge bekommen. Die jetzigen Schrauben (extra lange Imbus-Schrauben, die mit dem Stimmschlüssel für Eckermann-Bodhrans kompatibel sind) habe ich von einem Schraubenladen hier in Berlin. Beide Male konnte ich die Schrauben einzeln kaufen und musste nicht gleich ne ganze Packung mitnehmen.
    Wenn Du Schrauben kaufen gehst, nimm am besten eine der Original-Schrauben von Seamus mit. Ein Fachverkäufer kann Dir auf einen Blick Schrauben mit demselben Gewinde und dem gewünschten Kopf raussuchen.

    Hoffe, das hilft weiter.
    Gruß von Moritz

  • Hallo Moritz,

    super, danke für die flotte Antwort. :)

    Ich hab ja schon Schrauben, die (besten Dank für die Info) also auch passen (konnte sie im Fachgeschäft auch einzeln kaufen). Nur ist es etwas umständlich mit dem Schraubenzieher - gerade in den dunkelsten Ecken in den Sessions, in denen wir Bodhranspieler uns überwiegend aufhalten - sind einfache Schrauben von Nachteil, wie ich gestern wieder feststellen musste. Bleibt auch die Frage, wie man stimmt nach dem Konsum von ein paar Pints. Ich denke, das Imbussystem hat sich nicht umsonst durchgesetzt. :]

    Werde meine Augen also mal aufhalten und beizeiten Imbusschrauben besorgen.

    Gruß nach Bärlin....

    Mat

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hallo Alle zusammen,

    ich lasse zur Zeit Messing Blöcke zum Nachrüsten von Seamus OKane Bodhráns herstellen. Die können dann mit den Plastik Blöcken ausgetauscht werden (original Schrauben für Rahmenbesfestigung bleiben). Die Stimmschraube wird dann eine Imbusschraube sein. Ich schätze mal, daß ich die Blöcke in ein bis zwei Monaten haben werde...

    MfG

    Guido

  • Hi Guido,

    interessant! Ich glaub, Andi hat sich auch neue Stimmblöcke eingebaut.

    Lässt du die dir nur für deine Trommel machen, oder erwägst du, diese auch in deinem Shop zu veräußern?

    However...viel Erfolg!

    Gruß

    Mat :)

    Stammsessions in Kassel und Marburg
    Instrumente: SOK-Bodhrán, Takamine-Gitarre, Dixon Low und Tin Whistle, Seiler Piano

  • Hallo Rolf , Guido , Mat und alle Ungenannten

    Ich bin ja in froher Erwartung , Dass Rolf mir `ne
    leckere OKane besorgt.
    Die Blöcke würde ich dann gegen Alu - Blöcke austauschen(für mich als Handwerker hoffentlich kein Problem), hochglanzpoliert bestimmt optisch sehr ansehnlich und leicht sowieso.
    Es seiden, ich bekomme eine mit Seamusneuem Stimmsystem?!
    Rolf ,Du kennst dich damit bestimmt aus - Vor-und Nachteile gegnüber dem herkömmlichen Stimmsystem!?


    Grüsse von Kai